Star Wars - Episode 2 - Der Angriff der Klonkrieger Testbericht

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ab 18,19
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Daverigger

George hat ins Klo gegriffen ...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

An sich bin ich nicht wirklich ein StarWars-Fan. Ich finde die Episoden 4-6 richtig gut und die erste hat mir auch nicht missfallen. Die Schauspieler haben gestimmt, die Story war in Ordnung und die Effekte vermochten zu überzeugen, trotz des nervigen JarJar Binks, den ich lieber wieder auf dem Grunde des Sees gesehen hätte, von dem er kam.
Nun war ich neugierig ob die zweite Episode mich gleichermaßen begeistern könnte. Die erste Reaktion meines Freundes, mit dem ich im Kino war, kann man als programmatisch für den ganzen Film auffassen. Man sah den Titel der Episode und er rief. „Hey, wo is die gelbe Laufschrift?“
Gleichermaßen könnte man fragen: Wo ist der Charme der vorangegangenen StarWars-Episoden geblieben? Aber alles hübsch der Reihe nach.

In Episode 2 wird die Story der ersten fortgeführt. Anakin ist nun Padawan-Schüler des Jedi-Meisters Obi-Wan Kenobi geworden und in seinen Kräften schon sehr weit fortgeschritten. Es drängt den jungen Skywalker, sich in den schwierigen Prüfungen zu beweisen und ein Jedi zu werden, doch er ist noch zu aufbrausend und unerfahren, trotz seiner gewaltigen Fähigkeiten. Dies macht ihn rasend und zu seiner Unfähigkeit sich zu gedulden kommt seine Arroganz hinzu, die durch die Prophezeiung, er würde der Macht das Gleichgewicht bringen, verstärkt wird.
Als er wieder auf Padmé trifft verlieben sich die beiden ineinander, doch ist er ein angehender Jedi und sie Senatorin, was eine Beziehung zwischen den beiden so gut wie unmöglich macht. Als im weiteren Verlauf der Handlung seine Mutter von Nomaden getötet wird, rastet er aus und tötet den kompletten Stamm, sogar Frauen und Kinder. Seine Gefühle leiten ihn als Ergebnis all dieser ungünstigen Faktoren zum ersten Mal in Richtung dunkle Seite der Macht ...

Zusätzlich zu den Gefühlen des jungen Skywalker entwickelt sich auch die politische Nebenhandlung um den Klonkrieg weiter. Count Dooku, ein ehemaliger Jedi-Meister, der zur dunklen Seite der Macht übergewechselt ist, hat eine gewaltige Druidenarmee erschaffen lassen, welche nun die Republik bedroht. Palpatine antwortet darauf mit einer schon 10 Jahre vorher angeforderten Klon-Armee, die für die Republik kämpfen und diese schützen soll. Dies jedoch nur vordergründig, denn auch Palpatine hat eigene Ziele ...


Wer sich für Star Wars interessiert, der wird sowieso wissen wie sich die Story entwickelt und auf was sie hinausläuft. Wer dies nicht tut, wird sich den Film entweder gar nicht erst ansehen oder zumindest nicht schon vorher die komplette Story ausgebreitet sehen wollen, daher beschränke ich mich auf diese beiden Plots um nicht die Spannung zu nehmen. Viel mehr gibt es dazu auch gar nicht zu sagen, da die Story in dieser Episode vergleichsweise dünn ausfällt, was mich auch schon zu meinem ersten Kritikpunkt an George Lucas’ neuestem Streich bringt.

Star Wars ist ein Mehrteiler, das ist klar. Daher ist es nicht verwunderlich, das sich in den ersten Teilen die Story erst noch entwickeln muss. In der ersten Episode wurden wir Zeugen der Entwicklung um den 9-jährigen Anakin und der politischen Lage der Republik. Die Zweite Episode führt den Plot nun insofern fort, als das der Zuschauer ein Gefühl dafür bekommen soll, aus welchen Gründen Anakin in den späteren Teilen zur dunkeln Seite überwechselt und wie die Republik sich so entwickeln konnte, wie sie es tat. Das Problem ist: Das ist nicht besonders viel Stoff für einen solchen Film und das bekommt man auch zu spüren. Die Probleme Anakins und der Republik gehen in vielen Actionszenen, Kämpfen und Massenschlachten schier unter, so dass der Film zum effektgeladenen, optischen Spektakel mutiert. Eine atemberaubende Animation gibt der nächsten die Klinke in die Hand, und die Szenen in denen Ruhe einkehren soll um die Story ein wenig voranzutreiben, wirken oft recht unbeholfen.

