Tanz der Vampire Testbericht

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Erfahrungsbericht von magnifico
Da fehlen einem die Worte...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
na ja, so ganz nun auch wieder nicht:
... so faszinierend und perfekt war die Aufführung von "Tanz der Vampire", in deren Genuß ich am SI Center in Stuttgart gekommen bin - eine Vorstellung, deren brillante Ausgestaltung wohl nie vergessen werde.
Zunächst jedoch für alle, die weder das Musical, das nach meiner Ansicht zumindest einmal erlebt - gesehen wäre viel zu wenig - haben sollte, noch den gleichnamigen Film, der 1966/67 entstanden und nicht annähernd der Atmosphäre und Brillianz des Musicals entsprechen kann, gesehen haben, hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten inhaltlichen Komponenten des Stückes
Professor Abronsius aus Königsberg hat sich als Vampirforscher einen Namen gemacht. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred, einem schüchternen jungen Wissenschaftler, begibt er sich auf eine Expedition in die tief verschneite Bergwelt Transsylvaniens. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire zu finden, die hier der Sage nach ein mysteriöses Schloß bewohnen sollen - und sie zu töten.
Schon kurz nach ihrer Ankunft in Transsylvanien verlieren sich die beiden aus den Augen. Alfred findet sich nach einigem Umherirren in einem einsam gelegenen Bauerndorf im Wirtshaus des Ehepaars Chagal und Rebecca wieder. In die Gaststube wird kurz darauf auch der steif gefrorene Professor Abronsius getragen. Wieder aufgetaut, sieht der Wissenschaftler gleich: Ein Gasthaus, das mit Unmengen von Knoblauch dekoriert ist, kann nur ein Hinweis auf die Existenz von Vampiren in der unmittelbaren Umgebung sein. Weiteres auffälliges Indiz: Die anwesenden Bauern und Holzfäller singen ein Hohelied auf das intensiv duftende Gemüse. Wirt Chagal und die Dorfbewohner wollen vom Verdacht des Professors allerdings nichts wissen.
Auf dem Weg zum Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt die beiden erschöpften Reisenden führt, fällt Alfreds Blick auf eine schöne junge Frau in der Badewanne: Sarah heißt die Tochter von Rebecca und Chagal, in die sich der unbeholfene junge Wissenschaftler prompt verliebt. Auch Sarah ist nicht abgeneigt, ist der Fremde doch so ganz anders als die Bauernburschen des Dorfes. Vater Chagal jedoch sind die zarten Bande, die hier entstehen könnten, ein Dom im Auge. Vorsichtshalber nagelt er Bretter vor die Zimmertür der schönen Tochter.
Er selbst hingegen hat keinerlei moralische Bedenken: Während Alfred und Sarah noch voneinander träumen, schleicht Chagal durch den Gasthof zur Magd Magda. Seine Frau Rebecca folgt ihm mit einer Salami bewaffnet, schlägt jedoch anstelle des untreuen Gatten versehentlich Professor Abronsius nieder.
Auch diese turbulente Nacht ist irgendwann einmal zu Ende. Doch als endlich alle in ihren Betten liegen, fällt ein dunkler Schatten auf das schlichte Wirtshaus: Graf von Krolock ist gekommen, um unmißverständlich klarzustellen, daß er Anspruch auf Sarahs Gunst erhebt. Der Graf ist Herr über ein Schloß in der Nähe des Gasthauses. Und: Er ist ein Vampir.
Ein neuer Tag bricht an, Professor Abronsius ist wieder zu Kräften gekommen. Er ist entschlossener denn je, die Vampire zu finden. Die Wirtsleute hüllen sich in Schweigen, werden jedoch sichtlich nervös, als ein Buckliger auftaucht. Der Vampirforscher ist sich sicher, daß es sich bei der merkwürdigen Gestalt nur um den Diener des mysteriösen Vampirgrafen handeln kann.
Inzwischen flirten Alfred und Sarah. heftig miteinander. Letztere ist allerdings vor allem nett zu ihrem Verehrer, um das Bad benützen zu dürfen. Und so kommt es, daß der verliebte Alfred durchs Schlüsselloch muß, wie Graf von Krolock durch eine Dachluke ins Badezimmer schwebt. Der finstere Adelige beißt nicht zu. Noch nicht. Er hat andere Plänen mit der jungen Frau: In Kürze wird der jährliche Mitternachtsball in seinem Schloß stattfinden, und in diesem Jahr soll die schöne Wirtstochter die Hauptattraktion sein.
Alfred ist alarmiert, doch bis er Abronsius und Chagal mit seinem Geschrei verständigt hat, ist der Vampir längst verschwunden.
Dem Nachwuchswissenschaftler läßt der Vorfall keine Ruhe. Er singt ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster, um ihr seine Liebe zu beweisen.
Doch die Angebetete ist gar nicht in ihrem Zimmer. Sie hat im Garten ein Geschenk des Grafen gefunden, das der bucklige Diener dort hinterlassen hat: Ein paar rote Stiefel. Sarah zieht sie an und taucht ein in einen Tagtraum, in dem Vampire tanzen und Graf von Krolock sie auffordert, als umschwärmtes Objekt der Begierde am Mitternachtsball teilzunehmen.
In diesem Traum sieht Sarah auch ihre Familie zusammen mit Magda, Alfred und den Dorfbewohnern. Sie beten für Stärke, um die Mächte des Bösen zu überwinden. Als Alfred ihren Namen ruft, findet Sarah sich abrupt in der Wirklichkeit wieder und läuft in den Stiefeln Hals über Kopf davon. Ihr Ziel: Das Schloß des Vampirgrafen.
Als Chagal bemerkt, daß seine Tochter verschwunden ist, macht er sich auf die Suche. Erfolglos. Am nächsten Tag wird sein lebloser Körper in die Gaststube getragen. Der erfahrene Vampirforscher Professor Abronsius erkennt sofort, daß der Hals des scheinbar Erfrorenen Biß-Spuren aufweist. Um Schlimmeres zu verhindern, will er Chagal pfählen, doch Witwe Rebecca weiß das zu verhindern.
