Star Wars - Episode 2 - Der Angriff der Klonkrieger Testbericht

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ab 18,19
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Prisca

Ein Filmepos ohne Ende?!

Pro:

spannend - "bunt" - tolle Schauspieler

Kontra:

es ist nicht mehr das ursprüngliche Starwars

Empfehlung:

Ja

Kaum war er im Kino angelaufen, war ich einer der ersten, die sich auf diesen Film stürzten (inzwischen läuft er auch schon im Fernsehen und auf DVD und Video ist er auch zu erwerben!)

STARWARS – Angriff der Klonkrieger

Zunächst zu meinen Motiven, in diesen Film zu gehen: Ganz klar, Nostalgie!
Wie Nostalgie, werden jetzt vielleicht manche von euch verständnislos fragen! Klar, wir wissen es, Prisca hat es mit ihrer Nostalgie – aber dieser Film ist doch nun wirklich gerade erst abgedreht!

Ich will es euch gern erklären – und euch damit auch gleich ein wenig in die Geschichte von Starwars einführen. 1977 (da war ich gerade 17 Jahre jung) kam ein Film in die Kinos: Starwars – Krieg der Sterne – und niemand konnte damals vorhersehen, was sich daraus entwickeln würde. Auch ich nicht, die ich diesen Film nicht nur dreimal angesehen habe, nein – ich habe ihn dreimal verschlungen – und das nicht nur wegen des damals einfach überragenden Actionspektakels, die Schauspieler, die Story … einfach alles war toll.

Es vergingen drei Jahre – dann erschien Teil 2 in unseren Kinos –Das Imperium schlägt zurück. Klar, Pflichtprogramm für mich! Genauso, wie 1983 dann Teil 3 – Die Rückkehr der Jediritter.

Damit schien die Starwars Saga zu Ende. Zwar gab es noch weitere Bücher, die zeitlich vor und nach dieser Trilogie spielten, aber an eine Fortsetzung auf der Leinwand dachte niemand. Erst 1999 beschloss George Lukas es noch einmal zu wagen – und er drehte, mit ganz anderen Schauspielern (verständlich!) Episode I.

Allgemeine Verwirrung?! Doch, er drehte die Episode I, denn die Handlung dieses Films setzte VOR der bereits gedrehten Trilogie aus den 80ger Jahren ein. Gleichzeitig beschloss er, erneut im Abstand von mehreren Jahren wieder DREI Filme herauszubringen. Somit folgte jetzt auf die Episode 1 die Episode II mit dem Titel: Angriff der Klonkrieger. Die Ursprüngliche Trilogie erhielt vor den Titel die Zusätze Episode IV Krieg der Sterne – Episode V Das Imperium schlägt zurück – Episode VI Die Rückkehr der Jediritter.

Uff, das war jetzt aber eine lange Einführung, ich denke nur, für die Leute, die vielleicht noch nichts von Starwars gehört haben ( gibt´s so was???) ganz hilfreich. Jedenfalls – für mich als ehemaligen absoluten Starwars Fans war es gar keine Frage: Auch die neuen Folgen MUSSTE ich einfach sehen! Und so bin ich mal wieder im Kino gelandet.

Um euch ein wenig in diesen Film einzuführen, jetzt einiges zur Story. Die Geschichte beginnt 10 Jahre nach Ende der Episode I (es ist ganz hilfreich, wenigstens diese Episode gesehen zu haben, weil sie das Grundwissen für die Episode II schafft – die anderen drei Episoden handeln zeitlich erst später, wenn man sie gesehen hat, wird man einiges aus den ersten Episoden anders sehen, weil man eben weiß, was in der Zukunft passieren wird. Wenn man sich die Spannung voll erhalten will, sollte man die Filme vielleicht in der zeitlich korrekten Reihenfolge sehen)

Mal wieder ist der Frieden in der Republik bedroht – diesmal nicht von außen, sondern von Separatisten innerhalb der Regierungskreise – angeführt von dem ehemaligen Jediritter Count Doku. Nachdem ein Attentat auf die Senatorin Amidala (ehemals Königin Amidala von Naboo) fast gelingt, werden der Jedi Obi Wan Kenobi und sein Schüler Anakin Skywalker auf den Plan gerufen.

Anakin (schon seit Jahren heimlich in Amidala verliebt) wird zu ihrem Schutz abkommandiert, fliegt mit ihr zurück auf ihren Heimatplaneten Naboo. Hier erleben die beiden eine schöne Zeit – kommen sich näher. Aber sie wagen nicht, sich ihre Liebe zu gestehen – hat Anakin doch als angehender Jediritter andere Verpflichtungen (die Galaxis schützen gegen das Böse) und auch Amidala als Senatorin sollte sich eigentlich um andere Dinge kümmern ( Rettung der Demokratie) als um die Liebe. Beide sind hin und her gerissen zwischen Pflicht und Gefühl.

