Stern Testbericht

Stern
ab 195,40
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Summe aller Bewertungen
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  sehr gut
  • Qualität der Bilder und Fotos:  sehr gut
  • Unterhaltungswert:  gut

Erfahrungsbericht von newsboard

KAMPFSTERN GALACTICA: ein Kampfstern namens STERN

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Stern bleibt Stern, ha hilft kein Gemecker, kein Gezeter, so wie am Himmel immer ein Stern seinen Platz findet, so hat seit vielen Jahrzehnten der Deutsche ungleichförmige Weiße Stern auf rotem Grund seinen Stammplatz in der Landschaft der informativen Unterhaltungspresse.

Da gibt es mal Pannen, da kommen Fehler vor, falsche Tagebücher werden veröffentlicht, das sind so die Streiflichtes eines massiven, aktiven Kampfes um die erste Reihe in der moderne, aktuelle Informationswelt. Genau so, wie ein schönes Modell immer wieder etwas dafür tun muss, dass sie im Gespräch und wirklich attraktiv bleibt, so muss das auch ein tagtäglich neu von nachrückender Konkurrenz herausgefordertes Massenmagazin wie der Stern.

Mit Inhaltslosigkeit und Langeweile kann sich nichts und niemand dort oben, in der Spitzenposition, halten. So wie mit der Geschichte des Spiegels der Name Rudolf Augstein verbinden ist, so war es all die Jahrzehnte der Name Henry Nannen, der für den Stern stand, stand für brandaktuelle, knallharte Recherche zu den heißesten Themen des Tages, Berichten aus dem umkämpftesten Punkten dieser ständig kleiner werden Welt.

Dabei war der Stern nie ein Sternchen, so nannte sich allenfalls die Kinder-Beilage, oder eine Sternschnuppe, - der Stern war und ist noch immer ein großer, mächtiger Kampfstern, jederzeit bereit sich auch für ein ungeliebteres Thema mehr Feinde als nötig zu schaffen.

Einen Vergleich mit dem Spiegel braucht der Stern dabei ebenfalls nicht zu scheuen, - ist doch seine Vergleichbarkeit mit diesem äußerst begrenzt:

Während der Spiegel immer um die Rolle als des Bildungsbürgers liebste Apostille bemüht war, so sah man das beim Stern schon von Anfang lockerer.

Der Stern hatte nie den Ehrgeiz der Deutschen führendes politisches Bildungs-Magazin zu sein oder zu werden. Der Stern wollte immer nur hervorstechenden, aktuellen Journalismus, Informationen brandheiß, aus erster Hand, der Stern wollte immer nur gut informieren und gut unterhalten dabei, zum Lehrer der Nation wollte er sich jedenfalls nie aufschwingen. Wer den Stern liest, der will sich nicht bilden, der will sich informieren, das macht den Unterschied.

Wer immer mit erhobenem Zeigefinger durch die Landschaft redaktiert, der tut sich da auch mit Fehlern, Pannen und Pleiten schwerer, - wer wie der Stern das alles nicht ganz so ernst nimmt, der kann auch leichter die bei aktiven, manchmal aggressivem Journalismus nicht ausbleibenden Tiefschläge der Irrtümer und falschen Berichterstattungen besser, leichter verdauen. Der Stern ist eben, Gott sei dank, immer menschlich und damit fehler-berechtigt geblieben, - dem Stern fällt kein Zacken aus der Krone, wenn er einmal wieder zugeben muss, dass er einer Fehlinformation einer seiner vielen weltweiten Quellen aufgesessen ist.

An ausreichend vielen, interessanten und inhaltsreichen Reportagen hat es ihm dabei nie gemangelt, auch gehört es zu den Markenzeichen des Stern, dass er dafür bekannt ist, für seine Ideen und seine Ideale einzutreten, - der Stern kann, wenn er will, auch nachhaltig für ein Thema oder eine Sache kämpfen, da unterscheidet er sich von anderen, neutraleren und meinungsloseren Blättern, - der Stern zeigt Flagge, wenn er sich einmal entschieden hat, Partei zu ergreifen weil er meint, auf dieser Seite stehe das Recht.

