Tacx i-magic Testbericht

Tacx-i-magic
ab 53,51
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

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Erfahrungsbericht von heimo2

Interaktiver Rollentrainer. Endlich Spaß am Wintertraining.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Stundenlanges Rolle fahren. Welcher Wttkampf-, oder Hobbyradler kennt das im Winter nicht, wenn es entweder das Wetter oder die Lust nicht zulässt, sein Rad nach draußen zu stellen. Bloß mit der Zeit wird das ziemlich öde. Die Videos sind alle schon geschaut, Buch kann man eh nicht lesen dabei, und eine Unterhaltung nervt.
Bin in Regensburg durch den Zweirad Stadler geschlendert und konnte nicht glauben, was ich da sah. Sowas hab ich schon lang gesucht. Da war also ein Rennrad in einen dieser Tacx-Hometrainer gespannt, die Gabel war in einer drehbaren Halterung befestigt, das ganze stand stabil auf einer Platz sparenden Rohrkostruktion und ein Kabel verband das System mit einem Computer, auf dessen Monitor eine hochaufgelöste Landschaft zu sehen war in der, wie bei einer Rennsimulation, anstatt eines Autos aber ein Fahrrad mittig mittig positioniert war. \"Angehalten\" stand mitten in Screen. Ansonsten waren da eben noch Infos eingeblendet über die aktuelle Steigung, die Geschwindigkeit, die gefahrene Zeit, die zurückgelegte Strecke usw.
Also schwing ich mich auf das Teil und trete los. Leise surrt die prozessorgesteuerte Wirbelstrombremse los, der Sensor an der Kurbel misst die Pedalumdrehung, und der Radfahrer am Monitor nimmt mit exakt meiner Kurbelbewegung Fahrt auf. Allein die Liebe zum Detail ließ andere Kunden stehen bleiben um zu sehen, was sich da tut. Dann kam da ne Kurve, und siehe da, man kann sogar lenken. Musste ich auch gleich ausprobieren, indem ich Slalom um die Bäume führ, die am Straßenrand in der Wiese standen. Das Witzige war ja, dass sich die Bremsleistung auf die Rolle erhöhte, sobald ich die Straße verließ und in die Wiese fuhr. Sogar den Untergrund berücksichtigt das Ding.
Dann der erste Berg. Zeitgleich mit meinen Beinen meldete die permanente Wattzahlanzeige oben rechts eine heftige Steigung. 260 Watt sind mal nicht eben so locker zu drücken, aber in Anbetracht meines ausgiebigen Testes und nicht zuletzt wegen des mittlerweile doch großen Publikums musste dieser Hügel genommen werden. Das äußerte sich auch deutlich an der Transpirationsbereitschaft meines Körpers.
Zu Hause angekommen stand der Entschluss schon fest: Das Teil muss her. Kurz bei Ebay angetestet und einen Händler ausgemacht. Sofortkauf den Komplettpakets: 477€. Viel Geld, mag man sich denken. Aber ich bereue bis heute keinen cent.
Nach einer Woche war das Gerät dann da und musste noch zusammengebaut werden. Is aber ein Kinderspiel, hält man sich an die Anleitung. Dann schnell Software installiert, Updates gibt es übrigens auf der Homepage von Tacx: www.tacx.nl, angeschlossen: funktioniert. Die Software liest dann noch schnell die Seriennummer aus und registriert einen automatisch bei tacx.
Jetzt kann man wählen zwischen verschiedenen Gebieten, also Straßenlandschaft, Bahn oder Waldstrecke. In den Gebieten selbst kann man zwischen den vorgegebenen Strecken wählen die übersichtlich mit Kilometerangabe beschrieben sind oder man erstellt ne eigene Strecke oder man lädt eine Strecke aus den unzähligen Angeboten derer, die ihre Ideen auf der tacx-Homepage gespeichert haben. Mit den Strecken lädt man gleichzeitig alle erfassten Daten desjenigen Fahrers herunter, der die Strecke erstellt hat. Also kann mit der mitgelieferten Analyse Software anhand einer übersichtlichen Grafik sehen, wann er mit wieviel Leisutng gefahren ist oder wie schnell oder was der Puls gemacht hat. Denn mit dem Trainier wird noch ein kleines Interface geliefert, der einen Sensor für handelsübliche Pulsgurte beinhaltet. So misst er automatisch die Herzfrequent und speichert alle Daten in Echtzeit. Also kann man nach seiner eigenen Fahrt seine Daten analysieren und diese auch auf der tacx-Homepage speichern.
Ein besonderes Highlight ist auch, dass mit der heruntergeladenen Strecke der Fahrer gleich mit kommt. Man kann den Fahrer praktisch neben sich auf die Strecke stellen und sozusagen gegen ihn fahren. Die Fahrt wurde nämlich authentisch gespeichert. Ebenso kann man sich selbst als Gegner einbinden. Wenn man also einmal eine Strecke \"Vollgas\" fährt und nach ein paar Wochen sehen will, ob man sich verbessert hat, nimmt man sich einfach selbst als Gegner und fährt gegen sich.
Jede Steigung, jeder Untergrund, jeder Wind wird umgehend in Bremsbefehle an die Rolle gesendet, sodass ein absolut realistisches Fahrgefühl aufkommt. Die Rolle selbst ist praktisch vibrationsfrei und unfassbar leise. Optisch ist das Teil auch ein Leckerbissen.
Außerdem ist in dem Softwarepaket noch der Catalyst enthalten. Das ist ein Programm, mit dem man absolut individuell wissenschaftliche Trainigsprogramme realisieren kann, basierend auf Puls oder Leistung. Stellt man zum Beispiel ein, man will ne Stunde mit nem Puls von 135 fahren, setzt man sich drauf und strampelt einfach los. Die Software erfasst alle nötigen Daten und spielt so mit der Bremse, dass der Herzschlag, ganz unabhängig von der Trittfrequenz oder dem gewählten Gang, im gewünschten Bereich bleibt. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich.
Es gibt sogar die Möglichkeit, zwischen drei veröffentlichten, bewerteten Strecken im bikenet zu wählen und seine Leistung zu veröffentlichen. Für die besten Fahrer winken attraktive Sach-, und Geldpreise.
Abschließend kann ich nur sagen, dass sich 477€ zwar viel anhören, sie es aber absolut Wert sind. Ich fahre jeden Tag auf dem I-magic, und ich bereue keine Sekunde davon.

10 Bewertungen