In der Nacht macht Magda sich auf, um ihren verstorbenen Geliebten genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch Chagal erwacht überraschend aus seiner Starre und beißt zu. Die leblose Magd legt der neu geschaffene Vampir unter das Tuch, das eben noch ihn bedeckt hatte.
Derweil starten Abronsius und Alfred einen erneuten Versuch, Chagal per Pfahl zu Leibe zu rücken. Sie bemerken ihren Irrtum im letzten Moment, finden und überwältigen den untoten Wirt, der ihnen immerhin noch in dieser Nacht den Weg zum Schloß des Grafen von Krolock weist.
Der Vampir empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste. Ebenfalls recht erfreut über den unerwarteten Besuch ist Herbert, der Sohn des Grafen, der an Alfred Gefallen findet. Die beiden werden ohne weitere Umschweife als Übernachtungsgäste im Schloß aufge-nommen.
Später nimmt Graf von Krolock Alfred beiseite und bietet ihm an, sein väterlicher Freund zu sein. Der Professor, so der Vampir, sei ein alter Narr, der keine Ahnung habe von den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred. Außerdem stellt er Alfred in Aussicht, ihn zu Sarah zu führen.
Sarah, die sich tatsächlich bereits im Schloß des Grafen von Krolock befindet, wandert unruhig durch die düstere Halle. Prompt begegnet sie dem Hausherrn. Erneut läßt der Graf von ihr ab, ohne zugebissen zu haben.
Der Professor schläft tief und fest, während seinen Assistenten schwere Alpträume plagen - ein Vorgeschmack auf die choreographische und musikalische Meisterleistung, die im Finale des Zweiten Aktes den Zuschauer erwartet.
Zu recht befürchtet Alfred, Sarah an die Kreaturen der Nacht zu verlieren. Als er am nächsten Morgen erwacht, will er seinen Vorsatz, die Verehrte zu retten, sofort in die Tat umsetzen. Doch er hat die Rechnung ohne den Professor gemacht. Der nämlich ist voller Tatendrang, der Gruft des Schlosses einen Besuch abzustatten, in der er von Krolock nebst Sohn Herbert vermutet.
Tatsächlich erblicken die Wissenschaftler die Särge, die den Vampiren als Schlafstätte dienen. Doch alles geht schief: Der Professor bleibt beim Abstieg in die Krypta am Treppengeländer hängen, Alfred bringt es nicht übers Herz, die friedlich Schlafenden zu pfählen. So müssen die beiden unverrichteter Dinge ins Schloß zurückkehren. Auf der Suche nach einem leichteren Zugang zur Gruft gelangen sie in die gut sortierte Schloßbibliothek. Ge-bannt vertieft sich der Professor in die umfangreiche Sammlung - die Vampirjagd ist fürs Erste vergessen.
Da dringen die vertrauten Klänge von Sarahs Gesang in Alfreds Ohren. Seine Stunde ist gekommen. Er sucht Sarah und findet sie auch - in der Badewanne. In dem prachtvollen Badezimmer versucht er, sie zur Flucht zu bewegen, aber sie will davon nichts wissen. Sie ist fasziniert von der Großzügigkeit des Grafen, vor allem aber freut sie sich viel zu sehr auf den Mitternachtsball, der an diesem Abend im Schloß stattfinden soll. Schließlich weist sie ihren hartnäckigen Verehrer aus dem Badezimmer. Alfreds Liebe wird durch diese Abweisung nur noch stärker. Er beschwört, für diese Frau alles zu tun und zu geben.
Verzweifelt geht Alfred zurück in die Bibliothek, um den Professor um Rat zu bitten. Der jedoch ist so vertieft in seine Lektüre, daß er dem unglücklich Verliebten lediglich vorschlägt, es ihm gleich zu tun. Alfred zieht wahllos ein Buch aus dem Regal und hält ein Werk in der Hand, das den ver-heißungsvollen Titel "Ratgeber für Verliebte" trägt.
Was er darin liest, ermutigt ihn so sehr, daß er sich umgehend wieder auf den Weg ins Badezimmer macht. Dort erwartet ihn allerdings nicht Sarah, sondern Herbert. Und der ist um so aufgeschlossener. Alfred kann sich der Annäherungsversuche des Grafensohns kaum erwehren. Der Nachwuchswissenschaftler gerät vollends in Panik, als sein Blick auf den Spiegel fällt, in dem er seinen ihn umtanzenden Verehrer nicht sehen kann. In letzter Sekunde rettet ihn Professor Abronsius mit Hilfe eines Regenschirms.
Alfred und Abronsius flüchten auf den Schloßturm. Kaum wähnen sie sich in Sicherheit, taucht Graf von Krolock vor ihnen auf. Erneut fordert er den jungen Mann auf, sich vom Professor zu trennen und statt dessen ihm zu folgen. Dann verschwindet er wieder lautlos in der Nacht.
Abronsius und sein Assistent bleiben auf dem Schloßturm: Von dort können sie mitverfolgen, wie sich Graf von Krolocks zwielichtige Gäste pünktlich zum Beginn des Balls aus ihren Gräbern erheben. Beeindruckt müssen sie mit ansehen, wie die Untoten aus längst vergangenen Jahrhunderten Grabsteine beiseite schieben und steife Glieder lockern, um in einer langen Prozession gen Schloß zu streben.
Auf dem leeren Friedhof erscheint Graf von Krolock. Gedankenverloren geht er von Grabstein zu Grabstein, gedenkt noch einmal all jener, die er geliebt und doch mit einem einzigen Biß für immer verloren hat. Die Tatsache, daß er sein Glück zerstört, indem er danach greift das Elend seiner unseligen Existenz - drückt ihn nieder. Es gibt keinen Ausweg: Je mehr er versucht, seine Gier zu stillen, desto größer wird sie.
