TV Movie Testbericht

Tv-movie
ab 162,14
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(29)
4 Sterne
(6)
3 Sterne
(3)
2 Sterne
(2)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  sehr gut
  • Qualität der Bilder und Fotos:  sehr gut
  • Unterhaltungswert:  sehr gut

Erfahrungsbericht von campimo

Movie: Streß mit dem Miniabo

2
  • Informationsgehalt:  durchschnittlich
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  durchschnittlich
  • Qualität der Bilder und Fotos:  gut
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Zielgruppe:  Alle

Pro:

s.o.

Kontra:

s.o.

Empfehlung:

Nein

--- Vorwort ---

Einen Artikel über TV Movie zu schreiben empfand ich eigentlich als abschreckende Idee, weil es so viel über die Movie zu sagen gibt. Die 14tägig erscheinende Zeitschrift ist mehr als ein Fernsehprogramm, sie bietet viel mehr, sie kultet mit mit allem rund ums Fernsehen und hebt auf das Spaßempfinden der Lerserschaft ab. Vor einem besonders langen Artikel schreckt man als Autor natürlich erstmal zurück, denn der Bericht soll gut werden und natürlich habe ich den Wunsch, gelesen zu werden, was Einigen evtl. zu viel wird. Neben dem inhaltlichen Teil gibt es noch die Vermarktung der Fernsehzeitung mit ihren Sonderangeboten und Tücken. An dieser Stelle habe ich mich so über die Vertriebsagentur der TV Movie, namens VKG Verlagsvertriebs KG geärgert, daß ich beschloß nun doch einen Bericht zu veröffentlichen! Ich spielte mit dem Gedanken, nur über die Probleme mit dem Bezug zu schreiben, worin meine eigentliche Erfahrung mit TV Movie besteht und womit der Artikel vermutlich schon recht lang sein würde. Nun habe ich mich aber entschlossen, dem langen Artikel in´s Auge zu sehen und mit dem Marketing-Teil zu beginnen. Alle die danach denken, "Oh Scheiße", lesen eben einfach nicht mehr weiter.

Ich werde in der Einleitung beginnen, wie ich zu der Zeitschrift und speziell zu meinem Angebot gekommen bin, dann in dem Teil VKG Verlagsvertriebs KG über die Probleme mit meinem Miniabo berichten und über die Preise sprechen. Danach folgt der inhaltliche Teil, untergliedert in Programmteil, Unterhaltungsprogramm, Service, „und“ und zum Schluß das Fazit mit Zusammenfassung von Minus- und Pluspunkten im inhaltlichen Bereich.

--- Einleitung ---

Ich lebte lange Jahre ohne Fernsehzeitung, weil mir die TV Seite in der Tageszeitung ausreichte. Dann lernte ich meine Freundin kennen, die vor unserer Beziehung ca. 13 Jahre ohne Fernseher lebte. In meiner Wohnung angekommen plumpste sie auf die Couch und starrte gebannt auf den Fernseher, was vermutlich normal ist, nach den vielen Jahren der „Enthaltsamkeit“. Roswell, George Cloony, Nicole Kidman u.s.w. waren für meine Freundin neu. Da fiel mir erstmal auf, was ich alles hätte tun können in den Jahren, wo ich vor dem Fernseher lag. Meiner Freundin dagegen fiel auf, daß sie mit dem Fernsehen eine ganz neue Welt entdeckte und sie wollte eine Fernsehzeitung haben. So brachte sie eine Movie mit, weil sie die nicht kaufen mußte, sondern auf der Straße von einem Werbeteam geschenkt bekommen hat. Von ähnlichen Werbeteams hat sie dann auch TV Hören und Sehen und die Hörzu mitgebracht, wobei die Movie die beste war. Am Kiosk stellten wir fest, daß uns die TV Movie und Spielfilm am besten gefiel. In der Movie war ein Coupon für ein Mini-Abonnement. Dabei kosten 6 Ausgaben 4,90 € antstelle von 8,70 € was einen Ersparnis von 3,80 € bedeutet. Dazu kommen 2 Monate kostenloser Bezug, d.h. ein weiterer Ersparnis von 5,80 €, sofern man das Miniabo nicht nach Erhalt der ersten sechs Ausgaben kündigt und eine Einzugsermächtigung erteilt. Dazu bekommt man sogar noch ein Werbegeschenk. Dieses Abo ist jederzeit kündbar, und kostet nicht mehr als am Kiosk, bei weiterer Belieferung. Das hört sich optimal an und v.a. dachten wir uns, wenn wir es über die Zeitschrift bestellen, anstatt auf der Straße oder an der Tür müßte es seriös sein.

