Stephansdom Testbericht

Bei einem Wochenendtrip im Juni 2000 hatten wir auch einen Besuch des Stephansdoms in Wien eingeplant.

Die wahre grösse dieses Bauwerks eröffnet sich einem erst bei näherer Betrachtung während man sich zu Fuss nähert.

Wir hatten davon gehört das innerhalb des Domes Führungen angeboten werden und wir gingen hinein um herauszufinden wann und mit welchem Inhalt diese Führungen stattfinden würden.

Im Dom gibt es gegen Gebühr 3 verschiedene Führungen, nämlich:

1. die normale Führung durch die Kirche mit Erläuterungen zum Bau und der fast vollständigen Zerstörung im 2. Weltkrieg in deutscher und englischer Sprache (getrennte Führungen)

2. eine Katakombenführung durch die unter der Kirche befindlichen Grabstätten von hohen Kirchenmitgliedern sowie eine wirklich beeindruckender Einblick in die Massengräber und Knochenhäuser der unter der Erde liegenden Pestopfer aus den vergangenen Jahrhunderten. Für mich war es ein sehr seltsamer Anblick dort tausende von menschlichen Überresten übereinander wie auf einem gigantischen Müllberg gestapelt zu sehen.

3. eine wirklich sehenswerte und ausführliche Dombegehung inkl. Besteigung des Turmes in der Abenddämmerung (mit einer Superaussicht über die Stadt Wien), einer Diashow auf dem Dachboden über die Zerstörung der Kirche im 2. Weltkrieg sowie einer abschliessenden Führung durch das Kirchenschiff. Dauer der Veranstaltung ca. 2 Stunden und soweit ich mich erinnere nur am Samstag Abend angeboten.
Diese Führung war für uns sehr beeindruckend. Der Führer erklärte auch sehr bildlich und man merkte ihm die Liebe zu dem Gebäude regelrecht an. Es hat wirklich Spass gemacht!

Anzumerken Sei allerdings das man für diese Führung gut zu Fuss sein muss und nicht unbedingt mit Platzangst behaftet, da die Tour über enge Wendeltreppen innerhalb der Türme über insgesamt fast 400 Stufen nach oben (in 2 Etappen) und dann natürlich auch wieder nach unten (ohne Zwischenstopp) führt. Ausserdem ist die Aussichtsplattform oben auf der Kirche nur durch einen Drahtzaun begrenzt und nichts für Leute mit Höhenangst. Ich konnte es z.B. nicht über mich bringen an die Glocke zu laufen und stand eher mit dem Rücken an der Turmwand um den Blick über Wien zu geniessen.

Die Anfangszeiten der Touren sind wohl jahreszeitabhängig sehr unterschiedlich und sollten daher vor Ort ermittelt werden. Die Kosten lagen bei den beiden ersten Touren bei ca. 4 Euro pro Person. Die ausführliche Abendtour lag bei ca. 7,50 Euro pro Person. Leider ist keine separate Tour in englischer Sprache verfügbar.