Tanz der Vampire Testbericht

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Erfahrungsbericht von cybersyssy

Wirklich ist nur, woran wir glauben! *träller*

Pro:

Darsteller, Musik, Kostüme, Make Up -> einfach alles

Kontra:

Preis

Empfehlung:

Ja

Hallo ihr Lieben!

Am 16.09.04 war es soweit, ich schaute mir zum 2. Mal „Tanz der Vampire“ an.
Das 1. Mal habe ich im Oktober 2002 in Stuttgart die „Nacht genutzt“ (Carpe Noctem - ein Lied aus TdV) und diesmal in Hamburg.
Der Bericht bezieht sich auf die Aufführung in Hamburg, aber ich werde bestimmt den einen oder anderen Vergleich zwischen Stuttgart und Hamburg ziehen.
Ach ja, den Film habe ich noch nicht gesehen!
Jetzt laden die Vampire zum Tanz.


*** HANDLUNG ***

** 1. AKT **

Der leicht schusselige Professor Abronsius begibt sich mit seinem schüchternen, jungen Assistenten Alfred nach Transsylvanien, um die Vampire, die dort nach einer Sage in einem Schloss leben den Garaus zu machen.
Während der Anreise friert der Professor ein und ist ganz steif (super gemacht), doch Alfred rettet ihn in das Wirtshaus von Chagal und Rebecca. Sobald Professor Abronsius aufgetaut ist, bemerkt er die Knoblauchketten um die Hälse der Gäste und Gastgeber. Diese singen auch ein Loblied auf den Knoblauch. Obwohl Chagal nichts von Vampiren wissen will, wittert der Professor die Existenz der Vampire.
Alfred verliebt sich in die Wirtstochter Sarah, die er beim Bad trifft.
Doch Graf von Krolock, der Herr des Schlosses in der Nähe des Wirtshauses und ein Vampir, hat auch ein Auge auf Sarah geworfen.
Am nächsten Abend sieht Alfred, wie Graf von Krolock sich über die badende Sarah beugt, doch Krolock beißt nicht zu, sondern flieht.
Sarah findet Alfred ganz süß, doch sie ist von der weltmännischen Art Krolock fasziniert und als der Diener Koukol von Krolock ein Paar rote Stiefel, erkennt sie die Einladung zum großen Ball im Schloss.
Sarah schnappt sich die Stiefel und läuft von Zuhause weg zum Schloss.
Chagal bemerkt das Fehlen seiner Tochter und macht sich auf die Suche. Kurz darauf wird er tot aufgefunden und Abronsius erkennt, die verräterischen Vampir-Biss-Spuren an seinem Hals. Als der Professor Chagal pfählen will, verhindert dies die Witwe Rebecca.
Als alle schlafen, will Abronsius mit Alfred die Pfählung nachholen, doch der hat bereits seine Geliebte, die Magd Magda, zum Vampir gemacht und kann sein Vorhaben nicht ausführen.
Chagal weist aber dem schusseligen Professor den Weg zum Schloss.
Abronsius und Alfred machen sich auf zum Schloss und Graf von Krolock empfängt die beiden als Fledermausforscher und Touristen getarnten Männer freundlich.
Herbert, Krolocks Sohn, ist auch sehr erfreut an dem Auftauchen von Alfred.
Und Professor und Alfred übernachten im Schloss als Gäste des Grafen.

