Suzuki SV 650 S Testbericht

Suzuki-sv-650-s
Abbildung beispielhaft
ab 23,35
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  gut
  • Gewicht:  mittelmäßig

Erfahrungsbericht von Pusteblume22

Die Exotin

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nachdem das Prachtstück, die Suzuki SV 650 S, nun drei Wochen in meiner Garage steht, sehe ich gewisser Maßen gezwungen, einen Bericht über sie zu schreiben. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass es mir keinen Spaß macht, denn allein schon der Gedanke an die kleine Flitzmaschine lässt das Herz springen.

*~*~*~* Warum die SV? *~*~*~*

Diese Frage ist im Grunde sehr einfach zu beantworten. Ich bin leider nicht einer der hochgewachsenen Menschen. Im Gegenteil eher. Manchmal habe ich das Gefühl, ich werde von Tag zu Tag kleiner. J Wie dem auch sei. Aus diesem Grund erwies es sich für mich als sehr schwierig, ein passendes Motorrad zu finden. Natürlich, jeder wird nun sagen, dass er mir auf Anhieb eine Menge zweirädriger Gefährte aufzählen könnte. Ja, gut, kann ich auch, nur mein zweites Problem wäre dann an dieser Stelle, ein Gefährt zu finden, dass auf mich zugeschnitten ist UND welches noch einigermaßen gut aussieht. Mal im Ernst, jeder Shopper ist doch nur mehr oder weniger eine überdachte Zündkerze. Wer tut sich das schon gern an ?!? Aus diesem Grunde bin ich also sehr kritisch auf Suche gegangen.

*~*~*~* Die erste Begegnung *~*~*~*

Aufgrund eines guten Rates eines Freundes begab ich mich auf meiner Suche also zu einem Suzuki-Vertragshändler. Gesagt getan. Da standen sie nun. Aufgereiht und alle irgendwie sehr durchschnittlich aussehend. Mh, sollte das alles sein. Ich schlenderte die Reihen entlang und blieb nach wenigen Schritten wir angewurzelt stehen. Was war das? Ein Exot unter den Naked-Bikes? Vorsichtig nahm ich Kontakt auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie gefiel mir auf den ersten Blick. Wer sie kennt, wird wissen was ich meine. Sie sieht einfach nicht nach einem langweiligen Serienmotorrad aus. Sie ist ein Exot. Jetzt stellte sich nur noch die letzte kritische Frage: Passe ich drauf? Ok, schnell ein schneller Blick in die Runde. Da war er, der Mann, der mir wohl gleich weiter helfen könnte. Also auch zu ihm schnell Kontakt aufgenommen und die alles entscheidende Frage: „ Entschuldigung, welche Sitzhöhe hat den die schwarze SV?“ Mit einem Lächeln auf dem Gesicht erzählte mir mein persönlicher Held in diesem Zusammenhang, dass es für die SV sogar einen Tieferlegungssatz gibt. Also alles kein Problem. Mein Traum ging in Erfüllung. Nach dem dann alles formelle erledigt war, sollte es nur noch wenige Tage dauern, bis ich mein Schmuckstück abholen durfte.

*~*~*~* Die erste Fahrt *~*~*~*

Da stand sie, bereit, mich überall hinzutragen. Also aufgestiegen und den Motor angelassen. Hierbei ist zu erwähnen, dass die SV sich ausschließlich unter folgenden Bedingungen starten lässt: 1. Der Zündschlüssel muss natürlich umgedreht sein. 2. Kupplung muss gezogen sein und 3. der Seitenständer hochgeklappt. Das sollten allerdings alles Dinge sein, die dann in Fleisch und Blut übergehen, nicht weiter kompliziert, wie ich finde. Selbst für eine Frau. Stand die Suzuki ein Zeit länger, so ist es sehr ratsam den Choke zu ziehen um unnötiges Georgel am Gashahn zu vermeiden. Es hört sich zwar schön an, ist aber sehr sinnlos eigentlich. Alle Dinge beachtet, springt die Susi freudig blubbernd an. Der satte Klang des V-Twin ist bestechlich. Typisch hierfür der tiefe Sound. Er lässt es mir jedes Mal eiskalt den Rücken runter laufen. Klack - und der erste Gang ist drin. Stolz und glücklich mache ich mich mit meiner neuen Suzuki auf die erste Reise. Schnell fällt auf, dass sie SV bei jeder Drehzahl spontan am Gas hängt. Anfängliche Schaltfehler verzeiht sie und auch im unteren Drehzahlbereich lässt sie mich nicht hängen.


