Telekom Internet Testbericht

Telekom-internet
ab 45,19
Auf yopi.de gelistet seit 05/2007
Summe aller Bewertungen
  • Geschwindigkeit:  schnell
  • Verfügbarkeit:  gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Abrechnung:  gut

Erfahrungsbericht von LosGatos

Einsparpotential

3
  • Verfügbarkeit:  gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  durchschnittlich
  • Abrechnung:  gut

Pro:

nicht die Online-Zeit, sondern das Datenvolumen wird vergebührt

Kontra:

Datenvolumen für User schwerer messbar

Empfehlung:

Ja

Seit fast 2 Jahren nutze ich T-DSL und die damit verbundene Flatrate. Somit habe ich mir in letzter Zeit über Internetnutzung und die damit verbundenen Kosten keine großen Gedanken mehr gemacht, verglichen mit Zeiten, wo ich noch call-by-call-Tarife genutzt habe. Allerdings muss ich einräumen, dass meine monatlichen Telekommunikationsfixkosten (ohne Mobilfunkkosten) mit ca. 70 EUR nicht gerade niedrig sind. Sie verteilen sich auf ISDN-Grundgebühr, T-DSL-Anschluss und die Internet-Flatrate, Telefongesprächskosten erscheinen daneben kaum nennenswert. Die Internet-Flatrate beträgt bei T-Online, dessen Kunde ich bin, monatlich 29,95 EUR. Das ist nicht wenig. Deshalb wurde ich kürzlich hellhörig, als ich auf diesem Forum Testberichte über einen mir bis dato unbekannten T-Online-Tarif las, nämlich T-Online DSL 1000 MB, der für 9,95 EUR pro Monat zu haben ist.

Um der Sache noch etwas auf den Grund zu gehen, besuchte ich einschlägige T-Online-Seiten. Schon befand ich mich im Tarif-Dschungel der Telekomiker und ihrer Online-Schergen. Ich fand nicht nur, dass vieles sehr unübersichtlich gehalten und für manchen Laien, zu denen ich mich nicht unbedingt zähle, schwer verständlich ist, sondern fand auf den Webseiten auch so manchen Fehler, auf die ich später teilweise noch eingehen werde.


Was ist nun DSL 1000 MB? Hier ist bereits der Name irreführend. Er suggeriert nämlich, dass Voraussetzung für die Nutzung dieses Tarifes ein T-DSL-Anschluss ist. DSL 1000 MB kann vielmehr derjenige nutzen,

- der über einen T-DSL-Anschluss verfügt. Diesen kann jedoch nicht jeder bekommen, der es möchte, sondern es hängt von der regionalen Verfügbarkeit ab, die durch das Telekomnetz bedingt ist. In Ballungsgebieten dürfte es in dieser Hinsicht weniger Probleme geben. Die T-DSL-Technik bietet hohe Downloadraten von 764 kbit/s an (neuerdings sogar knapp das Doppelte). Dazu benötigt man zusätzliche Hardware (DSL-Splitter und Modem sowie eine Netzwerkkarte im PC), für die evtl. einmalige Kosten anfallen (ich habe vor 2 Jahren Splitter und Modem noch umsonst bekommen). Der Breitbandzugang kostet dann 12,99 EUR pro Monat Grundgebühr (bei 1500 kbit/s ist es noch teurer).
- Oder derjenige, der nur über ein stinknormales Analog-Modem oder einen ISDN-Anschluss mit Einwahl verfügt. In diesem Fall fällt zwar die DSL-Grundgebühr weg, dafür fallen aber pro Minute 1,59 Cent Nutzungsgebühr an. Damit macht die Verwendung des Tarifes DSL 1000 MB in der Tat wenig Sinn, zumal der Kunde dann doppelt zur Kasse gebeten wird, einmal für die Verbindungsdauer und zum zweiten für die Datenmenge. Beispiel: bei 30-stündiger Internetnutzung pro Monat und nicht Überschreitung des Datenvolumens von 1000 MB betragen die monatlichen Kosten 30x60x0,0159 EUR + 9,95 EUR = 38,57 EUR. In diesem Fall ist es günstiger, einen rein zeitorientierten Tarif zu wählen, der 30 Stunden Internet pro Monat pauschal für 14,95 EUR erlaubt (Surftime 30).


Die Nutzung von DSL 1000 MB macht also in der Tat nur Sinn, wenn man über einen T-DSL-Anschluss verfügt. Die 1000 MB bedeuten, dass die Datenmenge, die im Preis inbegriffen ist, auf 1000 MB oder kurz 1 GB begrenzt ist. Darüber hinaus ist jedes MB mit 1,59 Cent (inkl. Steuern) zu bezahlen. Auf einer T-Online-Website habe ich tatsächlich gelesen, dass die zusätzlichen Gebühren 1,59 pro MB und pro Minute betragen würden, was natürlich Quatsch ist, denn die Zeit sollte bei diesem Tarif ja gerade keine Rolle spielen (es sei denn, man hat keinen T-DSL-Anschluss).

