Symantec Norton AntiVirus 2004 Testbericht

Symantec-norton-antivirus-2004
ab 19,51
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Erfahrungsbericht von PaulTiede

Bin ich zu sorglos oder sind die zu paranoid?

Pro:

Prüfen von Emails und Archiven auf Schädlingsbefall, leicht zu bedienen

Kontra:

langsam, für ältere PCs/Notebooks nicht geeignet

Empfehlung:

Ja

Schenkt man der Symantecs Internetseite glauben, so ist Norton Antivirus 2004 das meist verkaufte Antivirentool weltweit. Liest man das Kleingedruckte, so stellt man fest, dass sich das ganze für den Zeitraum Dezember 2000 bis April 2003 bezieht. So weit ich mich erinnern kann, gab es damals die Version 2004 noch nicht, na ja Hauptsache man hat dem Konsumenten/Benutzern eine tolle, fast glaubwürdige Geschichte erzählt.


Installation

Der Installationsvorgang verläuft denkbar einfach. Am Ende der Installation angelangt kann man noch per LiveUpdate das Programm aktualisieren, sofern ein Internetzugang vorhanden ist.
Hat man dieses und den Einrichtungs- bzw. Registrierungsassistenten gemeistert, so steht dem Schutz des Computers vor Viren nichts im Wege.
Im Infobereich findet man anschließend ein Icon (ein Computer mit einem Erste Hilfe Kasten auf der linken Seite) wieder.


Bedienung

Durch ein Doppelklick auf das Icon im Infobereich oder aber auch über das Startmenü kann man nun das Programm aufrufen.
Hier kann man nun ein LiveUpdate ausführen, die Optionen verändern, den Status des Programms und dessen einzelnen Funktionen überprüfen.
Nebenbei lässt sich der Computer auf Viren überprüfen sowie einige Berichte (über isolierte Dateien, die Online-Virus-Enzyklopädie sowie über die protokollierten Vorgänge) einsehen.

Die Oberfläche ist an sich selbsterklärend, kommt man bei einem der Punkte nicht weiter, so lassen sich weitere Infos in Form der Programmhilfe einblenden.

Dauert ein Prüfvorgang länger als für Norton üblich, so wird oberhalb des Infobereichs eine Information eingeblendet. Hier wird angezeigt, welche Datei gerade geprüft wird. Dies kann man bestätigen (Ok-Taste), die Prüfung abbrechen („Prüfung abbrechen“-Taste) oder schlicht weg ignorieren.


Funktionsumfang


Grundsätzlich bietet die 2004er Version denselben Funktionsumfang wie die Vorgängerversion 2003. D.h. die Auto-Protect-Funktion schützt ständig den Computer vor bekannten Viren, Würmern und Trojanern. Zwar gibt Symantec an, man wäre auch vor unbekannten Schädlingen sicher, bei der Vorgängerversion musste ich jedoch feststellen, dass sich diese von einem unbekannten Trojaner hat deaktivieren lassen. So viel zum Thema Sicherheit vor dem Unbekannten. Ob diese Version tatsächlich in dieser Hinsicht besser ist, kann ich leider nicht sagen (mir fehlt ein unbekannter Schädling, der die Symantec These widerlegt – ferner würde ich auch nicht freiwillig diesen auf meinen Rechner loslassen.).
Neben dem Email-Schutz für ein- und ausgehende Emails, hier werden vor dem Versenden bzw. Empfangen die Emails auf bekannte Schädlinge untersucht, bietet Norton AntiVirus ein Scriptblocker, der bösartige Scripte (z.B. JavaScript) blockt. Bei allen anderen darf der Benutzer entscheiden, ob er/sie das Script zulässt und wie oft. Leider sind die Angaben dazu seitens Norton AntiVirus spärlich, lediglich der Dateiname des Scripts mit den Auswahloptionen. Wenn man viel Glück hat, bekommt man doch den Pfad eingeblendet. Was wäre wenn man hier ein bösartiges Script autorisiert …
Wer ein Messenger benutzt, der kann auch diesen schützen. Leider werden nur der AOL Instant Messenger, Windows Messenger und der Yahoo! Messenger unterstützt. Nicht gerade eine große Auswahl, wenn man bedenkt, dass die meisten ICQ als Messenger nutzen.
Natürlich lässt sich neben dem automatischen Schutz auch manuell jeder Datenträger überprüfen.

Neu in der 2004 Version ist der Schutz von Spyware/Adware. Wer jedoch wirklich davor sicher sein will, der sollte das Programm Ad-aware benutzen. Die Norton AntiVirus Funktion findet diese Art von Schädlingen nicht wirklich.
Als weitere und auch letzte Neuerung im Funktionsumfang findet man die Funktion komprimierte Archive nach Schädlingen zu scannen. Dank dieser Funktion dauern nun Installationen anderer Programme deutlich länger als mit der Vorgängerversion, ganz zu schweigen von der Installationsdauer ohne den Virenschutz von Norton. Nebenbei versagt das Scannen von Archiven, wenn diese Passwortgeschützt sind.

Fast alle Funktionen, die Ausnahme stellt hier die Auto-Protect-Funktion (diese lässt sich nicht deaktivieren), können im Optionsmenü verändert werden, leider beziehen sich diese Veränderungen auf das aktivieren bzw. deaktivieren dieser.


