Starship Troopers (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von GuyInkognito
"KILL THE BUGS" - Ein anspruchsvoller Film!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Tach! Hier nun meine erste Meinung (naja, eigentlich nicht aber alle anderen sind ja dummerweise abhanden gekommen).
Anfangen möchte ich mit dem meiner Meinung nach stark unterschätzten Film "Starship Troppers".
Wie kaum ein anderer Film teilt Starship Troopers sein Publikum in drei deutlich voneinander abgegrenzte Lager:
Gruppe 1 findet den Film total geil.
Ein blutiges Gemetzel ohne Kompromisse. Dazu jede Menge derbe Action, ordentlich Gesplatter, geile Effekte - Hammer Film.
Gruppe 2 findet den Film total erbärmlich.
Ein blutiges Gemetzel ohne Kompromisse. Dazu jede Menge schwachsinnige Action, unnötiges Gesplatter, überflüssiges Effektgehasche - Schrott Film
Die ersten beiden Gruppen stellen die Mehrheit des Publikums dar, und haben (meiner Meinung nach) überhaupt nichts kapiert.
Ich selbst zähle mich zu der dritten Gruppe, die den Film für eine von Zynismus nur so triefende Satire hält, die allerdings ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist.
Hintergrund:
------------
Der Film basiert auf dem gleichnamigen von Robert Heinlein um 1960 veröffentlichten Roman, welcher jedoch mit der Filmfassung kaum noch etwas gemeinsam hat.
Über Starship Troopers gab es ja schon jede Menge Diskussionen, größtenteils bedingt durch die extreme Gewaltdarstellung.
Tatsächlich fliegen in Paul Verhoeven Science-Fiction Spektakel mehr Körperteile durch die Gegend, als in allen anderen Filmen zusammengenommen (Braindead o.ä. mal ausgenommen).
Desweiteren werden dem Film oftmals Kriegsverherrlichung und faschistoide Tendenzen vorgeworfen, was bei oberflächlicher Betrachtung auch gar nicht mal so weit hergeholt ist, aber dazu später.
Zur Handlung:
-------------
"Es geht um junge Raumfahrer, die irgendwo im All gegen Rieseninsekten kämpfen. Das klingt ziemlich dämlich, oder?"
Dieses Zitat stammt nicht von irgendeinem Kritiker sondern vom Regisseur Paul Verhoeven höchstselbst.
Und tatsächlich umschreibt es auch so ziemlich die gesamte Handlung von Starship Troopers:
Es ist irgendwann in ferner Zukunft. Ein paar Teenager gehen zur Armee, um in einem Krieg gegen die Bugs die Menschheit zu retten. Es gibt eine Menge Geballer und ziemlich viel Gemetzel - vom eigentlichen Inhalt des Films ist das auch schon alles.
Daß die Handlung offensichtlich Schrott ist und die erste halbe Stunde zudem stark an Beverly Hills 90210 / Melrose Place erinnert, ist ebenfalls einer der Gründe, warum die doch vorhandene Tiefe von Starship Troopers oft nicht erkannt wird.
Kritik:
-------
Wie schon erwähnt beginnt der Film gemächlich im Stil einer Highscool-Serie. Alles wirkt künstlich, die ganze Umgebung wie geleckt. Der junge Johnny Rico, seine Freundin Carmen und noch ein paar andere durchleben die medien-typischen Teenie-Problemchen und ansonsten ist alles ganz wunderbar.
Nach dem Abschluß wollen sich dann alle bei der Armee melden, um dem Vaterland Ehre zu erweisen und der Karriere ein bißchen auf die Sprünge zu helfen.
Im Grunde könnte man den Film jetzt schon als totalen Schrott abstempeln. Sollte man aber nicht, denn alles was hier so erbärmlich schlecht daherkommt, ist (so glaube ich jedenfalls) pure Absicht.
So spielt das eben gesagte beispielsweise nicht irgendwo in Kalifornien, sondern in Buenos Aires/Argentinien. Dennoch sieht alles aus wir LA. Überall nur US-Amerikaner. Nichts, außer den Nachnamen der Protagonisten (Johnny Rico, Carmen Ibanez) deutet auf Argentinien hin.