** 2. AKT **

Alfred wird, während der Professor tief schläft, von Alpträumen geplagt. Er befürchtet, Sarah an die Geschöpfe der Nacht zu verlieren und am nächsten Morgen suchen er und Abronsius voller Tatendrang die Familiengruft.
Sie finden diese auch, doch der trottelige Professor bleibt am Geländer hängen und Alfred schafft es nicht dem Grafen und seinen Sohn zwischen der 6. und 7. Rippe den Pflock ins Herzen zu hämmern.
In der Theorie ist Alfred ja schon ganz gut, doch mit der Praxis hapert es gewaltig. Also stromern die beiden weiter durchs Schloss.
Abronsius vergisst die Welt um sich herum, als er die Bibliothek mit all den alten „Schinken“ entdeckt.
Alfred macht sich auf die Suche nach Sarah und findet sie, wo auch sonst, in der Badewanne. Sie lässt sich von ihm aber nicht zur Flucht überreden, denn sie will mit dem charismatischen Grafen auf dem Ball tanzen.
Auf dem Weg zurück zum Professor, läuft Alfred dem schwulen Herbert (hervorragend tuntig dargestellt) in die Arme. Die große Panik erfasst Alfred, als er Herbert nicht im Spiegel sehen kann. Professor Abronsius rettet Alfred in letzter Sekunde und sie flüchten sich auf die Zinnen des Schlosses.
Voller Entsetzen verfolgen sie mit, wie sich die Gäste des Balls bei Anbruch der Nacht aus ihren Gräbern erheben.
Während des Balls überwältigen Abronsius und Alfred 2 Gäste und mischen sich unter die Vampire.
Sarah ist der Ehrengast des Abends und lässt sich von Graf von Krolock in den Hals beißen.
Die beiden Forscher sind für die restlichen Gäste das Menü und sie müssen sich beeilen, Sarah zu retten, denn die Gesellschaft hat bereits im Spiegelsaal erkannt, wer noch nicht zu ihnen gehört.
Abronsius’ und Alfreds Flucht mit Sarah gelingt, doch sie haben nicht mit Sarah, die nun auch zu den Vampiren gehört, gerechnet.


*** MUSIK ***

Jim Steinmann hat die Musik komponiert und sich dabei 2 berühmte Lieder geschnappt und sie grandios verarbeitet.
Zum einen ist es „Total eclipse of the heart“ von Bonnie Tyler, das jetzt in abgewandelter Form und auf jeden Fall erkennbar nun „Totale Finsternis“ heißt.
Und zum anderen „Objects in the rearview mirror may appear closer than they are“ von Meat Loaf. Dies ist in TdV “Die unstillbare Gier“ - sozusagen die Melodie vom Grafen. Es wird auch in keiner anderen Szene in abgewandelter Form gespielt.
Immerhin hat Jim Steinmann 1993 auch für Meat Loafs „Bat out of Hell II“ die Songs geschrieben und die Umarbeitung des Stück in „Unstillbare Gier“ ist hervorragend gelungen. Hört euch doch mal beide Stücke nacheinander an - unbeschreiblich!
Überhaupt ist die Kombination von Klassik und Rock, auch innerhalb der Stücke, Jim Steinmann herausragend gelungen.
Es gibt klassisch angehauchte Lieder, die dann in einem rockigen Schluss enden.
Es gibt wunderschöne Balladen, wie „Nie geseh’n“, die einem ans Herz gehen oder so richtige Power-Musik zum Mitwippen, „Tanzsaal“.

Ich ziehe den Hut vor dem Orchester. Denn es spielt die ganze Zeit live und das stelle ich mir echt anstrengend vor. Der Dirigent leistet absolut professionelle Arbeit.
Ich finde es auch immer witzig, die TV-Bildschirme zu beobachten. Dort sehen die Darsteller den Dirigent und können so die Einsätze genau treffen.

** LIEDER **

** AKT 1 **
Ouvertüre
He, Ho, Professor
Knoblauch
Bitte meine Herren
Eine schöne Tochter ist ein Segen
Nie geseh´n
Gott ist tot
Alles ist hell
Wahrheit
Du bist wirklich sehr nett
Einladung zum Ball
Draußen ist Freiheit
Die roten Stiefel
Stärker als wir sind
Trauer um Chagal
Tot zu sein ist komisch
Wohl der Nacht
Wohl dem Mann

** AKT 2 **
Totale Finsternis
Carpe Noctem
Ein perfekter Tag
In der Gruft
Die menschliche Geilheit ist stärker
Bücher, Bücher!
Für Sarah
Noch mehr Bücher!
Wenn Liebe in Dir ist
Sie irren, Professor
Ewigkeit
Die unstillbare Gier
Tanzsaal
Draußen ist Freiheit (Reprise)
Tanz der Vampire

Absolut faszinierend finde ich, dass jeder Charakter eine eigene Melodie besitzt, die sich in verschiedenen Tonarten und Rhythmen immer wiederfindet bei seinem Erscheinen.
Es gibt 8 Haupt-Melodien, die immer wieder auftauchen in verschiedenen Varianten.