Die angesprochenen Animationen sind auch so eine Sache. George Lucas ist bekannt für Spektakel, welche Maßstäbe setzen. Seltsamerweise sind viele Effekte in Episode2 nicht gut. Manche Explosionen wirken pixelig und deplaziert, Verfolgungsjagden scheinen einem Computerspiel entsprungen zu sein. Zum Glück sind die eher filigraneren Animationen und Effekte, wie z.B. Kleinigkeiten im Hintergrund oder eine schwebende Birne beim Abendessen (Anakin spielt mit der Macht, was er laut Obi-Wan eigentlich nicht soll) weitaus besser gelungen. Tiere wirken sehr lebensecht, und die Planeten könnten glatt einem Blick durch ein Teleskop entsprungen sein. Ein Beispiel: Yoda, vormals noch entweder als Puppe oder Animatronik in Szene gesetzt, ist nun komplett animiert. Seine Bewegungen sind absolut lebensecht, seine Mimik beeindruckend und sogar die kleinen grauen Haare auf seinem Kopf bewegen sich wenn er geht. Er schluckt, verzieht beim Grummeln die Mundwinkel und seine Augen weiten sich bei Überraschten Gesichtsausdrücken. Genial!
Einen leichten Nachgeschmack haben allerdings die meiner Ansicht nach manchmal etwas zu perfekten Animationen. So sieht man auf manchen Planeten ganze Animierte Paläste, die einfach viel zu „clean“ erscheinen. Ein seltsames Gefühl.

Die Musik in Episode2 ist auch so eine Sache. Zwar ist sie vergleichsweise gut, da einmal mehr John Williams das Ton-Zepter in die Hand nimmt. Die Stücke passen zu den Szenen und klingen einfach äußerst imposant. Doch finde ich es schade, das der Soundtrack so sehr an den der ersten Episode angelehnt ist. So hört man das altbekannte „Duel of the fates“ mehrmals. Natürlich passt es ganz gut, aber eine Neukreation wäre bestimmt auch gut angekommen. Aber für den aufkeimenden Konflikt in Anakin Skywalker ist die Musik gut gewählt, da man sich sofort an den Kampf zwischen Qui-Gon, Obi-Wan und Darth Maul aus Episode 1 erinnert, der mit besagtem Stück unterlegt wurde.

Was natürlich für viele essentiell mit StarWars in Verbindung gebracht wird, sind die Kämpfe der Jedi und der Gebrauch der Macht. Und in dieser Hinsicht ist der Film mehr als nur enttäuschend. Die Macht war einst eine geheimnisvolle, Magieähnliche Sache, die nur die wenigstens verstanden und anwenden konnten. Alles hatte einen mysteriösen Touch. Nachdem man in Episode1 durch die Erklärung, die Macht bestünde aus kleinen Partikeln im Blut, das ganze eher wie eine Krankheit betrachten konnte, wird sie im zweiten Teil so alltäglich wie ein Stück Brot. Natürlich spielt Anakin hin und wieder, dies soll sicherlich zeigen das sie für ihn nicht mehr ist als ein Spielzeug, jedoch hätte ich von den anderen Jedi mehr Takt erwartet. Obi-Wan bekehrt einen Dealer in einer Bar so beiläufig wie er einen kleinen Drink bestellt und macht sich das Leben leicht indem er Gegenstände zu sich kommen lässt anstatt einen Schritt nach vorne zu machen und sie sich zu holen. Also wirklich, ist es denn das was man als Jedi lernt?
Sehr imposant wirken dagegen die Massenschlachten der Jedi. Konnte man bisher niemals mehr als vielleicht 3 Lichtschwerter gleichzeitig in Aktion erleben, so zeigt Lucas hier mehrere dutzend Jedi, alle mit buntem Säbel bewaffnet. Was beeindrucken aussehen soll, wirkt leider nur die ersten Momente so, denn das bunte Farbenspiel erinnert eher an einen Kindergeburtstag im Dunkeln als an einen Kampf auf Leben und Tod zwischen zwei Mächten.
Ähnlich der abschließende Kampf, in dem sich Dooku Obi-Wan, Anakin und schließlich sogar Meister Yoda stellt. Dooku liefert sich mit Obi-Wan und Anakin eine heiße Schlacht, die irgendwie sehr an Episode1 erinnert, um schließlich nach dem Sieg über die beiden gegen Yoda anzutreten, der ungeheuer albern seinen grünen Lichtsäbel schwingt und wie ein Flummi durch den Hangar hüpft. Natürlich ist es einerseits eine Augenweide den kleinen Kerl so in Aktion zu erleben, aber leider wirkt es an manchen Stellen mehr als nur albern. Das beste ist da noch die Szene, in der Yoda sein Schwert zieht. Wie in einem Western streift er seine Kutte zur Seite, der Griff des Schwerts wird entblößt und mit einer kleinen Handbewegung lässt er mit der Macht das Schwert in seine Hand fliegen. Mehr als nur Cool!