DSL 1000 MB ist ein volumenorientierter Tarif und wird damit viel mehr moderner Telekommunikation gerecht als es zeitorientierte Tarife, die ihren Ursprung in der Sprachkommunikation haben, tun. Im Mobilfunk wurde dem mit der Einführung von GPRS Rechnung getragen. Wer eine Webseite herunterlädt, wird nicht für langsames Lesen bestraft, und in Meinungsforen wie diesem werden die sogenannten Scroller dadurch nicht zum Schnell-Klicken verleitet. Als nächstes stellt sich natürlich die Frage, wie viel sind 1000 MB und wie schnell sind sie verbraucht? Dabei gelten die 1000 MB in Summe für gesendeten und empfangenen Verkehr.

Hier ist der gesendete Verkehr i.d.R in der Minderheit, zu ihm zählen gesendete e-Mails, aber auch die Abfragen zum e-Mail-Server, die z.B. ein Outlook-Programm regelmäßig startet, sowie die Signale, die zum Auf/Abbau von Verbindungen und beim Aufrufen von Internetseiten zum Server geschickt werden. Nicht zu vergessen, die Messages, die über Chatprogramme wie ICQ etc. verschickt werden.

Beim empfangenen Verkehr schlagen empfangene e-Mails und heruntergeladene Webseiten zu Buche. Also sollte man seinen Freunden sagen, dass sie einem nicht stündlich neue Musikdateien schicken sollen (nie mehr Gary Moore...), wenn man einen volumenorientierten Tarif hat. Größere Datenmengen fallen natürlich auch an, wenn man Downloads von File-Servern startet. Pikanterweise wird der User bei der Verwendung von volumenorientierten Tarifen jedoch auch für die Bezahlung von Datenmengen herangezogen, die durch Hackerangriffe verursacht werden. Und seitdem ich auf meinem PC eine Firewall installiert habe, weiß ich, dass diese Angriffe, die keineswegs immer bösartiger Natur sein müssen, gar nicht so selten sind.

Am besten ist natürlich derjenige dran, der seine ungefähre Datenmenge, die er sendet und empfängt, kennt oder der sie vorab mit einem geeigneten Tool ermitteln kann, bevor er einen Tarifwechsel ins Auge fasst. Bei mir war das nicht der Fall, so dass ich es einfach mal gewagt habe.

Dazu geht man am einfachsten ins T-Online-Startcenter und wählt unter Services „Tarifwechsel“ aus. Dann muss man sich mit e-Mail-Adresse und Passwort einloggen. Mit einem Klick ist der Tarifwechsel durchgeführt. Von früheren Tarifwechseln bei T-Online war ich gewohnt, dass diese erst nach einer Bearbeitungszeit von ca. 5 Tagen wirksam wurden. Um so erstaunter war ich, als ich nach wenigen Minuten per e-mail die Mitteilung erhielt, dass der Tarifwechsel erfolgt sei.

Und nun, was tun? Musste ich nun bis zur nächsten Telekom-Rechnung warten, um zu wissen, ob sich der Wechsel für mich lohnt? Nein, keineswegs. Denn T-Online stellt ja online auch die Nutzungsdaten zur Verfügung, die einmal täglich aktualisiert werden, so dass man jeweils am nächsten Tag überprüfen kann, wie viele MB man am Tag vorher verbraucht hat.

1000 MB pro Monat, macht im Schnitt 33 MB pro Tag. Und ich konnte feststellen, dass nach dem ersten Tag der Zähler auf 32 MB stand, ich hatte also quasi mein Limit ausgenutzt und eingehalten. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich an diesem Tag auch nicht übermäßig viel gesurft hatte. Weiterhin entnahm ich der Darstellung, dass es neben dem Gesamtzähler noch eine detaillierte Auflistung gibt, in der Datum, Uhrzeit und Datenmenge in MB angezeigt werden. Das Ganze erklärt sich folgendermaßen: Immer, wenn eine neue Internet-Session aufgebaut wird, wird der Zähler zurückgesetzt. Die angegebene Zeit ist die Startzeit. Wird die Session beendet, wird die Datenmenge auf das nächste volle MB aufgerundet. D.h. wer online geht, eine e-Mail von z.B. 2kB schickt und dann gleich wieder offline geht, wird mit einer Datenmenge von 1 MB belastet. Somit ist es nicht sinnvoll, Online-Sessions immer gleich wieder abzubrechen, zumal der Leerlauf ja nichts kostet, es sei denn, man hat ein aktives Mail-Programm, das ständig den Server abfragt, oder man wird von Hackern belästigt.

