Star Wars Episode II - Angriff der Klonkrieger (DVD) Testbericht

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ab 8,87
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von lost_hero

Die Macht war nicht mit uns... (leider...)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie unser kleines Grillfest ins Wasser fiel:

Eigentlich wollten wir ja gestern Abend ein schönes kleines Grillfest machen, meine Zivi-Kollegen und ich. Vermutlich wäre das dann auch recht feucht-fröhlich geworden. Allerdings so nass, wie es gestern Abend dann wurde, hatten wir uns das dann doch nicht vorgestellt und unser kleines Fest kurzfristig abgeblasen. Und was macht man an einem Abend, an dem man bisher noch nichts (oder plötzlich nichts mehr) vorhat und an dem es gleichzeitig wie aus Kübeln gießt?
Genau, man geht ins Kino. Einfache Antwort eigentlich. Und was für einen Film schaut man sich da wohl an? Natürlich „Star Wars – Episode 2 – Angriff Der Klonkrieger“, hätte man sich ja eigentlich denken können.
Also sind ein anderer Zivi-Kollege und ich mal wieder zum Kinopalast (Das Palast könnte man auch durchaus ironisch verstehen...) im nahegelegenen Nürtingen losgezogen und unsere Freude kannte nahezu keine Grenzen mehr, als wir die schier endlosen Menschenschlangen erblickten, die sogar noch aus der Eingangstüre des Kinos hervorquollen...
Gut, wir hatten uns ja auch sehr kurzfristig entschlossen, ins Kino zu gehen. Aber wir hatten Glück und konnten die so ziemlich letzten Karten ergattern und die dazugehörenden Plätze waren gar nicht mal soooo schlecht.



Meine Erwartungen:

Doch schließlich soll es hier nicht darum gehen, ob unsere Kinoplätze gut oder schlecht waren, sondern darum, wie der Film war. Und ich muss zugeben, dass ich mit recht gedämpften Erwartungen ins Kino gekommen bin. Die Enttäuschung über „Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung“ war einfach immer noch zu groß und auch die Trailer zu „Episode 2“ hatten mich nicht gerade begeistern können. Ein paar Bekannte von mir, die normalerweise absolut nichts auf „Star Wars“ kommen ließen, hatten mir auch schon geraten, mir diesen Film ja nicht anzutun.
Aber andererseits kann man sich ja einen „Star Wars“-Fim auch nicht einfach so entgehen lassen...
Und dann ging es also los...



Die Story:

Die Handlung von „Angriff Der Klonkrieger“ spielt etwa zehn Jahre nach den Geschehnissen aus „Die Dunkle Bedrohung“. Der kleine Anakin Skywalker (Hayden Christensen) ist mittlerweile unter der Obhut von Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) zu einem talentierten, aber jähzornigen, jungen Mann herangereift. Dieser Jähzorn, seine Ungeduld und seine unbeherrschten Emotionen sind es auch, die den jungen Anakin immer wieder mit seinem weitaus erfahreneren Lehrmeister „zusammenrasseln“ lassen. Zum Schutz von Senatorin Padmé Amidala (Natalie Portman) werden die beiden Jedi (wobei Anakin ja genaugenommen nur ein Schüler ist) nach Coruscant, der Haupstadt der galaktischen Republik, beordert.
Im letzten Moment können die beiden ein erneutes Attentat auf die Senatorin verhindern, woraufhin Anakin mit Padmé auf deren Heimatplaneten Naaboo zurückkehrt. Währenddessen begibt sich Obi-Wan Kenobi auf die Suche der Hintermänner des Anschlags. Bei diesen Nachforschungen stößt Obi-Wan auf den Kopfgeldjäger Jango Fatt (gespielt von Temuera Morrison), der in die Aufstellung einer gigantischen Klon-Armee verwickelt ist. Angeblich wurde diese Armee vom Rat der Jedi schon vor Jahren in Auftrag gegeben und wird seit damals auf einem offiziell nicht existierenden Planeten vom Volk der Kloner erschaffen.
Dieser Jango Fatt ist übrigens der Vater des aus „Das Imperium Schlägt Zurück“ und „Die Rückkehr Der Jedi-Ritter“ bekannten Boba Fatt.
Während Obi-Wan Kenobi nun die Verfolgung des Kopfgeldjägers aufnimmt, offenbart Anakin auf Naaboo Padmé seine langjährige Liebe zu ihr.
So, das muss jetzt fürs Erste mal reichen, denn ich will ja auch nicht zuviel verraten...