Das ganze ist eindeutig eine Anspielung auf die bereits heute gut erkennbare weltweite "Amerikanisierung". In ein paar Jahren sieht sicherlich auch in Wirklichkeit die ganze Welt genau gleich aus.
Auch, daß bis jetzt alles wie besagtes BH90219 daherkommt, ist nicht verwunderlich, denn bis auf Michael Ironside haben alle (!) Hauptdarsteller entweder hier und/oder in Melrose Place mitgewirkt (laut Cinema).
Auch hier könnte man denken - warum keine vernünftigen Darsteller, denn tatsächlich spielen die auserwählten ihre Rollen nicht gerade preisverdächtig. Alles wirkt irgendwie peinlich. Denise Richards (obwohl hübsch anzusehen) grinst den ganzen Film lang ohne einen zweiten Gesichtsausdruck zu offenbaren und Casper Van Dien als stahlharter Elitesoldat spielt dermaßen stümperhaft, daß einem die Tränen kommen.
(Copyright by GuyInkognito/DerDude)
Dennoch sage ich auch hier: Alles Absicht! Allerdings nicht die Absicht der Schauspieler (die haben sich sicherlich alle Mühe gegeben - nur ohne Erfolg), sondern die von Verhoeven, der eine völlig oberflächliche Barbie und Ken Armee wollte, die - der
Propaganda völlig verfallen - frohgemut in den interstellaren Krieg gegen die Bugs zieht.
Und wo wir gerade bei Propaganda sind - den gesamten Film durch werden immer kleine "Kommt zur mobilen Infanterie"-Filmchen gezeigt. Diese erinnern sehr an die Militärpropaganda, welche im zweiten Weltkrieg zu hören war. Um dem ganzen die Spitze aufzusetzen, sind einige der Uniformen beinahe 1:1 aus Gestapo Zeiten kopiert.
In solcherlei Szenen, sowie dem äußerst klischeehaftem (wieder Absicht) Militärdrill - könnte man (wie schon weiter oben erwähnt) besagte faschistische Tendenzen erkennen - wenn nicht alles so maßlos übertrieben wär. - Das ganze ist so zynisch, daß man es eigentlich unter keinen Umständen ernst nehmen kann.
Neben dem Militär kriegen aber auch die Medien ordentlich ihr Fett weg:
In einer Szene gibt es einen kleinen Fernsehausschnitt zu sehen, in der die Hinrichtung eines Verbrechers "Live auf allen Kanälen" beworben wird. In einer anderen wird eine Kuh zu Versuchszwecken zu einem "Bug" gesperrt. Die Kuh wird daraufhin hinter einem "Zensiert" Schild zerfetzt. Da das Schild aber reichlich klein geraten ist, kann man immer noch genügend blutige Details erkennen - eine klare Anspielung auf die Scheinheiligkeit der Medien.
Solcherlei Szenen finden sich in Starship Troopers zuhauf. Fast alles ist mehrdeutig und vieles was normalerweise zur Abwertung führen würde, muß hier in anderem Licht betrachtet werden, da zumindest einiges davon in der Intezion der Macher lag.
Dennoch ist Paul Verhoeven (wie bereits zu Anfang erwähnt) bei seiner satirischen Herangehensweise ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Wie an anderen Ciao-Berichten zu erkennen, haben viele die Ironie in SST kaum oder gar nicht bemerkt und dadurch im Grunde einen ganz anderen Film gesehen, da die eigentliche Aussage völlig umgekrempelt wird.
Würde man den ironischen Ansatz außer Acht lassen, wäre Starship Troopers ein naiv-einfältiger, kriegsverrherlichender SF-Film voll lächerlicher Klischees und schlechten Darstellern, der neben guten Spezialeffekten nur noch jede Menge Blut zu bieten hätte.
Daher rate ich dringend dazu, den Film nicht voreingenommen zu betrachten, da er doch mehr bietet, als es zunächst erscheinen mag. Davon mal abgesehen, ist das ganze auch ziemlich gute Unterhaltung, wenn sie auch mit Sicherheit nicht auf jedermanns
Geschmack treffen dürfte.
