Telekom Internet Testbericht

Telekom-internet
ab 45,19
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Summe aller Bewertungen
  • Geschwindigkeit:  schnell
  • Verfügbarkeit:  gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Abrechnung:  gut

Erfahrungsbericht von Magistix

...und täglich grüßt das Murmeltier

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Man schrieb das Jahr 2001 in einer Welt, die sich selbst als „zivilisiert“ bezeichnen würde. Man war „multimedial“ und „innovativ“. Der Zeitgeist forderte von Jedem das Äußerste – Effektivität, Stress und nicht zuletzt Dynamik. In dieser Welt musste man klagen, dass man so viel um die Ohren habe, man durfte nicht altern (wer stellt denn Alte ein?) und man musste überdurchschnittliche Leistungen bringen (man erkläre mir wie ALLE überdurchschnittliche Leistungen erbringen können, wenn sie zusammen den Durchschnitt ergeben?!). In jenem Jahre trug es sich zu, dass die Menschen durstig nach neuen Technologien das Internet noch weiter entdeckten, sie mehr Handy als Festnetztelefone unterhielten und ein Notebook so zum Dasein zu gehören schien, wie einst das Butterbrot.

In jenem Jahre trug es sich auch zu, dass die mittlerweile privatisierte Telekom ihren Pauschaltarif (neudeutsch auch Flatrate genannt) für das Bewegen (neudeutsch Surfen genannt) im Internet für normale Telefonsurfer einstellte. Man wollte „ein kundenfreundlicheres System“ etablieren, dass nun höhere Kosten (also eine Menge Kundenfreundlichkeit) mit sich bringen sollte. Es begab sich in diesem Jahre auch, dass laufende Verträge nach der „Jahresfrist“ gekündigt werden sollten, was in meinem Falle im September war.
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.:| Das liebe Leid von der Telekom|:.


Ihr seht schon, mein Leiden begann schon vor einer ganzen Weile und so wage ich denn auch nun, nach insgesamt einem halben Jahr verzweifelter Versuche den „KundenSERVICE“ zu finden, Euch über meine Odyssee zu berichten. Ich war treuer Anhänger der Dauer-Surf-Fraktion und so war das damalige Angebot für 80,- (DM) Tag und Nacht zu Surfen und Dateien aus dem Internet zu laden einfach sehr, sehr willkommen und im Vergleich günstig. Es gab mehrere Anbieter dieser Pauschaltarife, doch entschied ich mich aus purer Einfachheit (oder weniger euphemistisch auf Faulheit) dafür, neben dem gleich mit gekauften ISDN-Anschluss und den ganzen neuen Teilen (Modem, ISDN-Gerät) auch den Zugang bei einer Firma zu halten.

Als Ausreden für diese Todsünde nannte ich bei Nachfragen immer, dass ich dachte es sei „stabiler“, der Anbieter „seriöser“ und man könne damit rechnen, dass das Angebot nicht eingestellt würde – denkste! Das war alles noch im September 2000, also genau ein Quartal bevor die Telekom kundenfreundlichere, aber teurere, Modelle einführte.

Nun denkt ihr sicherlich – häh, was hat das mit dem Kundenservice zu tun?!. Doch wer mit der Telekom einmal in Kontakt stand, der weiß, wie nett und nah beieinander das einfache Benutzen der Dienste und die Benutzung des Kundenservices wegen Fehler bei der Benutzung liegen. Schon im September 2000 waren da so kleine Malheurchen, wie das wir eine Woche wegen der Umschaltung unserer Leitung von analog zu ISDN nicht mehr erreichbar waren – Störungsstellen nutzen da Nichts!!! Doch davon möchte ich ja gar nicht spreche – war ja auch laut Telekom meine Schuld, dass wir das Gerät an dem Tag anschlossen, an dem die Leitungen laut deren Auskunft geschaltet werden sollten.

Nein, vielmehr geht es mir um ein Problem(chen), dass mich schon eine ganze Weile auf Trab hält. Mit der Einstellung der Flatrate nämlich machte man (ohne Nachfrage oder Angebotsunterbreitung) kurzerhand alle Benutzer der Flatrate zu Benutzern des supergünstigen Tarifes „Surf 90“. Mit diesem Tarif (kostete ebenso viel) konnte man fortan statt endlos eben 90 Stunden online sein. Jede Minute mehr wurde mit den üblichen T-Online-Kosten pro Minute abgerechnet.
Ich staunte nicht schlecht, als meine Telefonrechnung im Oktober dann auch statt der üblichen 80,- (DM) eben plötzlich die 80 plus noch einmal 60,- (DM) an Zusatzkosten fürs Internet bereithielt. Super Sache... Ohne mich in Kenntnis zu setzen, wurden mir also (auch ohne Kündigung des alten Vertrages) also Mehrkosten in Rechnung gestellt. Ich beschwerte mich schriftlich (erst per Fax, dann per Post) über dieses Verhalten.