Z.B. Duette von Graf von Krolock und Sarah sind immer in irgendeiner Form als „Total eclipse“ erkennbar.
Oder Professor Abronsius wird immer diese leicht hektische Melodie unterlegt - sehr gut zu erkennen bei dem Lied „Bücher Bücher“.
Oder die Duette von Sarah und Alfred - sie haben immer den sehnsüchtigen Klang von „Draußen ist Freiheit“ in ihren Stücken.

Leider waren die Chöre vom Text her schlecht zu verstehen, besonders für jemanden, der TdV noch nie gehört oder gesehen hat.
Besonders bei „Tanz der Vampire“ - dem furiosen Finale - wird in Kanonart gesungen und das ist nur wirklich zu verstehen, wenn man den Text kennt. Aber die mitreißende Melodie macht das locker wieder wett.

** PANNE **
Als Thomas Borchert als Graf von Krolock seinen ersten Auftritt hatte, war zu Beginn wohl das Mikro noch nicht ganz frei. Man konnte die ersten 4 Worte nur ahnen. Ich glaube aber, dass diese kleine Panne nur jemandem auffällt, der TdV schon mal gesehen hat.

Das
** BUCH & die LYRICS **
sind von Michael Kunze und er hat super-süße Witze eingebaut.
Z.B. als Alfred im 2. Akt im Schloss nach seinem Alptraum erwacht und glaubt, dass Frühstück sei von Sarah gebracht worden. Koukol, der für das Frühstück verantwortlich ist, macht währenddessen Grimassen und der Schreckmoment, als Alfred Koukol bemerkt, sind total witzig.
Oder ganz zu Beginn, wenn der Professor die Knoblauch-Zehen im Wirtshaus bemerkt. Er sagt zu Alfred „Hast du die kleinen Dinger gesehen?“ Worauf Alfred entgegnet „So klein sind die nicht.“ Alfred hat nämlich Magda in den Ausschnitt geschaut und der Vorbau ist gut hoch gepusht und nicht klein *lach*
Einen hab’ ich noch. Magda will Chagal, als er Vampir ist, mit einem Kreuz abwehren. Daraufhin sagt Chagal „Das wirkt bei mir nicht, ich bin ein jüdischer Vampir.“ Okay, hier mag das jetzt nicht so witzig rüberkommen, aber in der Szene war der Lacherfolg wie geplant.
Und so ziehen sich durch das ganze Musical kleine Scherze.

Und natürlich wurde
** REGIE **
von Roman Polanski geführt. Den Vergleich zum Film kann ich leider nicht ziehen.


*** CAST 16.09.04 ***

Graf von Krolock - Thomas Borchert
Alfred - Fredrik Wickerts
Professor Abronsius - Werner Bauer
Sarah - Jessica Kessler
Chagal - Jerzy Jeszke
Magda - Anna Thorén
Rebecca - Jan Merchant
Herbert - Michel Driesse
Koukol - Stefan Büdenbender
Solotänzer - Peter Horemanns, Andrew Chadwick
Solotänzerin - Jacquie Biggs
Dirigent - Bernhard Volk

Im Oktober 2002 hatte ich Kevin Tarte als Krolock erlebt und ich war von seiner Darstellung 100 %ig überzeugt.
Nun hatte
* Thomas Borchert einen ziemlich schweren Einstieg bei mir, weil ich ja wusste, was in dieser Rolle möglich ist.
Doch er hat meine Erwartungen locker erfüllt! Borcherts Darstellung war spitzenmäßig - gesanglich und schauspielerisch. Kein Wunder, dass Thomas Borchert zu der ersten Riege der Musical Darsteller gehört und schon während seiner Ausbildung 1990 sein erstes Engagement wahrnahm.
Ich hatte Thomas Borchert schon in „Mozart“ als Colloredo in Hamburg erleben dürfen und damals war ich schon von ihm begeistert gewesen. Den Graf von Krolock hat er spitzenmäßig umgesetzt. Er ist wirklich ein grandioser Darsteller *schwärm*.

* Fredrik Wickerts, Jessica Kessler und Jerzy Jeszke
habe ich schon in Stuttgart gehört und war damals von alle 3’en begeistert.
Für die Herren gilt das auch in Hamburg, doch
* Jessica Kessler hat nach meiner Meinung abgebaut. Sie traf nicht alle Töne und ihre Stimme kam häufig gequetscht rüber.

