Tanz der Vampire Testbericht

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Erfahrungsbericht von Queeny72

Beiß mich, Graf!

Pro:

Musik, Darsteller

Kontra:

Ticketpreis

Empfehlung:

Ja

Als ich vor kurzem hörte, dass die Vampire nicht „aussterben“ werden, möchte ich Euch hier das schaurig-schöne Erlebnis etwas näher bringen.
Bis zum 31.08.03 ist dieses Musical noch in Stuttgart zu bewundern und wird ab dem 16.12.03 an Hamburg aufgeführt.
(P.S. Es wird Zeit, dass die Hamburger uns mal ein Musical in den Süden schicken. :) )

Ich habe das Musical in Stuttgart 2 Mal besucht und das hat sich gelohnt!

Bevor ich zum Inhalt des Musicals komme, möchte ich Euch die Umgebung dieses Theaters beschreiben. Da das SI-Zentrum auch nach dem Umzug der Vampire als Musical-Center bestehen bleibt, gehe ich hier besonders darauf ein.

SI-Zentrum:
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Speziell für die ehemals Stella-Musicals wurde in Stuttgart das SI-Zentrum errichtet. Es besteht aus 2 gegenüberliegenden Theatern die durch einen unterirdischen Tunnel miteinander verbunden sind. Das SI-Zentrum ist an das öffentliche Verkehrsnetz gebunden, der Bus hält direkt vor der Tür. Wer mit dem Auto anreist, kann dieses in der eigenen Tiefgarage abstellen. So ist man auch in der kalten Jahreszeit nicht gezwungen, Jacken oder Mäntel mitzunehmen.

Ich empfehle jedem Musical-Besucher vorher nicht essen zu gehen und sich etwa 2 Stunden vor Beginn hier einzufinden. Unter den Musicaltheatern befinden sich die Colonnaden. Hier befinden sich 19 Themenrestaurants und –bars:
Italienische Spezialitäten im \"Don Giovanni\", internationale Küche im \"Time Square\", \"Hit-Radio ANTENNE 1 Cafeteria\", \"The Dubliner\" - Irish Pub, \"Wiener Kaffeehaus\", bayerische \"Hausbrauerei Schlossturm\" und Biergarten mit selbst gebrautem Bier, Musicalrestaurant \"Backstage\" ... und vieles mehr.
Wir haben das SI-Zentrum bereits 4x mit den unterschiedlichsten Musicals besucht und davon 2 Mal die „Schwäbische Weinstube“ gewählt. Hier bekommt man typisch schwäbische Kost, wie Maultaschen, Käsespätzle oder Zwiebelrostbraten und die Preise sind (trotz Musical-Center) durchschnittlich. Das Restaurant ist mit dem Irish Pub verbunden. Je nach Tageszeit hat man vielleicht das Glück, das Essen mit Live-Musik begleitet zu bekommen.
Von der Gestaltung möchte ich den Time-Square hervorheben. Kreisrund gebaut und vom lauter Buffet-Ständen umrandet. In der Mitte kann man sich unter Bäumen entspannen, die mit Lichterketten verschönert sind. Die Atmosphäre ist fantastisch, man fühlt sich fast wie im Urlaub. So wird der Musical-Besuch zu einem echten Erlebnis!

Da SI-Zentrum bietet gleichzeitig auch noch die Übernachtung im eigenen Haus an. Ab 175,- EUR kann also auch gleich über Nacht bleiben. Wem das zuviel Geld ist, rate ich die Suche übers Internet in der Umgebung des SI-Zentrums. Hier bekommt man sogar extra Musical-Tarife, da viele Hotels vorrangig wochentags von Geschäftsleuten genutzt werden und sie wollen sich so die Wochenendbesucher sichern.

Einlass:
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Ca. 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung, werden die Türen der Musical-Hall geöffnet. Hier wird man ganz auf das Thema Vampire eingestimmt. Das Blut läuft von den Säulen der Halle, Alle Angestellten tragen den typischen schwarzen Umhang und Vampirzähne. Auf beiden Etagen gibt es die Möglichkeit, sich eine Erfrischung zu kaufen. Sekt, Bier, Cola oder …..
natürlich Blutorangensaft. :)
Ein Stand mit Vampir-Artikeln darf natürlich nicht fehlen. Hier bekommt man z.B.
CD des Musicals, Programmhefte, Tassen, Umhänge, Caps, T-Shirt, Flying Bat – die fliegende Fledermaus mit Batterie,
Anhänger….. und natürlich auch Vampirzähne!

Vor den Eingängen bekommt man noch mal die Möglichkeit, sich ein Programmheft zu kaufen. 5 EUR ist ein stolzer Preis, gehört aber für die meisten Besucher einfach dazu.