Obi Wan Kenobi wird auf die Spur der Attentäter gesetzt. Dabei stößt er auf eine riesige Klonarmee, die zum Schutz der Republik im geheimen gebaut wurde – nicht alle sind mit dem Einsatz dieser Armee einverstanden. Als er den Drahtzieher der Rebellion weiter verfolgt, gerät er auf einem fast vergessenen Planeten in Gefangenschaft – allerdings kann er vorher noch eine Botschaft an Anakin weitergeben….

Wie der Film im Einzelnen weitergeht, möchte ich euch hier nicht verraten – der Inhalt ist nur angedeutet, aber so sollte das ja auch sein. Wenn ihr den gesamten Film kennt, braucht ihr ihn euch ja nicht mehr ansehen. Trotzdem werdet ihr noch das eine oder andere aus dem Film angedeutet finden, wenn ihr weiterlest, denn jetzt soll es um den Eindruck gehen, den diese Episode auf mich gemacht hat.

Zunächst mal ganz allgemein: Überwältigend! Technisch einfach klasse in Szene gesetzt, besonders die Verfolgungsjagden durch Städte, über Planeten und durch das Weltall … das ist schon beeindruckend, was hier für Effekte geschaffen werden. Die ersten Episoden (jetzt Episode 4-6) waren für die damalige Zeit auch sehr beeindruckend – aber mit dem heutigen Feuerwerk an Trickszenen kommen sie natürlich nicht mit. Der Aufmarsch der beiden Armeen – man ist erschlagen von diesen „Soldatenmassen“, die da aufeinander treffen (obwohl, wenn man die anderen Episoden kennt – ähnliche Szenen sind schon da gewesen). Ebenso bekannt – aber nicht minder schön anzusehen – der Starwars Typische Endkampf Gut gegen Böse mit Laserschwert … diesmal sehr gut in Szene gesetzt, weil der kleine, knubblige Yoda endlich mal zeigen darf, das er nicht nur ein Meister des Denkens ist, sondern auch seine Waffe zu nutzen versteht. Meine persönliche Lieblingsstelle des Films – aber das mag daran liegen, das ich die Figur des Yoda von Beginn an in mein Herz geschlossen hatte und er in den anderen Episoden eher etwas stiefmütterlich behandelt wird. Auch hier spielt er nicht DIE große Rolle, die ich mir wünschen würde, aber immerhin!

Gefallen haben mir auch die einzelnen Landschaften, in denen die Filmeszenen spielen. Da ist der „geheime Planet“ – eine Welt voller Wasser, Unwetter, Sturm. Zwischendurch eine aufgebaute Stadt – die irgendwie an eine futuristische Bohrinsel erinnert – einsam steht sie da im tosenden Meer. Der Gegenpol dazu – Naboo – romantisch, verspielt, der schönste Fleck, den man sich auf der Erde vorstellen könnte ( übrigens gedreht am Comer See – wer schon mal da war, wird sich die Landschaft vielleicht vorstellen können). Der Wüstenplanet – meilenweit Sand, zwischendurch irgendwo ein einsamer kleiner Iglu (natürlich nicht aus Schnee sondern aus hellem Sandstein). Jeder Planet ist irgendwie ein Individuum – man kann sich vorstellen, dass es solche völlig verschiedenen Planeten irgendwo in den weiten des Weltraums gibt.

Was für einen Eindruck macht die Story denn auf mich? Eine für mich recht gelungene Mischung aus Action und Romantik - wobei hier im Gegensatz zu den anderen Episoden die Romantik ein wenig stärker zum Zuge kommt – was einige diesem Film vorwerfen. Ich würde das nicht tun – ein wenig Romantik passt in diese Episode, zumal sie wichtig ist für das Verhältnis Amidala – Anakin! Außerdem bin ich halt eine etwas romantische Natur, Kitsch in Grenzen gefällt mir immer recht gut.

Es gibt allerdings in dieser Episode einige leicht kitschig wirkende Stellen, die man vielleicht nur dann richtig sehen kann, wenn man die weiteren Episoden (4-6) kennt. Ich denke da vor allem an die Szene (Achtung… wer den Film noch nicht kennt, sollte diesen Absatz vielleicht besser überspringen .. ich verrate hier zwar nicht das Ende, aber doch einen wesentlichen Teil aus dem Film) in der Anakin seine sterbende Mutter in den Armen hält, die von den Sandleuten entführt und zu Tode gefoltert wurde. Wer die weiteren Episoden nicht kennt, mag hier leicht denken: was soll dieser Kitsch (und dann noch versehen mit diesen zugegeben nicht besonders geistreichen Dialog…“Du darfst nicht sterben!“….) Wer aber weiß, wie es mit Anakin weitergeht, der wird begreifen, das hier die ersten Züge des Bösen in Anakin erkennbar werden … das er vergisst, das ein Jedi sich nur für das gute einsetzt, seine Kräfte niemals missbrauchen darf … das er voller Hass alle Sandleute niedermetzelt… wie er später selber erschrocken sagen wird: ich habe sie alle getötet .. die Männer.. die Frauen ….. und auch die Kinder! Wie gesagt, eine Szene, die recht kitschig umgesetzt wurde – die aber für das Verständnis der weiteren Episoden wichtig ist.