--- VKG Verlagsvertriebs KG ---

So nun hatten wir also ein Miniabo von TV Movie, welches meine Freundin auf ihre damalige Adresse laufen ließ. Das Geschenk war eine Mini-Datenbank, die optisch versuchte wie ein Palm auszusehen und nichts taugte, welshalb sie bald in den Müll flog. Meine Freundin kündigte kurz nachdem die beiden kostenlosen Monate abgelaufen waren und rechnete damit, ein Heft bezahlen zu müssen. Wir waren recht positiv überrascht, daß keine weiteren Kosten zu begleichen waren. Es war also alles billiger und umsonst. Nachdem die Belieferung erfolgreich beendet war, warteten wir auf ein neues derartiges Angebot und bestellten es diesmal auf meinen Namen und Adresse. Das Werbegeschenk war dieses mal ein Taschenset, welches sich bei Erhalt als nicht besonders gut und nicht besonders schlecht herausgestellte. Die Abbuchung für die ersten 6 Hefte erfolgte vor Beginn der Belieferung. Nachdem ich die preisreduzierten Ausgaben erhalten hatte, wurden sofort 10,... € von meinem Konto abgebucht, obwohl erstmal die kostenlosen zwei Monate folgen sollten. Hätte ich abbestellt, um meine 10 € notfalls von der Bank zurückbuchen lassen zu können, falls die Vertriebsfirma nicht freiwillig zurückzahlt, hätte ich die kostenlose Belieferung über zwei Monate nicht mehr erhalten. Also wartete ich ab und bestellte, wie auch zuvor meine Freundin es getan hatte, genau nach Ablauf der zwei Monate kostenloser Belieferung die Zeitung ab. Ich rechnete damit, daß die erste kostenpflichtige Ausgabe schon auf dem logistischen Weg zu mir ist und kündigte entgegenkommenderweise so, daß ich noch zwei Ausgaben bezahlen würde. Nach meiner Kündigung passiert einen Monat gar nichts und die beiden bereits erwarteten Zeitschriften trafen ein. Dann kam ein Anruf, in dem ich gefragt wurde, ob ich nicht doch und warum denn nicht und letztendlich wurde mir zugesichert, daß die Kündigung bald schriftlich bestätigt würde. Dieses Bald dauerte zwei Wochen und schon wieder war ein Fernsehprogramm in meinem Briefkasten. In dem Brief wurde mir mitgeteilt, daß ich noch so viele Ausgaben zugeschickt bekäme, wie ich bereits per Abbuchung bezahlt hatte. Das fand ich weniger lustig, v.a. ist es ein klarer Verstoß gegen den Vertrag, in dem geschrieben steht, daß ich mein Abo jederzeit zum nächst erreichbaren Heft beenden kann. Also schrieb ich verärgert zurück und es passierte nichts, abgesehen davon, daß eine neue Movie im Briefkasten eintraf. So nahm ich mir das Impressum der Fernsehzeitschrift vor und suchte mir alle E-Mail-Adressen heraus, die hilfreich sein könnten. Ich schrieb eine Beschwerde, die ich per E-Mail an die verschiedenen E-Mail-Adressen sendete.Ich war schon darauf gefaßt, mich auch an Vocatus zu wenden, weil ich es überhaupt nicht leiden kann, über den Tisch gezogen zu werden. Nun dauerte es aber nicht lange, bis eine Entschuldigungs-Mail von der Objektleiterin bei mir eintraf, sie hätte die Beschwerde weitergeleitet an die VKG Verlagsvertriebs KG und das Problem solle zu meiner Zufriedenheit gelöst werden. Auf meinem nächsten Kontoauszug sah ich erfreut, daß die gesamte Abbuchung zurückgebucht wurde. So, nun habe ich mich durchgesetzt! – aufatme. Letztendlich wurde ich durch das vertragswidrige Vorgehen der VKG Verlagsvertriebs KG fast vier Monate kostenlos beliefert. Trotzdem sage ich nicht: Glück gehabt und bestelle sie bald wieder, sondern im Gegenteil ich werde nichts mehr bestellen, denn das hat mir gereicht! Zumal wir die Movie nicht gekündigt haben, weil die kostenlose Zeit vorbei war. Das wäre ja auch Quatsch gewesen, denn am Kiosk kostet sie genausoviel wie im Abo dieser Vertriebsfirma. Wir wollten wirklich keine Movie mehr lesen, weil sie uns und v.a. meiner Freundin mittlerweile nicht mehr so gefallen hat. Jetzt haben wir eine billigere Zeitschrift, die nur Spalten hat und für vier Wochen ist. Aber was uns inhaltlich gestört hat, könnt Ihr in den folgenden Teilen lesen, wenn ihr noch Lust zum Lesen habt.

