Star Wars: Republic Commando (PC Spiel Shooter) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von Gonzai
Niemand schont den Klon
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Bevor im Mai der nächste \"Krieg der Sterne\"-Film anläuft, erscheint ein \"Star Wars\"-Computerspiel nach dem anderen. Das neueste ist \"Republic Commando\", ein Taktik-Shooter, der viele nette Ansätze bietet - nur keine Taktik.
Es ist doch immer dasselbe: Die Jedi-Ritter sind die Coolen, wirbeln mit Laserschwertern durch die Gegend, spielen mit der Macht herum und werden von allen geliebt. Und wer macht die Drecksarbeit? Das Fußvolk, der einfache Soldat, das Kanonenfutter. Dieser ungleichen Ruhmverteilung setzt Lucasarts sein neuestes Computerspiel aus dem \"Krieg der Sterne\"-Universum entgegen. \"Star Wars - Republic Commando\" versetzt den Spieler in die Rolle eines namenlosen Klonkriegers. Diese im Labor gezüchteten Soldaten waren in \"Episode II: Angriff der Klonkrieger\" im Jahr 2002 im Kino zu sehen gewesen, in der großen Endschlacht auf dem Planeten Geonosis mischten sie ordentlich mit. Bilder auf \"Star Wars - Republic Commando\"
Namenlos, gesichtslos, geschichtslos - die Helden von \"Republic Commando\" taugen eigentlich nicht als solche: Der Spieler übernimmt die Rolle von 1138 (die Zahl ist eine Reminiszenz an \"THX 1138\", das Spielfilmdebüt von \"Star Wars\"-Schöpfer George Lucas) und steuert diese Figur aus der Egoperspektive, blickt durch das Visier eines Helmes, sieht nur seine eigenen Hände mit der Waffe. \"Drei-acht\", wie 1138 auch genannt wird, ist Anführer eines \"Delta-Squads\", eines kleinen Teams von Elitesoldaten, dem besonders haarsträubende Missionen zugemutet werden. Mehr erfährt der Spieler nicht über die Charaktere, mehr kann er nicht erfahren, denn als Klonkrieger haben sie nach dem Herauskrabbeln aus dem Reifungstank nichts anderes gemacht als zu kämpfen. Das Squad - und damit der Spieler - erhält seine Instruktionen kurz per holografischer Nachricht oder per Funk aus dem Hauptquartier - und dann fliegen ihm auch schon Energiestrahlen um die Ohren. Oder Thermalbomben. Oder der Feuerstrahl fliegender Geonosianer. Und nach den ersten Gefechten hat man \"seine Jungs\" 07, 62 und 40 richtig lieb gewonnen, sorgt sich tatsächlich um sie. Dass es den Spieldesignern von Lucasarts gelungen ist, ohne Vorgeschichte und Charakterentwicklung dem Kämpfertrüppchen Leben einzuhauchen, das ist sicher eine der Stärken von \"Republic Commando\".
\"Knights Of The Old Republic 2\": Welche Seite der Macht hätten\'s denn gern? Schlau und wortgewandt
Ein wichtiger Faktor für die \"Lebendigkeit\" der Teammitglieder ist ihre ausgezeichnete Künstliche Intelligenz. Die Jungs agieren sehr realistisch, laufen nicht gegen Wände oder bleiben an Hindernissen hängen - im Gegenteil: Bekommen sie keine anders lautenden Befehle, kämpfen sie autonom weiter, suchen Schutz hinter Trümmern, drücken sich an Wände und versorgen sich selbstständig mit Medizin. Da die Animationen der Figuren außerdem sehr gelungen sind, möchte man seinem Team gelegentlich einfach mal nur beim Kämpfen zugucken. Hinzukommt, dass über Funk ständig launige Sprüche ausgetauscht werden. Sprengungen heißen da schon mal \"Umstrukturierungsmaßnahmen\". Ein Teammitglied sinniert \"Wenn wir doch alle Klone sind, wieso bin ich dann der einzige mit Humor?\" Dank guter Synchronisation und einem großen Fundus, sodass sich die Bonmots nicht allzu schnell wiederholen, tragen diese maßgeblich zu einem Gruppengefühl dabei. Und wenn man mal wieder halbtot darniederliegt und darauf wartet, von einem gerade unter Dauerfeuer liegenden Teammitglied wiederbelebt zu werden, muss man sich als Chef schon mal anhören: \"Können sie nicht später sterben, Sir, jetzt ist es gerade ungünstig.\"
Die Voraussetzungen für ergiebiges Teamwork während der Einsätze sind also sehr gut, zumal - und das ist eine weitere Stärke des Spiels - das Befehligen der Teammitglieder so einfach gelöst ist wie in kaum einem anderen Spiel des Taktik-Shooter-Genres. Mit einfachem Tastendruck lassen sich grundsätzliche Verhaltensregeln wie aggressives oder passives Vorgehen auslösen. Und wenn spezielle Manöver wie Bombenlegen, Geschütze übernehmen oder Scharfschützenpositionen einnehmen möglich sind, werden sie in das Visier von 1138 (also dem Sichtfeld des Spielers) einfach eingeblendet. Simples Anvisieren und Anklicken reicht aus, dass sich ein Teammitglied um die Aufgabe kümmert. Das Auswendiglernen von komplizierten Tastenbelegungen fällt flach.