Ansonsten finde ich die ganze Story recht spannend in Szene gesetzt – aber um ehrlich zu bleiben, ich könnte mir vorstellen, wenn jemand noch nie etwas von Starwars gehört hat, wird ihm der Einstieg schwer fallen und die Spannung sich in Grenzen halten. Es ist das Zusammenspiel der gesamten Charaktere und es ist deren Entwicklungsgeschichte, die diesen Film so interessant wirken lassen – nur wenn ich nicht weiß, das sich z.B. aus Anakin später mal Darth Vader entwickeln wird ( ups… schon wieder zuviel verraten, man möge mir verzeihen) dann werde ich manche Szenen gar nicht recht verstehen können. Insofern vielleicht eher ein Film für Fans als für Jedermann – und wenn jemand in die „Serie“ neu einsteigen möchte, würde ich auf jeden Fall empfehlen, mit Episode I zu starten ( wenn auch viele behaupten, hier hat George Lucas eher einen netten Disneyfilm als ein Actionspektakel gedreht … ich fand ihn trotzdem recht sehenswert und man lernt die Figuren von Anfang an kennen)

Ein paar Worte möchte (muss) ich auf jeden Fall noch zu den Schauspielern verlieren. Ich könnte KEINEN nennen, der seine Sache nicht gut macht. Haydn Christensen – ein eher unbekannter Nachwuchsschauspieler – der in die Rolle des Anakin Skywalker tritt – frisch und unverbraucht, natürlich, echt wirkt er. Ewan McGregor – wie in Episode 1 übernimmt er wieder den Part des Obi Wan Kenobi, durchaus überzeugend – und vor allem, mit etwas Phantasie kann man eine gewissen Ähnlichkeit mit Sir Alec Guinnes erkennen, der in den späteren Folgen die Rolle des gealterten Kenobi übernimmt. Erwähnen sollte man vor allem auch Natalie Portman, die bereits verschiedene andere Rollen innehatte, z.B. in Mars attacs oder Leon, der Profi. Allerdings kam wohl ihr großer Durchbruch mit Starwars Episode 1, wo sie bereits Königin Padme Amidala spielen durfte – inzwischen ist sie aufgestiegen zur Senatorin und darf am Ende endlich ihren Anakin heiraten. In meinen Augen macht sie ihre Rolle besonders gut – der Wechsel zwischen weicher Frau die einfach nur glücklich sein will und entschlossener Politikerin, die bereit ist, für ihr Land ihr Leben zu opfern – sie bringt beides gut zum Ausdruck.

Aber auch die Nebendarsteller können durchaus mit bekannten Namen aufwarten: Christopher Lee, Samuel, L. Jackson, und frank Oz sind nur einige von ihnen – gut machen sie ihre Sache alle!

Zum Abschluss dieser Meinung noch ein paar nackte Filmdaten:
Drehbuch: George Lucas, Jonathan Hales
Regie: George Lucas
Musik: John Williams
Kinostart 16.05.2002
FSK 12 Jahre
Lauflänge: 142 Minuten

Und nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen – mein Fazit:

Das mir der Film sehr gut gefallen hat, wird euch nach dieser Meinung wohl schon klar sein! Es ist kurzweilige, spannende Unterhaltung mit einem Touch Romantik – genau die richtige Mischung für mich. Als der Film auf DVD rauskamt, war ich einer der ersten, die ihn sich bestellt hat - trotzdem sagt mir meine Erfahrung: Starwars – das ist etwas, das eigentlich fürs Kino gedreht wurde, nur da kommen alle Effekte so richtig zum Wirken. Darum würde ich euch auch raten, diesen Film unbedingt erstmal im Kino anzusehen!

Eine kleine Einschränkung muss ich allerdings machen: Starwars ist KULT – ganz ohne Frage – aber am Schönsten ist der Ursprung des Kultes, also die Folgen IV bis VI – klar, da waren die Effekte noch nicht so großartig, ist ja auch schon über 20 Jahre her, das sie im Kino liefen. Aber diese Filme hatten eine Atmosphäre, die mich heute noch vor den Bildschirm fesseln kann. Den neuen Episoden – und mögen sie technisch noch ausgereift, noch so großartig sein – fehlt irgendwie diese Faszination. Nicht, das ihr mich falsch versteht, die Episode II hat ihre fünf Sterne auf jeden Fall verdient … aber den alten Folgen hängt so ein wenig Nostalgie nach, sie sind das ursprüngliche, das eigentliche STARWARS.

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