Im Festsaal des Schlosses hat längst der Mitternachtsball begonnen. Abronsius und Alfred ist es gelungen, sich als Vampire verkleidet unter die Gäste zu mischen. Graf von Krolock eröffnet die Feierlichkeiten mit der Ankündigung, es werde in diesem Jahr ein reiches Mahl geben.
Endlich präsentiert er Sarah. Während sie in seinen Armen über die Tanz-fläche gleitet, beißt er in ihren freimütig dargebotenen Hals.
Beim Menuett stellt der Professor zwar fest, daß die schöne Wirtstochter noch am Leben ist, aber die Zeit ist zu knapp, um sie zu entführen. Denn vor der großen Spiegelwand wird die Festgesellschaft des Schwindels gewahr. Während der Graf seine Gäste noch auffordert, sich auf die maskierten Sterblichen zu stürzen, gelingt es diesen, mit Hilfe zweier Kerzenleuchter ein Kreuz zu bilden:
Eine Barriere, die die Vampire nicht überwinden können.
Sarah, Alfred und Abronsius sind entkommen. Erschöpft machen sie Rast auf ihrer Wanderung durch die nächtliche Winterlandschaft Transsylvaniens. Während der Professor noch die hinter ihm liegenden Erlebnisse in seinem Notizbuch festhält, sinken sich Alfred und Sarah erleichtert in die Arme... doch am Ende steht der Weltherrschaft der Vampire nichts mehr im Wege.
Zugegeben, ich habe bis dato noch nicht allzu viele Musicals gesehen - dennoch hat mich die Dichte der künstlerischen Atmosphäre und die brillante Kombination von Melodie, Text und Choreographie, insbesondere in den beiden Finalstücken des ersten und zweiten Aktes, schlichtweg umgehauen - und mit mir auch meine Freunde, unter denen einige schon wesentlich mehr Musical-Erfahrungen hatten, als ich.
Zu keinem Augenblick war auch nur der Gedanke an Langeweile oder Eintönigkeit im Keim begriffen, und mit großer Verwunderung und beinahe schon Bedauern mußte ich erkennen, daß in einer subjektiv sehr kurz empfundenen Zeitspanne bereits der erste Akt mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit vorüber war - die Fesselung der Aufmerksamkeit durch das Bühnengeschehen war einfach absolut.
Höhepunkt des gesamten Stückes ist der facettenreiche "Tanz der Vampire", das Finale des Zweiten Aktes, in dem Rhythmus, Melodie, Text und Choreographie zu einer perfekten und mir, ebenso wie wohl auch vielen anderen Zuschauern, bis dahin unbekannten Einheit verschmolzen sind - mit der Folge eines minutenlangen Applauses und standing-ovations im gesamten Zuschauerbereich. Dabei ist gerade auch der Text sehr aktuell - "(...) die Welt, die ist uns scheißegal (...)" oder "(...) die Welt gehört den Rücksichtslosen (...)" - und zum Nachdenken geeignet, so man den von den höheren Sphären, in die man durch das Erlebnis dieses Musicals entrückt wird, zurückgekehrt ist.
Das Musical sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - und auch nicht am falschen Fleck in Sachen Kartenpreis sparen. Aus meiner Sicht war die alles andere als billige Abendkarte, die beinahe 200,- DM gekostet hat - nur gut, daß man als Student, Schüler, Wehr- oder Zivildienstleistender nur 50% bezahlen muß - zu jeder Sekunde ihr Geld ein Vielfaches wert - ich würde mir die Aufführung jederzeit wieder ansehen!
Deshalb mein letztes Wort: Ansehen, erleben und eintauchen in die bizarre Welt des Musicals - und der Alltag wird über Wochen hinweg eine Bereicherung erfahren!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-12 16:09:57 mit dem Titel Da war ich einfach hin und weg...
... so faszinierend und perfekt war die Aufführung von \"Tanz der Vampire\", in deren Genuß ich am SI Center in Stuttgart gekommen bin - eine Vorstellung, deren brillante Ausgestaltung wohl nie vergessen werde.
Zunächst jedoch für alle, die weder das Musical, das nach meiner Ansicht zumindest einmal erlebt - gesehen wäre viel zu wenig - haben sollte, noch den gleichnamigen Film, der 1966/67 entstanden und nicht annähernd der Atmosphäre und Brillianz des Musicals entsprechen kann, gesehen haben, hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten inhaltlichen Komponenten des Stückes
Professor Abronsius aus Königsberg hat sich als Vampirforscher einen Namen gemacht. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred, einem schüchternen jungen Wissenschaftler, begibt er sich auf eine Expedition in die tief verschneite Bergwelt Transsylvaniens. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire zu finden, die hier der Sage nach ein mysteriöses Schloß bewohnen sollen - und sie zu töten.
Schon kurz nach ihrer Ankunft in Transsylvanien verlieren sich die beiden aus den Augen. Alfred findet sich nach einigem Umherirren in einem einsam gelegenen Bauerndorf im Wirtshaus des Ehepaars Chagal und Rebecca wieder. In die Gaststube wird kurz darauf auch der steif gefrorene Professor Abronsius getragen. Wieder aufgetaut, sieht der Wissenschaftler gleich: Ein Gasthaus, das mit Unmengen von Knoblauch dekoriert ist, kann nur ein Hinweis auf die Existenz von Vampiren in der unmittelbaren Umgebung sein. Weiteres auffälliges Indiz: Die anwesenden Bauern und Holzfäller singen ein Hohelied auf das intensiv duftende Gemüse. Wirt Chagal und die Dorfbewohner wollen vom Verdacht des Professors allerdings nichts wissen.
Auf dem Weg zum Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt die beiden erschöpften Reisenden führt, fällt Alfreds Blick auf eine schöne junge Frau in der Badewanne: Sarah heißt die Tochter von Rebecca und Chagal, in die sich der unbeholfene junge Wissenschaftler prompt verliebt. Auch Sarah ist nicht abgeneigt, ist der Fremde doch so ganz anders als die Bauernburschen des Dorfes. Vater Chagal jedoch sind die zarten Bande, die hier entstehen könnten, ein Dom im Auge. Vorsichtshalber nagelt er Bretter vor die Zimmertür der schönen Tochter.
