Tagesschau Testbericht

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ab 5,11
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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Präsentation:  gut
  • Spaß:  wenig
  • Spannung:  sehr wenig
  • Romantik:  sehr wenig

Erfahrungsbericht von TurboFranky

Beste Nachrichten-Show

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Schnörkellos, kompetent, seriös: die „tagesschau“ (kleingeschrieben!) im Ersten. Für mich nach wie vor die beste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Das Besondere an der „tagesschau“ ist ihre Distanziertheit, die ich als sehr angenehm empfinde. Keine aufgeregten Moderatoren, keine wilden Action-Filme, keine kunterbunte Studio-Dekoration. Konkret wird dies durch das „Sprecherteam“ gelöst – Nachrichtensprecher statt „Anchormen“ oder „Moderatoren“. Das ist zwar relativ unaufregend und spiessig, aber bei nachrichten lege ich echt Wert auf Ruhe und Seriösität. Und da gefällt mit die „tagesschau“ optimal.

DAS DESIGN:
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Blau. Nichts als Blau. Was die verschwommenen Muster im Hintergrund der Studiodeko darstellen sollen, kann ich gar nicht genau sagen, ich nehme an, es ist eine Verfremdung der Weltkugel. Ansonsten: Klassische Nachrichtenbeiträge, keine Wertungen (wobei natürlich schon die Auswahl Meinungen beeinflusst – beim Nah-Ost-Thema bin ich da mit meiner lieblingssendung übrigens gar nicht zufrieden). Ein Sprechertisch, keinerlei Spielereien – selbst das „tagesschau“-Wetter kommt ohne Wetterfee oder Wetterman aus – als kurzer Film.

DER „STYLE“
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Die „tagesschau“ präsentiert klassischstenJournalismus. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich viel verändert. „tagesschau“-Sprecher begrüssen mit „Guten Tag“ – wie im normalen Leben. (Interessant, dass selbst die Privaten wie RTL nach anfänglicher Lockerheit heute versuchen, diese Seriösität ein Stückchen nachzuahmen.) Grundsätzlich besteht die „tagesschau“ aus folgenden vier Elementen
- Sprechertext (keine Moderation, sondern die ersten Zeilen eines klassischen Nachrichtentextes)
- Filmbeiträge (ohne Wertung, schnörkellos und nicht besonders aufregend – aber informativ)
- Grafiken (z.B. Börsenkurse)
- Korrespondentenschalten (zu Reportern vor Ort)

„tagesschau“ gibt es in den Morgenmagazinwochen (wechselt wochenweise mit dem ZDF) von 5.30 bis 9 Uhr im Halbstundentakt, dann im Mittagsmagazin, um 15, 17 und 20 Uhr.

ÜBERALL IST „tagesschau“ DRIN
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Nicht alles, was „tagesschau“ heisst ist tatsächlich eine „tagesschau“. Die „echte“ Nachrichtensendung wird immer noch von Sprechern und Sprecherinnen verlesen. Das gilt vor allem für die „20-Uhr“ und die vielen kleinen „tagesschau“-Ausgaben über den Tag. Die 17-Uhr-Ausgabe ist da schon eine Ausnahme. Sie wird von einem „Redakteur im Studio“ präsentiert, geht also einen etwas anderen Weg, soll nicht so distanziert sein. Ich persönlich finde das eher schade, aber das ist Geschmackssache.
Neben der eigentlichen „tagesschau“ gibt es inzwischen etliche, leicht modifizierte Formate, die sich zwar der selben Beiträge bedienen, diese aber anders präsentieren:
- Tagesthemen
- Nachtmagazin
- Wochenspiegel

HINTER DEN KULISSEN
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Produziert wird die „tagesschau“ beim NDR in Hamburg. Dort steht das virtuelle, blaue Studio, aus dem auch die „tagesthemen“ kommen. Die zuständige Redaktion heisst „ARD aktuelle“, die ihre „Tochterredaktionen“ in jeder ARD-Anstalt in der Republik hat. Auch die Auslandsstudios mit ihren Korrespondenten arbeiten der Hamburger Zentrale zu. 90 Redakteure arbeiten bei „ARD aktuell“, ein Teil beobachtet die Ereignisse und plant absehbare Beiträge (z.B. Staatsbesuche, Pressekonferentzen), der Rest fertigt die Nachrichtenfilme an, schreibt Nachrichtentexte (die das Sprecherteam dann im Studio verliest) oder kümmert sich um die Beiträge aus den Tochterredaktionen und dem Ausland.
ARD aktuell arbeitet 24 Stunden am Tag, kann also bei überraschenden Ereignissen schnell mit einer „tagesschau“-Extra auf Sendung gehen.

EIN BISSCHEN TAGESSCHAU-HISTORY
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Zum ersten mal wurde die „tagesschau“ an Weihnachten im Jahr 1952 gesendet. Zunächst dreimal pro Woche (heute kaum noch vorstellbar). Seit 1956 dann montags bis samstags, die Sonntagsausgabe gibt es erst seit 1961.

DIE „GESICHTER“
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Die Sprecher und damit „Gesichter“ der Tagesschau sind: Ellen Arnhold, Eva Herrman, Laura Dünnwald, Jo Brauner, Jan Hofer, Jens Riewa, Marc Bator, Thorsten Schröder, Susanne Daubner.
Allesamt kleiden sie sich seriös, in gedeckten Farben und lesen ihre Texte ruhig und unaufgeregt. Das ist es, was ich an dieser Sendung so mag.

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