TCM Projektions-Wecker Testbericht

Tcm-projektions-wecker
ab 16,13
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Summe aller Bewertungen
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Design:  sehr gut
  • Funktionalität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von LosGatos

As time goes by

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Letztes Jahr schwärmte mir ein Sportskamerad vor, was er für einen tollen Wecker hätte. Einen, der ihm im Dunkeln die Uhrzeit groß an die Wand projizieren würde. Was es nicht alles gibt, dachte ich damals, denn ich hatte vorher noch nie davon gehört.

Aber nichts ist unmöglich, schon gar nicht für Tchibo, das unmögliche Kaffeehaus aus Deutschland, das auch immer fleißig meinen Bäcker beliefert. Deshalb griff ich neulich kurz entschlossen zu, als der TCM Projektionswecker, der nominell knapp 20 Euro kostet, für 16 Euro angeboten wurde. Ein weiteres Feilschen mit der Verkäuferin schien mir deshalb nicht mehr notwendig, 20% hatte ich ja schon gespart.

Zuhause angekommen, war ich (LosGatos) dann erst mal den bohrenden Fragen meiner Freundin ausgesetzt. Ein neuer Wecker, wozu ist der denn notwendig? Kommt der alte in den Keller oder wird der über ebay versteigert?

LosGatos ist natürlich auf derlei Prüfungen bestens vorbereitet.

Zu Frage 1:
Natürlich ist mein Digitalwecker, den ich schon seit etwa 25 Jahren im Einsatz habe, immer noch funktionsfähig und die Leuchtziffern kann man auch nachts gut erkennen. Ich gebe somit zu, dass die Anschaffung nicht notwendig war. Aber den neuen Wecker habe ich zum einen günstig bekommen und die Verpflegung am Wochenende ist somit trotzdem noch gesichert. Außerdem hat die neue Anschaffung diverse Vorteile. Unser alter Wecker arbeitet nämlich ausschließlich mit Netzbetrieb. Das ist zwar kostenmäßig günstiger, aber wenn nachts der Strom ausfällt, verpennen wir morgens. Und ob dein Chef die Ausrede mit dem Stromausfall gelten lässt, ist doch sehr fraglich. Dagegen funktioniert der neue Tchibo-Wecker mit Batterien. Außerdem ist es ein Funkwecker. Was das ist? Na du weißt doch, so wie es Armbanduhren mit Funkempfang gibt, gibt es auch alle möglichen Uhren, die auf diese Weise mit Information versorgt werden. Also auch Wecker. Und ich brauche dir ja nicht zu sagen, dass alles, was aus Braunschweig kommt, äußerst zuverlässig ist. Denn die Zeit für ganz Deutschland wird durch eine Cäsium-Atomuhr in der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in meiner Heimatstadt erzeugt und dann über einen Sendemasten in der Nähe von Frankfurt im Umkreis von 1500km ausgestrahlt. Da können auch die Holländer von unserer Zeit profitieren, damit sie z.B. die nächste Fußball-Weltmeisterschaft nicht verschlafen. Der weitere Vorteil liegt auf der Hand: Wir haben auch nachts immer genaue Zeit. Sogar das Umstellen von Winter- auf Sommerzeit und umgekehrt können wir uns dann sparen. Und der besondere Clou eben dieser Uhr ist, dass ich die Uhrzeit groß an Zimmerdecke oder Wand projizieren kann. So groß, dass es sogar ein Blindfisch wie ich erkennen kann. Ja gut, die Ziffern des alten Weckers kann ich auch noch ohne Brille ganz gut erkennen. Aber du weißt ja, die vielen ungelesenen Bücher auf meinem Nachttisch versperren immer die Sicht, da muss ich mir immer den Hals verrenken, wenn ich wissen will, wie spät es ist. - Ja, aber wie soll man denn da schlafen können, wenn der Wecker das ganze Zimmer beleuchtet... - Da werden doch lediglich ein paar Ziffern projiziert, die man nur im Dunkeln sehen kann. Eine Flutlichtanlage habe ich nicht gekauft. Und vergiss bitte nicht, welch unmenschlichen Lärm unser alter Wecker morgens immer macht. Übrigens, wenn ich Glück habe bekomme ich bei Ciao auch noch 2c pro Lesung, wenn ich meine Erfahrungen darüber niederschreibe. - Na dann haben wir ja das Geld für den Wecker bald wieder hereingeholt.