Er selbst hingegen hat keinerlei moralische Bedenken: Während Alfred und Sarah noch voneinander träumen, schleicht Chagal durch den Gasthof zur Magd Magda. Seine Frau Rebecca folgt ihm mit einer Salami bewaffnet, schlägt jedoch anstelle des untreuen Gatten versehentlich Professor Abronsius nieder.
Auch diese turbulente Nacht ist irgendwann einmal zu Ende. Doch als endlich alle in ihren Betten liegen, fällt ein dunkler Schatten auf das schlichte Wirtshaus: Graf von Krolock ist gekommen, um unmißverständlich klarzustellen, daß er Anspruch auf Sarahs Gunst erhebt. Der Graf ist Herr über ein Schloß in der Nähe des Gasthauses. Und: Er ist ein Vampir.
Ein neuer Tag bricht an, Professor Abronsius ist wieder zu Kräften gekommen. Er ist entschlossener denn je, die Vampire zu finden. Die Wirtsleute hüllen sich in Schweigen, werden jedoch sichtlich nervös, als ein Buckliger auftaucht. Der Vampirforscher ist sich sicher, daß es sich bei der merkwürdigen Gestalt nur um den Diener des mysteriösen Vampirgrafen handeln kann.
Inzwischen flirten Alfred und Sarah. heftig miteinander. Letztere ist allerdings vor allem nett zu ihrem Verehrer, um das Bad benützen zu dürfen. Und so kommt es, daß der verliebte Alfred durchs Schlüsselloch muß, wie Graf von Krolock durch eine Dachluke ins Badezimmer schwebt. Der finstere Adelige beißt nicht zu. Noch nicht. Er hat andere Plänen mit der jungen Frau: In Kürze wird der jährliche Mitternachtsball in seinem Schloß stattfinden, und in diesem Jahr soll die schöne Wirtstochter die Hauptattraktion sein.
Alfred ist alarmiert, doch bis er Abronsius und Chagal mit seinem Geschrei verständigt hat, ist der Vampir längst verschwunden.
Dem Nachwuchswissenschaftler läßt der Vorfall keine Ruhe. Er singt ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster, um ihr seine Liebe zu beweisen.
Doch die Angebetete ist gar nicht in ihrem Zimmer. Sie hat im Garten ein Geschenk des Grafen gefunden, das der bucklige Diener dort hinterlassen hat: Ein paar rote Stiefel. Sarah zieht sie an und taucht ein in einen Tagtraum, in dem Vampire tanzen und Graf von Krolock sie auffordert, als umschwärmtes Objekt der Begierde am Mitternachtsball teilzunehmen.
In diesem Traum sieht Sarah auch ihre Familie zusammen mit Magda, Alfred und den Dorfbewohnern. Sie beten für Stärke, um die Mächte des Bösen zu überwinden. Als Alfred ihren Namen ruft, findet Sarah sich abrupt in der Wirklichkeit wieder und läuft in den Stiefeln Hals über Kopf davon. Ihr Ziel: Das Schloß des Vampirgrafen.
Als Chagal bemerkt, daß seine Tochter verschwunden ist, macht er sich auf die Suche. Erfolglos. Am nächsten Tag wird sein lebloser Körper in die Gaststube getragen. Der erfahrene Vampirforscher Professor Abronsius erkennt sofort, daß der Hals des scheinbar Erfrorenen Biß-Spuren aufweist. Um Schlimmeres zu verhindern, will er Chagal pfählen, doch Witwe Rebecca weiß das zu verhindern.
In der Nacht macht Magda sich auf, um ihren verstorbenen Geliebten genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch Chagal erwacht überraschend aus seiner Starre und beißt zu. Die leblose Magd legt der neu geschaffene Vampir unter das Tuch, das eben noch ihn bedeckt hatte.
Derweil starten Abronsius und Alfred einen erneuten Versuch, Chagal per Pfahl zu Leibe zu rücken. Sie bemerken ihren Irrtum im letzten Moment, finden und überwältigen den untoten Wirt, der ihnen immerhin noch in dieser Nacht den Weg zum Schloß des Grafen von Krolock weist.
Der Vampir empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste. Ebenfalls recht erfreut über den unerwarteten Besuch ist Herbert, der Sohn des Grafen, der an Alfred Gefallen findet. Die beiden werden ohne weitere Umschweife als Übernachtungsgäste im Schloß aufge-nommen.
Später nimmt Graf von Krolock Alfred beiseite und bietet ihm an, sein väterlicher Freund zu sein. Der Professor, so der Vampir, sei ein alter Narr, der keine Ahnung habe von den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred. Außerdem stellt er Alfred in Aussicht, ihn zu Sarah zu führen.
Sarah, die sich tatsächlich bereits im Schloß des Grafen von Krolock befindet, wandert unruhig durch die düstere Halle. Prompt begegnet sie dem Hausherrn. Erneut läßt der Graf von ihr ab, ohne zugebissen zu haben.
Der Professor schläft tief und fest, während seinen Assistenten schwere Alpträume plagen - ein Vorgeschmack auf die choreographische und musikalische Meisterleistung, die im Finale des Zweiten Aktes den Zuschauer erwartet.
Zu recht befürchtet Alfred, Sarah an die Kreaturen der Nacht zu verlieren. Als er am nächsten Morgen erwacht, will er seinen Vorsatz, die Verehrte zu retten, sofort in die Tat umsetzen. Doch er hat die Rechnung ohne den Professor gemacht. Der nämlich ist voller Tatendrang, der Gruft des Schlosses einen Besuch abzustatten, in der er von Krolock nebst Sohn Herbert vermutet.