Man antwortete mir nicht. Ich reagierte – ich überwies die gewohnten 80,- Dm und machte abermals deutlich, dass der Restbetrag unrechtmäßig zustande kam. Wieder keine Antwort aber eine Mahnung der Telekom, dass der Differenzbetrag fehle und im Zweifel unsere Leitung abgeschaltet würde.

Nett, aber was tut man nicht alles, um sich nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Ich rief die (kostenlose) Hotline der TELEKOM (nicht T-Online) Rechnungsstelle an und man war sehr hellhörig, worum es ging. Die Mahnung sei natürlich in meinem Falle nicht angebracht und man würde es vermerken, dass T-Online nicht mehr als 80,- (DM) vom Rechnungsbetrag erhalte.

Klingt absurd, aber T-Online und Telekom sind zwei Firmen und Telekom (die ja auch T-Online ist...) überweist so T-Online Gelder. Die Telekom-Hotline kann aber dann nicht sagen, wie die Summen, die T-Online in Rechnung stellt, zustande kommen. Dafür sollte ich mich mit einer kostenpflichtigen 0180-Nummer (wurde just im September umgestellt von einer einst kundenunfreundlichen kostenlosen Nummer) melden. Man gab mir die Nummer und nach heftigem (!) Einwand, dass ich dort nicht anrufen würde – der Kosten wegen – wurde ich netterweise sogar auf deren Kosten weiterverbunden.

Also endlich bei T-Online, dachte ich mir. Die wissen nun sicher Bescheid... Nein, das wussten sie nicht. Der Betrag sei in Ordnung so, weil ich ja den Surf 90 Tarif hätte. Ich widersprach und man meinte – sie wurden doch benachrichtigt. Na, entweder ich bin senil, unser Briefkasten hatte Durchfall und der Brief war per Wind davongeflogen oder die Postmitarbeiter hatten Spaß daran, diesen „Brief“ mir nicht zuzustellen. Ich war sauer – auf die Post, auf T-Online, ich wusste es nicht...

Ich dachte nach und rief wieder an – die Rechnungsstelle der Telekom, ließ mich wieder nach energischem Diskutieren weiterverbinden und fragte nach, ob dieser Brief dokumentiert worden wäre – wann solle er gekommen sein. Der Mitarbeiter suchte im System, doch erstaunlicherweise fand sich kein Schreiben an mich – der Postbote konnte sich freuen. Es habe keine schriftliche Mitteilung gegeben, außer einer Email.

Ich nutze meine T-Online-Adresse nicht und wurde auch nicht vertraglich dazu verpflichtet. Die Email war mit Sicherheit im All verschwunden, meine Daten konnte mir auch niemand geben (für diese Adresse, die ich nie eingestellt oder benutzt hatte). Auch konnte man sie mir nicht noch einmal zusenden – es lag also doch keine „Kündigung“ in irgendeiner Form vor. Ich hatte also rechtlich gesehen noch meine Flatrate.

Alle Telefonate und Schreiben nützten nichts – die nächste Rechnung kam und der Betrag ließ mich erschaudern – 200,- (DM) für Internet. Man hatte also wider einiger Versprechungen nicht Wort gehalten. Ich rief wieder die vollkommen verstörte Rechnungsstelle der (natürlich nicht zuständigen Firmenmutter) an, ließ mich (was immer schwieriger wurde) noch einmal durchstellen und landete mal wieder bei einem freundlich klingenden aber wenig wissendem Menschen in Telekomgestalt.

Diesem freundlichen Mensch erklärte ich also mein Problem und er wollte mich an die Rechtsabteilung verweisen. Doch, was sollte ich da?! Ich war sauer und ließ ihn das spüren – ich bezahle keine Dienste und Tarife, die ich nicht nutze! Er meinte, der Einwand solle besser schriftlich vorliegen – mein dritter Brief in dieser Sache also.

Wieder überwies ich 80,- (DM), wieder teilte ich der Rechnungsstelle (diesmal vor der Mahnung) mit, dass der T-Online der Differenzbetrag nicht zustehe und wartete. Ich beschloss die Flatrate nicht mal mehr zu nutzen und mich bei Freenet zum Minutenpreis anzumelden – ich surfte fortan nicht eine Minute über die T-Online-Nummer und schrieb noch am selben Tag meine Kündigung der Flatrate. Die T-Online meldete sich dennoch – es wurde November – nicht.