Die Technik:

Technisch haben die „Star Wars“-Filme von Regisseur George Lucas ja schon immer eine Vorreiterrolle gespielt. Das gilt auch für „Episode 2 – Angriff Der Klonkrieger“, den schließlich handelt es sich hierbei um den ersten volldigital produzierten Spielfilm aus Hollywood. Laut George Lucas hat damit „eine neue, aufregende Ära“ begonnen, die die Möglichkeiten der Filmemacher nahezu ins Unermessliche erweitert: „Die Phantasie ist die einzige Grenze.“ Auch die Bildqualität ist dadurch theoretisch weitaus höher, als es mit den herkömmlichen Methoden möglich wäre. Allerdings, hier kommt jetzt die Einschränkung, gilt das nur in der Theorie, der normale Kinobesucher wird davon nicht allzu viel mitbekommen. Denn um in den Genuss dieser neuartigen digitalen Qualität zu kommen, sind spezielle, ebenfalls digitale, Filmprojektoren notwendig, von denen sich derzeit weltweit aber nur knapp 60 Stück im Einsatz befinden.
Technisch glänzt die Special-Effect-Abteilung ILM von George Lucas natürlich wie gewohnt mit beeindruckenden Stadtkulissen, einer Vielzahl verschiedener Raumschiffe und kolossalen Massenszenen – Der Computer macht es möglich...
Allerdings ist das alles nicht so spektakulär, wie es sich vielleicht gerade angehört hat; es ist ja alles nichts wirklich Neues, alles hat man so ähnlich schon mal irgendwo gesehen, sei es nun in den „Star Wars“-Vorgängern oder in den Filmen der Konkurrenz, die tricktechnisch schon lange mit „Lucas Arts“ gleichgezogen hat.
Aber auch, wenn mich die eingesetzte Technik nicht gerade zu permanenten Begeisterungsstürmen hingerissen hat, so ist sie doch einer der großen Pluspunkte von „Episode 2“.



Die Umsetzung der Story:

Aber gerade dadurch wird umso deutlicher, dass es nicht reicht, fast nur auf die Technik und die Vielzahl an geballten Effekten (George Lucas: „In fast jedem Bild sind digitale Effekte eingebaut“) zu setzen. Denn das Wichtigste an einem Film ist und bleibt die Geschichte, die erzählt wird.
Und im Fall von „Episode 2 – Angriff der Klonkrieger“ ist diese äußerst zäh, fad und langatmig geraten. Erst gegen Ende, wenn es dann action-mäßig richtig zur Sache geht, ändert sich dies. Das war dann auch der einzige Moment, in dem die alte Magie der „Star Wars“-Trilogie auch für kurze Zeit in „Episode 2“ wieder (genauso wie die Laserschwerter) aufblitzte und man das Gefühl hatte, die Macht sei zurückgekehrt. Schon allein wegen des spektakulären (so sicherlich nicht erwarteten) Auftritts des kleinen Meister Yoda, der ja normalerweise so harmlos, friedfertig und gebrechlich wirkt, hat es sich gelohnt, sich den Rest des Filmes anzutun (Dieser Auftritt ist laut George Lucas nur durch modernste Digitaltechnik zu bewerkstelligen gewesen).
Bis es allerdings so weit ist, wird man als Zuschauer mit einer konstruierten und extremst kitschigen (Normalerweise hab’ ich nichts gegen ein bisschen Kitsch, ich kann da eigentlich eine ganze Menge vertragen, sentimental wie ich manchmal halt bin) Liebesgeschichte und dem entsetzlichsten Gesülze der Filmgeschichte konfrontiert.
Sorry, ich kann es nicht anders ausdrücken, ich fand es einfach bloß schrecklich, mit Romatik hatte das für mich nichts zu tun. Dazu dann noch diese klischeehafte Seenlandschaft mit den Blumenwiesen, gepaart mit einer pseudoromantischen Lichtführung...
Außerdem frage ich mich, was die pflichtbewusste Ex-Königin, die um einige Jahre älter als Anakin sein muss, an diesem arroganten, teilweise auch brutalen, Angeber findet.
Und für die hölzernen, platten und sinnlosen Dialoge, die sich im Verlauf des Film, vor allem in der unglaubwürdigen Liebesgeschichte, wirklich gehäuft haben, müssten die verantwortlichen Drehbuchschreiber (George Lucas / Jonathan Hales), bzw. vielleicht auch die Übersetzer, eigentlich bestraft werden; teilweise war es für meinen Geschmack schon wirklich mehr als nur eine Zumutung, wobei ich ja nun wirklich keine hochgeistigen Konversationen erwartet habe.
Der Schluss des Films konnte mich nun auch nicht wirklich überzeugen, auch wenn es hier, wie ich schon erwähnt habe, zu den besten Szenen des Films kam. Irgendwie fehlte diese gewisse Stimmung, die zu einem großen Finale gehört. Aber gut, die galaktische Republik steht am Ende von „Episode 2“ ja schließlich auch erst am Beginn der großen Klonkriege, die übrigens schon in der Ur-Trilogie erwähnt werden.