Da fehlt doch was?
Flach fällt - streng genommen - aber auch der Taktikaspekt. Denn trotz der ausgezeichneten Steuerungsmöglichkeiten ist \"Republic Commando\" eher ein Ego-Shooter mit Begleitung als ein echter Taktik-Shooter. Strategisches Vorgehen ist so gut wie nicht notwendig, um die Missionen zu meistern. Obwohl die Teammitglieder laut Jobbeschreibungen Spezialisten sind für Bombenlegen, Elektronik oder Präzisionsschießen, können sie im Spiel alles gleich gut - ebenso wie der Spieler selbst. Im streng linearen Spielverlauf geht es weniger darum, sich wirklich Gedanken zu machen, wie man seine Klonbrüder postiert, als mit vereinter Feuerkraft die heranbrandenden Wellen bösartiger Kampfroboter und Außerirdischer abzuwehren. Der Ablauf jedes Levels ist weit gehend gleich: Zwischen den Gefechten gilt es immer, das Team fit zu spritzen und Türen zu knacken oder auch Türen zu knacken und das Team fit zu spritzen. Der Schwierigkeitsgrad ist mittelmäßig - und nach zehn bis fünfzehn Stunden ist alles viel zu früh vorbei.
Dennoch: Wer auf taktischen Anspruch kaum Wert legt, bekommt mit \"Republic Commando\" ein professionell gemachtes, sehr unterhaltsames Spiel, dass in die düstereren Gefilde des \"Star Wars\"-Universums entführt, ohne vom Spieler allzu große Begeisterung für \"Krieg der Sterne\" zu verlangen. Die Atmosphäre ist stimmig, der jeder Situation angemessene Soundtrack könnte direkt aus den Filmen stammen. Grafische Qualität und Design der Spielwelt sind sehr ansehnlich, obwohl die zugrunde liegende Grafikengine schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das allerdings hat den Vorteil, dass die PC-Version auch auf älteren Rechner flüssig läuft. Im Vergleich zu State-of-the-Art-Shootern wie \"Halflife 2\" ist \"Republic Commando\" eher klein und schmutzig. Aber irgendjemand muss den Job ja machen. Ein Job für das Delta-Squad.
Es ist doch immer dasselbe: Die Jedi-Ritter sind die Coolen, wirbeln mit Laserschwertern durch die Gegend, spielen mit der Macht herum und werden von allen geliebt. Und wer macht die Drecksarbeit? Das Fußvolk, der einfache Soldat, das Kanonenfutter. Dieser ungleichen Ruhmverteilung setzt Lucasarts sein neuestes Computerspiel aus dem \"Krieg der Sterne\"-Universum entgegen. \"Star Wars - Republic Commando\" versetzt den Spieler in die Rolle eines namenlosen Klonkriegers. Diese im Labor gezüchteten Soldaten waren in \"Episode II: Angriff der Klonkrieger\" im Jahr 2002 im Kino zu sehen gewesen, in der großen Endschlacht auf dem Planeten Geonosis mischten sie ordentlich mit. Bilder auf \"Star Wars - Republic Commando\"
Namenlos, gesichtslos, geschichtslos - die Helden von \"Republic Commando\" taugen eigentlich nicht als solche: Der Spieler übernimmt die Rolle von 1138 (die Zahl ist eine Reminiszenz an \"THX 1138\", das Spielfilmdebüt von \"Star Wars\"-Schöpfer George Lucas) und steuert diese Figur aus der Egoperspektive, blickt durch das Visier eines Helmes, sieht nur seine eigenen Hände mit der Waffe. \"Drei-acht\", wie 1138 auch genannt wird, ist Anführer eines \"Delta-Squads\", eines kleinen Teams von Elitesoldaten, dem besonders haarsträubende Missionen zugemutet werden. Mehr erfährt der Spieler nicht über die Charaktere, mehr kann er nicht erfahren, denn als Klonkrieger haben sie nach dem Herauskrabbeln aus dem Reifungstank nichts anderes gemacht als zu kämpfen. Das Squad - und damit der Spieler - erhält seine Instruktionen kurz per holografischer Nachricht oder per Funk aus dem Hauptquartier - und dann fliegen ihm auch schon Energiestrahlen um die Ohren. Oder Thermalbomben. Oder der Feuerstrahl fliegender Geonosianer. Und nach den ersten Gefechten hat man \"seine Jungs\" 07, 62 und 40 richtig lieb gewonnen, sorgt sich tatsächlich um sie. Dass es den Spieldesignern von Lucasarts gelungen ist, ohne Vorgeschichte und Charakterentwicklung dem Kämpfertrüppchen Leben einzuhauchen, das ist sicher eine der Stärken von \"Republic Commando\".