Ca. 20 Minuten vor Beginn werden endlich die Türen zum Theater geöffnet. Hier möchte ich extra auf die Freundlichkeit der Angestellten hinweisen. Es ist sicher nicht einfach 1.800 Besucher schnell und ohne Chaos auf Ihre Plätze zu bringen. Aber die Angestellten der Musical-Hall machen das fantastisch!

Vor Beginn des Musicals:
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Im Gegensatz zu manchen anderen Musicals, wie z.B. Cats, ist die Bühne vor Beginn uninteressant. Wir sitzen meistens seitlich auf einem Balkon, da ich gerne den Musikern bei ihrer Vorbereitung zusehe. Das Orchester ist auch hier unter der Bühne angebracht. Der Gong kündigt die letzten 5 Minuten bis zur Vorstellung an, die Spannung steigt.

Die Besetzung:
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Kevin Tarte – Graf von Krolock
Fredrik Wickerts – Alfred
Christian Paumgarten - Professor Abronsius
Barbara Köhler – Sarah
James Sbano – Chagal
Danielle Venemann – Magda
Jan Merchant – Rebecca
Robert D. Marx – Herbert
Stefan Büdenbender – Koukol

Die Handlung:
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In den Tiefen Transsylvaniens, forscht Prof. Abronsius nach der Existenz von Vampiren. Auf dieser Tour durch die tief verschneite Landschaft, begleitet ihn sein Assistent Alfred. Der Professor ist überzeugt, dass sich ganz in der Nähe ein Schloss mit Vampiren befinden muss. Aber schon nach kurzer Zeit verlieren sich die Beiden, aber Alfred findet seinen fast erfrorenen Lehrer und bringt ihn zu einem Gasthaus.
Hier kommt die humorvolle Seite dieses Musicals richtig zum Vorschein. Es darf viel gelacht werden.
Die Bewohner dieser Umgebung sind sehr abergläubisch und schwören auf Knoblauch Sie übertreiben es damit aber etwas und das erste Lied handelt auch von der Wirkung des Knoblauchs. Chagal, der Besitzer, ist ein Bärtiger, wohlbeleibter herzlicher Mensch mit einer wunderschönen Tochter. Alfred ist von ihrem Gesang auch direkt sehr angetan. Die Nacht artet in einer regelrechten Völkerwanderung aus. Das Bühnenbild stehlt das Haus sogar auf 2 Etagen dar, mit insgesamt 4 Schlafzimmern und einem Badezimmer. In den 4 Schlafzimmern: Chagal mit Frau Rebecca, Magda die Bedienung, Professor+Alfred und Sarah, die Tochter des Hauses.
Die Wanderung beginnt: Chagal steigt der Magd nach, seine Frau hinterher, Alfred sucht Sarah, Sarah sucht Alfred……
Alle laufen sich dabei kreuz und quer über die Füße und landen alle im Badezimmer, bei der ausgekleideten Sarah.
Diese wird von ihrem Vater auch gleich im Zimmer eingeschlossen und die Tür vernagelt.

In der tiefen Nacht lockt Graf von Krolock mit seinem Gesang, um Sarah zu sich zu rufen.

Es kommt wie es kommen muss: Sarah fühlt sich zu Hause eingesperrt und will fliehen. Alfred gesteht seine Zuneigung, die Sarah auch erwidert, aber er kann sie nicht davon abhalten, zum Schloss des Grafen zu gehen. Als Chagal davon erfährt, ist er sehr aufgebracht und rennt hinterher. Kurze Zeit später wird sein Körper gefunden und in den Gasthof gebracht. Der Professor entdeckt auch gleich die Bißpuren am Hals. Für ihn steht fest, Chagal wird ein Vampir werden, wenn er nicht gepfählt wird. Sie beschließen, dies in der Nacht zu vollziehen. In der Zwischenzeit trauert Magda um ihren Geliebten und wird bei der Gelegenheit gleich gebissen. Diese Szenen sind aber keinesfalls gruselig dargestellt, sondern voller Humor.
Der Professor und Alfred diskutieren erstmal eine Weile, wer jetzt die Sauerei mit dem Pfahl erledigen soll. Da der Tisch mit einem Leichentuch abgedeckt ist, bricht kurz das Chaos aus, als nicht Chagal, sondern seine Magda unter dem Tuch liegt. Chagal flüchtet und führt so die Beiden zum Schloss des Grafen.