Darsteller:
- Casper Van Dien
- Denise Richards
- Dina Meyer
- Patrick Muldoon
- Michael Ironside
- jede Menge computeranimierte Riesenkäfer
Regie: Paul Verhoeven
FSK: ab 18 (zu Recht)
Anfangen möchte ich mit dem meiner Meinung nach stark unterschätzten Film "Starship Troppers".
Wie kaum ein anderer Film teilt Starship Troopers sein Publikum in drei deutlich voneinander abgegrenzte Lager:
Gruppe 1 findet den Film total geil.
Ein blutiges Gemetzel ohne Kompromisse. Dazu jede Menge derbe Action, ordentlich Gesplatter, geile Effekte - Hammer Film.
Gruppe 2 findet den Film total erbärmlich.
Ein blutiges Gemetzel ohne Kompromisse. Dazu jede Menge schwachsinnige Action, unnötiges Gesplatter, überflüssiges Effektgehasche - Schrott Film
Die ersten beiden Gruppen stellen die Mehrheit des Publikums dar, und haben (meiner Meinung nach) überhaupt nichts kapiert.
Ich selbst zähle mich zu der dritten Gruppe, die den Film für eine von Zynismus nur so triefende Satire hält, die allerdings ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist.
Hintergrund:
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Der Film basiert auf dem gleichnamigen von Robert Heinlein um 1960 veröffentlichten Roman, welcher jedoch mit der Filmfassung kaum noch etwas gemeinsam hat.
Über Starship Troopers gab es ja schon jede Menge Diskussionen, größtenteils bedingt durch die extreme Gewaltdarstellung.
Tatsächlich fliegen in Paul Verhoeven Science-Fiction Spektakel mehr Körperteile durch die Gegend, als in allen anderen Filmen zusammengenommen (Braindead o.ä. mal ausgenommen).
Desweiteren werden dem Film oftmals Kriegsverherrlichung und faschistoide Tendenzen vorgeworfen, was bei oberflächlicher Betrachtung auch gar nicht mal so weit hergeholt ist, aber dazu später.
Zur Handlung:
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"Es geht um junge Raumfahrer, die irgendwo im All gegen Rieseninsekten kämpfen. Das klingt ziemlich dämlich, oder?"
Dieses Zitat stammt nicht von irgendeinem Kritiker sondern vom Regisseur Paul Verhoeven höchstselbst.
Und tatsächlich umschreibt es auch so ziemlich die gesamte Handlung von Starship Troopers:
Es ist irgendwann in ferner Zukunft. Ein paar Teenager gehen zur Armee, um in einem Krieg gegen die Bugs die Menschheit zu retten. Es gibt eine Menge Geballer und ziemlich viel Gemetzel - vom eigentlichen Inhalt des Films ist das auch schon alles.
Daß die Handlung offensichtlich Schrott ist und die erste halbe Stunde zudem stark an Beverly Hills 90210 / Melrose Place erinnert, ist ebenfalls einer der Gründe, warum die doch vorhandene Tiefe von Starship Troopers oft nicht erkannt wird.
Kritik:
-------
Wie schon erwähnt beginnt der Film gemächlich im Stil einer Highscool-Serie. Alles wirkt künstlich, die ganze Umgebung wie geleckt. Der junge Johnny Rico, seine Freundin Carmen und noch ein paar andere durchleben die medien-typischen Teenie-Problemchen und ansonsten ist alles ganz wunderbar.
Nach dem Abschluß wollen sich dann alle bei der Armee melden, um dem Vaterland Ehre zu erweisen und der Karriere ein bißchen auf die Sprünge zu helfen.
Im Grunde könnte man den Film jetzt schon als totalen Schrott abstempeln. Sollte man aber nicht, denn alles was hier so erbärmlich schlecht daherkommt, ist (so glaube ich jedenfalls) pure Absicht.
So spielt das eben gesagte beispielsweise nicht irgendwo in Kalifornien, sondern in Buenos Aires/Argentinien. Dennoch sieht alles aus wir LA. Überall nur US-Amerikaner. Nichts, außer den Nachnamen der Protagonisten (Johnny Rico, Carmen Ibanez) deutet auf Argentinien hin.
Das ganze ist eindeutig eine Anspielung auf die bereits heute gut erkennbare weltweite "Amerikanisierung". In ein paar Jahren sieht sicherlich auch in Wirklichkeit die ganze Welt genau gleich aus.