Andererseits hat er sich nie auf das wirklich primitivere Niveau mancher konkurrierender Boulevard-Blättchen begeben, die oft nur jeden Unsinn schreiben, nur weil sie glauben damit ihre Auflage steigern zu können.

Schauen wir doch mal in die aktuelle Nr. 4 vom 24.1.2002, die es für 2,50 € an jedem Kiosk zu kaufen gibt.

Leitartikel: wieder ein heißes Eisen: Wie viele Arbeitslose suchen wirklich eine Jon, wie die Statistik lügt, Trickser und Drückeberger zählen mit.

Sven Hannawald, der Mann der Stunde, seine Triumphe, seine Ängste, Reise-Artikel-Serie: zehn Ziele zwischen Alpen und Meer, Mode: Yves Saint Laurent nimmt Abschied mit großem Bahnhof, mögliche Affäre: Geld aus Deutschland für Bin Laden?

Anderes Thema: der berühmte einäugige Löwe von Kabul.

Die Rubriken sind einfach: Titel und Titelstory, hier zum Thema Arbeitslosigkeit,

News / Bilder der Woche, hier berichte zum Vulkanausbruch im Kongo, dem Torroristen-Internierungs-Camp Guantanamo auf Kuba, dem Damentennis-Turnier in Australien, sterbenden Walen in der Nordsee, und einem ersten Kombilohn-Versuch in Münster.

Aus Deutschland frisch auf den Tisch: Unterstützte der Baukonzern Philipp Holzmann unwissentlich Bin laden?

Aus dem Ausland: der einäugige Löwe von Kabul, anderes Thema: Geburtenkontrolle in Reich der Mitte: ist ein Kind wirklich genug, zwei Kinder zu viel?

Serie: attraktive Urlaubsziele in Deutschland, hier u. a. Vorpommersche Boddenlandschaft, Schloß Herrenchiemsee und Helgoland als tolle Ziele.

Politik und Wirtschaft: Thema Geld: Krankenversicherung kassiert ab, Thema: Konjunkturtief auch Börsenhoch? Consors Online-Broker der Furore machte wird verkauft als Schnäppchen-Angebot.

Wissenschaft / Medizin: Verunstaltungen durch Laserbehandlungen nehmen zu,

Sport und Auto: Hannawald, peppig-poppige neue Polizei-Dienstwagen, der neue BMW- 6-er Cabrio stellt sich vor,

Computer: Roboter als automatischer Staubsauger, Kultur und Unterhaltung: Yves Saint Laurent und Peter Handke und seine schlaflosen Nächte mit und ohne schöne Frauen, zum Film: neuer Hollywood-SunnyBoy Josh Hartne, Fakts zu Vanilla Sky und Tom Criuse,

Multimedia: Internet Fehlersucher am Werk, News Online über stern.de,

Leute: vom Deutschen Filmball und Superstar Ede Stoiber dort, Drama eine Palästinensers im israelischen Kugelhagel, daneben Humor, und ein recht ordentliches Rezept: Schmalzgebäck zur fünften Jahreszeit.

Klassisch auch jeweils zu Beginn der Hefte die Seite „Politikern in den Mund gelegt“, diesmal Kurt Biedenkopf und Bernhard Vogel, Biedenkopf zu Vogel: Will Wintergarten anbauen, meine Frau sucht schon zwei oder drei Freimaurer.

Alles in allem vielleicht nicht alles zu bierernst, jedoch voller Leben und Aktualität, manches heiße Eisen locker angepackt, kurz: für mich ist der Stern ein ziemlich solides Nachrichtenmagazin der Extraklasse, das darüber auch nicht die lockere Flockigkeit der Unterhaltung vergisst.

13 Bewertungen, 3 Kommentare

  • mayamaus

    16.02.2002, 14:59 Uhr von mayamaus
    Bewertung: sehr hilfreich

    ordentliches Blatt

  • madhead

    15.02.2002, 19:21 Uhr von madhead
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gehört ab und zu auch zu meiner Lektüre. Schau´ bitte in Dein Gästebuch! Madhead

  • Volland

    15.02.2002, 18:45 Uhr von Volland
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr anschaulich