Besonders hervorheben will ich hier noch
* Werner Bauer als Prof. Abronsius. Wer das Lied „Bücher, Bücher!“ schon mal gehört hat weiß, wie schnell die Namen der Autoren aufgezählt werden, deren Bücher der Professor entdeckt. Werner Bauer hat alle Namen so deutlich aufgezählt, dass sogar meine Freundin, die den Text nicht kannte, fast alles verstanden hat.
Als diese Szene vorbei war, musste ich einfach applaudieren, obwohl es am 16.09.04 nicht üblich war, zwischendurch zu klatschen. Doch das war mir egal. Also wer an diesem Tag in der Vorstellung war und sich über die einsame Klatscherin nach „Bücher, Bücher!“ gewundert hat, das war ich. Überhaupt war das Publikum sehr dröge an diesem Tag. Noch nicht mal beim letzten Lied kamen sie aus sich heraus. Ups, jetzt bin ich aber abgeschweift.

Alle anderen Darsteller haben mich mit der Interpretation ihrer Rollen vollständig überzeugt. Hier auf jeden einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Schaut es euch doch selbst an *lach*

Nicht zu vergessen die 3 oben namentlich erwähnten Solo-Tänzer. Absolute Meisterleistung, die dort auf der Bühne gezeigt wurde! Vor allem in den Szenen, in denen sie Sarah und den Grafen gespielt haben. Erstens sahen sie den beiden absolut ähnlich und zweitens sind sie über die Bühne gewirbelt, dass einem teilweise schon beim Zuschauen schwindlig wurde.


*** KULISSE ***

Der 1. Akt spielt im Dorf bzw. in Chagals Wirtshaus.
Die Kulisse ist immer die gleiche. Sie verändert sich z.B. mit dem „Blickwinkel“. Wird das Innere des Wirtshauses - Schankraum und Schlafzimmer - gezeigt, ist die Front offen und man kann hinein schauen. Wird das Wirtshaus von außen gezeigt, kommt die Hausfront von oben hinunter geschwebt und wird vor die Räume gestellt.
Da das Wirtshaus auf Schienen oder Rollen steht, ist der Platz davor auch variabel, je nachdem, was für die Szene gebraucht wird.

Der 2. Akt spielt im Schloss. Dort werden Säulen von der Decke heruntergelassen oder aus dem Boden empor geschoben, je nachdem, ob man sich im Spiegelsaal oder in der Gruft befindet.
Die Wege durch das Schloss und in der Gruft, werden über 2 Brücken in unterschiedlichen Höhen dargestellt, so dass man weiß, wo man sich befindet - Gruft oder auf den Zinnen des Schlosses. Die Brücken werden von der Decke herab gelassen.

Absolut faszinierend finde ich die Friedhofszene, in der die Vampire aus den Gräbern steigen. Eine riesige Platte mit Gräbern wird von der Senkrechten langsam nach vorne bis zur fast Waagerechten geschoben und die Vampire klettern wirklich aus den Gräbern.


*** LICHT EFFEKTE ***

Die Spielereien mit dem Licht haben mich auch wieder total umgehauen.

Zu Beginn irren Abronsius und Alfred ja durch die Gegend und das Licht wird so auf einen Vorhang projiziert, dass es wie Schneeflocken aussieht.

Wenn Krolock beim ersten Auftritt nur von unten angestrahlt wird, erscheint sein riesiger Schatten auf dem Vorhang, fast wie Batman, und es wirkt noch schauerlicher, als die Szene eh schon ist.
Überhaupt sind die Auftritte vom Grafen brillant ausgeleuchtet und lassen das Publikum seine Macht förmlich spüren.

Auch die beklemmende Stimmung, als die Vampire ihren Gräbern entsteigen, wird durch das Licht stark unterstützt.


*** „SPECIAL EFFECTS“ ***

!!! Diesen Abschnitt sollten Leser, die TdV noch nicht gesehen habe, überspringen !!!