Zu Frage 2:
Wir warten erst mal ab, wie sich der neue Wecker bewährt. Dann können wir immer noch überlegen, was aus dem alten wird.


Nachdem ich also die vermeintlich schwierigste Hürde mit Bravour gemeistert hatte, packte ich die Errungenschaft gleich mal aus. Neben zwei 1,5V-Batterien war aber eigenartigerweise auch noch ein Netzteil dabei. Außerdem suchte ich nach der Bedienungsanleitung, die dazu gehört. Leider vergeblich. War das der Preis für den Preisnachlass? Ich nahm aber nicht an, dass die Einstellung der Uhr übermäßig kompliziert sein würde. Schlimmstenfalls könnte ich das Ding ja wieder zurückbringen.

Um es vorwegzunehmen, irgendwann bin ich tatsächlich dahintergekommen, wie alles funktioniert. Mit Bedienungsanleitung wäre es sicher einfacher und schneller gegangen. Aber jetzt krähe ich nicht mehr danach. Denn wer benutzt später schon noch eine Bedienungsanleitung? Ich finde die später ohnehin nicht mehr.

Da stand er also vor mir der neue Funkwecker. Die Abmessungen (BxHxT in cm) betragen ca. 14x10x5. Er ist aus silbermetallfarbenen Kunststoff. Nachdem ich die Batterien eingelegt hatte, zeigte das LCD-Display erst mal lauter Nullen an. Ich machte erst mal gar nichts und harrte der Dinge. Schließlich erwartete ich von einem Funkwecker, dass er sich automatisch auf die aktuelle Zeit aufsynchronisiert. Aber auch nach einigen Minuten wurde noch keine Zeit angezeigt, obwohl ein Funksignal angezeigt wurde. Ich stellte fest, dass man die Zeit auch manuell einstellen kann, aber das schien mir nicht Sinn der Sache zu sein. Ich wechselte den Ort, in dem ich in ein anderes Zimmer ging, weil das Funksignal evtl. nicht überall gleich stark empfangen wird. Aber es tat sich nichts entscheidendes. Schließlich nahm ich die Batterien noch mal heraus und setzte sie nochmals ein, um das Spiel von neuem zu starten. Tatsächlich wurde nach ein paar Minuten endlich die richtige Zeit angezeigt, das DCF77-Funksignal wurde also erfolgreich empfangen. In der oberen Zeile des Displays werden Stunden und Minuten und wahlweise Sekunden oder Wochentag (letzteres kann man über den Schalter „Mode“ auswählen) angezeigt. In der unteren Zeile erscheint das Datum. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich in der unteren Zeile die Weckzeit oder die Zeit einer anderen Zeitzone anzeigen zu lassen. Die Ziffern auf der Anzeige sind gut einen Zentimeter hoch. Grundsätzlich kann man bei der Zeitanzeige noch zwischen der in Europa üblichen 24h-Stunden-Darstellung und der amerikanischen 12h-Darstellung (am/pm) wählen. Hinsichtlich der Weckzeit kann man sogar zwei Zeiten fest einprogrammieren. Das ist insbesondere für Berufstätige mit wechselnden Arbeitszeiten interessant. Man muss dann die Zeit nicht jedes Mal neu einstellen, sondern wechselt einfach zwischen Weckzeit 1 und 2. Natürlich gibt es auch einen Schalter, um das Wecksignal ein- und auszuschalten. Diesen Schalter betätige ich am Freitagmorgen besonders gerne. Schließlich möchte ich am Wochenende nicht auch um 6Uhr30 aufstehen.

