Tanz der Vampire Testbericht

No-product-image
ab 9,91
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(31)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Pici16

Wir wollen alle zum Tanz

Pro:

wunderschöne Musik klasse Darsteller gute Inszenierung

Kontra:

Kartenpreise Zweitbesetzung

Empfehlung:

Ja

„Tot zu sein ist komisch“ – wer hat sich nicht schon mal Gedanken darüber gemacht, wie es ist, wenn man eines Tages tot ist oder wo unsere verstorbenen Verwandten oder Bekannte derzeit sind. Die Toten bzw. die Untoten hat Roman Polanski im Film „Tanz der Vampire“ zum Thema gemacht und erntete großen Erfolg, der sich durch das 1997 welturaufgeführte Musical nochmals vergrößerte.


**..Worum geht es..**

Der etwas verwirrte Professor Abronsius reist mit seinem jungen Assistenten Alfred nach Transsylvanien, um die Gerüchte von umhergeisternden Vampiren auf ihre Wahrheit zu überprüfen. Die beiden kommen bei dem Wirt Chagall unter. Dessen Tochter Sarah erobert Alfreds Herz im Sturm und auch Sarah ist mächtig angetan von dem neuen Hausbewohner.

Eines Nachts erscheint der gefürchtete Graf von Krolock und lädt Sarah zu einem Ball in sein Schloss ein. Sarah ist wie verzaubert und schleicht sich nachts aus dem Haus, um zum Grafen zu gelangen. Alfred macht sich große Sorgen um Sarah und der Professor schöpft Verdacht, dass der Graf ein Vampir ist – die beiden Forscher brechen also auf und quartieren sich auf Krolocks Einladung bei ihm im Schloss ein. Nun beginnt die Aufklärungsreise auf der Suche nach Vampiren und Lebenden...


**..Darsteller..**

Die Cast hat mich persönlich sehr überzeugt. Thomas Borchert als Graf von Krolock – ein perfekter Griff! Bei „Unstillbare Gier“ hatte ich Tränen in den Augen. Die Rolle an sich hat ja etwas schauriges, doch wenn er auf die Bühne kam, lief mir das eine oder andere Mal ein kalter Schauer über den Rücken.

Jessica Kessler als Sarah hat Gänsehaut bei mir hervorgerufen und Fredrik Wickerts hat mich mit „Für Sarah“ ebenfalls zu Tränen gerührt. Auch deren Duett „Nie geseh`n“ zu Anfang des Stückes ist ein wahrer Ohrwurm.

Norbert Kohler hatte mich schon bei „Titanic“ begeistert – auch als der schwule Grafensohn Herbert hat er mich überzeugen können, wobei er diesmal durch die Rolle leider weniger seine stimmlichen Qualitäten unter Beweis stellen kann.

Nicht zu verachten Werner Bauer in der Rolle des Professor Abronsius, der mit Perfektionismus das Zungenbrecher-Stück „Logik“ vorträgt und insgesamt einen wunderbaren Professor darstellt, wie er im Bilderbuch steht: verwirrt, impulsiv und äußerlich etwas an Einstein erinnert.

Jerzy Jeszke als Chagall erinnert mich ein wenig an den Vater von Anatevka, bringt den Wirten aber durchaus überzeugend wenn auch manchmal sehr übertrieben rüber.

Last but not least das Ensemble: der Wahnsinn! Ich bin total begeistert von diesem Ensemble. Vielleicht ist das damit begründet, dass es viele Tanzszenen in dem Stück gibt und ich darin besseres Urteilsvermögen habe.. Talentmäßig ist jedenfalls eine wirklich hohe Qualität zu sehen. Besonders die Szene „Die roten Schuhe“ finde ich einfach nur atemberaubend.


**..Tanz der Vampire..**

Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Film des Oscar-Preisträger-Regisseurs Roman Polanski. Der Film wurde 1967 erstmals ausgestrahlt und verlieh dem polnischen Starregisseur weltweites Ansehen.

Michael Kunze – der sich einen Namen mit „Elisabeth“, „Mozart!“ und vielen anderen Musicals machte – schrieb das Buch und die Texte für die Inszenierung der Blutsauger. Jim Steinman schrieb die Musik und fertig war die perfekte Vorlage für ein spektakuläres Bühnen-Highlight. Jetzt fehlten nur noch die Auswahl der Darsteller, zahlreiche Kostüme und Gebisse sowie ein geeignetes Bühnenbild bevor Choreograf Dennis Callahan und Regisseur Roman Polanski mit den Proben beginnen konnten.
Am 4.10.1997 feierte das Musical schließlich Premiere in Wien. Ab dem 31.3.1999 trieben die Vampire in Stuttgart im Apollo Theater, wo jetzt das Step-Musical „42nd Street“ aufgeführt wird, ihr Unwesen.

