Stirb langsam 2 (DVD) Testbericht

ab 2,80
Auf yopi.de gelistet seit 12/2010

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Erfahrungsbericht von Bjoern.Becher

The same "Shit" on the second shit DVD!

Pro:

Bruce Willis, Action

Kontra:

nix neues, weniger Komik, schlechte DVD-Umsetzung der Single DVD, stümperhaft Cut

Empfehlung:

Nein

Gute Actionfilme schreien förmlich nach einer Fortsetzungen, denn in wohl kaum einem anderen Genre kann man im Normalfall eine Fortsetzungen so plausibel erklären wie in diesem. Der Held hat normalerweise den ersten Teil überlebt (sonst wäre er nicht der Held) und kann es jetzt mit noch einem besseren, gefährlicheren und „böseren“ Bösewicht aufnehmen.

So dauerte es auch nur zwei Jahre bis Hollywood nach dem Erfolg des ersten Streifens einen zweiten „Die Hard“ an den Start schickte. Wieder mit Bruce Willis als Cop John McClane, aber diesmal ohne John McTiernan auf dem Regiestuhl. An seiner Stelle saß der damals noch recht unbekannte Finne Rene Harlin (später unter anderem „Cliffhanger“ und „Driven“).


Die Story ist fast die gleich wie in Teil eins und recht kurz erklärt: Nach seinen Heldentat im Nakatomie-Tower hat sich McClane wieder mit seiner Frau Holly (erneut Bonnie Bedelia) versöhnt und arbeitet nun bei der Polizei in Los Angeles.

An Weihnachten will er wieder seine Frau abholen, diesmal vom Flughafen in Washington, wo die beiden seine Schwiegereltern über die Feiertage besuchen. Doch während er auf die verspätete Maschine wartet, fallen ihm ein paar verdächtige Männer auf. Als er sie verfolgt, wird er beschossen. McClane kann einen der beiden Ganoven erledigen, der andere kann entkommen.

Die Flughafenpolizei, vor allem deren Chef Lorenzo (Dennis Franz), ist allerdings überhaupt nicht begeistert von McClanes Treiben und nimmt seine Befürchtungen, dass etwas größeres im Busch sein könnte, nicht ernst.

Das hätten sie mal lieber getan, den kurze Zeit später verliert der Tower des Flughafens die Kontrolle über alle Systeme und die Landebahn wird dunkel. Der Abtrünnige Colonel Stuart (William Sadler) hat mit einer Gruppe von Söldnern das Kommando übergenommen und droht damit alle ankommenden Maschinen abstürzen zu lassen. Er fordert die Freilassung des südamerikanischen Diktators Esperanza (Franco Nero), der mit seiner Maschine bald landen soll.

Um zu zeigen, dass er es ernst meint, lässt Stuart eine Maschine mit über zweihundertfünfzig Passagieren abstürzen. McClane, der das nicht verhindern konnte, muss wieder einmal (fast) alleine den Kampf gegen die Terroristen aufnehmen, denn von der Polizei kann er keine Hilfe erwarten. Nur Chefingenieur Barnes (Art Evans) und Hausmeister Marvin (Tom Bower) stellen sich als kleine Hilfe aus.

Aber diesmal ist die Sache für McClane besonders heikel, denn in einer der Maschinen, die über dem Flughafen kreisen, sitzt seine Frau Holly und die Treibstoff des Flugzeugs reicht nur noch für neunzig Minuten...


Die Story ist zwar nur ein neuer Aufguss des ersten Teils, doch dies schadet dem Film kaum. Dies liegt hauptsächlich an der Verlagerung des Handlungsortes von einem Hochhaus auf einen Flughafen. Die Möglichkeiten, welche dieses neue Szenario bietet, werden von Regisseur Harlin sehr gut ausgenutzt: Die Gefahr, welche sowohl den Menschen auf dem Airport droht und noch mehr den Menschen in der Luft, bestimmt den zweiten Teil.