Die Schauspieler:

Was gibt es über die Schauspieler zu sagen? Nicht allzu viel. Hayden Christensen hat mich als Anakin nicht gerade begeistern können, wobei aber auch das Drehbuch eine vielschichtigere Darstellung von Anakins Charakter mitverhindert hat.
Ein wenig besser agierte Natalie Portman, die sich gegenüber ihren Auftritten in „Die Dunkle Bedrohung“ deutlich gesteigert hat. Das Auffallendste an ihr ist jedoch, dass sie in nahezu jeder Szene in einem neuen Kostüm und mit einer anderen Frisur auftritt.
Ewan McGregor, der Obi-Wan Kenobi verkörpert, hat meiner Meinung nach eine recht gute Leistung abgeliefert und auch Samuel L. Jackson als Mace Windu und Ian McDiarmid als Kanzler der Republik haben solide Arbeit verrichtet.
Bleibt noch Christopher Lee zu erwähnen, der mit der Rolle des Count Dooku bzw. Darth Tyranus wieder einmal den Part des Bösewichts (wie z.B. auch schon in „Herr Der Ringe – Die Gefährten“) übernommen hat und dem man sichtlich anmerkt, dass er mit solchen Rollen mittlerweile jede Menge Erfahrung hat.



Ich hab’ doch noch was Positives gefunden:
Abschließend kann ich dann aber doch noch etwas Positives über den Film berichten:
Neben dem spektakulären Wiedersehen mit Jedi-Meister Yoda stand ja auch das Wiedersehen mit zwei weiteren alten Bekannten, den beiden Droiden R2-D2 und C–3PO, auf dem Programm. Ihnen gelingt das, womit die unsägliche Nervensäge Jar Jar Binks in „Episode 1“ gescheitert ist, nämlich für die (beabsichtigte) Komik zu sorgen.
Damit wären wir auch gleich bei einem weiteren positiven Punkt angelangt, Jar Jar Binks kommt nur noch am Rande vor; George Lucas sei gedankt für die Versetzung dieser nervigen Kunstfigur ins Parlament der galaktischen Republik (auch wenn ich mich die ganze Zeit frage, wie es nur zu einem solchen diplomatischen Fehlgriff kommen konnte...).



Mein Fazit:

Lange Rede kurzer Sinn, der Charme der Original-Trilogie ist den neuen „Star Wars“-Filmen abhanden gekommen. Leider gilt dies eben auch für „Episode 2 – Angriff Der Klonkrieger“. Zumindest kann man dem Film zugute halten, dass er wenigstens nicht mehr diesen „Kinderfilm-Nachgeschmack“ bei mir ausgelöst hat, wie es bei „Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung“ der Fall war.
Und einige der Szenen sind auch wirklich gelungen, ich kann nur immer wieder Meister Yoda erwähnen...
Leider sind zu viele Szenen aber alles andere als gelungen und deshalb ist und bleibt meine persönliche Meinung zu „Episode 2“ zwiegespalten:
Ich würde den Film gerne besser bewerten, auch wenn ich mich jetzt nicht unbedingt zu den eingefleischten „Star Wars“-Fans zähle, aber es geht einfach nicht, leider...





Anmerkung:
Die Zitate von George Lucas stammen aus einem Interview, das der Spiegel in Ausgabe Nr.20 vom 13.5.2002 abgedruckt hat.

9 Bewertungen, 1 Kommentar

  • *Piccolo*

    02.06.2002, 17:46 Uhr von *Piccolo*
    Bewertung: sehr hilfreich

    also von den effekten war 2 besser aber sonst fand ich 1 doch scon etwas besser