Telekom Internet Testbericht

Telekom-internet
ab 45,19
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Summe aller Bewertungen
  • Geschwindigkeit:  schnell
  • Verfügbarkeit:  gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Abrechnung:  gut

Erfahrungsbericht von SeriousError

Deutschland geht T-DSL, dürfen Sie mit?

Pro:

Highspeed, Flatrate, kaum Ausfälle

Kontra:

noch immer nicht ausreichende Verfügbarkeit, schlechter Support

Empfehlung:

Ja

Wer kennt ihn nicht, den Medienkasper des Fernsehens. Nein, ich meine nicht unseren Bundeskanzler. Ich spreche von Robert T-Online, dem Zugpferd für das Breitbandangebot T-DSL der Deutschen Telekom. Die Werbung stellt T-DSL so dar, als wenn es etwas Schlimmes wäre, nicht über die ADSL Zugangstechnologie ins Internet zu gehen. Das eigentlich Schlimme daran: Nicht jeder kann T-DSL bekommen. Ich kam erst nach einem Umzug in den Genuss des Highspeed-Internets. Und wie ich das finde, könnt ihr in meiner Meinung lesen.

Die Technik
T-DSL basiert wie schon oben erwähnt auf der ADSL Technologie, was für Asymmetric Digital Subscriber Line steht. Bei dieser Methode werden die Daten komplett digital über das normale Telefonnetz (Kupfer) geschickt. Die enormen Bandbreiten kommen zustande, weil ein viel größerer Frequenzbereich benutzt wird, als bei ISDN oder analogen Anschlüssen. Es sind in Empfangsrichtung (Download) Geschwindigkeiten von bis zu 9Mbit/s, und in Senderichtung (Upload) Geschwindigkeiten von bis zu 640Kbit/s möglich.

Schon bald möchte die Telekom auch Haushalten T-DSL anbieten die über Glasfaserleitungen angeschlossen sind (kommt sehr oft im Osten Deutschlands vor). Dies wird über das so genannte VDSL realisiert, eine sehr viel leistungsstärkere DSL Variante als ADSL.

Das Angebot der Telekom
T-DSL wird momentan in den Varianten 768Kbit/128Kbit, 1536Kbit/196Kbit und 1536Kbit/356Kbit angeboten. Kunden, bei denen aus technischen Gründen keine 768Kbit/s möglich sind (dazu mehr unter Verfügbarkeit) haben die Wahl (sofern möglich) zum gleichen Preis eine 384Kbit/64Kbit Variante zu nehmen. Angebote mit einem Download von 2,3Mbit/s sind geplant, und werden voraussichtlich noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Der Vorteil bei den ersteren „langsameren“ Varianten sind die Flatrates, die von vielen Providern (u.a. T-Online, AOL, 1&1) angeboten werden. In den schnelleren Angeboten sind diese nur sehr rar, und vergleichsweise ziemlich teuer. Man sollte sich überlegen, ob so viel Bandbreite überhaupt nötig ist, da viele Server gar nicht so viel Bandbreite hergeben.

Verfügbarkeit
Obwohl es in der Werbung von Herrn Robert T-Online immer hieß „In 90% aller Ortsnetze verfügbar“ oder „Jetzt fast überall“ (was mittlerweile verboten wurde) gehen Experten von einer maximalen T-DSL Verfügbarkeit von gerade mal 60% der deutschen Haushalte aus. Das Problem: Durch die hohen Frequenzgänge ist die Reichweite nicht so weit. Je nach Durchmesser und Widerstand darf die Leitung vom Haushalt bis zur nächsten Telekom Vermittlungsstelle nicht länger als 4-5km sein. Haushalte die an einer längeren Leitung angeschlossen sind bekommen schlicht weg keine Bandbreite mehr. Zudem sind noch nicht alle Telekom-Vermittlungsstellen DSL tauglich.

Alternativen
T-DSL via Satellit heißt die vermeintliche Alternative zu der normalen T-DSL Variante. Leider ist dieses Angebot eher ein schlechter Witz als eine Alternative: Da die Telekom nur einen einzigen 32Mbit Transponder angemietet hat, kommen Kunden nur sehr selten auf die vollen angegebenen 768Kbit/s. Zudem ist das „Vergnügen“ teuer: Der Rückkanal, also die Senderichtung, stellt immer noch der ISDN Kanal da, für den selbstverständlich gezahlt werden muss. Das heißt im Klartext: Man zahlt die normalen Internet Verbindungsentgelte, und zu dem noch 39 bzw. 19 EUR für die Satellitennutzung.

So, das zum Allgemeinen. Ich persönliche habe T-DSL nun schon seit einem knapp halben Jahr und bin sehr zufrieden. Die Bestellung war jedoch ein bisschen aufwendig: Es hieß immer, T-DSL sei bei mir nicht möglich, aber nach großen Schnack mit Technikern, und paar Updates der Telekom Datenbank hat es dann doch geklappt. Bis zur ersten DSL Verbindung zogen 3 Monate ins Land (+ die zwei Jahre vor dem Umzug ;o) ).Bis auf eine kurze Störung lief der Anschluss einwandfrei, und die Installation war auch recht einfach:
An die normale Telefonbuchse wird einfach ein Splitter gesteckt. Dieser trennt die Telefonsignale von den neu hinzugekommenen ADSL Signalen. Logischerweise schließt man an die eine Seite des Splitters nun die ISDN Geräte, und an die andere Buchse des Splitters kommen das ADSL Modem. Das war’s schon. Je nach Modem braucht man evt. noch eine Netzwerkkarte. Sollen zwei oder mehr Computer den DSL Anschluss nutzen ist kein teurer Router mehr erforderlich. Seit Juli 2002 können die Modems 10 Aufträge auf einmal bearbeiten. Es reicht also ein ganz normaler HUB (so was wie ein Adapter: Aus ein Anschluss mach 5 ;o) ).

Kosten tut das ganze 10 EUR im Monat bei der 768Kbit Variante (99 EUR einmalige Einrichtungsgebühr) an die Telekom sowie eine Gebühr für einen Tarif bei einem Internetprovider (bei Flatrate so um die 30 EUR). Insgesamt für ein Breitbandangebot nicht zu teuer. Andere Länder träumen von diesen Preisen

Fazit: Ich bin sehr froh, dass ich diesen T-DSL Anschluss habe. Bei mir steht nicht der Speed im Vordergrund, sondern eher die Flatrate. ISDN Flatrates werden zurzeit nicht bundesweit angeboten, weil die Deutsche Telekom dies durch unverschämte Großhandelstarife unmöglich macht. Nicht zu empfehlen ist die Alternative.

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