Tropico (PC Strategiespiel) Testbericht

Tropico-pc-strategiespiel
ab 8,74
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Erfahrungsbericht von Bjoerner2001

Der Diktator Simulator

Pro:

Komplex, Viel zu tun, Langzeitmotivation

Kontra:

wird auch nicht jünger

Empfehlung:

Ja

Im Jahre 1950 sehnt sich der Bauernstaat Tropico nach einem neuen Herrscher. Das sind natürlich Sie, El Presidente. Von diesem Zeitpunkt an nennt man den Spieler ehrfürchtig \"El Presidente\". Wie schon erwähnt ist ihr Staat am Anfang ein Bauernstaat oder anders gesagt, ein Entwicklungsland. Man hat nun 70 Jahre Zeit, um aus diesem Entwicklungsland eine Wirtschaftsmacht zu formen. Bevor man aber ins Spielgeschehen eingreift, muss festlegt werden, was für eine Art Mensch man ist und wie man überhaupt die Macht erlangt hat. Ist man etwa vom CIA eingesetzt, dann bekommt man bereitwillige Unterstützung aus den USA, braucht aber auf selbige aus Russland nicht zu hoffen. Ist man hingegen ein Mann des Volkes kann man auf eine treue Anhängerschaft bauen, welche man vorher aber ersteinmal zufrieden stellen muss. Bei der Charaktereinstellung gesellen sich auch noch Stärken und Schwächen dazu. Stärken, erhöhen zum Beispiel die Produktivität der staatlichen Betriebe oder beeinfluss die Beziehungen zu den einzelnen politischen Lagern innerhalb des Staates.
Bei den Schwächen die man einstellen MUSS, verliert man zum Beispiel ein bisschen Ansehen bei der weiblichen Bevölkerung oder bestimmte Gebäude sind nicht mehr erbaubar.

Wenn die Charaktereinstellung nun endlich geschafft ist, beweist man sich ersteinmal als Landschaftsarchitekt. Man bestimmt, ob es Höhenzüge gibt, wie groß ihre Insel ist oder wieviel Wasser sie umgibt. Dann gilt es noch die politische Stabilität und das Befinden der Bevölkerung festzulegen. All diese Faktoren kombiniert, ergeben einen Prozentsatz, welcher den Schwierigkeitsgrad wiedergibt. Umso höher der Prozentsatz desto schwieriger. Dieser Prozentsatz wird später auch mit erreichten Punkten multipliziert, und je nachdem fällt oder steigt man in der Rangliste.

Nun geht es endlich los, und der Spieler kommt auf sein Inselreich. Zu Anfang säumen die Insel nur ein paar zusammengeschusterte Hütten und natürlich der Regierungssitz. Außerdem befinden sich noch 2-3 Farmen auf der Insel, die die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln stellen und ersteinmal die erste Einnahmequelle ist, aus der man das Geld für neue Bauprojekte bekommt. Mit ein paar Mausklicks durch das übersichtliche Menü am unteren Bildschirmrand stehen auch schon die nächsten Bauprojekte, welche dann von den Bauarbeitern in die Realität umgesetzt werden. Steht nun endlich die Versorgung der Bevölkerung und man hat einen festen Einkommenssatz,
klagt das Volk über das Fehlen eines Krankenhauses und über fehlendes Entertainment. Wird die Insel attraktiver und die Untertanen fühlen sich halbwegs wohl, überfluten auch schon die ersten Einwanderer das Inselparadies. Daher empfiehlt sich der Bau einer Einwanderungsbehörde unbedingt!

Nicht alle Untertanen sind immer gut gesinnt, es befinden sich unter anderem Revolutionäre und Verbrecher darunter, daher ist der Bau einer Polizeistation unabdingbar. Diese sorgt übrigens auch für den Schutz der eventuell später in großen Zahlen auf die Insel strömenden Touristen. Diese sind zwar schwer zu Frieden zu stellen, bringen aber die Wirtschaft erst so richtig in Schwung. Was jedem Spieler den Spaß verderben könnte, sind die freien Wahlen die etwa alle 6-7 Jahre auf Tropico sind. Sollte dem Spieler dieser Vorschlag nicht gefallen, greift das Militär hart durch und schlägt die aufmuckende Bevölkerung zurück. Ist man allerdings überzeugt, dass man keine Probleme haben werde eine Wahl zu verlieren, sind eben freie Wahlen angesetzt. Sollte sich aber doch ein Regierungswechsel andeuten, kann man immer noch als letzte Instanz einige Prozent der Wahlzettel uminterpretieren lassen.