Ich kann mich noch daran erinnern, als ich TdV das erste Mal gesehen habe, hat es bestimmt 1 Minute gedauert, bis ich die Tanzszene von Herbert und Alfred im 2. Akt kapiert hatte. Denn Herbert ist im „Spiegel“ nicht zu sehen - nur Alfred tanzt.
Die Lösung ist ganz einfach: Hinter einem dünnen Vorhang tanzt das Double von Alfred allein den Walzer. Doch es wirkt so täuschend echt, dass ich wirklich zuerst total verwirrt war.
Den gleichen Effekt erlebt der Zuschauer auch kurz vor Schluss im Spiegelsaal beim Ball. Alfred und Abronsius werden hinter dem Vorhang gedoubelt - faszinierender Effekt!

Des weiteren finde ich es fantastisch, dass die Vampire nicht nur auf der Bühne agieren, sondern auch den Zuschauerraum mit einbeziehen.

Die Vampirzähne sind nicht einfach Gebisse, die in den Mund geschoben wurden, sondern extra auf jeden Darsteller angepasst - so wie Kronen beim Zahnarzt. Das kann man sehr gut sehen, wenn die Vampire im Publikum stehen und mitsingen.


*** KARTENBUCHUNG ***

Natürlich kann man über die Homepage www.tanz-der-vampire.de online die Karten buchen, aber ich buche lieber per Telefon. Denn so kann ich mit der Person am anderen Ende der Leitung genau besprechen, wo ich sitzen will und kann.
Auch diesmal war es ein großer Vorteil, dass ich telefonisch gebucht habe.
Da ich Mitglied im ADAC bin, bekomme ich 10 % Ermäßigung auf die Karten. Der junge Mann am anderen Ende der Leitung meinte nur „Ne, den bekommen sie nicht.“ Ich schluckte und versuchte ruhig zu bleiben. „Wieso?“ fragte ich. „Weil ich ihnen den Sonnenscheintarif gebe, da beträgt die Ermäßigung 20%.“
Und als ich dann den Komplettpreis von 90 Euro (inkl. Vorverkaufs- und Systemgebühr) hörte, fragte ich 2 Mal nach, ob er auch wirklich 2 Karten für Preiskategorie 2 gebucht habe.
D.h. statt 59 Euro zahlten wir 43 Euro pro Karte. Die Ersparnis ist ja doch okay.
Es lohnt sich also auf jeden Fall, die Buchung telefonisch vorzunehmen.


*** SONSTIGES ***

** ANFAHRT **
Adresse:
Neue Flora
Stresemannstrasse 159a
22769 Hamburg
Es gibt um die Flora herum 2 Parkhäuser Alsenstr. und Holstenstr.
Und wer mit der S-Bahn anreist, nimmt S11, S21 oder S31 und steigt an der Haltestelle Holstenstr. aus.

** AUFFÜHRUNGSTAGE & PREISE **
Dienstag 20 Uhr - zwischen 19 und 69 Euro
Mittwoch 18:30 Uhr - zwischen 19 und 69 Euro
Donnerstag 20 Uhr - zwischen 19 und 69 Euro
Freitag 20 Uhr - zwischen 29 und 79 Euro
Samstag 15 Uhr - zwischen 29 und 79 Euro
Samstag 20 Uhr - zwischen 39 und 89 Euro
Sonntag 14 Uhr - zwischen 29 und 79 Euro
Sonntag 19 Uhr - zwischen 25 und 75 Euro
Dinner (3-Gänge Menü) kostet zwischen 94 und 114 Euro (incl. Eintrittskarte), ist für PK 1 oder 2 buchbar und findet in Cardoza’s Restaurant statt.
Der Brunch ist nur für die Sonntag 14 Uhr Vorstellung buchbar.