--- Preise ---

Mit 1,45 € für 14 Tage Programm ist die Movie neben der Spielfilm die teuerste Fernsehzeitschrift. Im Miniabo ist sie anfangs billiger: Dabei kosten 6 Ausgaben 4,90 € antstelle von 8,70 € was einen Ersparnis von 3,80 € bedeutet. Danach kommen zwei völlig kostenfrei Monate. Dann allerdings kostet das Abo genausoviel wie am Kiosk. Das ist untypisch, weil die meisten Zeitungen und Zeitschriften im Abo billiger werden. Bei den Abos muß man aber aufpassen, weil auf der Straße unvorteilhafte Abos angeboten werden. Dort laufen Gruppen von Drückern herum, die einen anquatschen und Jahres- oder Zweijahresabos schreiben. Diese laufen dann zum größten Teil über die Vertriebsagentur Ranke und sind teurer als am Kiosk. Angeblich würde die Belieferung extra kosten.

Andere Zeitschriften mit 14 Tagen Programm kosten 90 Cent. Ich habe jetzt für 1,20 eine Programmzeitschrift für 4 Wochen. In den Tageszeitungen liegt einmal in der Woche ein kostenloses Fernsehprogramm. Die Tageszeitungen haben außerdem täglich eine Seite mit dem Tagesprogramm. In den Stadtmagazinen ist auch ein Fernsehprogramm enthalten. Außerdem gibt es noch TV Genial, welches man sich aus dem Internet herunterladen kann.

Damit will ich sagen: TV Movie ist die teuerste. Sie bietet zwar auch viel für das Geld und macht Spaß, aber man muß sich auch fragen, ob man das, was einem geboten wird benötigt.


--- Programmteil ---

Der Zeitschrifts Kern besteht natürlich aus dem TV Programm. Da sind zum einen pro Tag zwei Doppelseiten mit Spalten, an denen ich auch gleich etwas zu meckern habe. Der Musiksender Viva Plus und MTV 2 wird seit Ewigkeiten ausgelassen. Die Programme der beiden erwähnten Musiksender Viva und MTV sind wie auch die von 9 Live, Tele 5, NTV 24, XXP TRT, und RBB Berlin VIEL ZU knapp beschrieben. Die ungenügende Auflistung von RBB Berlin war für mich, da ich als Berliner diesen Sender des öfteren sehen möchte einer von mehreren Kündigungsgründen. Euch ist sicher nicht entgangen, daß der Sender Freies Berlin (SFB) unlängst mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) eine Fusion eingegangen ist. Vorher hatten beide Sender je eine Spalte bei Movie und nun wurde eine lange Spalte für RBB Brandenburg und ein minikleines Kästchen für RBB Berlin eingerichtet. Meiner Meinung nach sollte eine weitere Seite eingerichtet werden, auf der für jeden Sender, der bisher nur mit einem Kästchen bedacht wurde eine eigene Spalte aufgemacht wird. Es ist lächerlich, dem Kunden diese kleinen nutzlosen Kästchen anzubieten, um eine Seite pro Tag zu sparen, wo TV Movie doch sehr teuer ist, extrem viel Werbung enthält und sehr viele Abonnenten hat.