Aber wie kann man die Bevölkerung überhaupt lieb gewinnen? Das ist eigentlich ganz einfach, vorausgesetzt, man hat die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung. Wenn dies der Fall ist, dann sorgen die sog. Edikte für Wohlwollen bei den Untertanen. Veranstaltet man einen Karneval, lockt man einen US Sänger auf die Insel, erlässt man Steuergeschenke, verteilt man doppelten Nahrungsrationen, und und und...., so macht man sich treue Untertanen.
Unter dem Menüpunkt \"Edikte\" findet man unter anderem auch das Verhängen des Kriegsrechts sowie das Eliminieren oder verhaften von politischen Gegner oder auch jedem anderen der Inselbewohner. Man kann einfach alles auf der eigenen Insel kontrollieren, sei es Bildungswesen, Unterhaltung, Medienzensur oder Freiheit oder der Lohn oder die Mieten oder oder oder... Einfach ALLES!

Einige die das jetzt gelesen haben, werden jetzt sicherlich sagen: \"Ahja...und wie soll ich das alles schaffen?\"
Zum Glück ist ein umfangreiches Handbuch dabei und man kann aus den mehr als ausreichenden Statistiken eine Menge interessante Aspekte erfahren, welche man dann auch gleich wieder verwerten kann.

Mit ein paar Klicks kann man unter anderem erfahren, wo Kaffee Zuckerrohr usw. besonders gut gedeiht. Oder welche Firma schwarze Zahlen schreibt, oder wo der Rotstift regiert. Es ist unter anderem auch noch zu sehen, was für Bevölkerungsfraktionen auf Insel beheimatet sind. Intellektuelle, verlangen nach Schulen und Unis, sind keine da, tun sich die Intellektuellen mit einem schwer. Wenn man einmal einen seiner Bürger genauer unter die Lupe nimmt, wird man merken, dass er ein richtiges Eigenleben hat. Er hat Gedanken wie: ”Mir ist schlecht”, “Ich ziehe um...” oder “Dieser Staat ist zum Kotzen”.

Das Kernstück des Spiels ist aber dennoch das freie Spiel, bei dem man nach einem von 7 Zielen strebt. Es sind aber auch noch 8 Extra-Missionen von den Entwicklern dabei, die aber einen Schwierigkeitsgrad haben der seines gleichen sucht.

Mein Fazit: Den ersten positiven Eindruck bekam ich bereits beim Intro. Das 1. Mal war ich vom Charaktermenü überwältigt (was man da alles einstellen kann). Als es nun losging, war ich erstmal etwas hilflos, und musste mein erstes Spiel dann auch bald als gestürzt verlassen. Sei\'s drum, optisch war ich jedenfalls auch sehr angetan. Von 640x480 bis 1600x1200 ist alles möglich. Die Farbtiefe zwischen 8 und 32 bit wählbar und sämtliche Details einstellbar. Die Grafik ist für ein Aufbauspiel verdammt detailliert, und durch die dreh und mehrfach zoombare Kamera eine echte Spitzenklasse. Was eventuell Anfänger stören könnte, ist die wirklich riesige Komplexität. Jede Aktion ruft meistens eine Reaktion hervor - wie im wahren Leben auch. Im großen und ganzen kann ich aber sagen, dass ich mit dem Spiel sehr zufrieden bin, denn so stellt man sich eine Wirtschaftssimulation vor!

Meine Wertung: 89%

Daten zum Spiel:
Preis: 15 €

Systemanforderungen:
benötigt: Pentium II mit 266MHz, 64 MB RAM, 8MB Grafikkarte(ohne 3D!) sowie 850 MB HDD
empfohlen: Pentium III 733 MHz, 128 MB RAM, 16 MB 3D Grafikkarte sowie 850 MB HDD

© 2001-2004 by Bjoerner2001

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