Tatsächlich erblicken die Wissenschaftler die Särge, die den Vampiren als Schlafstätte dienen. Doch alles geht schief: Der Professor bleibt beim Abstieg in die Krypta am Treppengeländer hängen, Alfred bringt es nicht übers Herz, die friedlich Schlafenden zu pfählen. So müssen die beiden unverrichteter Dinge ins Schloß zurückkehren. Auf der Suche nach einem leichteren Zugang zur Gruft gelangen sie in die gut sortierte Schloßbibliothek. Ge-bannt vertieft sich der Professor in die umfangreiche Sammlung - die Vampirjagd ist fürs Erste vergessen.
Da dringen die vertrauten Klänge von Sarahs Gesang in Alfreds Ohren. Seine Stunde ist gekommen. Er sucht Sarah und findet sie auch - in der Badewanne. In dem prachtvollen Badezimmer versucht er, sie zur Flucht zu bewegen, aber sie will davon nichts wissen. Sie ist fasziniert von der Großzügigkeit des Grafen, vor allem aber freut sie sich viel zu sehr auf den Mitternachtsball, der an diesem Abend im Schloß stattfinden soll. Schließlich weist sie ihren hartnäckigen Verehrer aus dem Badezimmer. Alfreds Liebe wird durch diese Abweisung nur noch stärker. Er beschwört, für diese Frau alles zu tun und zu geben.
Verzweifelt geht Alfred zurück in die Bibliothek, um den Professor um Rat zu bitten. Der jedoch ist so vertieft in seine Lektüre, daß er dem unglücklich Verliebten lediglich vorschlägt, es ihm gleich zu tun. Alfred zieht wahllos ein Buch aus dem Regal und hält ein Werk in der Hand, das den ver-heißungsvollen Titel \"Ratgeber für Verliebte\" trägt.
Was er darin liest, ermutigt ihn so sehr, daß er sich umgehend wieder auf den Weg ins Badezimmer macht. Dort erwartet ihn allerdings nicht Sarah, sondern Herbert. Und der ist um so aufgeschlossener. Alfred kann sich der Annäherungsversuche des Grafensohns kaum erwehren. Der Nachwuchswissenschaftler gerät vollends in Panik, als sein Blick auf den Spiegel fällt, in dem er seinen ihn umtanzenden Verehrer nicht sehen kann. In letzter Sekunde rettet ihn Professor Abronsius mit Hilfe eines Regenschirms.
Alfred und Abronsius flüchten auf den Schloßturm. Kaum wähnen sie sich in Sicherheit, taucht Graf von Krolock vor ihnen auf. Erneut fordert er den jungen Mann auf, sich vom Professor zu trennen und statt dessen ihm zu folgen. Dann verschwindet er wieder lautlos in der Nacht.
Abronsius und sein Assistent bleiben auf dem Schloßturm: Von dort können sie mitverfolgen, wie sich Graf von Krolocks zwielichtige Gäste pünktlich zum Beginn des Balls aus ihren Gräbern erheben. Beeindruckt müssen sie mit ansehen, wie die Untoten aus längst vergangenen Jahrhunderten Grabsteine beiseite schieben und steife Glieder lockern, um in einer langen Prozession gen Schloß zu streben.
Auf dem leeren Friedhof erscheint Graf von Krolock. Gedankenverloren geht er von Grabstein zu Grabstein, gedenkt noch einmal all jener, die er geliebt und doch mit einem einzigen Biß für immer verloren hat. Die Tatsache, daß er sein Glück zerstört, indem er danach greift das Elend seiner unseligen Existenz - drückt ihn nieder. Es gibt keinen Ausweg: Je mehr er versucht, seine Gier zu stillen, desto größer wird sie.
Im Festsaal des Schlosses hat längst der Mitternachtsball begonnen. Abronsius und Alfred ist es gelungen, sich als Vampire verkleidet unter die Gäste zu mischen. Graf von Krolock eröffnet die Feierlichkeiten mit der Ankündigung, es werde in diesem Jahr ein reiches Mahl geben.
Endlich präsentiert er Sarah. Während sie in seinen Armen über die Tanz-fläche gleitet, beißt er in ihren freimütig dargebotenen Hals.
Beim Menuett stellt der Professor zwar fest, daß die schöne Wirtstochter noch am Leben ist, aber die Zeit ist zu knapp, um sie zu entführen. Denn vor der großen Spiegelwand wird die Festgesellschaft des Schwindels gewahr. Während der Graf seine Gäste noch auffordert, sich auf die maskierten Sterblichen zu stürzen, gelingt es diesen, mit Hilfe zweier Kerzenleuchter ein Kreuz zu bilden:
Eine Barriere, die die Vampire nicht überwinden können.
Sarah, Alfred und Abronsius sind entkommen. Erschöpft machen sie Rast auf ihrer Wanderung durch die nächtliche Winterlandschaft Transsylvaniens. Während der Professor noch die hinter ihm liegenden Erlebnisse in seinem Notizbuch festhält, sinken sich Alfred und Sarah erleichtert in die Arme... doch am Ende steht der Weltherrschaft der Vampire nichts mehr im Wege.
Zugegeben, ich habe bis dato noch nicht allzu viele Musicals gesehen - dennoch hat mich die Dichte der künstlerischen Atmosphäre und die brillante Kombination von Melodie, Text und Choreographie, insbesondere in den beiden Finalstücken des ersten und zweiten Aktes, schlichtweg umgehauen - und mit mir auch meine Freunde, unter denen einige schon wesentlich mehr Musical-Erfahrungen hatten, als ich.
Zu keinem Augenblick war auch nur der Gedanke an Langeweile oder Eintönigkeit im Keim begriffen, und mit großer Verwunderung und beinahe schon Bedauern mußte ich erkennen, daß in einer subjektiv sehr kurz empfundenen Zeitspanne bereits der erste Akt mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit vorüber war - die Fesselung der Aufmerksamkeit durch das Bühnengeschehen war einfach absolut.
