Schweden: Stockholm Testbericht

No-product-image
ab 9,52
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(3)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von retilein

Arlanda, das Einfallstor nach Stockholm

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Letztens, genauer gesagt in der 24. KW stattete ich Schweden einem Dienstbesuch ab, verbunden mit einem kleinen WE-Ausflug nach Schwedens Hauptstadt.

Wie kommt man nun dorthin ?

An- und Abreisen durfte ich auf Stockholms größten Flughafen in der Sigtuna Kommun, den Arlanda Flughafen (der 2. kleinere Flugahfen ist Stockholm Bromma).
In Schweden leben übrigens auf rund 500.000 kqm lediglich rund 8,7 Mio Einwohner, dh. 20/ kqm.

Der volle Name lautet übrigens: Internationaler Flughafen Stockholm Arlanda (Kürzel:ARN) und liegt 43 km außerhalb von Stockholm bzw. 35 km von Uppsala entfernt und ist der fünftgrößte Europas und das Tor nach Schweden.

Unter www.arlanda.com kann man einige technische Details nachlesen. So wurde der Flughafen vor mittlerweile 40 Jahren von König Gustav VI Adolf am 1 April 1962 eröffnet.
Die Landung auf dem Flughafen Arlanda war gewöhnungsbedürftig, da er mitten in einem riesigen Waldgebiet eingebettet ist und man nichts außer einer wunderschönen Naturlandschaft sieht.

Haften bleibt die Größe, Geräumigkeit und Architektur. Arlanda verfügt über 5 Terminals die relativ weit auseinander (ca. 10 min Fußweg)liegen. Sie sind zwar alle recht angenehm miteinander verbunden, doch gehen muss man trotzdem noch selber, d.h. Laufbänder gibt’s hier nicht.
Dafür sieht man das Personal und auch einzelne Passagiere auf Rollern durch die Gegend düsen. Mehr als ich’s bisher auf anderen Flugplätzen jemals sah.

Auf die 5 Terminals verteilen sich insgesamt 49 Gates, von denen fliegen z.Z. lt. Internetauskunft 18.3 Mio Passagiere in 64 Airlines zu 167 Zielen in aller Welt.
Die Terminals werden von folgenden Airlines genutzt:
Terminal 2: Swissair, Iberia, British Airlines, American Airlines...
Terminal 3: Inlandsflüge in Schweden und nach Finnland, Norwegen...
Terminal 4: Inlandsflüge mit SAS
Terminal 5: alle Star-Allianz-Airlines (Lufthansa, SAS, Thai-Airways...) und andere.

Selbst startet man immer auf den EU-Terminal, also 5 und es ist alles unheimlich professionell untergliedert. Für mich eine Riesenüberraschung war ein PC-Board mit Internetanschluß am Gate 4 nahe einem Restaurant mit schwedischen Cakes.

Sehr überascht war ich von meinen „schwedisch“-Kenntnissen. Mal im Ernst Ihr werdet Euch wundern wie gut Ihr oft den schwedischen Namen verteht, egal ob ankommenda für arrival, utgang oder wärdshaus für pub.

Zwischen den beiden Terminal-Bereichen befindet sich das Herzstück des Flughafen, das sogenannte Sky-City, mit Geschäften und Gastronomie, in Summe 35 Shops und 25 Restaurants, Cafés und Bars.
Es zeichnet sich durch einen großen lichten Saal aus, mit herrlichem Ausblick durch die haushohe Glasfront auf das Vorfeld und eine Start-und Landebahn. Hier finden sich alle möglichen Shops und Restaurants und ein Ruhebereich, der über eine Treppe zu erreichen ist.
Es stehen dem fußmüden Reisenden Ruhesessel mit Fußauflage zur Verfügung und er kann das Treiben auf dem Vorfeld aus entspannter Position beobachten - eine wirklich tolle Idee!! Der Flughafen ist übrigens rauchfrei - und auch weitestgehend streßfrei.

In der SkyCity befindet sich auch das SAS Radisson SkyCity, ein Fünfsternehotel, der Extraklasse, für alle die einen zu langen Aufenthalt haben. In einer der vielen Bars kann man ungestört das emsige Treiben der Passagiere beobachten und den Flugzeugen beim Landen und Starten zusehen.

Über unzählige Bildschirme wird man überall über die aktuellen Boarding Times informiert, sodass man seinen eigenen Flug nicht versäumen kann. Auch die Fußball-WM ließ sich so komplikationslos und gut verfolgen.

Für den Weg nach Stockholm oder anderswohin steht vordergründig der neu eröffnete Arlanda Expreß Zug. Er wurde in 4 Jahren errichtet und 1999 dem Verkehr übergeben.

Der Flughafen hat drei Bahnhöfe: einen im Untergeschoß von SkyCity für Fernzüge wie z.B. nach Trondheim, Göteborg oder Lulea, und zwei weitere Bahnhöfe (einer im Untergeschoß von Terminal 5 und einer mit Zugängen zu den Terminals 2, 3 und 4) für regelmäßige Expresszüge nach Stockholm.
Arlanda Express-Züge verkehren zwischen 05.05-00.35 Uhr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h im Viertelstundentakt. Die Bahnsteige im Flughafen wurden unmittelbar unter den Ankunftshallen errichtet, so dass extrem kurze Fußwege entstehen.
Ein Lift befördert einem von dem hypermodern verglasten Sky-City in die kühle Unterwelt des Haltepunkts. Als angenehm empfand ich den Ein- und Ausstieg ohne Stufe - Wagenboden und Bahnsteig befinden sich nämlich auf gleichem Niveau.

Er benötigt für die etwa 40 km exakt 20 Minuten und kostet pro Person/Fahrt 130 SEK (etwa 30 DM). Übrigens garantiert die eine Betreibergesellschaft die Fahrzeit. Sollte der Zug länger als 22 Minuten benötigen, gibt es ein Gratis-Ticket. Eine gute Idee für die DB finde ich oder ?

Bedauerlicherweise gibt es aber zwei Betreibergesellschaften und so unterschieden sich auch Ihre Abfahrtsstellen in Stockholm Bahnhof C und weisen unterschiedliche Ticketts ohne Kompensation aus. War zwar nur eine kurze Irritation meinerseits, für Fremde aber und wenig Zeit könnte schon ein gewisses Problem darstellen.

Eine weitere Möglichkeit, zur Innenstadt zu gelangen, gibt es mit Airport-Bussen oder natürlich mit Taxis (Fahrpreis ca. 400 SEK).

Fazit
*****
Ansonsten kann ich nur sagen, dass man natürlich auch hinter dem Check-In einkaufen und einen ordentlichen Drink zu sich nehmen kann. Der ganze Flughafen ist äußerst übersichtlich ausgeschildert und auffallend sauber. Mir hat der Flughafen rückblickend sehr gefallen, man findet sich durch die hohe Übersichtlichkeit sehr schnell zurecht.
Und mit so einem Einstieg stand dem Besuch Stockholms nichts mehr im Wege.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-08 21:16:32 mit dem Titel Buntes Stockholm

Meine Reise nach Schweden Mitte Juni dieses Jahres führte mich zunächst zum Arlanda-Airport, dem Einfallstor nach Stockholm aus der Luft. Von dort aus ging es mit der Bahn weiter ins Landesinnere hinein, aber auch am Abschlusstag zu einem obligatorischen Abstecher nach der Hauptstadt von Schweden.

Eine sehr bunte, saubere und touristenreiche Stadt ist mir dabei in Erinnerung haften geblieben. Aber zunächst der Reihe nach. Übrigens sind die langen schwedischen Nächte zu dieser Zeit schon gewöhnungsbedürftig. Nachts um drei war es lediglich dämmrig wie bei uns am Abend, aber sonst noch hell.

Bekanntermaßen hat auch Stockholm den Beinnamen \"Venedig des Nordens\" und ich musste konstatieren das es diesen nicht zu Unrecht erhalten hat. Stockholm selbst, was soviel wie Insel auf Stämmen bedeutet, besteht aus 14 Inseln die über 52 Brücken miteinander verbunden sind, verfügt über 216 km² Fläche incl. 28 km² Wasser , 29 km² Parks und Wälder und wird von Schären umgeben. Viele kleine Inseln, angeblich 24 000, sind der Stadt, die an der Mündung des Mälaren (vom Mälarsee) liegt, vorgelagert. Stockholm liegt am Rande des Regierungsbezirks Stockholms Län. An Einwohnerzahlen werden derzeit angegeben fürs reine Stadtgebiet 750 350 und für den Großraum 1 661 970.

Die Sehenswürdigkeiten sind so zahlreich und konnten von mir unmöglich in einem so kurzen Aufenthalt von nur einem guten Tag alle erkundet werden.

Das Zentrum der 1252 zum ersten Mal urkundlich erwähnten Stadt ist voller Geschichte. Lange umkämpft zwischen Dänen und Schweden, war es mehrmals Resi-denz der schwedischen Könige und ist seit 1634 die Hauptstadt Schwedens.

Die Altstadt, Gamla Stan, ist wohl der größten Anziehungspunkte. Hier pulsiert das Leben mit Besuchern aller Nationen. Gamla Stan (Alte Stadt) besteht aus drei Inseln, nämlich
- Stadsholmen mit dem Schloß,
- Helgeandsholmen mit dem Reichstag und Mittelaltermuseum, sowie
- Riddarholmen mit vielen alten Adelspalästen.

Neben den staatstragenden Institutionen wie Reichstag, Oberster Gerichtshof und Königshaus, sind dort Antiquitätenläden, zahlreiche Kneipen, Musikläden und Kinos zu finden. Schöne alte Häuser und mit Kopfstein gepflasterte Gassen vermitteln einen lebhaften Eindruck vom alten Stockholm. Die Hauptstraßen Österlånggatan und Västerlånggatan sind Fußgängerzonen, in denen Boutiquen, Kunstgewerbe- und Antiquitätenläden zum Schaufensterbummel einladen. In die schmalen, vorwiegend von hohen Häusern aus der schwedischen Großmachtzeit des 17. Jh. gesäumten Gäßchen fällt nur wenig Licht, und da die Nebenstraßen zum Wasser hin alle senkrecht zu den Hauptstraßen verlaufen, eröffnen sich immer wieder unerwartete Ausblicke. Ständig gibt es Straßenmusik und Performances; Galerien und Läden mit allerdings gesalzenen Preisen verführen zum Geldausgeben, und Restaurants sorgen dafür, daß man nicht verhun-gern und verdursten muß. Mein Vergnügen bestand in dem Erwerb von 2 Kugeln Eis, nichts weiter, aber gleich knapp 3 Euro !

In Richtung des Schwedischen Reichstages und der Insel Stadsholmen in der Altstadt Gamla Stan findet man auch das königliche Schloß. Am nördlichen Ufer der Gamla Stan befindet sich die mächtige vierflügelige Anlage des \"Kungliga Slottet\". Teile des königlichen Schlosses, wie die Schatzkammer, die Balllsäle, die Gästeetage mit einer Portraitsammlung und das Paradeschlafzimmer Gustav III, können, wenn keine offiziellen Veranstaltungen stattfinden, besichtigt werden. Selbstverständlich ist das Schloß mit seinen 603 Räumen angeblich das größte der Welt (ich habse net gezählt !) auch von innen zu besichtigen. Es finden regelmäßig Führungen statt. Beachte aber die zT. recht happigen Eintrittspreise. Wie überhaupt ich mal an dieser Stelle vermerken muß - es ist richtig teuer in Schweden allgemein und in Stockholm natürlich im besonderen.
Auch wenn Du (wie ich) kein Fan von Marschmusik bist, wenn Du es einrichten kannst, die tägliche Wachablösung ist in jedem Falle ein Erlebnis. Dieses täglich um etwa 12 Uhr stattfindende Schauspiel sollte nicht versäumt werden. Übrigens, rechtzeitiges erscheinen sichert wie immer und überall die besten Plätze.

Dort auf Gamla Stan befindet sich auch das Stadshuset, mit seinem 106 m hohen Turm, das Wahrzeichen Stockholms. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Skansen, Schwedens größtes Freilichtmuseum, indem ganz Schweden mit Häusern und Tierwelt dargestellt wird.
Schön ist auch die Domkirche Storkyrkan anzusehen, eine Mischung aus gotischen Zügen und Stilmitteln des Barock.
Anschließend bietet sich ein Bummel durch die Altstadt an. In engen Gassen mit uralten Häusern finden sich viele kleine Geschäfte mit allerlei nützlichem und überflüssigem. Souvenirjäger werden dort bestimmt fündig!

Man gelangt von dort direkt, in Richtung auf die Zentralstation des Arlanda-Expresses, in die Fußgängerzone, die berühmte große Einkaufsstraße Drottninggatan. Sie ist bestimmt ideal für einen ausgiebigen Einkaufsbummel durch die unzähligen Geschäfte und des Verspeisens merkwürdig schmeckender bratwurste.

Alkohol ist in Schweden nach wie vor sehr teuer. Je nach Restaurant/Bar muss man mit DM 8-12 für ein Glas Bier (0,5) rechnen. Man unterscheidet zwischen starköl und lättöl, also Starkbier und Leichtbier, wobei das starköl dem entspricht, was man in Resteuropa ein normales Bier nennt.
Übrigens wird Alkohol nicht vor 11.00 Uhr mittags ausgeschenkt, und wer deutlich angetrunken erscheint, wird aus den meisten Bars und Restaurants zwar höflich, aber mit Nachdruck entfernt werden. Seltsam, dass man dennoch hin und wieder den einen oder anderen Angetrunkenen im Bus oder der U-Bahn antreffen wird. Appropos Alkohol, Bier mit den o.g. Preisen ist ganz schön happig und für Einheimische existiert deshalb auch so eine Art Rabbattsystem nachdem jeder Erwachsene über einen bestimmtes Kontigent verfügen darf. Der Weg zu einer sozusagen \"heimlichen\" Handelswährung ist damit natürlich schnell und leicht beschritten.

Bestimmt lohnenswert, aber für mich leider zeitlich nicht realisierbar gewesen der Besuch der Insel Djurgarden.
Der ´Djurgarden´ (Tiergarten) im Osten Stockholms ist zum ersten Nationalstadtpark erklärt worden und umfasst dank seiner Größe eine ganze Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten. Er bildet mit dem weltberühmten Freilichtmuseum ´Skansen´ (. zahlrei-che Attraktionen und heimatliche Tiere, wie zb. den Elch, soll es dort zu bestaunen geben), dem Vergnügungspark ´Gröna Lund´, der Museumsinsel ´Skeppsholmen´ und Astrid Lindgrens Märchenhaus ein städtisches Erholungsgebiet mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt.
Wer sich den recht weiten Fußweg aus dem Zentrum ersparen möchte, kann die Insel auch mit der Fähre aus der City erreichen. Laufen kann man dann dort noch genug. Auf der Insel findet man aber auch das weltbekannte Vasa-Museum. Dort kann man über das mächtige Kriegsschiff, die Vasa, staunen. Vor lauter Überheb-lichkeit war sie so hoch gebaut und mit so vielen Kanonen besetzt worden, dass sie bereits nach kurzer Fahrt umkippte und sank. Sie war am 10. August 1628 auf ihrer Jungfernfahrt noch im Hafen gesunken und wurde erst 333 Jahre später geborgen.

Übrigens einem überall kostenlos ausliegenden Stadtplan kann man entnehmen das nicht weniger als 59 Museen die Stadt anbietet, schon ganz nett.

Wer einen weiteren traditionsreichen Stadtteil Stockholms kennen lernen will, sollte Södermalm aufsuchen. Dieser Stadtteil mit seinen herrlichen Dächern gestattet einen Ausblick über ganz Stockholm und vermittelt viel Geschichte.

Fazit
*****
Stockholm ist tatsächlich eine absolut sehenswerte Stadt. Haften geblieben ist mir insbesondere das Liegen der Stadt am Wasser und seine äußerst farbenprächtige Kulisse. Weiterhin aber auch das äußerst hohe Preisniveau.

22 Bewertungen