Glennkill (gebundene Ausgabe) / Leonie Swann Testbericht

Neulich war ich mal wieder in unserer Bibliothek am Stöbern und fand dabei das Erstlingserk von Leonie Swann. Da es so hochgelobt wurde, musste ich es auch gleich mal mitnehmen und am selben Abend begann ich zu lesen, ich war, muss ich ehrlich sagen wirklich neugierig auf diesen Roman, es hörte sich alles ziemlich gut an und ich dachte mir, aus diesem Thema kann man wohl viel machen....

..... aber hört selber, was ich zum Buch, deren Inhalt usw. zu sagen habe.

ersteinmal möchte ich euch die Schriftstellerin etwas näher vorstellen, weil sie ja doch noch keinen "Namen" in der Branche hat:

Leonie Swann wurde 1975 in der Nähe von München geboren. Sie studierte Philosophie, Psychologie und Englische Literaturwissenschaft in München. Die Idee zu ihrem Roman entstand in Paris, wo sie sich manchmal nach dem Landleben sehnte - und nach Schafen, mit denen sie auf einer Irlandreise Bekanntschaft geschlossen hatte. "Glennkill", ihr erster Roman, wurde national wie international ein Bestseller und mit dem renommierten " Friedrich-Glauser-Preis" für das beste Krimi-Debüt ausgezeichnet. Leonie Swann lebt heute in Berlin.

(Diese Angabe entnahm ich dem Buchrücken.)

Nun einige wichtige Details zum Buch:

Gebundene Ausgabe: 375 Seiten
Verlag: Goldmann; Auflage: 21., Aufl. (August 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442301297
ISBN-13: 978-3442301294
Produktmaße: 21,8 x 14,4 x 3,6 cm

Jetzt möchte ich kurz auf den Inhalt eingehen:
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Es geht im Groben darum, das eine Schafherde den Mord an ihrem Schäfer aufklärt. Dabei beleuchtet die Schriftstellerin lustig aber auch sehr eingehend und mit vielen bildhaften Darstellungen den Alltag einer Schafherde, deren Angst vor dem Schlachter und auch deren weitreichenden sehr guten Geruchssinn. Sie spinnt sich da einiges zusammen, was wohl die Schafe über uns Menschen denken, was natürlich nicht verkehrt ist.

Das Buch bzw. die Handlung spielt in einem kleinen irischen Ort "Glennkill" welcher auch dem Buch den Namen gab mit dem Untertitel ein Schafskrimi. Aber unter Krimi verstehe ich etwas anderes, Spannung war hier wirklich nicht oder sagen wir kaum zu spüren.

Am Ende des Romans machen die schäferlosen Schafe bei einem Wettbewerb mit und klären so den angeblich Mord auf. Mehr möchte ich nicht verraten, lest einfach selbst, wenn es euch interessiert.

Ich finde, dass diese Roman sehr wenig Handlung hat und jetzt komme ich auch schon zu meiner eigenen Meinung über das Buch:

Ich dachte, wie ich schon eingangs erwähnt hatte, das man aus diesem Stoff sicher was gutes machen könnte, aber ich wurde sehr enttäuscht. Ich muss dazu sagen, dass, wenn ich ein Buch begonnen habe, ich es in der Regel auch bis zum bitteren Ende durchhalt, meist mit Freude, aber hier muss ich ehrlich sagen, war es schon manchmal harte Arbeit, sich durch die doch weitreichenden lahmen Passagen zu quälen, die im Buch häufig vorhanden sind. Der Leser liest das Buch zwar flüssig, es ist schön geschrieben und die Idee ist wohl auch lobenswert aber ansonsten ist aus dem Stoff irgendwie nicht genug gemacht worden.
Sie schreibt zwar sehr schön und auch die Umschreibungen der vielen Passagen sind wirklich sehr bildhaft und schön, aber das hilft dem Buch trotzdem nicht, es für mich positiv zu gestalteten.

Ich habe mich innerhalb eines Wochenendes durch das Buch gekämpft, muss aber gestehen, dass ich einige Passagen wirklich überflogen habe.

Das Buch ansich und die Aufmachung finde ich sehr gut, auf den Seiten unten jeweils sind kleine lustige niedliche Schäfchen aufgezeichnet.
Das Buch ist in 24 Kapitel unterteilt, die z.b. die Namen tragen:
"Othello weidet kühn vorbei" oder Miss Maple wird nass", "Mopple kommt durch", "Sir Ritchfield verhält sich seltsam", "Niemand antwortet Zora" usw. usw.

Am Beginn des Buches kann man die Schafe und ihre kurze Charakterbeschreibung nachlesen:

Personen bzw. Tiere:

Maud: ein Schaf, welches sehr gut riechen kann
George Glenn : der Schäfer
Inspektor Holmes: mit dem Fall vertraut
der Metzger
Sir Ritchfiled: der Leitwidder
Miss Maple: die klügste Schaf der Herde
Heide: ein junges Schaf
Cloud: das Schaf der Herde mit der meisten Wolle
Mopple the Whale: das Schaf mit dem besten Gedächtnis
Othello: schwarzes Schaf mit geheimnisvoller Vergangenheit
Zora: ein weibliches Schaf mit Hörnern
Ramses: ein junger Widder
Lane: schnelles und praktisch denkendes Schaf
Sara: Mutterschaf
ein Lamm: welches nicht besonders erklärt wird
Melmoth: Zwillingsbruder von Sir Ritchfiled
Cordelia: Schaf, welches merkwürdige Worte mag
Maisie: Jungschaf - naiv
Winterlamm: Unruhestifter
Willow: schweigsam
Gabriels Widder: seltsames Schaf
Fosco: kluges Schaf

Entschuldigung wenn ich so hart mit diesem Buch umgegangen bin, es gibt sicher auch positive Meinungen, aber hier möchte ja ICH meine Meinung preisgeben und die ist nunmal so ausgefallen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, das das Buch zwar witzig und unterhaltsam einerseits ist, aber andererseits langweilig und irgendwie halt kein Krimi, wie man ihn sich vorstellt ist. Der etwas eigenwillige Schreibstil der Autorin muss einem wohl liegen, um das Buch so zu verstehen, wie es gemeint ist, dann mag es einen auch anrühren.
Alles andere habe ich im Bericht erwähnt und möchte ich hier nicht nochmal zertreten.

Vielen Dank für das Interesse an meinem Bericht.

Eure HEIDIZ