Höhepunkt des gesamten Stückes ist der facettenreiche \"Tanz der Vampire\", das Finale des Zweiten Aktes, in dem Rhythmus, Melodie, Text und Choreographie zu einer perfekten und mir, ebenso wie wohl auch vielen anderen Zuschauern, bis dahin unbekannten Einheit verschmolzen sind - mit der Folge eines minutenlangen Applauses und standing-ovations im gesamten Zuschauerbereich. Dabei ist gerade auch der Text sehr aktuell - \"(...) die Welt, die ist uns scheißegal (...)\" oder \"(...) die Welt gehört den Rücksichtslosen (...)\" - und zum Nachdenken geeignet, so man den von den höheren Sphären, in die man durch das Erlebnis dieses Musicals entrückt wird, zurückgekehrt ist.
Das Musical sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - und auch nicht am falschen Fleck in Sachen Kartenpreis sparen. Aus meiner Sicht war die alles andere als billige Abendkarte, die beinahe 200,- DM gekostet hat - nur gut, daß man als Student, Schüler, Wehr- oder Zivildienstleistender nur 50% bezahlen muß - zu jeder Sekunde ihr Geld ein Vielfaches wert - ich würde mir die Aufführung jederzeit wieder ansehen!
Deshalb mein letztes Wort: Ansehen, erleben und eintauchen in die bizarre Welt des Musicals - und der Alltag wird über Wochen hinweg eine Bereicherung erfahren!!!
... so faszinierend und perfekt war die Aufführung von "Tanz der Vampire", in deren Genuß ich am SI Center in Stuttgart gekommen bin - eine Vorstellung, deren brillante Ausgestaltung wohl nie vergessen werde.
Zunächst jedoch für alle, die weder das Musical, das nach meiner Ansicht zumindest einmal erlebt - gesehen wäre viel zu wenig - haben sollte, noch den gleichnamigen Film, der 1966/67 entstanden und nicht annähernd der Atmosphäre und Brillianz des Musicals entsprechen kann, gesehen haben, hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten inhaltlichen Komponenten des Stückes
Professor Abronsius aus Königsberg hat sich als Vampirforscher einen Namen gemacht. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred, einem schüchternen jungen Wissenschaftler, begibt er sich auf eine Expedition in die tief verschneite Bergwelt Transsylvaniens. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire zu finden, die hier der Sage nach ein mysteriöses Schloß bewohnen sollen - und sie zu töten.
Schon kurz nach ihrer Ankunft in Transsylvanien verlieren sich die beiden aus den Augen. Alfred findet sich nach einigem Umherirren in einem einsam gelegenen Bauerndorf im Wirtshaus des Ehepaars Chagal und Rebecca wieder. In die Gaststube wird kurz darauf auch der steif gefrorene Professor Abronsius getragen. Wieder aufgetaut, sieht der Wissenschaftler gleich: Ein Gasthaus, das mit Unmengen von Knoblauch dekoriert ist, kann nur ein Hinweis auf die Existenz von Vampiren in der unmittelbaren Umgebung sein. Weiteres auffälliges Indiz: Die anwesenden Bauern und Holzfäller singen ein Hohelied auf das intensiv duftende Gemüse. Wirt Chagal und die Dorfbewohner wollen vom Verdacht des Professors allerdings nichts wissen.
Auf dem Weg zum Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt die beiden erschöpften Reisenden führt, fällt Alfreds Blick auf eine schöne junge Frau in der Badewanne: Sarah heißt die Tochter von Rebecca und Chagal, in die sich der unbeholfene junge Wissenschaftler prompt verliebt. Auch Sarah ist nicht abgeneigt, ist der Fremde doch so ganz anders als die Bauernburschen des Dorfes. Vater Chagal jedoch sind die zarten Bande, die hier entstehen könnten, ein Dom im Auge. Vorsichtshalber nagelt er Bretter vor die Zimmertür der schönen Tochter.
Er selbst hingegen hat keinerlei moralische Bedenken: Während Alfred und Sarah noch voneinander träumen, schleicht Chagal durch den Gasthof zur Magd Magda. Seine Frau Rebecca folgt ihm mit einer Salami bewaffnet, schlägt jedoch anstelle des untreuen Gatten versehentlich Professor Abronsius nieder.
Auch diese turbulente Nacht ist irgendwann einmal zu Ende. Doch als endlich alle in ihren Betten liegen, fällt ein dunkler Schatten auf das schlichte Wirtshaus: Graf von Krolock ist gekommen, um unmißverständlich klarzustellen, daß er Anspruch auf Sarahs Gunst erhebt. Der Graf ist Herr über ein Schloß in der Nähe des Gasthauses. Und: Er ist ein Vampir.
Ein neuer Tag bricht an, Professor Abronsius ist wieder zu Kräften gekommen. Er ist entschlossener denn je, die Vampire zu finden. Die Wirtsleute hüllen sich in Schweigen, werden jedoch sichtlich nervös, als ein Buckliger auftaucht. Der Vampirforscher ist sich sicher, daß es sich bei der merkwürdigen Gestalt nur um den Diener des mysteriösen Vampirgrafen handeln kann.
Inzwischen flirten Alfred und Sarah. heftig miteinander. Letztere ist allerdings vor allem nett zu ihrem Verehrer, um das Bad benützen zu dürfen. Und so kommt es, daß der verliebte Alfred durchs Schlüsselloch muß, wie Graf von Krolock durch eine Dachluke ins Badezimmer schwebt. Der finstere Adelige beißt nicht zu. Noch nicht. Er hat andere Plänen mit der jungen Frau: In Kürze wird der jährliche Mitternachtsball in seinem Schloß stattfinden, und in diesem Jahr soll die schöne Wirtstochter die Hauptattraktion sein.
Alfred ist alarmiert, doch bis er Abronsius und Chagal mit seinem Geschrei verständigt hat, ist der Vampir längst verschwunden.
Dem Nachwuchswissenschaftler läßt der Vorfall keine Ruhe. Er singt ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster, um ihr seine Liebe zu beweisen.
Doch die Angebetete ist gar nicht in ihrem Zimmer. Sie hat im Garten ein Geschenk des Grafen gefunden, das der bucklige Diener dort hinterlassen hat: Ein paar rote Stiefel. Sarah zieht sie an und taucht ein in einen Tagtraum, in dem Vampire tanzen und Graf von Krolock sie auffordert, als umschwärmtes Objekt der Begierde am Mitternachtsball teilzunehmen.