Nach den Doppelseiten mit den Programmspalten folgt eine Doppelseite mit Tipps aus den Rubriken Serien, Daily Soaps, Kinder, Unterhaltung, Musik, Reportage & Natur, Gesellschaft & Politik und Sport, die sich „Sparten-Höhepunkte“ nennt und einigen Anlaß zur Kritik bietet. Die Idee an sich, Höhepunkte herauszukristallisieren ist schon fragwürdig, denn was für den einen Zuschauer ein Höhepunkt ist, wird für den anderen ein Tiefpunkt sein. Z.B. Dienstags: Serientipps: Sex and the City wird als erstes aufgelistet und hat den größten Platz mit Bild in der Spalte erhalten. Komisch, daß diese Serie eine Woche vorher überhaupt keinen Platz in der Spalte findet. Die Serie hat sicher ein Höchstmaß von Popularität erreicht, was den Hinweis rechtfertigt, aber warum wird Alias ignoriert und eine Woche zuvor nur mit einem kleinen Hinweis erwähnt??? Diese Spalte ist i.Vgl. zu früher kleiner geworden, weil darunter seit kurzem ein Kästchen für die Daily Soap Höhepunkte besteht, was meiner Meinung nach Quatsch ist, weil ich GZSZ, Verbotene Liebe etc. auch als Serien bezeichne. In der Sparte Unterhaltung ist die Hervorhebung von Höhepunkten schon eher verständlich. ZB. Dienstags wird die Johannes B. Kerner Talk Show hervorgehoben. Die Talkshow erscheint regelmäßig im Fernsehen, aber an diesem Dienstag sind besondere Gäste eingeladen (hier wird Theo Waigel, der sich aus dem Bundestag verabschiedet hat ((- ENDLICH !!!)), Moderator Chris Howland und Schlagersänger Graham Bonney angepriesen). Bei den Reportagen wäre es meiner Meinung nach nicht nötig, Höhepunkte herauszufiltern, weil auch dort für Jeden etwas anderes interessant ist.

