Stuart Little (DVD) Testbericht

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ab 3,77
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Erfahrungsbericht von LeaofRafiki

Statt Sonntagskrimi

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Statt Sonntagskrimi

Normalerweise ist ja der Sonntagabend-Krimi Pflicht, besser gesagt, Familientradition, aber letzten Sonntag war mir nicht danach und so schaute ich mir Stuart Little an. Ich hätte dies nicht getan , wenn, ja wenn nicht in meiner Fernsehzeitschrift eine Abbildung zu sehen gewesen wäre, in der eine kleine Maus durch das Bullauge in die freßsüchtigen Augen einer Katzen schaute und ein Hinweis zu lesen war, daß es sich um ausgezeichnete Computeranimationen handele.
Da ich aufgrund meiner Behinderung nicht mehr ins Kino komme und so zähneknirschend schon „Die geheimnisvolle Minusch\" und „Bibi Blocksberg\", in denen ja auch animierte Katzen vorkommen, verpaßt habe, wollte ich wenigstens diese sehen.

Für alle, die den Film bislang weder im Kino noch im Fernsehen gesehen haben, hier kurz der Inhalt:
Die Eltern Little, die zu ihrem eigenen Sohn George einen Jungen adoptieren wollen, verlieben sich im Waisenhaus trotz aller Bedenken der Waisenhausangestellten, daß es immer Probleme mit nicht der eigenen Spezies angehörenden Kindern geben kann, in Stuart. Stuart ist eine Maus! Winzig klein, läuft auf zwei Beinen und stellt in Folge das Familienleben auf den Kopf.
Zum einen ist George nicht sehr begeistert von seinem neuem „Bruder\", kann er doch mit ihm nicht so toll spielen, wie er sich das von einem „richtigen\" Bruder gewünscht hat.
Zum anderen ist da Snowball, ein imposanter weißer Langhaarkater, der Stuart am liebsten sofort verspeisen würde. Nicht nur, weil das dies einer Meinung nach einzig mögliche Beziehung zwischen einer Maus und einer Katze ist, sondern auch, weil er fürchtet, sich bei seinen Kumpanen den Straßenkatzen, absolut lächerlich zu machen, wenn das neue Familienmitglied, das dann sein neues Herrchen würde, ausgerechnet dieser Spezies angehört.
Für Stuart jedoch scheint ein Märchen wahr zu werden, hat er doch endlich einerichtige Familie!
Allerdings muß er feststellen, daß esgar nicht so einfach ist, sich in die Welt der Großen zu integrieren, lauern in ihr doch zahlreiche Gefahren, und diese nicht nur in Form von Snowball...
Im weiteren Verlauf des Filmes, der sich nun in zwei Handlungsstränge teilt, verbrüdern sich George und Stuart, ausgelöst durch einen Segelwettkampf, bei dem Stuart aufgrund seiner Größe und Pfiffigkeit diesen wider Erwarten gewinnt, wohingegen Snowball sich um Hilfe bei der Beseitigung der verhaßten Maus an den Straßenkater Smokey wendet.
Eines Tages erscheint ein Mäusepaar bei den Stuarts und gibt sich als dessen Eltern aus, die ihren Sohn heimholen wollen. Die Entscheidung, bei den liebgewonnen und ihn liebhabenden Menschen zubleiben oder zu seinen Artgenossen zurückzukehren fällt Stuart nicht leicht, doch letztendlich entscheidet er sich für seine eigene Art. George schenkt ihm zum Abschied ein Spielzeug-Cabrio, in dem er dann mit seinen Eltern zu seinem neuen, richtigen Zuhause fährt. Dies entpuppt sich als längst nicht so komfortabel wie das der Stuarts, aber was soll‘s...
Durch einen Besuch der Angestellten des Waisenhauses kommt heraus, daß Stuarts Eltern schon vor langer Zeit bei einem Unfall ums Leben gekommen sind: sie wurden von einer Dosenpyramide Champignonsuppe in einem Supermarkt erschlagen!
Den Littles dämmert, daß da etwas faul ist und sie machen sich auf die Suche nach Stuart. Snowball, der natürlich in diese Geschichte verwickelt ist, hingegen macht sich auf zu seinen Kumpanen, um diese zu warnen, daß ihr Komplott wenn auch nicht aufgeflogen, so doch gefährdet sei. Sie entscheiden, Stuart noch in derselben Nacht zu töten und aufzufressen.
Stuarts „Mäusevater\" erhält die Anweisung, seinen „Sohn\" an die Katzen auszuliefern, doch seine „Mäusemutter\" bringt es nicht über‘s Herz. Sie lassen Stuart fliehen, der außer sich vor Freude ist, daß sein Herz ihn nicht belogen hat und nun schleunigst zu seiner Familie zurück will.
Dort angekommen trifft er nur auf Snowball, der ihm weismacht, daß die Littles seit seinem Auszug in vollen Zügen ihr Leben genießen ohne ihn, im Grunde sogar froh seien, daß er weg wäre. Zutiefst betrübt verläßt er wieder das Haus, um einem Leben als Maus im Central Parc nachzugehen.
Dort kommt es zum großen Showdown zwischen Stuart und den Katzen - natürlich mit Happyend.