In diesem Traum sieht Sarah auch ihre Familie zusammen mit Magda, Alfred und den Dorfbewohnern. Sie beten für Stärke, um die Mächte des Bösen zu überwinden. Als Alfred ihren Namen ruft, findet Sarah sich abrupt in der Wirklichkeit wieder und läuft in den Stiefeln Hals über Kopf davon. Ihr Ziel: Das Schloß des Vampirgrafen.
Als Chagal bemerkt, daß seine Tochter verschwunden ist, macht er sich auf die Suche. Erfolglos. Am nächsten Tag wird sein lebloser Körper in die Gaststube getragen. Der erfahrene Vampirforscher Professor Abronsius erkennt sofort, daß der Hals des scheinbar Erfrorenen Biß-Spuren aufweist. Um Schlimmeres zu verhindern, will er Chagal pfählen, doch Witwe Rebecca weiß das zu verhindern.
In der Nacht macht Magda sich auf, um ihren verstorbenen Geliebten genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch Chagal erwacht überraschend aus seiner Starre und beißt zu. Die leblose Magd legt der neu geschaffene Vampir unter das Tuch, das eben noch ihn bedeckt hatte.
Derweil starten Abronsius und Alfred einen erneuten Versuch, Chagal per Pfahl zu Leibe zu rücken. Sie bemerken ihren Irrtum im letzten Moment, finden und überwältigen den untoten Wirt, der ihnen immerhin noch in dieser Nacht den Weg zum Schloß des Grafen von Krolock weist.
Der Vampir empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste. Ebenfalls recht erfreut über den unerwarteten Besuch ist Herbert, der Sohn des Grafen, der an Alfred Gefallen findet. Die beiden werden ohne weitere Umschweife als Übernachtungsgäste im Schloß aufge-nommen.
Später nimmt Graf von Krolock Alfred beiseite und bietet ihm an, sein väterlicher Freund zu sein. Der Professor, so der Vampir, sei ein alter Narr, der keine Ahnung habe von den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred. Außerdem stellt er Alfred in Aussicht, ihn zu Sarah zu führen.
Sarah, die sich tatsächlich bereits im Schloß des Grafen von Krolock befindet, wandert unruhig durch die düstere Halle. Prompt begegnet sie dem Hausherrn. Erneut läßt der Graf von ihr ab, ohne zugebissen zu haben.
Der Professor schläft tief und fest, während seinen Assistenten schwere Alpträume plagen - ein Vorgeschmack auf die choreographische und musikalische Meisterleistung, die im Finale des Zweiten Aktes den Zuschauer erwartet.
Zu recht befürchtet Alfred, Sarah an die Kreaturen der Nacht zu verlieren. Als er am nächsten Morgen erwacht, will er seinen Vorsatz, die Verehrte zu retten, sofort in die Tat umsetzen. Doch er hat die Rechnung ohne den Professor gemacht. Der nämlich ist voller Tatendrang, der Gruft des Schlosses einen Besuch abzustatten, in der er von Krolock nebst Sohn Herbert vermutet.
Tatsächlich erblicken die Wissenschaftler die Särge, die den Vampiren als Schlafstätte dienen. Doch alles geht schief: Der Professor bleibt beim Abstieg in die Krypta am Treppengeländer hängen, Alfred bringt es nicht übers Herz, die friedlich Schlafenden zu pfählen. So müssen die beiden unverrichteter Dinge ins Schloß zurückkehren. Auf der Suche nach einem leichteren Zugang zur Gruft gelangen sie in die gut sortierte Schloßbibliothek. Ge-bannt vertieft sich der Professor in die umfangreiche Sammlung - die Vampirjagd ist fürs Erste vergessen.
Da dringen die vertrauten Klänge von Sarahs Gesang in Alfreds Ohren. Seine Stunde ist gekommen. Er sucht Sarah und findet sie auch - in der Badewanne. In dem prachtvollen Badezimmer versucht er, sie zur Flucht zu bewegen, aber sie will davon nichts wissen. Sie ist fasziniert von der Großzügigkeit des Grafen, vor allem aber freut sie sich viel zu sehr auf den Mitternachtsball, der an diesem Abend im Schloß stattfinden soll. Schließlich weist sie ihren hartnäckigen Verehrer aus dem Badezimmer. Alfreds Liebe wird durch diese Abweisung nur noch stärker. Er beschwört, für diese Frau alles zu tun und zu geben.
Verzweifelt geht Alfred zurück in die Bibliothek, um den Professor um Rat zu bitten. Der jedoch ist so vertieft in seine Lektüre, daß er dem unglücklich Verliebten lediglich vorschlägt, es ihm gleich zu tun. Alfred zieht wahllos ein Buch aus dem Regal und hält ein Werk in der Hand, das den ver-heißungsvollen Titel "Ratgeber für Verliebte" trägt.
Was er darin liest, ermutigt ihn so sehr, daß er sich umgehend wieder auf den Weg ins Badezimmer macht. Dort erwartet ihn allerdings nicht Sarah, sondern Herbert. Und der ist um so aufgeschlossener. Alfred kann sich der Annäherungsversuche des Grafensohns kaum erwehren. Der Nachwuchswissenschaftler gerät vollends in Panik, als sein Blick auf den Spiegel fällt, in dem er seinen ihn umtanzenden Verehrer nicht sehen kann. In letzter Sekunde rettet ihn Professor Abronsius mit Hilfe eines Regenschirms.
Alfred und Abronsius flüchten auf den Schloßturm. Kaum wähnen sie sich in Sicherheit, taucht Graf von Krolock vor ihnen auf. Erneut fordert er den jungen Mann auf, sich vom Professor zu trennen und statt dessen ihm zu folgen. Dann verschwindet er wieder lautlos in der Nacht.
