Tanz der Teufel (DVD) Testbericht

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ab 7,35
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Erfahrungsbericht von Tom_Araya

Wir kriegen dich...wir holen dich...

Pro:

das Unbekannte, Spannung, Atmosphäre, Psychoterror und Splatter, Bruce Campbell

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

...du kannst uns nicht entkommen...

Tanz der Teufel muss man sicherlich als Kultfilm des Horrors sehen.
Zum einen ist es für mich einer der härtesten Filme die NICHT aus der asiatischen Sickoecke stammen, und zum anderen wurde er 1981 mit nur 50000$ Budget gedreht.
So hiess es zumindest, und zu meiner Jugendzeit galt der Film als einer der ultimativen Schocker.


Originaltitel: The Evil Dead, USA 1981
Regie: Sam Reimi
Hauptdarsteller: Bruce Campbell
Laufzeit: 85 Minuten
FSK: 18

Dazu muss man sagen: Der Film wurde in seiner Originalfassung bei uns verboten. Es existieren eine derb geschnittene 16er Fassung von der man natürlich die Finger lassen sollte, und eine ebenfalls etwas geschnittene 18er.
Ich vermute mal die ORF1 Aufnahme die ich auf VHS hab ist die leicht geschnittene Fassung, falls dem so ist kann ich damit leben denn es ist mir nicht viel bis gar nichts aufgefallen.


Story
******
Ash (Bruce Campbell) und 4 seiner Freunde unternehmen gemeinsam einen Ausflug, dafür haben sie sich eine alte Hütte in einer waldigen Berglandschaft gemietet.
Während der Autofahrt dahin werden die 5 von etwas beobachtet, man kann aber nichtmal ansatzweise sagen um wen/was es sich dabei handelt.
Plötzlich blockiert die Lenkung des Wagens, und Scotty (Hal Delrich) wäre beinahe in einen entgegen kommenden Laster geknallt.
Spätestens jetzt weiss der Zuseher das die 5 lieber umkehren sollten...

Das tun sie aber natürlich nicht, die Hütte wird ohne weitere Zwischenfälle erreicht und man macht es sich dort auch erstmal gemütlich.
Plötzlich öffnet sich eine Falltür wie von Geisterhand...
Draufgänger Scotty steigt mit einer Taschenlampe bewaffnet nach unten. Er findet in dem düsteren Keller ein Tonbandgerät und ein Buch, beides bringt er mit nach oben.

Man setzt sich zusammen und spielt das Tonband ab, ein Mann erzählt von dem Schrecken der ihm hier widerfahren ist.
Das Buch das Scotty gefunden hat bezeichnet er als das Buch der Toten, welches unseelige Macht besitzt und von seiner Familie Besitz ergriffen hat.
Besonders die 3 Mädchen finden das alles einfach schrecklich, und das Tonband wird erstmal gestopt.
Doch Scotty wäre nicht er selbst wenn er es nicht lustig finden würde ihnen weiter Angst zu machen, und er schaltet das Tonband wieder ein...
eine mehr als unheimliche Beschwörungsformel erklingt, und angsterfüllt schalten Ash und die Mädchen das Tonband entgültig ab.

Zu spät wie sich bald herausstellt, denn die Formel hat das Böse erweckt...im Wald gehen merkwürdige Dinge vor sich, es scheint als ob die gesamte Umgebung rund um die Hütte plötzlich von unheiligem Leben erfüllt ist.
Doch das ist nichtmal das Schlimmste, was auch immer die 5 Freunde erweckt haben, es ist in der Lage Besitz von ihnen zu ergreifen und sie in willenlose Werkzeuge des Bösen zu verwandeln...