Nach dieser umstrittenen Doppelseite werden uns Lesern mehrere Seiten mit Spielfilmbeschreibungen, die unterschiedlich ausführlich sind, angeboten. Diese Beschreibungen sind unterteilt in Filme des Nachmittags- und Vorabendprogrammes, Filme der Hauptsendezeit, also Abendprogramm und Filme im Nachtprogramm, wo viele Wiederholungen zu finden sind. Der Vollständigkeit halber: Österreich, Schweiz und Premiere wird auch knapp angerissen, obwohl wir diese Sender nicht empfangen können und die knappe Auflistung für Ösis, Schweizer und Premiers viel zu knapp ist. Bei den Spielfilmen werden der Tagestipp, der Nachttipp und manchmal zusätzlich ein Actiontipp auffallend groß hervorgehoben. Für so einen Super-Spielfilm wird ein riesengroßes Bild oder mehrere Bilder gedruckt und neben einer ausufernden Filmbeschreibung wird eine Hintergrundinformation oder Informationen zu den Hauptakteuren erstellt. Viele Berschreibungen der, nicht als Supertipp auserkorenen, Spielfilme werden auch mit einer Zusatzinfo versehen. Z.B. der Film Doc Hollywood enthält eine Info über den Hauptdarsteller Michael J. Fox: Er ist 42 Jahre alt und will trotz fortschreitender Parkinson-Erkrankung nicht aufhören, zu arbeiten, weshalb er viel ... Ich finde die Hervorhebung von Tages-, Nacht-, Action- und sonstigen Tips etwas lala, weil sich eigentlich auch so jeder Mensch einen Film aussuchen kann. Ganz wichtig bei TV Movie ist der „Movie Star“, den ich persönlich blöd bis lächerlich finde. Ein roter Stern bedeutet empfehlenswert, rosa Stern bedeutet durchschnittlich, grau bedeutet uniteressant und blau ist ein Geheimtipp. Durch die Tipps und die Sterne wird uns blöden Lesern und Zuschauern gesagt, was wir gucken können und was nicht. Also ehrlich! Ich glaube kaum, daß viele Leute soo blöd sind, daß sie einen roten Stern brauchen. Ich denke eher, viele Zuschauer entscheiden nach dem Genre: Horror, Fantasy, Drama, Komödie etc. oder nach den Schauspielern. Die Liste mit Schauspielern zu jedem Spielfilm ist für meine Bedürfnisse zu kurz oder viel zu kurz. Diese Sterne werden nicht nach objektiven Kriterien vergeben, wie ich von einem Bekannten, der es wissen muß erfahren habe. Er liest seit sehr vielen Jahren die TV Movie und schneidet die Filmbeschreibungen aus, um sie in eine Videohülle zu legen, weil er Videos (neben anderen Medien) sammelt. Über die Jahre hat er sich den Spaß gemacht mit der aktuellen Ausgabe zum Regal zu gehen und Beschreibungen des Film sowie Stern zu vergleichen. Er sagt, die Sternzuordung variert von rot bis rosa und von rosa bis grau für ein und denselben Film. Wir haben schon gewitzelt, ob die Sender, für die von ihnen ausgestrahlten Filme die Sterne kaufen... Darüberhinaus werden zusätzlich Punkte vergeben für z.B. Spaß, Action, Erotik, Spannung und Anspruch. Diese habe ich relativ schnell begonnen, zu ignorieren. Die Filmbeschreibungen an sich haben auch Kritik verdient. Ab und zu habe ich Beschreibungen gelesen, die einfach falsch waren. Z.B. in der Ausgabe 13/03, Fr.27.06, 23:40 Uhr der Film Mallrats: Das Bild zeigt Shannen Doherty (spielt bei Charmed die älteste Schwester, Prue), die hier Rene heißt und sich gerade von ihrem langweiligen Teeny-Freund getrennt hat. Dieser Freund fühlt sich nicht als einziger einsam, denn sein Kumpel wurde ebenfalls von seiner großen Liebe, die nun bei einer TV-Kuppelshow einen neuen Partner finden soll, verlassen. TV Movie verwechselt die beiden Mädchen, so steht in der Beschreibung und unter dem Bild, es wäre Rene/Shannon Doherty, die sich in der TV Show einen neuen Lover aussucht. Diese Fehlbeschreibung ist kein Einzelfall. Die Redakteure von Movie kennen die Filme einfach nicht ausreichend. Bei Krimis haben meine Freundin und ich uns schon oft geärgert, weil die Beschreibung den Mörder präsentiert, so daß es keinen Spaß mehr macht, den Film zu sehen. Den Schreiberlingen in der Movie Redaktion müßte mal jemand etwas auf die schreibenden Finger hauen. Wir haben uns jedenfalls angewöhnt, die Beschreibungen nicht mehr (vorher) zu lesen und dementsprechend die Frage gestellt, ob wir dann noch die TV Movie brauchen. Denn die TV Zeitschriften ohne Filmbeschreibungen sind erheblich billiger.

Nach dem 14-Tage-Programm erscheint eine einseitige Vorschau auf die folgenden 14 Tage. Diese Seite greift wieder subjektiv ausgewählte Höhepunkte heraus und wählt daraus nochmals den den "14tagetoptipp“ aus.