Noch ein Wort zu den Schauspielern. Größtenteils sind die Akteure noch aus Teil 1 bekannt, einzig Christopher Lee als Count Dooku und natürlich Hayden Christensen als Anakin Skywalker sind als wichtige neue Rollen erwähnenswert. Lee scheint zur Zeit gerne al Bösewicht herzuhalten, so überzeugte dieser schon als „Saruman“ in „Herr der Ringe“ und tut ein Gleiches als Sith Lord in Episode 2.
Hayden Christensen spielt die Rolle des ungeduldigen und arroganten Anakin Skywalker sehr überzeugend. Er vermag es auf eine besondere Weise mit seiner Mimik zwischen Wahnsinn, Beherrschung und Unschuld zu wechseln und die Entwicklung zum Sith Lord Darth Vader einleuchtend darzustellen. Ich weiß zwar nicht, warum viele Damen ihn so „süß“ finden, aber die Neigung vieler weiblicher Wesen zu Mr. Käsegesicht Leonardo DiCaprio habe ich auch noch nie verstanden.
Ein Schmaus für das vornehmlich männliche Auge ist Senatorin Padmé Amidala, gespielt von Natalie Portman. In ständig wechselnder Garderobe gibt sie oft recht viel Haut frei und vermag es auch durch ihr schauspielerisches Können die Rolle der ehrgeizigen und emotionalen Senatorin gut rüberzubringen. Zwar habe ich gehört, das man sie schon in irgendeiner Zeitschrift als „Kleiderständer“ bezeichnet haben soll, aber damit habe ich keine Probleme.


Es ist recht schwer über den Film zu urteilen. Einerseits bin ich enttäuscht, was die Ausgewogenheit zwischen Story und Drumherum angeht, andererseits haben mich die Effekte und die Massenspektakel doch sehr beeindruckt. Man muss bedenken, das für diesen Teil zwar nicht gerade viel Story zu verarbeiten war, und für einen Fan sehr viele kleinere Schmankerl enthalten waren, die oft ein Schmunzeln entlocken konnten, jedoch glaube ich nicht, das dies alleine einen Kinobesuch rechtfertigen kann.

Mehr oder wengier eingefleischte Fans und Liebhaber des Spektakels werden sich den Film auf keinen Fall entgehen lassen können, das ist klar. Wer jedoch von vorneherein nicht allzu viel mit Star Wars am Hut hat, der wird den Film nur für ein nettes Action-Spektakel mit ein paar coolen Massenschlachten halten, mehr nicht. Ich selbst habe für den Film 8 Euro bezahlt, würde die gleiche Summe allerdings nicht noch einmal dafür ausgeben.

Für mich persönlich schrammt der Film unglaublich knapp an den 4 Sternen vorbei. Die Effekte konnten nicht immer über die fehlenden Entwicklungen in der Story hinwegtäuschen und nur für eine sexy Padmé Amidala und einen herrlich hochnäsigen Anakin Skywalker, der inmitten von Jedi und tonnenweise Special-Effekts haufenweise Druiden zerdeppert bin ich nicht ins Kino gegangen. Star Wars hat eigentlich mehr zu bieten. Schade!

35 Bewertungen, 5 Kommentare

  • firefly257

    08.08.2002, 15:59 Uhr von firefly257
    Bewertung: sehr hilfreich

    tja..eine chance hat georgie ja noch..hoffentlich nutzt er sie.

  • Simonster

    13.07.2002, 22:14 Uhr von Simonster
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da biste garaniert nicht der einzige, der Jar-Jar-Binks nicht mochte, daher hatte er in Episode 2 ja auch nur eine kleine Rolle. Ich finde diesen Teil eigentlich gar nicht mal schlecht, besser als Episode 1, aber das ist ja schließlich meine Meinung.

  • Stifty1003

    07.07.2002, 18:00 Uhr von Stifty1003
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr kritisch, gefählt mir

  • Tut_Ench_Amun

    10.06.2002, 03:17 Uhr von Tut_Ench_Amun
    Bewertung: sehr hilfreich

    nee, die 3 Sterne sind als Einstufung schon ok...4 brauchts nicht für diesen storytechnischen Schlag ins Wasser ;-) *LG Jürgen

  • danih14

    10.06.2002, 03:00 Uhr von danih14
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dafür das du kein Star Wars-Fan bist, hast du ganz schön viel Hintergrundwissen. Sehr schön geschrieben. ;-) Dani