Swing When You're Winning - Robbie Williams Testbericht

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ab 8,40
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von plumtree

Swingt richtig!

Pro:

wunderbare Songs - super Klang

Kontra:

Kopierschutz

Empfehlung:

Ja

Robbie Williams hat eine erstaunliche Karriere gemacht. Bei Take That war er einer von Fünfen. Und nachdem diese Boygroup auseinander gebrochen war, hätte man ihm ein weiteres nettes Album zugetraut. Und dann dies...

Eine Hommage ans Rat Pack, Frank Sinatra-Dean Martin-Sammy Davis jr.
Als die CD rauskam habe ich, wie viele andere, an einen schlechten Scherz geglaubt.
Als dann mehr und mehr glaubwürdige Berichte über die Qualität der Musik zu lesen und hören waren, wurde ich allmählich neugierig. Und dann meinte ein lieber Freund, der nur Jazz, Swing usw. hört, ich solle doch mal reinhören.
Da konnte ich nicht mehr wiederstehen...

Bis auf den ersten Song gibt es nur Standards zu hören, teilweise Duette. Keine Spielereien mit Synthies o.ä., alle Songs sind mit Orchester arrangiert. Stilecht!!

1. I Will Talk And Hollywood Will Listen - Stimmungsvoller Einstieg. Vom schönen Text, ein ironischer Seitenhieb auf’s Hollywood-Stardom, mal abgesehen ist dieser Song genial gesungen und instrumentiert. Wunderbar!!!

2. Mack The Knife - Das hätte nun wirklich nicht sein müssen!
Auch dieser Song ist gut, vielleicht etwas glatt, gesungen. Aber ich kann ihn nicht mehr hören. Das muss die 6537ste Version sein. Irgendwann reicht es einfach.
Kann man dieses Lied, zusammen mit \"Yesterday\", \"Summertime\", \"Little Wing\" und ein paar anderen Songs nicht einfach streichen. Es gibt ultimative Versionen, die nicht verbesserbar sind!

3. Something Stupid - Warum ist Nicole Kidman eigentlich Schauspielerin geworden. Sie scheint Robbie an die Wand zu singen. Diese Version steht dem Original von Frank und Nancy Sinatra in nichts nach - sie ist eher glaubwürdiger. Schließlich lässt der Text auf eindeutige Handlungen schließen, die sich zwischen Vater und Tochter definitiv nicht geziemen. - Tolles Video dazu.

Mal eine Textbeispiel:
I practice every day
to find some clever lines to say,
to make the meaning come true.
But then I think I\'ll wait
until the evening gets late,
and I\'m alone with you.

The time is right,
your perfume fills my head,
the stars get red,
and oh, the night\'s so blue.

And then I go and spoil it all,
by saying something stupid
like: \"I love you.\"


4. Do Nothing Till You Here From Me - Geschmeidig und akzentuiert singt Robbie dieses Stück gegen das Orchester und gewinnt mit charmanter Interpretation um eine Nasenlänge. Die Bläsersektion der Band ist aber dennoch prima.

5. It Was A Very Good Year - Ein Duett mit, dem verstorbenen, Frank Sinatra. Toll getrickst und und wunderschön gemacht. Spätestens hier wird klar, daß der Kerl wirklich singen kann, aber nicht ganz so gut wie Frankie-Boy! Vielleicht eine Spur kitschig in der Mitte.

6. Straight Up And Fly Right - Yeah - Fly right... Großer Swing vom Orchester und schön lässig gesungen von Mr. Williams

7. Well, Did You Evah – Das fand ich schon im Original etwas albern – es wird hier nicht besser. Obwohl das Duett mit Jon Levitz sehr schön gesungen wird, es eine hübsche Latin-Einlage in der Mitte gibt. Für mich klingt es zu sehr nach einer sehr langweiligen Musicalweise

8. Mr. Bojangles – Was ich zu „Macky Messer“ gesagt habe gilt im Prinzip auch hier. Es gibt schon viele Versionen und diese klingt genau wie das „Original“ von Sammy Davies jr. – aber Robbie macht es glänzend. Die Version hat Drive, Stil, klingt supi und ist bei seinem Albert Hall Auftritt genial umgesetzt worden. Wunderbar – nur dafür lohnt die CD

9. One For My Baby – Geschmeidiger Gesang, perfekt für “Late Night Hours“ mit guten Freunden. Das Klavier im Vordergrund mit Robbies Stimme ist toll. Er legt genau die Tiefe hinein, die es für diesen Song braucht

10. Things - Das Ding ist schon im Original zum Schreien - Hier ist es genial! Jane Horrocks naive Stimme macht’s perfekt. Schön auch das Wortgeplänkel zwischendurch und am Schluß!

11. Ain’t That A Kick In The Head – Tolle Bläsersätze, die ordentlich losswingen machen diesen Song vor allem zu einem klanglichen Erlebnis. Die Balance zwischen Stimme und Orchester ist perfekt.

12. They Cant’t Take It Away From Me - Ein weiteres Duett, diesmal mit Rupert Everett. Der Song ist so naja. Schon schön, swingt auch gut aber wirkt wie Füllwerk.

13. Have You Met Miss Jones – Ein weiteres Mal ist Williams auf den Spuren seines Vorbildes Frank Sinatra. Leider nicht ganz so erfolgreich wie bei den vorhergehenden Versuchen. Vielleicht ist seine Stimme nicht ganz so akzentuiert wie die Sinatras.

14. Me And My Shadow – Zum Abschluß gibt’s noch ein tolles Duett mit Jonathan Wilkes. Hier klingt noch mal Spielfreude und Witz durch. Die beiden Altkumpels singen sich sich fröhlich durch diesen prima Song, der das Album noch mal zusammenfasst.

Besonders gefreut hat mich, dass in der Folge dieses Albums Swing wieder überall zu hören war.
Dazu in erstaunlicher Qualität. Ich war extrem skeptisch ob Robbie Williams der richtige für diese Art Musik ist. Aber die CD ist durchweg gut gelungen.
Bestechend ist die ungewöhnlich gute Tonqualität. Man glaubt mitten im Orchester zu sitzen. Die, manchmal schwierige Balance, zwischen großem Orchester und den Stimmen ist perfekt.

Leider gibt’s aber auch drei Wermutstropfen.
Die Songauswahl ist nicht ganz so stimmig. „Mack The Knife“ passt irgendwie nicht in den Kontext. Das empfinde ich auch bei einigen anderen Songs so („Have You Met...“, „Well, Did You...“), aber das ist natürlich persönlicher Geschmack.

Nicht ganz so gut ist auch das Booklet gelungen. Es IST liebevoll gemacht.
Nette Texte vom Meister persönlich, alle Musiker aufgeführt - aber es fehlen Angaben über die Herkunft der Songs.
Die Zielgruppe sind ja nicht die alten Säcke, sondern eher jüngeres Publikum und wenn sie weitere CDs kaufen sollen muss man ihnen schon sagen welche.

Der letzte Kritikpunkt ist ein rein technischer.
Die CD ist kopiergeschützt. Da ich Musik auch im Auto höre ist das besonders ärgerlich. Dort werden CDs manchmal nicht ganz so pfleglich behandelt. Also verwende ich normalerweise Kopien.
Sehr ärgerlich, weil es bei dieser CD nicht funktionierte und dadurch zerstört wurde!

Ansonsten – prima Platte

erschienen bei Ciao, Yopi und Dooyoo

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