Ähnlich sieht es vor dem 14-Tage-Programm aus. Da erscheinen als erstes Seitenweise Vorankündigungen. Die Tagestipps und weitere Filmhöhepunkte füllen die ersten beiden Seiten. Für jeden der folgenden 14 Tage sind zwei Spielfilme, die sehr knapp beschrieben werden herausgegriffen. Meiner Meinung nach eine überflüssige Doppelung. Anschließend erfolgt der 14-Tage-Serien-Check. Neue Serien, neue Staffeln und die letzte Folge von Serien. Z.B. bei Dawson`s Creek wird gesagt: Letzte Folge. Während in den USA die allerletzte Folge lief, endet bei uns nun die 5. Staffel. Oder: Roswell: Neue Folgen. Nachdem die „Roswell“-Quote in den USA schwächelte, wird keine 4. Staffel mehr gedreht. Diese Informationen finde ich sehr interessant, vorausgesetzt ich interessiere mich für die betreffende Serie. Den Serien-Check habe ich mir in jedem Heft aufmerksam angesehen. Was mir nicht gefällt, ist zum einen die unnötige Einteilung der Serien auf der Seite und die Erwähnung von Serien, die weiterhin laufen, bei den es also nichts Neues gibt. Danach folgt der 14-Tage-Top-Check für die Unterhaltungssendungen. Diese Vorschau sehe ich mir immer an, aber leider ist sie oft nicht sehr interessant. Ich habe schon manchmal gedacht, hier haben die Redakteure einfach schnell noch was zusammengeschrieben. Im Heft 13 ist sogar ein Fehler: Eine neue Serie des Genres Doku Soap, mit dem Hinweis neue Reihe wird anstelle bei SerienCheck im UnterhaltungsCheck angezeigt. Nun folgt der 14-Tage-Top-Check für die Reportagen. Diese Seite ist nicht uninteressant. Allerdings hätte der Leser im Programmteil auch gesehen, welche Reportagen gesendet werden. Zum Schluß ist noch der 14-Tage-Top-Check für den Sport zu sehen, den ich mir noch nie angesehen habe.

Für die lieben Kleinen gibt es einen 2-seitigen 14-Tage-Top-Check für Kinderfilme namens „Kinderschatzinsel“. Dieser ist leider ganz hinten in der Zeitschrift, manchmal auch in der Mitte.


--- Unterhaltungsprogramm ---

Nach dem TV Programm geht es gleich weiter mit Filmen, und zwar im Bereich Kino. Die Rubrik Kino ist in der Movie sehr gut, wobei ich einschränkend sagen muß, daß ähnliche Beschreibungen der Kino News auch anderweitig kostenlos erhältlich sind. Also der Kinoteil ist kein Grund, TV Movie anderen Fernsehzeitungen vorzuziehen.

Weiter hinten werden die Neuerscheinung anderer Medien erwähnt und mit Movie Stars bewertet. CDs, DVDs, Bücher, Spiele. Dieser Teil ist sehr knapp aber auch interessant.

Vor dem TV Programm sind Berichte, Interviews, Kurzmitteilungen und Fotos von Promis zu lesen. Dabei sind Hollywoodgrößen, Seriendarsteller bis zu Comicfiguren, Moderatoren u.dgl.Objekt der Berichterstattung. Der Teil ist lustig und unterhaltsam. Bravo für die Erwachsenen. Oft sehr witzig finde ich das Star Duell, sofern die Stars mir interessant erscheinen. So erfahre ich z.B. daß die beiden Tatort Kommissare Freddy Schenk /Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt in der selben Stadt wohnen, wie ich.

--- Service ---

TV Movie preist häufig einen sog. Blitzmarker an – komisches Wort. Das ist ein Lesezeichen, und zwar bestehend aus einer Verlängerung des Heftumschlags. Somit ist es möglich, wie auch bei Hardcoverbüchern den Umschlag als Lesezeichen zu nutzen. Der Blitzmarker hat sich für meinen Gebrauch nicht sonderlich nützlich erwiesen, da ich die Zeitschrift schnell durchlese und das Tagesprogramm aufgeschlagen lasse. Abgesehen davon ist bei vielen Ausgaben der Heftumschlag abgerissen, bevor die 14 Tage vorbei waren.