Mit dem Experiment wollte ich aber nicht bis zum Montagmorgen warten. Somit probierte ich das gleich aus. D.h. aufgrund der fehlenden Bedienungsanleitung, dauerte es etwas, bis ich dahinter kam, wie die Weckzeit eingestellt wird. Einige Tasten muss man nämlich gegebenenfalls länger gedrückt lassen. Aber es funktionierte. Pünktlich ertönte der Weckton. Erst sehr dezent mit intervallmäßig abgegebenen Tönen. Hat man nach 10 Signalen noch keine Anstalten gemacht, aufzustehen, wird der Ton etwas lauter, nach weiteren 10 Versuchen nochmals energischer. Da es wohl keine Absicht ist, Tote aufzuwecken, gibt der Wecker nach 2minütigen erfolglosem Läuten auf und macht nach 8 Minuten einen neuen Anlauf. Es sei denn, was der Normalfall sein dürfte, man hat den Wecker freiwillig ausgestellt und ist aufgestanden. Das Ausschalten erfolgt über den großen Snooze-Button oben auf dem Wecker. Den trifft man auch, wenn man noch etwas schläfrig ist und wenn somit die Feinmotorik noch nicht ganz stimmt. Betätigt man diesen Schalter, wird das Display kurz beleuchtet, der Projektor für 5 Sekunden eingeschaltet (wenn er nicht permanent eingeschaltet ist, dazu gleich mehr) und man hat für 8 Minuten Ruhe und kann in die Verlängerung gehen. Wer gleich aufstehen will, muss den seitlichen Schalter betätigen. Dann wird die Weckfunktion erst 24h nach der eingestellten Weckzeit wieder aktiviert. Allerdings ist dieser kleinere Schalter nur mit etwas spitzeren Fingern zu treffen und man muss die Uhr mit den restlichen 4 Fingern oben festhalten, damit sie nicht wegrutscht, da sie nicht sehr schwer ist. Ist aber kein Problem.

Die Projektionsfunktion konnte ich erst am Abend ausprobieren, da man die Rotlichtanzeige nur im Dunkeln sieht. Der kleine Projektor befindet sich in einem seitlichen schwenkbaren Arm. Wenn die Uhr auf dem Nachttisch mit dem Display nach vorn steht, kann man die Zeit jedoch nicht auf die rückwärtige Wand projizieren, weil die Ziffern dann auf dem Kopf stehen würden. Also schwenkte ich den Projektor mehr nach vorne und zielte auf die Zimmerdecke. Mit einer Fokusschraube an der Seite stellt man die Anzeige scharf. Bei einem Abstand zwischen Uhr und Zimmerdecke von etwa 2m erscheinen die Ziffern etwa 10 cm groß. Man kann sie im Dunkeln wirklich gut erkennen. Wenn man die projizierte Anzeige permanent eingeschaltet haben will, benötigt man das zusätzliche Netzteil, da andernfalls die Batterien schnell aufgebraucht wären. Wenn man darauf verzichtet, aktiviert man den Projektor durch Drücken des Snooze-Buttons für 5 Sekunden.

Wer auf den Funkempfang verzichten möchte, kann diesen deaktivieren. Da es sich um eine Quarzuhr handelt, ist die Freilaufgenauigkeit hoch genug. Allerdings entfällt dann natürlich die automatische Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. Mittels eines Reset-Schalters auf der Rückseite, der so angebracht ist, dass man nicht zufällig dagegen kommen kann, kann man sämtliche Einstellungen zurücksetzen. Auch die Zeit müsste durch Funkempfang erst wieder neu eingestellt werden.

Die Garantie für die Funkuhr beträgt 3 Jahre.


FAZIT

Der TCM-Funkwecker funktioniert einwandfrei und ist leicht zu handhaben. Das Wecksignal ist dezent, aber laut genug, um davon wach zu werden. Und das Beste ist, LosGatos’ Freundin ist von der Neuanschaffung total begeistert (Zitat „Der beste Wecker meines Lebens“). Denn jetzt können wir auch nachts leicht erkennen, wie die Zeit vergeht....As time goes by.

It\'s still the same old story
A fight for love and glory
A case of do or die
The world will always welcome lovers
As time goes by.


Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 31.1.2003
Veröffentlicht bei Ciao, Yopi, Talk-On und vielleicht Dooyoo


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