Zusätzlich schafft die Empfindlichkeit des Personals in den arbeitsreichen Weihnachtstagen einen plausiblen Grund für die zuerst ablehnende Handlung McClane gegenüber. Im Gegensatz zu der Figur des Polizisten Robinson im ersten Teil, der ohne Grund und völlig unverständlich McClane Knüppel zwischen die Beine wirft, wirkt das selbe Treiben der Flughafenleitung und der Polizei hier plausibel. Diese haben einen großen Flughafen mit Tausenden zu befördernden Passagieren zu managen und können den Störfaktor McClane kaum brauchen.

Dies ganze spielt natürlich nur eine Nebenrolle, ist aber zum Gelingen des Gesamtfilms nicht unwichtig. Das wichtigste hierfür ist aber die Action und die ist noch größer und gigantischer geworden als Teil eins. McClane ist nun endgültig der Super-Cop geworden. Hatte man in Teil noch ein wenig Angst um ihn und hatte er zu Beginn selbst Zweifel, ob er sich überhaupt den Gegner entgegenstellen kann, ist er diesmal fast unverwundbar. Hier übertreibt man es zwar einige Mal ein bisschen zu stark (wenn McClane sich zum Beispiel per Schleudersitz aus dem explodierenden Flugzeug katapultiert), doch sind diese kleinen Übertreibungen noch so gering, dass der Film nicht ins Lächerliche abdriftet.

Kritikpunkte gibt es trotzdem, die den zweiten Streifen gegenüber dem ersten etwas an Boden verlieren lassen. William Sadler ist keinerlei Konkurrenz zu Alan Rickman aus Teil eins. Er erreicht zu keinem Zeitpunkt das Niveau seines Vorgängers in der Rolle des Bösewichts. Auch die anderen Darsteller (natürlich mit Ausnahme von Willis selbst) bleiben etwas blass und das obwohl man mit Franco Nero, William Atherton, John Amos und - ein Jahr vor seinem bekannt werden als T-1000 - Robert Patrick doch recht bekannte Gesichter in kleinen Nebenrollen agieren lies. Den meisten wird allerdings recht wenig Zeit eingeräumt um größer agieren zu können (so stirbt der Charakter von Patrick zum Beispiel sehr schnell nach seinem Auftauchen bei einem Feuergefecht mit Willis und ein paar Polizisten).

Zweiter Kritikpunkt an „Die Hard 2“ sind die gegenüber Teil eins doch etwas fehlenden Sprüche von Willis. McClane ist ruhiger geworden und hat nur noch selten einen richtig gelungenen Spruch auf den Lippen. Schade eigentlich und darüber kann auch die verhaltene Medienkritik des Films nicht hinweghelfen, die man sowieso nur in einer Szene als richtig gelungen bezeichnen kann: Nämlich wenn der von William Atherton gespielte Reporter Thornburg live aus dem Flugzeug berichtet und in einem abschließenden Monolog sich selbst für seinen todesmutigen Einsatz (für den er ja überhaupt nichts kann) lobt.

Des weiteren ist auch die Rolle der angeforderten Antiterrorgruppe um Major Grant (John Amos) zu einleuchtend. Was Harlin als überraschende Wendung verkaufen will, nämlich dass diese Gruppe gemeinsame Sache mit Stuart macht, ist nicht sonderlich überraschend. Ein deutlicher Hinweis findet sich zu Beginn in einem Ausspruch von Stuarts Männern und spätestens, wenn man zum x-ten Mal sieht, wie beide Seiten, die Magazine von rot markierten in blau markierte austauschen, weiß man das da etwas faul sein muss. Und was ist dann ja sonnenklar.

Trotzdem ist „Die Hard“ natürlich ein allemal sehenswerter Action-Streifen, der einen Tick gegenüber Teil eins zurückstecken muss, aber auch wirklich nur einen Tick.

D V D
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Technische Informationen:
Bildformat: 2,35 : 1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Englisch, Deutsch
Extras:

- Filmografien
- Trailer
- Filmüberblick



„Die selbe Scheiße passiert dem selben Mann zum zweiten Mal“, ist vielleicht einer der bekanntesten Sätze, die Bruce Willis alias John McClane im Film sagt. Ein Satz, der nicht nur auf die Situation von McClane zutrifft, sondern auch auf denjenigen, der sich nach dem Kauf der Single-DVD zu „Die Hard“, auch die Single-DVD zu „Die Hard 2“ gekauft hat.

Denn ein weiteres Mal ist die DVD-Umsetzung mehr als mangelhaft. Erfreulicherweise sind Bild und Ton der DVD wieder absolut in Ordnung, aber das war es auch schon. Die Extras sind genauso spärlich wie bei Teil eins: Wieder nur der Original Trailer und sehr umfassende Textinfos zu recht vielen Akteuren (aber in Englisch) und ein kleiner Filmüberblick, der Filmszenen mit Interview vermischt (auch in Englisch).

Wie aber schon bei der einfachen DVD von Teil eins, ist auch diese DVD der Schere zum Opfer gefallen. Namen wurden diesmal zwar keine geändert, dafür hat man aber noch schlimmer gekürzt, nämlich dilettantisch: In der englischen Version spricht McClane per Funk mit Stuart und sagt folgenden Satz: \"As lesson one starts we kill the police men?\" In der deutschen Fassung darf er nur seinen Mund bewegen, heraus kommt lange Zeit nichts. Erst „töten Polizisten“, also nur die letzten beiden Worte sind am Ende zu hören.

Da hilft es auch nichts, dass die Zeit der geschnittenen Szenen nur rund zwölf Sekunden ausmachen, so ein Fauxpas wie der beschriebene ist einfach ärgerlich und auch die „Eissplitter-im-Auge-Szene“ ist deutlich sichtbar gekürzt.

Zum Glück gibt es hier, wie auch bei Teil eins, eine Special-Edition der DVD, auf welcher der Film zum einen ungekürzt zu sehen ist, und zum anderen auch noch mit einer beträchtlichen Anzahl an Extras mehr ausgestattet ist.

F A Z I T
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“Die Hard 2” ist trotz der kleinen Schwächen durchaus sehenswert. Allerdings sollten DVD-Käufer unbedingt auf die Special Edition zurückgreifen und die Hände von der einfachen DVD lassen.

Film: 8 von 10 Punkten!
DVD: 0 von 5 Punkten! (Wertung bezieht sich auf Single-DVD)
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Gesamt: 5 Punkte auf meiner 10er Skala!

D A T E N
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Titel Deutschland: Stirb Langsam 2 - Die Harder
Originaltitel: Die Hard 2
Genre: Action
USA 1990, FSK 16, Laufzeit : 126 Minuten (uncut : 127 Minuten)

Darsteller: Bruce Willis (John McClane), Bonnie Bedelia (Holly McClane), William Atherton (Richard Thornburg), Reginald VelJohnson (Sergeant Al Powell, L.A.P.D), Franco Nero (General Ramon Esperanza), William Sadler (Colonel Stuart), John Amos (Major Grant), Dennis Franz (Captain Carmine Lorenzo), Art Evans (Leslie Barnes), Fred Dalton (Trudeau), Tom Bower (Marvin), Sheila McCarthy (Samantha Coleman), Robert Patrick (O’Reilly)

Regie: Rene Harlin
Produzenten: Charles Gordon, Lawrence Gordon, Joel Silver
Drehbuch: Steven E. de Souza, Doug Richardson nach dem Roman von Walter Wagner
Musik: Michael Kamen
Kamera: Oliver Wood
Schnitt: Robert A. Ferretti


W E I T E R F Ü H R E N D E * I N F O R M A T I O N E N
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Internet Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0099423/

Online Filmdatenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=173


W E I T E R E * F I L M E * D E R * R E I H E
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1988: Stirb Langsam [9/10]
1990: Stirb Langsam 2 [8/10]
1995: Stirb Langsam - Jetzt erst recht [9/10]


© Björn Becher 2003

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