Sie werden vom Grafen zuvorkommend empfangen seine Gäste zu sein. Bei dieser Gelegenheit stellt der Graf seinen Sohn vor, der nicht nur ein Vampir, sondern auch schwul ist. Er findet natürlich gleich an Alfred Gefallen. Für Alfred ist dieses Schloss der blanke Horror. Im Gegensatz zum Professor, der einen gesegneten Schlaf hat, wird er in den Träumen von lauter Vampiren heimgesucht. Dabei will er doch nur Sarah finden.
Gemeinsam mit dem Professor durchsuchen sie das Schloss und finden unter Anderem die Gruft de Grafen und seines Sohnes.
Doch auch diesmal geht alles schief. Der Professor bleibt an einem Geländer hängen und Alfred muss alleine in die Gruft steigen. Er schafft es aber nicht, die beiden zu pfählen und so verlassen die beiden unverrichteter Dinge den Keller. In diesem vergnügen sich dann Chagal mit seiner Vampir-Magda.
In einem Badezimmer findet er Sarah und will sie zur Flucht bewegen. Aber Sarah hat nur den Ball im Kopf und will bei diesem unbedingt dabei sein.
Prompt läuft Alfred dann Sohn Herbert in die Arme. Dieser gesteht ihm, dass er sich in ihn verliebt hat und lädt ihn ebenfalls zum Ball ein. Als Herbert Alfred beißen will, rettet ihn der Professor in letzter Sekunde.

Der Graf ruft zum Ball und die Gräber öffnen sich. Die Gestalten sind hungrig und verlangen nach Blut. Der Graf verspricht ihnen die beiden Wissenschaftler als Hauptspeise, verlangt aber im Gegenzug Sarah für sich alleine.
Alfred und der Professor können 2 Gestalten überwältigen und tauchen in deren Kleidern auf dem Ball unter. Sarah ist von dem Grafen bezaubert und bietet beim Tanz ihren Hals an, den der Graf auch direkt kostet. Der Professor glaubt, solange Sarah nicht stirbt, wäre sie noch zu retten.
Ballsäle haben allerdings eine Besonderheit. Sie sind meistens mit einer Spiegelwand verkleidet. Da Vampire die Eigenschaft haben kein Spiegelbild zu besitzen, fallen der Professor und Alfred direkt als Eindringlinge auf.

Das Ende wird Euch überraschen und wird deshalb auch nicht verraten. Sonst ist die ganze Spannung hinüber!

Musik:
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Wie in den meisten Musicals gibt es eine Hauptmusik, die sich öfters im Musical wiederholt.
Auffällig ist, dass in hier die Melodien von bekannten Liedern übernommen wurde. Ihr werdet z.B. Bonnie Tyler oder auch die Musik aus dem Film Streets of Fire wieder finden. Im ersten Moment ist das überraschend, man wird leicht abgelenkt von der Überlegung: „Woher kenn ich nur die Melodie?“ Aber sie sind dadurch sehr einprägend.
Die Musik ist wechselhaft zwischen Balladen und total Rock. Ich finde sie sehr modern und höre sie auch zu Hause sehr gerne.

Besetzung:
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Kevin Tarte ist der unschlagbare Graf. Schade, dass die Hamburger ihn nicht erleben dürfen, da er in Stuttgart das Nachfolgemusical übernehmen wird. Er hat eine kräftige überwältigende Stimme und eine majestätische Ausstrahlung. Seine Figur, die durch die Strumpfhosen besonders betont wird, macht nicht nur Sarah schwach.
Sarah hat eine sehr feine Stimme. Sie verkörpert sehr gut das sanfte, bezauberte Wesen.
Der Professor ist absolute klasse, besonders in seinem Lied „Wahrzeit“ zeigt er, in welcher Geschwindigkeit er die Kompliziertesten Worte singen kann.

Bühnenbild:
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Hier zeigt sich wieder, dass man in kürzester Zeit, einen Wald in ein Schloss verwandeln kann. Die Bühnenbilder sind sehr ideenreich und bis ins Detail an die jeweilige Situation angepasst. Wie in den meisten Musicals, sind die Umbauten auch hier nur eine Sache von Sekunden.

Kostüme:
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Hier zeigen die Maskenbildner was sie können! Die Gesichter sind perfekt geschminkt und schaurig schön. Bei dem Biss des Grafen, läuft das Blut an Sarahs Hals runter und färbt das weiße Kleid rot. (Ob das beim Waschen rausgeht?). Auch die Kleider sind eine Wucht. Die Untoten sehen nicht nur untot aus, sondern tragen auch Kleider, die schon reichlich Mottenzerfressen aussehen. Wenn Ihr Glück habt, begegnet Euch eine der Gestalten oder Vampire im Foyer oder in den Colonnaden. Dann könnt Ihr Euch die aufwendige Aufmachung genauer ansehen.

Ich wünsche Euch einen schönen schaurigen Abend in diesem tollen Musical! Aber Vorsicht…..
die Vampire sind näher als Ihr glaubt!

© 2003 Queeny72

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