Sugar Testbericht

Sugar
ab 12,07
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Summe aller Bewertungen
  • Informationsgehalt:  gut
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  gut
  • Qualität der Bilder und Fotos:  gut
  • Unterhaltungswert:  gut

Erfahrungsbericht von djaba

Dieses Heft macht dich zu Minna

Pro:

Aufklärung, schafft Arbeitsplätze, teilweise witzig, kann als Klopapier verwendet werden

Kontra:

verblödet, kostet Geld, kein Umweltpapier, viel Werbung, kann süchtig machen

Empfehlung:

Nein

Dieses Heft macht dich zu Minna

Heute will ich einen Bericht schreiben über die berühmte Girliezeitschrift „Sugar-Das Magazin für Girls“. Auch ich kaufe mir diese Zeitschrift gelegentlich, vornehmlich dann wenn ich einen gekippt habe. Kurz angemerkt ich bin kein Girl und auch nicht schwul, wenngleich ich nach der Beendigung dieser Lektüre an eine ernsthafte Umorientierung denke, aber dazu später. Wie bei allen meinen Berichten fange mit einer super übersichtlichen Gliederung an und das ist auch gut so, denn bei diesem Bericht könntet ihr euch sonst echt verirren so lang ist er.

***Gliederung***

1.Einleitung
2.Gliederung des Berichtes
3. Das Cover von Sugar
4. Die ersten 3 Seiten
5. Ein paar typische Themen aus der Sugar
6. Fazit

***Das Cover von Sugar***

Mein Bericht beruht im wesentlichen auf Sugar Nr. 0202, aber im Grunde spielt das keine Rolle, weil diese Schmuddelhefte alle gleich aufgebaut sind. Auf dem Cover grinst mich meist ein Teenemodel oder DJ Bobo, Modern Talking, die Schlümpfe oder irgend ein anderer cooler Star dümmlich an. Diesmal ist das Covergirl eine gewisse Julia aus München, denn Nachnamen haben die Redakteure in weiser Voraussicht weggelassen. Direkt unter der frech grinsenden Julia steht in tuntigen rosa „So geht Sex“. Soll da jetzt ein Zusammenhang zwischen Sex machen und Julia suggeriert werden. Eher unwahrscheinlich, schließlich sieht Julia so aus, als hätte sie erst vor kurzem die Grundschule verlassen, aber wer weiß das schon? Daneben sind noch die wichtigsten Themen auf dem Cover zu lesen wie: „Meine Freundin mobbte mich in der Schule“ (Mein Mitleid!); „Ich bekomme epileptische Anfälle“ (Ich hatte bei Sugar auch schon einige gehabt); „Die geheimen Signale der Jungs“; „Nelly Furtado verrät ihre Beauty-Tricks“ und „Hässliche Raucher“.

Außerdem ist auf dem Cover wie immer ein super Extra befestigt. Diesmal ist es ein „Duftender Body Shine“ und für alle unwissenden steht noch mal unten erklärend: „Cooler Roll-on-Stick in 2 trendy Looks“.Den hab ich besoffen wie ich war gleich an meiner verschwitzten Achselhöhle ausprobiert. Oups, vielleicht war es doch ein Lippenstift oder so was in der Richtung, jedenfalls hinterlässt das coole Extra einen absolut uncoolen silbernen Farbfilm in meiner geliebten Achselhöhle. Nun zum Duft, Geruch trifft es besser, des Extras: Es riecht total chemisch und ich kenne einige WC-Steine die mehr Sex-Appeal ausstrahlen als dieser Lippenstift oder Deodorant oder was auch immer es sein mag hat. Soviel zum Cover von Sugar.

***Die ersten drei Seiten***
Sugar beginnt entgegen der Norm (aber was ist bei diesem Heft schon normal) nicht mit dem Inhaltsverzeichnis (das beginnt erst auf Seite 2-3 lässt man die 5 Seiten Werbung weg), sondern mit der Rubrik „Planet Sugar“. Hier werden die Artikel untergebracht die in keine andere Kategorie mehr reinpassten. Herauskommt eine Tüte Gemischtes mit Artikeln wie „Nudeln“ (Ein Rezept besteht aus: Nudeln, Käse, Sahne Salz und Pfeffer das ist alles, ich glaub da bleib ich lieber bei meiner TK-Pizza) „Warum rauchen immer Mädchen?“ „Die Kraft der zwei Herzen“ (Warum Girls ohne Kitsch nicht leben könne) und „Die ansteckende Fallsucht der J.lo“ (ein Konzertbericht etwa 4 Zeilen lang). Dann kommt das Inhaltsverzeichnis, wo alle Artikel recht übersichtlich geordnet sind. Neben dieser Gliederung labert uns auch die Chefredakteurin direkt an, was die neuen Modetrends sind, dass wir nicht rauchen sollen und wie wir Tussen bei den pickligen Typen aus der 8. Klasse am besten ankommen. Die Chefredakteurin ist so richtig eine wie wir es sind und hat bestimmt auch schon seit der Grundschule die Bravo abonniert und nie mehr abbestellt. Es scheint als hätte die Vierzig jährige oder Fünfzig jährige nie das Teenageralter verlassen, da wirken ihre nervigen mütterlichen Kommentare (\"Bitte keine Rauchen, denkt an euren Tein und Bitte bitte keinen Sex ihr könntet ... \") fehl am Platz.