Der Quickfinder ist eine weitere kleine schlaue Sache. Jedem Wochentag ist eine Farbe zugeordnet. Der Freitag ist z.B. immer magenta, der Montag blau usw. Dadurch ist es möglich bei zugeschlagener Zeitschrift am Seitenrand die Farbe eines bestimmten Tages zu suchen und gezielt aufzuschlagen. Der Quickfinder ist sehr gut, wirklich hilfreich.

Das Kreuzworträtsel ist sehr sehr leicht zu lösen und die angebotenen Gewinne erschienen mir selten begehrenswert. Sehr oft wird z.B. eine Espressomaschiene angeboten (habe ich schon) oder kurze Reisen (mache ich lieber auf eigene Faust). Daher habe ich nur selten teilgenommen. Ein positiv zu erwähnendes Highlight war das – hoffentlich wiederkehrende – Weihnachtsgewinnspiel. Leztes Weihnachten war auf dem Titelblatt ein Adventskalender und für jeden Tag gab es ein Gewinnspiel mir super leichen Fragen, wie z.B. in welchem Film spielt die hier abgebildete Schauspielerin am 13.12. mit. So haben wir uns alle guten Gewinne ausgesucht und an den entspechenden Tagen mitgespielt. Sehr praktisch war die Möglichkeit, die Lösungsworte per E-Mail einzusenden. Die Adressen werden natürlich für Werbezwecke genutzt, aber durch das Miniabo hatte ich meine Adresse ja bereits abgegeben. Gewonnen haben wir übrigens nichts.

Früher gab es zu Ostern und Weihnachten Aufkleber, auf denen Spielfilmszenen abgebildet waren. Wie ein Bekannter mir erzählte, war das eine Art Tradition bei der Movie. Diese selbstklebenden Aufkleber werden dem Heft beigelegt, weil zu den Feiertagen sehr viele Spielfilme laufen und der Video-Fan somit die Möglichkeit hat auf den Rücken der Videohülle ein Bildchen zu kleben. Zu Ostern habe ich mich gewundert, weil die Aufkleber nicht da waren. Also ??

Kurz vor dem Programmfocus werden Klingeltöne, Handylogos und Bildmitteilungen angeboten, die der Leser per 0190er Nr. am Telefon oder per Mehrwert-SMS bestellen kann. Dieses Angebot kann man als Service oder auch als Werbung bezeichnen.

Die Leserbriefe sind sehr weit hinten und wirken meiner Meinung nach, als wären sie von der Redaktion manipuliert und selektiert. Die für den Druck auserwählten Leserbriefe sind nach ihrer thematischen Vielseitigkeit bzgl. der Zeitschriftenrubriken ausgesucht. Die Redaktion schreibt, sie würden sich vorbehalten, die Leserbriefe zu kürzen. So wie die Briefe aussehen, sind sie nicht nur gekürzt, sondern komplett umbeschrieben.

Das Horoskop ist sehr knapp. Macht nichts, es hat mich noch nie interessiert.

--- und ---

Die Titelseite erweckt den Anschein, die Movie wäre für Männer gemacht, weil immer nur Frauen, und zwar halbnackte, langhaarige Blondinen abgebildet werden. Allerdings haben alle TV-Zeitungen eine derart gestaltete Titelseite. Sind alle Fernsehzeitschriften eigentlich für Männer, oder sind die Macher noch so altmodisch, daß sie denken, Frauen können einfach als Zielgruppe mit Ignoranz abgespeist werden. Meine Freundin hat das Fehlen nackter Männer auf dem Deckblatt häufiger bemängelt.

Mindestens 50% der Zeitschrift besteht aus Werbung. Daher sollte sie etwas billiger und etwas perfekter Sein.