Wie zu Anfang gesagt, hätte ich mir den Film normalerweise nicht angeschaut - und stehe ihm auch jetzt recht skeptisch gegenüber.
Der Handlungsstrang ist recht witzig umgesetzt, z.B. wenn Stuart mit den Widrigkeiten des Alltags, wie z.B. im Wäschekorb und später in der Waschmaschine gelandet zu sein, zu kämpfen hat, oder aber George ihn auffordert, ihm beim Abendessen die Soße rüber zu reichen. Natürlich ist die Sauciere größer als er, oder aber er völlig begeistert von Georges Modelbauten ist, sind sie doch seiner Größe angemessen. Diese Liliput-Adaption ist sehr gut gelungen.
Stuart selbst ist eine Mischung aus niedlich und pfiffig, ersteres aber leider manchmal übertrieben. Nun gut, vielleicht mag es auf Kinderaugen anders wirken, mir jedenfalls war es zu dick aufgetragen.
Echt ätzend hingegen fand ich das typisch Amerikanische an diesem Film. Das ständige Lächeln der Mrs. Little, ihre Betonfrisur, die allgegenwärtigen Popcorn und Cornflakes, Kitsch as Kitsch can... selbst die Persififlage auf amerikanische Krimis, als die Detectives im Haus der Stuarts auf Spurensicherung nach den angeblichen Mäuseeltern gingen, konnte mich nicht recht versöhnen. Dies alles nervte mich das so an, daß ich immer wieder versucht war, in ein anderes Programm zu zappen, wenn, ja wenn da nicht Snowball gewesen wäre.

Die Animationen sind einfach großartig! Sowohl Snowball als auch seine Kumpanen von der Straße, ein schlanker getigerter Kater, ein prachtvoller Karthäuser als Bösewicht und ein gehässiger Abessinierkater sind im Final Showdown so wunderbar in Szene gesetzt, daß es sich dafür gelohnt hat, den übrigen Schwachsinn durchzuhalten. Im Gegensatz zu der animierten Maus spielen die Katzen nämlich wirklich sich selbst, bis auf die Tatsache, daß sie sprechen können, sie klettern, springen, rennen, daß es eine wahre Freude ist und momentelang fühlte ich mich in sie hineinversetzt. Nun kann ich mich ärgern, daß ich nicht wenigstens diese Szenen auf Video aufgenommen habe...
Die Oscarnominierung für Spezialeffekte hat sich der Film wirklich redlich verdient.

Infos zum Film:
„Steward Little\", USA 1999, 81 Minuten
Regie: Ron Minkoff
Darsteller: Hugh Laurie, Geena Davis, Jonathan Lipnicki
Produzent: Douglas Wick

Abschließend würd ich mal vorsichtig so sagen:
Ein netter Familienfilm, wegen der Action-Szenen im Kino wahrscheinlich erst richtig gut, für nicht Familiengucker nur in der letzten halben Stunde sehenswert.

© LeaofRafiki 24.02.2003 / 03.03.2003

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ACHTUNG FAKERSCHUTZ: Ich poste meine Berichte lieber selber und unter gleichem Nick regelmäßig bei Ciao, häufig bei Yopi, ab und an bei talkon, nach dem Relaunch selten Dooyoo, und noch seltener auf irgendwelchen anderen Plattformen *grins*

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