\"Knights Of The Old Republic 2\": Welche Seite der Macht hätten\'s denn gern? Schlau und wortgewandt
Ein wichtiger Faktor für die \"Lebendigkeit\" der Teammitglieder ist ihre ausgezeichnete Künstliche Intelligenz. Die Jungs agieren sehr realistisch, laufen nicht gegen Wände oder bleiben an Hindernissen hängen - im Gegenteil: Bekommen sie keine anders lautenden Befehle, kämpfen sie autonom weiter, suchen Schutz hinter Trümmern, drücken sich an Wände und versorgen sich selbstständig mit Medizin. Da die Animationen der Figuren außerdem sehr gelungen sind, möchte man seinem Team gelegentlich einfach mal nur beim Kämpfen zugucken. Hinzukommt, dass über Funk ständig launige Sprüche ausgetauscht werden. Sprengungen heißen da schon mal \"Umstrukturierungsmaßnahmen\". Ein Teammitglied sinniert \"Wenn wir doch alle Klone sind, wieso bin ich dann der einzige mit Humor?\" Dank guter Synchronisation und einem großen Fundus, sodass sich die Bonmots nicht allzu schnell wiederholen, tragen diese maßgeblich zu einem Gruppengefühl dabei. Und wenn man mal wieder halbtot darniederliegt und darauf wartet, von einem gerade unter Dauerfeuer liegenden Teammitglied wiederbelebt zu werden, muss man sich als Chef schon mal anhören: \"Können sie nicht später sterben, Sir, jetzt ist es gerade ungünstig.\"
Die Voraussetzungen für ergiebiges Teamwork während der Einsätze sind also sehr gut, zumal - und das ist eine weitere Stärke des Spiels - das Befehligen der Teammitglieder so einfach gelöst ist wie in kaum einem anderen Spiel des Taktik-Shooter-Genres. Mit einfachem Tastendruck lassen sich grundsätzliche Verhaltensregeln wie aggressives oder passives Vorgehen auslösen. Und wenn spezielle Manöver wie Bombenlegen, Geschütze übernehmen oder Scharfschützenpositionen einnehmen möglich sind, werden sie in das Visier von 1138 (also dem Sichtfeld des Spielers) einfach eingeblendet. Simples Anvisieren und Anklicken reicht aus, dass sich ein Teammitglied um die Aufgabe kümmert. Das Auswendiglernen von komplizierten Tastenbelegungen fällt flach.
Da fehlt doch was?
Flach fällt - streng genommen - aber auch der Taktikaspekt. Denn trotz der ausgezeichneten Steuerungsmöglichkeiten ist \"Republic Commando\" eher ein Ego-Shooter mit Begleitung als ein echter Taktik-Shooter. Strategisches Vorgehen ist so gut wie nicht notwendig, um die Missionen zu meistern. Obwohl die Teammitglieder laut Jobbeschreibungen Spezialisten sind für Bombenlegen, Elektronik oder Präzisionsschießen, können sie im Spiel alles gleich gut - ebenso wie der Spieler selbst. Im streng linearen Spielverlauf geht es weniger darum, sich wirklich Gedanken zu machen, wie man seine Klonbrüder postiert, als mit vereinter Feuerkraft die heranbrandenden Wellen bösartiger Kampfroboter und Außerirdischer abzuwehren. Der Ablauf jedes Levels ist weit gehend gleich: Zwischen den Gefechten gilt es immer, das Team fit zu spritzen und Türen zu knacken oder auch Türen zu knacken und das Team fit zu spritzen. Der Schwierigkeitsgrad ist mittelmäßig - und nach zehn bis fünfzehn Stunden ist alles viel zu früh vorbei.
Dennoch: Wer auf taktischen Anspruch kaum Wert legt, bekommt mit \"Republic Commando\" ein professionell gemachtes, sehr unterhaltsames Spiel, dass in die düstereren Gefilde des \"Star Wars\"-Universums entführt, ohne vom Spieler allzu große Begeisterung für \"Krieg der Sterne\" zu verlangen. Die Atmosphäre ist stimmig, der jeder Situation angemessene Soundtrack könnte direkt aus den Filmen stammen. Grafische Qualität und Design der Spielwelt sind sehr ansehnlich, obwohl die zugrunde liegende Grafikengine schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das allerdings hat den Vorteil, dass die PC-Version auch auf älteren Rechner flüssig läuft. Im Vergleich zu State-of-the-Art-Shootern wie \"Halflife 2\" ist \"Republic Commando\" eher klein und schmutzig. Aber irgendjemand muss den Job ja machen. Ein Job für das Delta-Squad.
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