Die nächste Rechnung flatterte ins Haus und 80,- (DM) zierten die Rechnung neben meinen Freenet-Kosten. Ich rief die Rechnungsstelle an – ihr wisst schon – und erklärte, dass das nicht rechtens sei. Ich solle einen Brief schreiben, schickte diesen am nächsten Tag los und wartete.... Der Telekom teilte ich unterdessen mit, dass KEIN GELD mehr an T-Online fließen solle und deshalb wohl ein Fehlbetrag zu deren Lasten bestünde – kein Problem.

Es wurde Dezember und wieder 80,- auf der Rechnung, es wurde Januar und es waren wieder 80,- auf der Rechnung und – es wurde der 15. Januar – es flatterte ein Brief der T-Online International AG ins Haus. Knapp vier Monate nachdem ich mich beschwerte eine erste Reaktion. Man würde mein Guthaben überprüfen und „zu viel gezahlte Beiträge in den nächsten Tagen als Scheck schicken“. Wow.

Einen Tag später schrieb mir aber nun die Telekom und forderte rund 340 DM (mit der Drohung die Leitungen zu kappen) für „einen Anbieter, deren Rechnungen wir schreiben“. Hui – gestern Gutschrift (welche eigentlich?) heute Schuldenberg?! Ich rief die, zum Glück weiterhin kostenlose, Rechnungsstelle der Telekom an und beschwerte mich. Man verwies mich auf T-Online und wagte es, mich nicht durchzustellen.

Naja, ich ließ mir was einfallen und ging in einen T-Punkt, wo ich einen Verkäufer überredete mich von deren Apparat (ich bezahl nicht für deren Unverschämtheiten!) mit der T-Online-Super-Kundenfreundlich-Hotline zu telefonieren. So geschah es den am 20. Januar. Man meinte, das Schreiben und die „Mahnung“ habe sich wohl überschnitten, man überprüfe dies.

Ich war wieder einmal – für den Moment – besänftigt. Seitdem warte ich, und warte ich, und warte ich....auf die erste Rechnung ohne T-Online-Posten, denn auch für Januar war wieder einmal eine Summe von 35,16 € ohne Märchensteuer auf der Rechnung und an die T-Online International AG. Ich habe nicht angerufen und warte einfach mal ab, was noch kommen mag...
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.:| Das niederschmetternde Fazit: MIES! |:.


Ich habe einen richtigen Reinfall mit der Telekom und deren Tochterfirma T-Online erlebt. Die fehlenden Absprachen, die ungeregelten Zuständigkeiten sind skandalös. Wäre ich nicht hart geblieben, würde ich jetzt nicht andauernd zwischen beiden Firmen herumverbunden, weil niemand „zuständig ist“. Auch das Verfahren des „In-Rechnung-Stellens“ ist mir schleierhaft – auch nach insgesamt Stunden am Telefon, konnte mir darüber niemand Auskunft erteilen.

Dass mir auf Mail über Mailadressen aus dem Internet nur mit – „Sie sind kein Kunde der T-Online International AG – wenn doch, benutzen Sie bitte ihre dortige Adresse“ – geantwortet wurde, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ich bin schockiert. Die Mitarbeiter und Abteilungen wissen weder was noch wer was tut. Wie man solche Probleme löst, scheint auch niemand zu kennen.

Post bleibt unbeantwortet und auf insgesamt 4 Poststücke kommt nach Monaten ein Brief wieder. Darin war keine Rede von Entschuldigungen und das am nächsten Tag eine Zahlungsaufforderung kam, macht das Ganze nicht mehr glaubwürdig. Wr sich beschweren will, kann dann als Krönung noch eine teure (und eben erst nachträglich eingeführte) Kostenhotline anrufen, die aber auch keine Ahnung hat. Wenn dies dann der Service eines Weltunternehmens sein soll – AMEN!

PS: Wenn ich wieder was von denen höre, wird der Bericht natürlich fortgesetzt...

24 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Spocht

    16.03.2002, 21:39 Uhr von Spocht
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja, da bin ich wohl der lachende dritte- nix von all dem mitgemacht, aber bestens unterhalten worden durch diesen Beitrag. Vielleicht haben die Telekomiker ja doch was Positives- und sei es nur der Stoff für diesen witzigen und informativen BEitrag.

  • mystery_delusion

    20.02.2002, 16:08 Uhr von mystery_delusion
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich kann dich verstehen, aber trotzdem: wo surfst du denn so rum während all der zeit in der du online bist? ;-). in zeitungen UND online wurde (neben dem email an die t-online-adresse) darauf hingewiesen, daß die flat auf den surf90 umgestellt

  • Fomas

    20.02.2002, 15:55 Uhr von Fomas
    Bewertung: sehr hilfreich

    Stimmt. Ich bin mit meiner DSL Flat zwar sehr zufrieden, aber in deinem BEricht finden sich schon viele wahre Sachen.

  • bavariangirl

    20.02.2002, 15:53 Uhr von bavariangirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Titel, so richtig authentisch ;-)) Gruesse Susanne