** MECHANDISING **
Plüschfledermaus 8,50 - die habe ich mir in Stuttgart schon gekauft (s. Foto)
CD-Gesamtaufnahme 26,-- - habe ich geschenkt bekommen und die läuft bei mir mind. einmal am Tag
CD Höhepunkte 20 ,--
Castbook Hamburg 6,--
Picture Book + Cast Book Bundle 13,--
Picture Book 8,--
Tasse 6,--
Schüsselanhänger 5,--
Schlüsselband 3,--
Stic Pin 3,--
T-Shirt „Hamburg mit Biss“ s-XL 19,50
Baseball Cap 15,--
Libretto 11,--
Songbook 30,--
Programmheft 13,--
Also ich finde die Sachen alle schwerst teuer. Eigentlich wollte ich mir das Programmheft kaufen, aber „Danke“, 13 Euro sind mir zu viel.
Und das allerdämlichste ist, es gibt weder Poster noch Aufkleber. Und normalerweise kaufe ich mir von jedem Musical beides. Aber da war ich nun frustriert und habe gar nichts gekauft.
Sollte ich aber ein 3. Mal in den Genuss von TdV kommen, dann ist das Programmheft fällig und ich stehe an der Backstagedoor und werde mir dann Autogramme in das Heft geben lassen.

** HOMEPAGE **
Unter www.tanz-der-vampire.de findet ihr übersichtliche Infos zur Cast, Handlung, ehemalige Cast-Mitglieder, Mechandising Artikel usw. usw. usw. Eine schön gemachte Homepage, die alle Infos bietet, die ich haben will.
Und über die Cast-Liste, findet man auch die einzelnen Homepages der Darsteller.


*** UNTERSCHIEDE ZU STUTTGART ***

Mir sind 2 Szenen aufgefallen, die neu gestaltet wurden.
Zum einen die Szene in Akt 1, als Sarah die roten Stiefel erhält und zum Schloss rennt. Da gab es in Stuttgart noch ein kleines Duett zwischen Sarah und Alfred über den Schwamm den sie vergessen hat. Sie will nämlich allein zum Schloss laufen - ihre Freiheit auskosten.

Und in Akt 2: Alfred wird ja von Herbert massiv angebaggert und Alfred flieht. Als Abronsius Alfred aufgabelt und von der Anmache erfährt, schaut er auf Alfreds Schritt und meint „Du hast ihn provoziert.“ Und da das auch noch trocken und ernst rüber kommt, sieht man förmlich, wie Alfred rot anläuft.
Diesen Kommentar von Abronsius gab es in Stuttgart nicht.


*** MEIN TIEFERER SINN ***

Das 3-Ecks-Verhältnis von Sarah, Graf von Krolock und Alfred kenne ich zur Genüge. Ich entscheide mich auch immer für den interessanten, „dunklen“ Typen, der aber „Ärger“ herauf beschwört. Den braven, soliden Typen lasse ich dann stehen, obwohl es sonnenklar ist, dass er der Richtige und Beständige wäre. Aber wer will schon nur solides Leben ohne Risiko? Ich jedenfalls nicht. *lach* Aber zu viel Risiko ist auch nichts. Doch den Mittelweg zu finden, ist schwierig.
Und Emanzipation hin und her, ich stehe auch auf Kavaliere, die mich einladen und mir was bieten.

Die „Unstillbare Gier“ besitzt auch einen Text, den man sich durch den Kopf gehen lassen sollte. Es stimmt doch, dass wir immer mehr und mehr haben wollen. Es gibt doch immer wieder die Sprüche „Wenn ich das habe, dann bin ich glücklich“. Aber das ist doch nur die Gier und der Hunger nach Mehr. Wir wollen doch immer besser sein und mehr haben als andere. Wir wollen doch immer das haben, was wir nicht haben. Es geht doch schon fast gar nicht mehr um die wirklichen Werte in unserer Gesellschaft. Immer mehr Reize und Werbung prasselt auf uns ein - mit der Metabotschaft „Nur wenn du das besitzt, dann ist dein Leben glücklich“. Wir müssen uns mehr auf die inneren Dinge besinnen und dankbar für das sein, was wir haben. Das Außen ist da, doch sich darüber zu identifizieren macht nicht glücklich auf Dauer.
Und wenn wir es erkannt haben, dann ist es schwierig aus dieser eingefahrenen Bahn herauszukommen.
Es wie mit einem gesunden Menschen, der weiß erst was er an seiner Gesundheit hat, wenn er krank wird - z.B. eine starke Erkältung.
Die Gier wird in unserer Gesellschaft als „In-Sein“ getarnt. Nur wenn man sich z.B. dauernd neue Klamotten kauft, dann gehört man dazu. Aber wozu gehöre ich dann? Zu einer Konsumgesellschaft. Das kann doch nicht der Sinn unseres Lebens sein.
Deshalb versuche ich mit dem, was ich habe zufrieden zu sein, was mir meistens gelingt. Und bin dankbar für jeden Tag, den ich gesund und satt verbringen darf.