*~*~*~* 1000 km Dauertest * ~*~*~*

Nachdem ich nun schon die ersten eintausend Kilometer auf meiner Susi verbracht habe ist mir folgendes aufgefallen.

Lasst Euch sagen: Niemand braucht mehr als eine SV. Ehrlich! Der V-Twin brennt wie Feuer. Und das bei „nur“ 71 PS. Beachtenswert ist, dass die Susi ihren Piloten vor ganz wenige Problem stellt und das macht sie sympathisch. Natürlich trägt hierzu der wassergekühlte V-Zweizylinder-Motor bei. Das klingt nach Spaß und Freude.

Das Fahrwerk ist handlich und kompakt. Gerade richtig für kleine Menschen, wie mich zum Beispiel. Sie wird nicht umsonst die Kurvenkönigen genannt. Und auch bei einer Endgeschwindigkeit von 210 km/h gibt einem die Suzuki immer noch genügend Sicherheit und lässt nichts wackelig oder unsicher erscheinen.

Die Bremsen sind ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn sie greifen nicht so hart wie vielleicht andere, aber sie sind sicher. Ich persönlich habe mich schnell daran gewöhnt. Und mir sind solche Bremsen auch weitaus lieber, als solche, die beim ersten feinen Anticken zugreifen, als ginge es darum, eine Notbremsung hinzulegen.

Das Fahrgefühl ist im Grunde unbeschreiblich. Man sitzt sportlich nach vorn gebeugt und kleine Menschen finden hinter dem kleinen Windschutz genug Platz um auf langen Strecken auf der Autobahn zum Beispiel Schutz zu suchen. Ich habe die Probe auf der Autobahn gemacht. Mit dem Hintern bis ans letzte Stückchen der Sitzbank gerückt, also bis an die Soziusabdeckung und dann auf dem Tank ganz lang gemacht. Von Fahrtwind hab ich eigentlich kaum noch was gemerkt. Es war die reinste Freude. Der Durchzug der sich bei der SV bietet lässt so manchen übermotorisierten Supersportler blass aussehen. So habe ich auch hier die Probe gemacht, und mich mit einer Fireblade angelegt. Logisch hierbei natürlich, dass ich dem Piloten in der Endgeschwindigkeit nicht das Wasser reichen konnte. Doch auf dem Weg dahin bin ich mit meiner SV, fast platzend vor Stolz, sehr locker am Hinterrad geblieben. Im kurvigen Terrain ist die Susi klarer Sieger, denn sie wirft sich freudig von einer in die nächste Kurve.

Der Verbrauch der SV ist auch recht akzeptabel. So verbraucht sie bei „normaler“ Fahrweise rund 4,5 bis 5 Liter. Und das sollte ein durchaus akzeptabler Wert sein. 350 Kilometer am Stück stellen für den 16 Liter Tank selten ein Problem dar.


*~*~*~* Fazit *~*~*~*

Da es bei mir eh Liebe auf den ersten Blick war, bestätigten sich meine heißen Gefühle nur noch mehr nach den ersten tausend Kilometern. Jedes Mal wenn ich auf meine feurige, schwarze Begleiterin hüpfe und ihr alles aus dem Gashahn hole freue ich mich über diese Anschaffung. Ich kann nur jedem empfehlen mal eine Probefahrt auf ihr zu machen. Ihr werdet es mir danken.

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