Um die anfallenden Datenmengen näher zu ergründen, habe ich noch 2 Tests durchgeführt:

1) Ich ging online und rief eine Webseite auf. Außerdem aktivierte ich mein Outlook und beauftragte es, alle 10 Minuten beim Server nach neuen e-Mails nachzuschauen. Ansonsten ließ ich den Computer in Ruhe und ging für 2 Stunden Fernsehen schauen. Nach genau 2 Stunden brach ich die Session ab. Während dieser Zeit wurde keine e-Mail empfangen, Outlook hatte aber beim Server 12mal nachgefragt. Außerdem meldete die Firewall einen Hackerangriff. Das Datenvolumen, das ich am nächsten Tag für diesen Zeitraum ausmachte, war in der Tat nur 1 MB, also das Minimum. Selbst, wenn ich einige e-mails ohne Anhang empfangen hätte, wäre das in Rechnung gestellte Volumen kaum größer gewesen. Eine CIS-Mail hat z.B. eine Größe von nur 2 kB.


2) Als nächstes baute ich eine Session auf, während der ich ca. 10 Yopi-Berichte las, bewertete und teilweise kommentierte. Für das Lesen und Bewerten eines Beitrags sind mindestens 3 Seitenaufrufe notwendig. Bei 10 Berichten kommt man dann inklusive Hin- und Her-Surfen und Kommentieren auf insgesamt ca. 50 Seitenaufrufe. Für diese Session wurden mir am nächsten Tag 5 MB in Rechnung gestellt. Der begeisterte Yopi-User kann also bei dem Tarif DSL 1000MB täglich bis zu 60 Berichte lesen. Scroller und Click&Rush-User mit höheren Klickraten dürften mit dem Tarif nicht auskommen.


Zwar lese ich pro Tag weit weniger als 60 Berichte. Da jedoch das Internet nicht nur aus Ciao und Yopi besteht, werde ich mit den 1000 MB pro Monat kaum auskommen. Denn nach dem zweiten Tag stand mein Gesamtverbrauch bereits bei 80 MB. Dabei hatte ich nicht mal exzessiv gesurft. Wenn ich jedoch den Schnitt von 40 MB halten könnte, käme ich im Monat auf insgesamt 1200 MB, von denen ich dann 200 MB noch extra zahlen müsste, sodass die Gesamtkosten mit 9,95 + 3,18 = 13,13 EUR immer noch deutlich unter der Flatrate zum Preis von 29,95 EUR liegen würden. Selbst bei 2000 MB käme ich noch billiger weg. Allerdings wäre ab 1943 MB pro Monat bereits der 5000 MB- Tarif für 24,95 EUR noch günstiger.

Meinen Nutzungsdaten entnehme ich auch, dass derzeit für mich kein neuer Tarifwechsel möglich ist, da ich einen Tarif mit Laufzeit habe. Darüber bin ich etwas verwundert, zumal auf der T-Online-Website großspurig verkündet wird „Alle Tarife ohne Laufzeit“. Beim genauen Studium der Bedingungen, die für den Tarif DSL 1000 MB gelten, entnehme ich, dass ein Tarifwechsel aus abrechnungstechnischen Gründen nur alle 30 Tage möglich ist. Nun ja, solange kann ich auf jeden Fall warten, schließlich muss sich das Ganze erst einpendeln. Zu den Bedingungen des Tarifs DSL 1000 MB gehört übrigens auch, dass per Tag nicht mehr als 100 e-Mails (pro Monat nicht mehr als 1000) versendet werden dürfen, wobei ich davon ausgehe, dass eine e-Mail an einen Verteiler als eine e-Mail gezählt wird. Mit dieser Begrenzung habe ich mit Sicherheit keine Probleme, aber wer pro Tag mehr als 33 e-mails verschickt, muss sich hier was anderes überlegen. Denn e-Mails, die dieses Limit übersteigen werden nicht etwa gesondert verrechnet, sondern einfach verworfen. Und so was erfährt man erst aus dem Kleingedruckten!


FAZIT

Auch wenn ich voraussichtlich mit dem Volumen von 1000 MB pro Monat nicht auskommen werde, bin ich zuversichtlich, dass ich durch den Umstieg auf den neuen Tarif monatlich mindestens 10 EUR einsparen kann, zumal für mich dann auch keine T-Online-Kosten anfallen, wenn ich mal längere Zeit verreist bin.


Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 29.12.2003
Veröffentlicht außer bei Ciao derzeit nur noch bei Yopi

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