Auch das Finale „Tanz der Vampire“ beschreibt unsere Ellbogen-Gesellschaft sehr schön. „Nimm was du kriegst, denn sonst wird dir genommen. Sei ein Schwein oder man macht dich zur Sau“ (Zitat) Aber so kann man doch auf Dauer nicht leben. Das verschlingt doch nur Energie, die wir viel besser im Miteinander einsetzen können.

„Wirklich ist nur, woran wir glauben.“
Wie wahr doch dieser Satz ist aus dem Stück „Carpe Noctem“ ist. Jeder von sieht die Dinge anders und für jeden ist es so, wie er es sieht. Wenn wir daran glauben, dass uns beim Joggen jeder Hund freundlich gesonnen ist, dann wird es so sein. Glauben wir jedoch „Oh weia, ein Hund, das wird kritisch“, dann wird die Situation kritisch.
Das, was wir glauben, manifestiert sich. Und wer jetzt sagt oder denkt, das glaube ich nicht, dann wird es auch geschehen. Also hat sich schon wieder der Glaube für den Einzelnen manifestiert.
Ich bin nicht wirklich bibelfest, aber dort steht schon geschrieben „Der Glaube versetzt Berge“. Auch steht dort „Einem Jeden geschieht nach seinem Glauben“.
Und es ist wahr, das was ich glaube, wird Wirklichkeit.


*** FAZIT ***

Für mich bietet ein gutes Musical mindestens einen Ohrwurm, den man im Auto mitsingen kann. Und bei TdV gibt es nicht nur 1 Ohrwurm.
Des weiteren mag ich z.B. Musicals wie „Phantom der Oper“ nicht so sehr, weil es wenig rockige Elemente enthält. Ich brauche Lieder, die zu Mitwippen und -klatschen anregen.
Das Bühnenbild ist faszinierend.
Die Kostüme sind absolut beeindruckend. Mal tanzen die Vampire in Rokoko-Montur und mal in Lack und Leder.
Das Make up ist der Wahnsinn. Da werden Gesichter kreiert, skelettartige Hände dargestellt - und nicht nur für die Hauptdarsteller. Die Vampire standen neben uns und wir konnten sehen, dass jeder perfekt geschminkt war. Unbeschreiblich, was da jeden Tag geleistet wird.
Und nicht zu vergessen die kleinen Witze. Es sind so richtig nette Kleinigkeiten, die das Geschehen unterstützen.
Und wenn ich dann auch noch einen tieferen Sinn „geliefert“ bekomme, der in keinster Weise trocken und oberlehrerhaft rüber kommt, dann ist es genau das, was ich will.
Auch wenn in dieser Vorstellung das Publikum sehr dröge und zurückhaltend war, es keine Poster und Aufkleber als Merchandising-Produkte gibt, das Programmheft teuer ist, erhält TdV von mir 5 Sterne. Leider gibt es nur 5 Sterne.

Wer auf gute abwechslungsreiche Musik steht und TdV noch nicht gesehen hat, der hat was verpasst.

So, ihr Lieben, jetzt habe ich 2 Wochen an diesem Bericht geschrieben und hoffe, er gefällt euch.
DANKE für’s Lesen, Bewerten und Kommentieren.

Liebe Grüße
Elena mit dem Mini-Zoo

28 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Mermaid

    11.11.2004, 12:04 Uhr von Mermaid
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hab TdV 2x in Stuttgart gesehen. Finde die Umsetzung mit dem Spiegel so genial!!! Ach übrigends. Wenn du den Film siehst siehst du zu 99% das selbe wie im Musical. Die Lieder finde ich genial. Gehört zusammen mit Starligh Express und Cats zu

  • BlackBird

    20.10.2004, 10:31 Uhr von BlackBird
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist ein absolut genialer Bericht. Ich wiihiilll das ssseeeehhheeen! LG N.

  • lilly

    03.10.2004, 20:38 Uhr von lilly
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wirklich ein ausgezeichneter Bericht! Ich möchte mir das Musical auch unbedingt anschaun! LG, Steffi