Seit dem 7. Dezember 2003 tanzen die Vampire nun auch in der Musicalstadt und meinem Wohnort Hamburg. Spielort ist die Neue Flora an der Stresemannstraße, die über 1997 Sitzplätze verfügt. Hier verzeichnete „Das Phantom der Oper“ bereits großen Erfolg, „Mozart!“ und „Titanic“ konnten völlig unberechtigt leider nur wenige Zuschauer anlocken. Ich bin voller Hoffnung und gewissermaßen auch voll Zuversicht, dass „Tanz der Vampire“ es schaffen kann, ein größeres Publikum anzusprechen.


**..persönliche Meinung..**

Ich habe das Musical nun zweimal gesehen. Das erste Mal war es eine Preview, da hatten mich die Darsteller in ihren Bann gezogen – ich war wirklich sehr angetan sowohl von Tänzern und Sängern. Das Bühnenbild ist nahezu perfekt – manchmal richtig schaurig. Besonders gefällt mir das Bild des Grafenschlosses: Es sieht total realistisch aus, und dabei so unheimlich.. Was mir auch gefällt, dass die Darsteller durch den Saal kommen. Bei meinem ersten Besuch habe ich mich richtig erschrocken als plötzlich ein Vampir im Grafenkostüm neben mir stand.

Zugegeben war ich nach meinem ersten Besuch insgesamt nicht so überzeugt – die Darsteller haben mich auf jeden Fall begeistern können, doch die Geschichte erschien mir teilweise zu langwierig und zu spannungslos. Einige Wochen später besuchte mich eine Freundin und überredete mich zu einem erneuten Besuch. Diesmal hatte mir die Geschichte sehr gefallen und das Ensemble hat mich vom Hocker gerissen. Die Darsteller waren beim zweiten Mal fast ausnahmslos aus der Zweitbesetzung – irgendwie konnten sie mich nicht ganz so stark begeistern. Im Nachhinein denke ich, dass bei der Preview das Ensemble einfach noch nicht so eingespielt gewesen ist und von daher finde ich das Stück mit der Erstbesetzung toll und durchaus empfehlenswert.

Was mich allerdings jedesmal begeistern konnte ist die Musik. Die Lieder sind teilweise wunderschön und richtige Ohrwürmer.

Da das Theater zwei Straßen weiter von mir ist, denke ich, dass ich es mit Sicherheit mindestens noch einmal anschauen werde.


**..Tickets..**

Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, über die Ticket-Hotline 01805-4444, im Internet über www.stageholding.de oder natürlich an der Kasse im Theater direkt.

Die Preise gliedern sich in fünf Preiskategorien, die nach jeweiligem Theaterbau bestimmt werden. Wie üblich bei den Stage Holding Produktionen ist PK1 die teuerste, PK 5 folglich die preisgünstigste. Nach meinen Erfahrungen ist die teuerste nicht unbedingt die beste, da sie von der ersten Reihe ab bis etwa Reihe 16 geht. Für meinen Geschmack ist es kein Genuss, wenn man in den ersten acht oder zehn Reihen sitzt, es ist einfach zu nah. Von daher würde ich entweder die hinteren Reihen der PK1 empfehlen oder einfach die PK2. Karten in der 5.PK rate ich ab. Die hinteren Reihen im Rang der Neuen Flora sind so weit entfernt, dass man nur Umrisse erkennt und manchmal sogar nicht erkennt, wer da gerade auf der Bühne steht.

Preislich gesehen sind die günstigsten Karten für 19 Euro zu bekommen, die teuersten liegen bei 89 Euro. Die Gliederung erfolgt nach den angegeben Preiskategorien, des weiteren auch nach Vorstellungstag. Dienstag bis Donnerstag und Sonntag Abend sind im Preis gleich und am niedrigsten, danach kommen Freitag Abend, Samstag Nachmittag und Sonntag Nachmittag, am teuersten ist der Samstag Abend.

Des weiteren gibt es Ermäßigungen. Schüler, Studenten, Azubis, Rentner und Behinderte bekommen 25%. Man muss lediglich einen gültigen Berechtigungsnachweis oder Ausweis bei der Kartenkontrolle vorlegen.

Das Theater ist übrigens wunderbar zu erreichen. Direkt gegenüber fährt die S-Bahn, vor dem Theater fährt der Bus und mit dem Auto kommt man direkt vor die Haustür. Die Neue Flora verfügt übrigens auch über ein eigenes Parkhaus, in dem man gegen eine kleine Gebühr sicher sein Auto abstellen kann.

Mehrere Informationen gibt es über die Stage Holding auf deren Internet-Seite, telefonisch über die Ticket-Hotline 01805-4444, im Reisebüro oder im Theater. Viele Informationen enthalten auch die in allen Stage Holding Theatern und zahlreichen Reisebüros/Theaterkassen ausgelegten Flyer.

In diesem Sinne: Es laden die Vampire zum Tanz!

19 Bewertungen