***Ein paar typische Themen aus der Sugar***

Das erste große Thema ist: \"Kampfhunde bissen mich\". Neben vielen bunten Bildern auf der man das Kampfhundopfer mit riesigen Bandagen zu sehen ist, steht ein dünner Text, indem das Opfer seine Geschichte erzählt. Spätestens jetzt wünscht man sich, dass auch die Redaktion von Kampfhunden verfolgt wird.

„So geht Sex“ ist das nächste Themas. Ich war ja immer der Meinung das Aufklärung eine gute Sache ist und deswegen finde ich es richtig dass er Teil dieses Machwerks richtet. Man muss sich mal überlegen wer die Leser dieser Zeitschrift sind, hauptsächlich Hauptschülerinnen würde ich sagen. Okay, okay auch bei mir auf dem Gymnasium gab’s ein paar Verirrte, die den Dreck gelesen haben (Gehörte ja selbst zu den Deppen), aber das Gymnasium ist ja auch nicht mehr das was es war, jede menge Abschaum von wegen geistige Elite und so. Also fassen wir zusammen es sind hauptsächlich gehirnamputierte die, diesen Trash lesen und wenn die aufgeklärt werden ist das eine gute Sache, weil dadurch die Vermehrung dieser Vollidioten vielleicht gebremst werden kann.
Nun ja also Aufklärung ist wie schon gesagt ne super Sache, aber nach der Lektüre dieses Artikels weiß man nur warum man nicht f.... soll, man kann Schwanger werden, man kann Aids kriegen, einen Tripper oder eine jahrelange Depression. Außerdem muss man (mehr die Tussie) aufpassen, dass man alles richtig macht das scheint komplizierte als Raumfahrttechnologie zu sein. Wirklich erstaunlich, wie man die einfachsten Sachen so schwierig machen kann. Eines steht jedenfalls fest sollte eine Leserin diesen Quatsch wirklich glauben so dürfte ihr sexual Leben bis ans Ende ihre Tage ruiniert sein.

In „Nelly Furtado verrät ihre Beauty-Tricks“ erfahren wir, wie wir uns genau wie die nervige Sängerin zurechtmachen können, natürlich etwas preiswerter, so greifen die Sugar Leser zum Blumenrock Zara und Halstuch Noname beim CA für nur 10 Euro bzw. 3 Euro dazu kommen Kosmetika vom Aldi und fertig ist der Dirnenlook a la Nelly Furtado.

Die Sugar-Welt wird dann noch durch Artikel über epileptischen Anfälle (\"Ergreifend\"), Fressattacken und Mobbingprobleme in der Schule komplettiert. Außerdem gibt es noch ein paar Poster von halbnackten Männern, die allesamt aussehen als würden sie der letzten Spartakus Ausgabe entstammen. Unter anderen finde ich hier auch meinen Liebling Justin Timberlake von meiner Lieblings Combo N`sinc, der hier recht stricherhaft vor der Kamera posiert. Man hat den Eindruck die Redaktion hat vergessen ergänzend dazu zuschreiben \"Tabulose Callboy auch NS und KV kein Problem\". Aber wahrscheinlich hat Justin mit seinem kastratenhaften Gesang, mit dem er uns Jahre lang missbrauchte, sowieso schon längst ausgesorgt. Ja das Leben ist ungerecht.

*** Fazit ***

Also jetzt wisst ihr alles über die Sugar. Ich halte diese Zeitschrift wirklich für gefährlich sie kann eure geliebte Schwester, eure hochbegabte Tochter oder eure süße Freundin innerhalb kürzester Zeit in eine dümmliche Minna a la Nelly Furtado verwandeln.

So das war also mein erster Bericht hier ich hoffe er hat euch gefallen über Kommentare und GB-Einträge würde ich mich sehr freuen. Nach dem Schreiben dieses Berichts ist mir wieder mal in den Sinn gekommen, wie großartig es ist nicht mehr ein Teenager zu sein. Eine Zeit die wohl zu den fürchterlichsten Jahren meines Lebens zählten. Ich werd es mir jetzt erst mal mit einem Admiral-Pils vom Fernseher gemütlich machen. Mal gucken was meine Freunde von VIVA und MTV machen. Ich lege die Platte von den Superstars auf \"We have a dream\" und versinke immer mehr im Sofa. Ich bin jetzt endlich allein mit meiner Bier, meiner Sugar und dem Fernseher. Da merk ich erst was Leben wirklich bedeutet: fernsehen, fressen und saufen. Yeah was für ein Leben.

erstellt von djaba am 10.04.2003 1214 Wörter

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