Star Wars Episode II - Angriff der Klonkrieger (DVD) Testbericht

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ab 8,87
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Spocht

Piff! Paff! Puff!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nein, ich bin kein frenetischer Star-Wars-Anhänger, ich würde mir nie das Gesicht schwarz anmalen und als Darth Maul rumlaufen, und meine Kinder werde ich auch nicht Luke und Leia nennen, aber trotzdem haben mir die bisherigen StarWars-Filme alle ganz gut gefallen.
So. Und mit dieser Erwartungtshaltung bin ich dann auch ins Kino gegangen, um mir das neueste Super-Mega-Kino-SF-Event des Jahres reinzupfeifen.
Daher: Neues vom Spocht.
Haut den Lucas! Denn was er da so als zweiten Teil einer einer 9-teiligen Trilogie (die Abweichung hier ist ja noch größer als die fünf Teile der \"Anhalter-durch-die-Galaxis\"- Trilogie, bei der solche ABweichungen sicherlich zum guten Ton gehören) abgeliefert hat, ist größtenteils fantastisches Piff-Paff-Puff (Schlachtszene am Ende) mit jeder Menge Zappa-Spock und Schramm-Schramm (Laser-Dolch-Gemetzel mit allem Schicki-Micki) und etwas Berufsverkehr a la Frankfurter Kruez Montag morgens um 7:30 (Wilde Verfolgungsjagd auf dem Regeirungsplaneten am Anfang). Außerdem gibt es noch ein paar erwähnenswerte Bazongs (\"Seismische Bomben\" im Asteroidenfeld) und (eeendlich!) einen Schmatz zwischen \"Änni\" und \"Padme\" für die Mädels, die dann auch noch eine hoffnungslos romatische Traumhochzeit ohne Linde the Hutt -pardon, del Mol erleben durften.
Das wars! Ca. zwei Stunden Krieg der Sterne, allerdings nicht zu vergleichen mit dem Unterhaltungswert der Teile 4-6 sowie Epsiode 1. So genial die Effekte auch sein mögen, irgendwie wird dadurch die Erwartungshaltung an die Schaupieler gesteigert, und die konnten sie zum Teil leider nicht erfüllen.
Allen voran: Der junge \"Änni\" und spätere Darth Vader Anakin Skywalker. Er war nicht unreif, sondern einfach nur dummfrech- und hat mir überhaupt nicht gefallen.
Er hat schon deutlich gemacht, daß in ihm irgendwie die dunkle Seite der Macht nagt und daß er Ihr nicht mehr lange widerstehen kann, aber das wäre auch ohne ihn deutlich geworden.
Und da bei seinem ersten Auftritt die Mädels der etwas jüngeren Generation nicht reihenweise ihre Plüschteddies in Richtung Leinwand geschmissen ahben, schließe ich, daß sogar noch Leo \"Die Kapp\" Rio für diese Zielgruppe attraktiver ist. Aber so ist das halt, wenn man einen böösen spielt... Besonders, wenn es der böse noch nicht weiß. Kunststück! Fehlbesetzung.
Ebenso Obi Wan Kenobi. Sein Auftreten als \"Vertreter für Recht und Ordnung\", der vor Hausbesuchen nicht halt macht (Der Fairness halber sei allerdings erwähnt, daß bei den Herstellern der Klonarmee an der Haustür auch kein \"BEtteln und Hausieren verboten\"- Schild angebracht war), im Playboy-Look mit einer Fön-Frisur, die sogar Harald Schmitt in seinen besten Zeiten noch in den Schatten gestellt hätte, ist irgendwie dem eines \"Jedi\" nicht besonders würdig.
Hier hätte ich weniger einen eitlen Modegeck denn vielmehr irgendwas würdiges erwartet- für mich ist es kaum vorstellbar, daß aus diesem Snob irgendwann mal der gute alte Ben Kenobi wird, der schließlich in \"Episode IV\" Luke Skywalker seine erstes Taschenlampenmesser schenkt.
Allein die Art, wie er den Umhang überstülpt- sieht mir eher danach aus wie \"Vorsicht! Sonst sitzen meine Haare gleich nicht mehr\" als die sonstige Geste, etwas Würde duch die schlichte Eleganz der einfachen Kutte darzustellen.
Daneben die Fieslinge: Einfach klasse- Count Dooku: Ein böser mit Stil. An nichts, wie er sich verhält, kann man erkennen, daß er einer der Hauptschurken ist. Fast wäre man geneigt, ihm eine gewisse Sympathie entgegenzubringen, wären da nicht die obergemeinen perfiden Pläne, die er schmiedet bzw. für den übelfiesen und doppelgesichtigen Kanzler der alten Republik ausführt.
Jaja, der Kanzler: Einerseits strahlender Verfechter für Recht, Demokratie und Freibier, andererseits hochgradig erfolgreicher, wenngleich auch schwarzer übelfieser Bösewicht.
Unter seinem Jedi-Spitznamen \"Darth Sidius\" (So war hieß doch, oder? Bei all den \"Darths\" und Jedis, Gutis und Bösis habe ich etwas den Überblick verloren) zieht er im Hintergrund alle Fäden, um die Republik über den Umweg der Demokratur (Kanzler mit allen Vollmachten ähnlich derer, die einem anderen \"Kanzler\" vor vielen Jahren im Rahmen des \"Ermächtigungsgesetzes\" ursprünglich für fünf Jahre verliehen wurden) in eine Diktatur der Gewalt und des Terrors umzugestalten.
Kleine Abschweifung:
Überhaupt erinnert viel von den Bösen (Ab Episode IV) aus der StarWars-Saga an das dritte Reich: Die grauen Uniformen mit den schwarzen Schaftstiefeln der Imperium- Oberen, Ausrüstungsteile der Sturmtruppen (Helmform und Brotdose), die frappierend an die \"Vorbilder\" der Wehmacht erinnern, ebenso die Waffen, die denen der Wehrmacht erstaunlich ähneln u.v.m.
Wären die Starwars-Filme nicht schon vor zig Jahren, sondern evtl. nach \"dem\" 11.9. gedreht worden, würden die Sturmtruppen Turban tragen, Darth Vader hätte statt der Maske einen grauen Vollbart bis zu den Schultern, und die imperialen Kampfgeher hätten erstens einen Höcker und würden zweitens keine Laserstrahlen verschießen, sondern spucken.
Aber nur mal so am Rande, Ende der Abschweifung.
Tja, neben all diesen auffällig guten und schlechten Charakteren gibt es natürlich noch die ganzen anderen Nasen, die ihre Sache soweit so gut gemacht haben:
Yoda, noch in alter Frische, aber auch schon mit Stöckchen (welches eine gefickt eingeschädelte Täuschung seinerseits ist- ich habs ja schon immer geahnt) wird in diesem Teil nur noch voll digital dargestellt. Die Synchronstimme wurde wohl irgendwann mal ausgetauscht, dabei hat sie allerdings etwas an Charisma verloren. Schade!
C3PO und R2D2- in Hochform wie immer. Ein Pragmatiker und ein Weltverbesserer- fast eine moderne Form von Dick und Doof, nur an der Farbgebung sollten die beiden noch etwas arbeiten. Einfach ins Abenteuer reinstolpern, der Rest ergibt sich von ganz alleine.
Und- der Kreis schließt sich- der Vater von Onkel Owen, der dem Onkel in Owen in Episode IV so ähnlich sieht, daß man versucht ist zu glauben, es sei der selbe Schauspieler. Ich behaupte: Er ist es. Hält jemand dagegen oder weiß es besser? Mein Gästebuch steht offen.
Ebenso erstmals mit dabei: Boba Fett als Kind, der das scheinbar gut gehende Kopfgeldjägergewerbe von seinem Papa übernehmen wird, nachdem dieser auf nachdrücklichen Wunsch eines Jedis den Helm abgesetzt hat, ohne ihn vorher vom Kopf zu nehmen. Klein Boba sah zwar nur sehr nachdenklich aus, als er den Helm dann aufhob, allerdings kann ich mir schon denken, daß er etwas sauer war.
Außerdem scheint irgendwann in nächster Zeit der Gebrauchtraumschiffmarkt im Imperium zusammenzubrechen, da Boba Papis Raumschiff auch bei \"Das Imperium schlägt zurück\" noch immer fliegt.
So, zur Handlung: Neben Zappa-Spock, Bazong und Piff-Paff-Puff gibt es noch ein paar Szenen, in denen nicht gar so brachial gekämpft wird:
Durch einen Anschlag auf die Exkönigin und jetzt-Senatorin Amidala kommen die Jedi, d.h. eigentlich Obi Wan, dahinter, daß eine riesige Klon-Armee bereits vor Jahren in Auftrag gegeben und mittlerweile fast fertig ist. Angeblich im Auftrag des Rates der Jedi, doch da will es niemand gewesen sein. Tja. Die Spur führt weiter zu einem anderen Planeten, auf dem ebenfalls eine riesige Armee aufgestellt wurde, allerdings keine Klone, sondern Roboter, und zwar genau solche, wie sie auch in Episode I zu sehen waren.
In der Zwischenzeit verlieben sich Anakin und Amidala, Anis Mutter stirbt bei den Sandleuten in den Armen von Ani, der Kanzler erhält weitreichende Vollmachten, und schließlich und letztendlich bricht bei einer als Hinrichtung von Anakin, Amidala und Obi Wan geplanten Veranstaltung bei einem Insektenvolk ein Krieg zwischen Guten, bösen, Robotern, Klonen, Jedis, Monstern (die übrigens sehr stark an die Godzilla- Gummimännchen-Urviecher angelehnt sind) und anderen Schurken aus.
Sehenswert hier C3PO als Transvestit: Gefangen im falschen Körper bzw. am falschen Kopf.
Zwischen den Zeilen wird noch eine Game-Boy-Demoversion des Todessterns gezeigt, und nach einem Ende, das geradezu nach einer Fortsetzung schreit, war es zuende.
Weitere sehenswerte Szenen:
- Die Verfolgungsjagd am Anfang des Filmes, als Obi Wan und Anakin dem Attentäter bzw. der Attentäterin nachfliegen. So rasant, daß man unwillkürlich die Kurven im Kinosessel mitfliegt. Guut! Dazu passen würde das Zitat aus der Werbung für einen Toyota-Geländewagen: \"Klasse, Änni, Mama hätte gekotzt!\"
- Außerdem natürlich: Der Angriff der Klonkriger am Schluß. Tolle Grafik, auch die guten müssen einstecken, herrlich gemacht.
Fazit: Supergute Special-Effects, prima Kämpfe, originelle Konstruktionen von Raumschiffen und anderen Geräten (Mein Favorit: dieser komische vierbeinige Kampfgeher der Roboterarmee), allerdings z.T. schwache schauspielerische Leistung und eine bisweilen dahindümpelnde Handlung.
Im Prinzip wurde genug verraten bzw. angedeutet, daß man sich zumindest den groben Verlauf der nun unausweichlich folgenden Epsiode III denken kann. Ob ich mir die anschauen werde? Vermutlich, da ich guten SFX einfach nicht widerstehen kann. Aber das ganze wird mich dann wahrscheinlich wie hier nur unterhalten- und nicht so sehr fesselnd wie bei den Teilen IV-VI. Schade.
Also dann: Möge die Macht im Kino mit Euch sein. 

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