Auch, daß bis jetzt alles wie besagtes BH90219 daherkommt, ist nicht verwunderlich, denn bis auf Michael Ironside haben alle (!) Hauptdarsteller entweder hier und/oder in Melrose Place mitgewirkt (laut Cinema).
Auch hier könnte man denken - warum keine vernünftigen Darsteller, denn tatsächlich spielen die auserwählten ihre Rollen nicht gerade preisverdächtig. Alles wirkt irgendwie peinlich. Denise Richards (obwohl hübsch anzusehen) grinst den ganzen Film lang ohne einen zweiten Gesichtsausdruck zu offenbaren und Casper Van Dien als stahlharter Elitesoldat spielt dermaßen stümperhaft, daß einem die Tränen kommen.
(Copyright by GuyInkognito/DerDude)
Dennoch sage ich auch hier: Alles Absicht! Allerdings nicht die Absicht der Schauspieler (die haben sich sicherlich alle Mühe gegeben - nur ohne Erfolg), sondern die von Verhoeven, der eine völlig oberflächliche Barbie und Ken Armee wollte, die - der
Propaganda völlig verfallen - frohgemut in den interstellaren Krieg gegen die Bugs zieht.
Und wo wir gerade bei Propaganda sind - den gesamten Film durch werden immer kleine "Kommt zur mobilen Infanterie"-Filmchen gezeigt. Diese erinnern sehr an die Militärpropaganda, welche im zweiten Weltkrieg zu hören war. Um dem ganzen die Spitze aufzusetzen, sind einige der Uniformen beinahe 1:1 aus Gestapo Zeiten kopiert.
In solcherlei Szenen, sowie dem äußerst klischeehaftem (wieder Absicht) Militärdrill - könnte man (wie schon weiter oben erwähnt) besagte faschistische Tendenzen erkennen - wenn nicht alles so maßlos übertrieben wär. - Das ganze ist so zynisch, daß man es eigentlich unter keinen Umständen ernst nehmen kann.
Neben dem Militär kriegen aber auch die Medien ordentlich ihr Fett weg:
In einer Szene gibt es einen kleinen Fernsehausschnitt zu sehen, in der die Hinrichtung eines Verbrechers "Live auf allen Kanälen" beworben wird. In einer anderen wird eine Kuh zu Versuchszwecken zu einem "Bug" gesperrt. Die Kuh wird daraufhin hinter einem "Zensiert" Schild zerfetzt. Da das Schild aber reichlich klein geraten ist, kann man immer noch genügend blutige Details erkennen - eine klare Anspielung auf die Scheinheiligkeit der Medien.
Solcherlei Szenen finden sich in Starship Troopers zuhauf. Fast alles ist mehrdeutig und vieles was normalerweise zur Abwertung führen würde, muß hier in anderem Licht betrachtet werden, da zumindest einiges davon in der Intezion der Macher lag.
Dennoch ist Paul Verhoeven (wie bereits zu Anfang erwähnt) bei seiner satirischen Herangehensweise ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Wie an anderen Ciao-Berichten zu erkennen, haben viele die Ironie in SST kaum oder gar nicht bemerkt und dadurch im Grunde einen ganz anderen Film gesehen, da die eigentliche Aussage völlig umgekrempelt wird.
Würde man den ironischen Ansatz außer Acht lassen, wäre Starship Troopers ein naiv-einfältiger, kriegsverrherlichender SF-Film voll lächerlicher Klischees und schlechten Darstellern, der neben guten Spezialeffekten nur noch jede Menge Blut zu bieten hätte.
Daher rate ich dringend dazu, den Film nicht voreingenommen zu betrachten, da er doch mehr bietet, als es zunächst erscheinen mag. Davon mal abgesehen, ist das ganze auch ziemlich gute Unterhaltung, wenn sie auch mit Sicherheit nicht auf jedermanns
Geschmack treffen dürfte.
Darsteller:
- Casper Van Dien
- Denise Richards
- Dina Meyer
- Patrick Muldoon
- Michael Ironside
- jede Menge computeranimierte Riesenkäfer
Regie: Paul Verhoeven
FSK: ab 18 (zu Recht)
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