--- Fazit ---

inhaltliche Minuspunkte
~ RBB Berlin wird zu kurz abgehandelt
~ auch andere Programme wie Viva und MTV hätte ich gerne ausführlicher beschrieben
~ Viva Plus und MTV 2 wird ganz ausgelassen
~ „Sparten-Höhepunkte“ sind Quatsch
~ die Movie Stars sind lächerlich und blöd – Ich lass mir doch nicht sagen, was für mich gut ist.
~~ Ein Film bekommt im Laufe mehrerer Jahre verschiedene Sternfarben zugewiesen.
~ Liste mit Schauspielern zu jedem Spielfilm ist zu kurz oder viel zu kurz
~ Die Filmbeschreibungen sind desöfteren falsch
~ Die Filmbeschreibungen verraten bei Krimis desöfteren die Lösung im Vorraus

inhaltlich Pluspunkte
~ Die Zusatzinfos bei den Spielfilmbeschreibungen sind unterhaltsam bis interessant
~ Der SereinCheck ist sehr hilfreich
~ Der Kinoteil ist ziemlich gut
~ Der Medienteil (CD,DVD, Bücher, Spiele) ist interessant
~ Die Reportagen, Interviews etc. über Stars und Sternchen sind sehr nett

TV Movie hat einen hohen Anspruch, in dem sie viel mehr sein möchte als ein Fernsehprogramm, in dem sie mit allem rund um den Film – Movie – kultet und dem Lerser Spaß machen möchte. Diesem hohen Anspruch wird sie nicht ganz gerecht, woran Fehler, Unachtsamkeiten (z.B. den Mörder bei einem Krimi vorher verraten), Überheblichkeiten (zu gewagte Bewertungen und Auslassungen) und diverse Kleinigkeiten mitwirken. Unsere persönlichen Kündigungsgründe im inhaltlichen Bereich waren die ungenügende Beschreibung von RBB Berlin und den Musiksendern sowie die schlechten Beschreibungen bei Krimis, von denen wir sehr viele ansehen. Darüberhinaus paßt die Movie inzwischen nicht mehr zu unseren Fernsehgewohnheiten, da wir Serien oder Krimis gucken, für die wir keine Beschreibung benötigen. Montags: Special Unit 2 und Frauenknast, Die: Alias, Sex and the City, (Die Cleveren aufnehmen), evtl. Crossing Jordan und dann Ally Mc. Beal, Mi: Buffy, (Stargate aufnehmen) und dann Angel, Do: Columbo und ?, Fr. (Enterprise aufnehmen, weil das meine Freundin primitiv findet) Der Alte, Der letzte Zeuge. Sa Nachmittag nehmen wir Roswell und Sabrina auf. Somit bleiben Sa und So, wo wir uns die Frage stellen, was wir anschauen, wenn wir nicht weggehen und manchmal ab 22:15Uhr, wobei wir immer noch die aufgenommenen Sachen haben. Für die wenigen Momente, wo wir uns diese Frage sellen, bonötigen wir kein dermaßen aufwendiges Fernsehprogramm, wie die Movie es bietet. Im übrigen sage ich immer das Fernsehangebot ist wie eine Videothek: Alles wiederholt sich. Dementsprechend kennt man irgendwann die Filme und benötigt schon deshalb keine Beschreibung mehr.

Weniger inhaltlich als rechnerisch würde ich jedem empfehlen, der sich auf so ein Miniabo einlassen will, es wieder abzubestellen. Daraus entstehen zwei Vorteile: 1. Ohne Abo kann man am Kiosk variieren und bei dem nächsten Abschluß wird wieder kräftig gespart. Ich werde mir die Movie oder die Spielfim sicher wieder zu Weihnachten und Osten mal kaufen, weil an den Feiertagen sehr viele Spielfilme gesendet werden.

Viel Spaß beim Fernsehen

41 Bewertungen, 1 Kommentar

  • hjid55

    25.03.2007, 18:12 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah