Strandbad Viareggio Testbericht

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Erfahrungsbericht von Natascha

Mondän mit Kultur und Sonne

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Viareggio dürfte so ungefähr das bekannteste toskanische Seebad (nicht, daß es davon so viele gäbe) sein. Es liegt ca. 1 1/2 Autostunden von Florenz entfernt; Busse und Züge verkehren nach Florenz und Mailand. Soweit ich weiß, gibt es auch einen Ferienexpress der Tui dorthin - dafür aber keine Gewähr.

Die Bekanntheit und sogar auch Berühmtheit dieses Ferienorts am Meer liegt sicherlich einmal an der Tradition: Denn es lebt noch heute eine Badekultur hier in Überresten, wie sie vor 80 Jahren gepflegt wurde: Noch heute zieht man sich in kleinen Badekabinen um, noch heute blickt man von den weiten Sandstränden auf die prächtigen Paläste (heute vorwiegend Hotels) im Jugendstil und Pseudo-Renaissance-Outfit, und noch heute wird der Ort von der alteingesessenen italienischen Aristokratie aufgesucht. Das prägt.

Zum anderen aber lebt Viareggio nicht nur in vergangenen Zeiten. Heute ist es ein modernes Seebad mit z.T. sehr modernen Kureinrichtungen, vor allem aber viel Fun und Action für jüngere.
Natürlich ist die Hauptattraktion auch weiterhin der weite, schier endlose Sandstrand, an dem sich über Kilometer hinweg jeweils unterschiedliche Miet-Liegestühle, Sitze und Bänke mit ihren farbigen Sonnenschirmen türmen. Und natürlich verbringt man die Tage vor allem im und am Wasser.

Aber abends verfügt Viareggio über bemerkenswerte Qualitäten als Unterhaltungszentrum, das von der Behäbigkeit des Strandtages nicht mehr viel übrig läßt. Einmal organisiert die Stadt selber so manches: Feuerwerke, Lichtspiele, Aufführungen im Freien. Daneben aber gibt es - angesichts des beständig guten und warmen Wetters in dieser Region (jedenfalls im Sommer) vor allem draußen - über eine Menge weiterer Aktionsmöglichkeiten in den späteren STunden des Tages. Natürlich darf die Disco-Szene nicht fehlen, die sogar über eine im Jet-Set recht bekannte Institution verfügt (die ist natürlich drinnen). Daneben aber werden auch verschiedene sportliche Aktivitäten angeboten wie ein abendlicher Ritt durch\'s Meer, oder Ausflüge in die Campagna (das Chianti fängt ja hier an!).
Vor allem aber trifft sich entlang der Strandpromenade und der Seitenstraßen alles, was sich in Viareggio aufhält und feiert allabendlich ein Fest. Da wird auf der Straße getanzt, da wird gefeiert, was das Zeug hält, da wird gelacht, gelästert, gequatscht, gebaggert und gegessen. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, wie sie hier in Deutschland wohl höchstens in einem bayrischen Biergarten aufzufinden ist: Treffen sich doch hier nicht nur die jüngeren Besucher und Touristen von Viareggio, sondern genauso die faltigen DAmen und Herren des italienischen ADels, die \"immer schon\" nach Viareggio in ihre Sommervilla fuhren.

Natürlich kann man hier auch, wie es sich gehört, sehr edel shoppen gehen - die Geschäfte sind abends lange geöffnet und bieten exquisite (und entsprechend teure) Ware feil.

Der große Nachteil von Viareggio ist im übrigen auch der Preis: Da der Ort so bekannt ist und gerne natürlich auch von Möchte-Gern-Schicki-Mickis angesteuert wird, ist eine Unterkunft im Ort selber im Sommer ein ziemlicher Luxus - vor allem, wenn man genre Seeblick hat und vielleicht dann noch von einer Unterkunft in einer der historischen Paläste träumt... Das wird wohl für die meisten bei Preisen um die 450 000 Lira pro Nacht (also ca. 450 DM) auch so bleiben.

Spannender ist da schon die Unterkunft in einem der kleineren, landeinwärts gelegeneren Dörfchen, wo sich übrigens auch so manche Ferienwohnung findet. Zwar muß man dann noch immer an den Strand fahren (was ein echtes Problem ist angesichts kaum vorhandener Parkplätze in der Nähe), erlebt dafür in aller Regel aber auch ein wenig toskanischer Natürlichkeit.

Die sollte übrigens auch bei einem Strandurlaub nicht fehlen: Angesichts der Nähe zum Chianti und zu Florenz, Pisa und Lucca sollte man doch den einen oder anderen Ausflug hierhin zwingend einplanen. Verpaßt man doch das schöne Hinterland, was Viareggio auch erst zu dem gemacht hat, was es heute ist.

Ich danke Euch für\'s Lesen!
Natascha

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