Kritik
*******
Tanz der Teufel ist ein Film der Horrorfreunde von der ersten Minute an fesseln kann, der Vorspann ist schon etwas besonderes:
Aus der Ich-Perspektive irgendeiner entfesselten Macht gesehen rast das Bild durch einen Wald, dabei werden Bäume und einfach alles was im Weg ist problemlos niedergewalzt.
Mich hat es brennend interessiert wer oder was diese Macht ist als ich den Film zum ersten mal gesehen hab...
diese erzeugte Neugier nutzt der Regisseur geschickt um die Spannung konstant hoch zu halten, denn er denkt gar nicht daran das zu verraten. Ob man es am Ende erfährt? Oder ist es einfach nur das manifestierte Böse das unsere Freunde quält?

bumm...bumm...bumm...ein an einer Kette hängendes hölzernes Gebilde knallt immer wieder gegen die Hütte...
ZACK...eine Falltür öffnet sich...
sie gibt einen düsteren Keller frei, in dem ein Buch das in Menschenhaut gebunden ist liegt...
Beschwörungsformeln erklingen...

Worauf ich hinaus will: die Atmosphäre nimmt einen wirklich gefangen, der Film verfügt über jenes besondere Horrorflair das einen WIRKLICH gespannt darauf warten lässt was nun passiert.
Bis zu diesem Zeitpunkt ohne irgendwelche Grausamkeiten zu zeigen.

Im Anschluss entwickelt der Film Psychoterror vom feinsten, denn einst geliebte Freunde verwandeln sich in grauenhafte Zombies.
Manche mögen Evil Dead deshalb in das Zombiegenre stecken, ich tu es nicht denn die Verwandlung hat für mich einen anderen Hintergrund/Ausmass als die Filme die sonst aus dieser Ecke kommen.
Wie auch immer, Psychoterror ist also angesagt jetzt, denn die böse Macht will unsere Freunde nicht einfach töten, sie will sie quälen.
Durch irres Gelächter verhöhnt, durch gemeines und stumpfsinnges Gelaber zur Verzweiflung getrieben, und durch die Vorübergehende Normalisierung (Zombie wird kurzzeitig wieder zu dem einst geliebten Menschen) übel getäuscht und grausam desillusioniert.

Dann kommt es dann zu den Splatterszenen die dem Film wohl seine Indizierung eingebracht haben, die Besessenen verstümmeln sich erstmal selbst (eine Hand wird abgeschnitten, eine Messerklinge in den Mund genommen...) und gehen dann total irre auf den Rest los.
Sicherlich gibt es die ein oder andere Ekelszene, da werden schonmal Augen ausgedrückt oder Zombieleichen zerhackt, aber für mich ist der Film eher aus psychischer Sicht Terror pur.
Auf jeden Fall öffnet Sam Reimi in der 2ten Hälfte ein richtig schön grosses Fass voller Brutalität, das dem Film völlig zurecht seinen Ruf als herber Schocker eingebracht hat.
Es wird nichts verhamlost, das Gelächter und Treiben der Zombies hat gelegentlich für den erfahrenen Horrorfreund sicherlich etwas Komisches an sich, aber prinzipiell gibt es in Tanz der Teufel absolut nichts zum Lachen.

Die Darsteller spielen für einen Film mit diesem geringen Budget auf einem absolut erfreulichen Niveau.
Bruce Campbell ist sogar ein richtig guter Schauspieler mit Kultfaktor geworden, siehe beispielsweise Army of Darkness.
Allgemein merkt man dem Film das Low Budget wirklich nicht an, die Masken der Zombies find ich genau so wie sie sind gut.
Von Vorteil war sicher das der Drehort sich ausschliesslich auf die Holzhütte und ein bisschen Wald drumrum beschränkt.


Fazit
******
Ich sehe Tanz der Teufel als Pflichtprogramm für jeden Horrorfreund, die beeindruckende Atmosphäre die der Film ausstrahlt findet man nicht sehr oft.
Der Film gehört nach wie vor zu den brutalsten Streifen überhaupt, da sich hier gnadenloses Gemetzel mit Psychoterror vom feinsten verbindet.
Für mich einfach ein Meisterwerk des Horrors, das über jede Kritik erhaben ist und diesen ganz besonderen Charme besitzt der echte Kultfilme auszeichnet.

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • trampastheo

    23.01.2005, 11:00 Uhr von trampastheo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bevorzuge Horrorfilme wie Wrong Turn eher:)