Benutzerfreundlichkeit

Installiert man mehrere Symantec Produkte auf einem PC, so werden diese unter einer Oberfläche zusammengefasst. Hier kann man dann zwischen den einzelnen Programmen wechseln.
Das LiveUpdate installiert dann die Updates für alle auf dem Rechner vorhandenen Symantec Produkte und muss nicht für jedes einzeln ausgeführt werden.

Auch wenn das Programm einige Einstellmöglichkeiten liefert, wirklich richtig kann man es auf die eigenen Bedürfnisse nicht anpassen. Offensichtlich geht man nur von Nutzern aus, die die Software so nehmen wie sie ist.

Bei dem nächsten Punkt kann man sich streiten, ob dieser eine fehlende Funktion oder eine mangelhafte Benutzerfreundlichkeit darstellt. Fakt ist, dass Symantec es, mittlerweile seit mehreren Versionen, nicht geschafft hat, eine NTFS-Unterstützung zu liefern. D.h. wer seinen PC vor der Installation auf Viren prüfen möchte und dafür von der CD bootet (bei Bootviren empfehlenswert), der wird bei einem Windows NT Betriebssystem (Windows NT, 2000 oder XP) feststellen, dass das Scannen der Festplatte nicht möglich ist.


Kompatibilität

Bei der Kompatibilität zu anderen Symantec Produkten sei Vorsicht geboten. So versagt die Norton Personal Firewall 2003 ihren Dienst, wenn man Norton AntiVirus 2003 auf 2004 erneuert hat. Hier möchte Symantec den Benutzern wohl extra Geld für das Update der Firewall aus der Tasche ziehen, nicht die feine englische Art.
Wer versucht die Norton SystemWorks 2004 oder die Norton Internet Security 2004, beide haben Norton AntiVirus 2004 (Pro) im Funktionsumfang, auf einem PC zu installieren, auf dem sich schon Norton AntiVirus in der Version 2004 befindet, der wird sein blaues Wunder erleben. Nach der erfolgreichen Installation eines dieser oder sogar beider Produkte, wird vermutlich die Norton Programmoberfläche nicht mehr funktionsfähig sein.

Grundsätzlich sollte man nie ein Symantec Produkt ein zweites Mal in derselben Version auf einem PC installieren. Vorher sollte man entweder die alte Installation deinstallieren oder aber die schon vorhandenen Funktionen nicht erneut installieren.


Systemanforderungen

Windows® XP Home Edition/Professional
- Prozessor ab 350 MHz
- 128 MB RAM
- 85 MB freier Festplattenspeicher

Windows 2000 Professional
- Prozessor ab 133 MHz
- 64 MB RAM
- 85 MB freier Festplattenspeicher

Windows Me
- Prozessor ab 150 MHz
- 32 MB RAM
- 125 MB freier Festplattenspeicher

Windows 98
- Prozessor ab 133 MHz
- 32 MB RAM
- 125 MB freier Festplattenspeicher

FÜR ALLE INSTALLATIONEN ERFORDERLICH
- DVD- oder CD-ROM-Laufwerk
- Internet Explorer ab Version 5.01 SP2 (ab Version 5.5 empfohlen)

Wer nach der Installation weiterhin einigermaßen zügig arbeiten möchte, sollte sich auf die von Symantec gemachten Angaben nicht verlassen. Für solch alte PCs gibt es weitaus bessere Virenscanner, die das Arbeiten nicht behindern.


Preis

Stolze 49,95 € kostet Norton AntiVirus 2004 als Vollversion, als Upgrade nur 34,95 €.
Eine 5-User-Lizenz schlägt mir 219,95 € zur Buche.


Fazit

Ob Norton AntiVirus das meistverkaufte Virenschutzprogramm ist, wage ich zu bezweifeln, das meistgenutzte auf jeden Fall. Leider ist es bei weitem noch Lange davon entfernt das beste Antivirenschutzprogramm zu sein.
Hier folgt man zu sehr dem Microsoftkurs. Statt das Programm schneller, besser zu machen, macht man es nur bunter und langsamer. Die schon erwähnte fehlende NTFS-Unterstützung wird von vielen seit einigen Versionen vermisst.

Das Verhalten der Software grenzt schon fast an Paranoia. So schafft es Norton AntiVirus die gleiche Datei mehrfach hintereinander zu scannen, nur weil diese von einer Partition auf die andere kopiert und anschließend gelöscht wird. Das Verschieben in den Papierkorb wird natürlich auch überprüft. Wehe man stellt diese wieder her. Ganz zu schweigen davon, wenn diese Datei ein Archiv war.
Der gleiche Effekt tritt beim Installieren bzw. Deinstallieren von Software. Der Vorgang wird in die Länge gezogen, weil Norton AntiVirus die Installationsarchive zuvor persönlich entpackt und prüft. Nicht mal die temporären Worddokumente sind beim Schließen eines Worddokuments sicher (diese werden bei dem Vorgang normalerweise nur in den Papierkorb verschoben – gelöscht), denn Norton möchte sie vorher auf Viren prüfen.

Eine Installation von Norton AntiVirus auf einem Notebooks sollte man tunlichst vermeiden. Die meisten der hier eingesetzten Festplatten sind langsam und für den Einsatz von Norton AntiVirus nicht geeignet, es sei denn man möchte öfters eine Kaffeepause machen.

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