Lila, Lila (Taschenbuch) / Martin Suter Testbericht

Die Farbe Lila spielt im mir vorliegenden Buch eine Rolle. Nachdem ich den Film mit Daniel Brühl in der Hauptrolle geschaut hatte, war klar, dass ich das Buch von Martin Suter, die Romanvorlage, lesen muss.

Daten zum Buch:

·  Taschenbuch: 344 Seiten

·  Verlag: Diogenes; Auflage: 23., Aufl. (Juli 2005)

·  Sprache: Deutsch

·  ISBN-10: 3257234694

·  ISBN-13: 978-3257234695

·  Größe und/oder Gewicht: 17,8 x 11 x 2 cm

PREIS: 10,90 Euro

Inhalt und Gliederung:

Peter Landwei ist die Figur aus dem Roman von Alfred Duster. Alfred Duster – wer war das und lebte Peter Landwei wirklich? David lebt – das steht fest – und er arbeitet in einer Bar, ihm gefällt Marie, aber sie interessiert sich nicht für ihn, sie sieht ihn überhaupt nicht …

So lange nicht, bis zu dem Tag, an dem David ihr „sein“ Manuskript zum Lesen gibt. Von da an ist er interessant für sie, von da an ist der Schreiber von „Sophie, Sophie“ interessant für sie … Aber der Schreiber ist nicht David – das Unheil nimmt seinen Lauf …

Das, was David in einem alten Nachttisch vom Flohmarkt gefunden hat, ändert sein Leben mit einem Schlag grundlegend. Er nimmt – ungefragt – eine gänzlich andere Identität ein, er schlüpft sozusagen in einen anderen Menschen, der er nicht ist, und – das spürt er von Tag zu Tag – eigentlich auch gar nicht sein möchte. So viel passiert, was er nur am Rande mitbekommt.

Das Buch ist Liebesgeschichte und Drama zugleich und daher auch sehr anregend, aufregend, herzlich und authentisch bildhaft mit vielen Szenen – reich mit Dialogen versehen und einer dichten spannenden und kurzweiligen Handlung.

Die Charaktere beschreibt Suter sehr detailliert und in ihrer Entwicklung innerhalb des Buches nachvollziehbar. Nur, um Marie zu imponieren, wird David ein Anderer, aber kann das auf Dauer gut gehen? NEIN !!!

Meine zusammenfassende Meinung.

Ich fand das Buch insgesamt sehr kurzweilig und absolut lesenswert. Zum einen, weil es literarisch und zum anderen, weil es inhaltlich hochwertig geschrieben ist. So unterschiedlich die einzelnen Charakter dargestellt werden, so authentisch kommen sie auch rüber, weil nun mal die Menschen nicht gleich sind, weil sie Ecken und Kanten haben – und so wird auch Jacky dargestellt, der sich in Davids Leben geschlichen hat sozusagen.  Er stürzt bevor David ihn umbringen kann, versehentlich vom Balkon des Hotelzimmers – landet im Krankenhaus und noch auf dem Sterbebett gesteht er David, dass er "Lila, Lila" gar nicht geschrieben hat, sondern ein früherer Freund von Peter Weiland war, der sich wiederum mit dem Pseudonym 'Alfred Duster' schmückte und als Peter Landwei ausgab, um mittels dieser „Lüge“ seine unglückliche Liebesgeschichte aufgeschrieben hatte.

„Wie das Leben so spielt“ – könnte man sagen. Fantasievoll werden die Szenen geschildert, ausschweifend und auch mitunter auf den Punkt bringend, gerade, wie man es sich wünscht, um in die Rollen zu schlüpfen.

Leseprobe:

„Auch nein, Sie haben mich gefilmt“ Was soll ich alter Mann in einem Film über ein literarisches Wunderkind. Das willst du bestimmt nicht, David?“

David machte eine vage Geste.

„Dann würde ich noch gerne ein paar Statements von Ihnen zu David Kern drehen, Herr …?“

„Stocker. Jacky Stocker.“

David sah den beiden nach, wie sie zur Kamera gingen und Jacky verkabelt wurde.

Es überraschte ihn  nicht, dass Jacky auch in seinem bisher wichtigsten Fernsehauftritt vorkommen würde. Seit ihrer ersten Begegnung war er praktisch an jedem Tag aufgetaucht, an dem David nicht auf Lesereise war. …

Mit einem wunderschönen Coverbild versehen ist das Buch in der typischen Diogenes-Art in weiß gehalten, wie man die Reihe kennt.