Abronsius und sein Assistent bleiben auf dem Schloßturm: Von dort können sie mitverfolgen, wie sich Graf von Krolocks zwielichtige Gäste pünktlich zum Beginn des Balls aus ihren Gräbern erheben. Beeindruckt müssen sie mit ansehen, wie die Untoten aus längst vergangenen Jahrhunderten Grabsteine beiseite schieben und steife Glieder lockern, um in einer langen Prozession gen Schloß zu streben.
Auf dem leeren Friedhof erscheint Graf von Krolock. Gedankenverloren geht er von Grabstein zu Grabstein, gedenkt noch einmal all jener, die er geliebt und doch mit einem einzigen Biß für immer verloren hat. Die Tatsache, daß er sein Glück zerstört, indem er danach greift das Elend seiner unseligen Existenz - drückt ihn nieder. Es gibt keinen Ausweg: Je mehr er versucht, seine Gier zu stillen, desto größer wird sie.
Im Festsaal des Schlosses hat längst der Mitternachtsball begonnen. Abronsius und Alfred ist es gelungen, sich als Vampire verkleidet unter die Gäste zu mischen. Graf von Krolock eröffnet die Feierlichkeiten mit der Ankündigung, es werde in diesem Jahr ein reiches Mahl geben.
Endlich präsentiert er Sarah. Während sie in seinen Armen über die Tanz-fläche gleitet, beißt er in ihren freimütig dargebotenen Hals.
Beim Menuett stellt der Professor zwar fest, daß die schöne Wirtstochter noch am Leben ist, aber die Zeit ist zu knapp, um sie zu entführen. Denn vor der großen Spiegelwand wird die Festgesellschaft des Schwindels gewahr. Während der Graf seine Gäste noch auffordert, sich auf die maskierten Sterblichen zu stürzen, gelingt es diesen, mit Hilfe zweier Kerzenleuchter ein Kreuz zu bilden:
Eine Barriere, die die Vampire nicht überwinden können.
Sarah, Alfred und Abronsius sind entkommen. Erschöpft machen sie Rast auf ihrer Wanderung durch die nächtliche Winterlandschaft Transsylvaniens. Während der Professor noch die hinter ihm liegenden Erlebnisse in seinem Notizbuch festhält, sinken sich Alfred und Sarah erleichtert in die Arme... doch am Ende steht der Weltherrschaft der Vampire nichts mehr im Wege.
Zugegeben, ich habe bis dato noch nicht allzu viele Musicals gesehen - dennoch hat mich die Dichte der künstlerischen Atmosphäre und die brillante Kombination von Melodie, Text und Choreographie, insbesondere in den beiden Finalstücken des ersten und zweiten Aktes, schlichtweg umgehauen - und mit mir auch meine Freunde, unter denen einige schon wesentlich mehr Musical-Erfahrungen hatten, als ich.
Zu keinem Augenblick war auch nur der Gedanke an Langeweile oder Eintönigkeit im Keim begriffen, und mit großer Verwunderung und beinahe schon Bedauern mußte ich erkennen, daß in einer subjektiv sehr kurz empfundenen Zeitspanne bereits der erste Akt mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit vorüber war - die Fesselung der Aufmerksamkeit durch das Bühnengeschehen war einfach absolut.
Höhepunkt des gesamten Stückes ist der facettenreiche "Tanz der Vampire", das Finale des Zweiten Aktes, in dem Rhythmus, Melodie, Text und Choreographie zu einer perfekten und mir, ebenso wie wohl auch vielen anderen Zuschauern, bis dahin unbekannten Einheit verschmolzen sind - mit der Folge eines minutenlangen Applauses und standing-ovations im gesamten Zuschauerbereich. Dabei ist gerade auch der Text sehr aktuell - "(...) die Welt, die ist uns scheißegal (...)" oder "(...) die Welt gehört den Rücksichtslosen (...)" - und zum Nachdenken geeignet, so man den von den höheren Sphären, in die man durch das Erlebnis dieses Musicals entrückt wird, zurückgekehrt ist.
Das Musical sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - und auch nicht am falschen Fleck in Sachen Kartenpreis sparen. Aus meiner Sicht war die alles andere als billige Abendkarte, die beinahe 200,- DM gekostet hat - nur gut, daß man als Student, Schüler, Wehr- oder Zivildienstleistender nur 50% bezahlen muß - zu jeder Sekunde ihr Geld ein Vielfaches wert - ich würde mir die Aufführung jederzeit wieder ansehen!
Deshalb mein letztes Wort: Ansehen, erleben und eintauchen in die bizarre Welt des Musicals - und der Alltag wird über Wochen hinweg eine Bereicherung erfahren!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-12 16:09:57 mit dem Titel Da war ich einfach hin und weg...
... so faszinierend und perfekt war die Aufführung von \"Tanz der Vampire\", in deren Genuß ich am SI Center in Stuttgart gekommen bin - eine Vorstellung, deren brillante Ausgestaltung wohl nie vergessen werde.
Zunächst jedoch für alle, die weder das Musical, das nach meiner Ansicht zumindest einmal erlebt - gesehen wäre viel zu wenig - haben sollte, noch den gleichnamigen Film, der 1966/67 entstanden und nicht annähernd der Atmosphäre und Brillianz des Musicals entsprechen kann, gesehen haben, hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten inhaltlichen Komponenten des Stückes
Professor Abronsius aus Königsberg hat sich als Vampirforscher einen Namen gemacht. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred, einem schüchternen jungen Wissenschaftler, begibt er sich auf eine Expedition in die tief verschneite Bergwelt Transsylvaniens. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire zu finden, die hier der Sage nach ein mysteriöses Schloß bewohnen sollen - und sie zu töten.
Schon kurz nach ihrer Ankunft in Transsylvanien verlieren sich die beiden aus den Augen. Alfred findet sich nach einigem Umherirren in einem einsam gelegenen Bauerndorf im Wirtshaus des Ehepaars Chagal und Rebecca wieder. In die Gaststube wird kurz darauf auch der steif gefrorene Professor Abronsius getragen. Wieder aufgetaut, sieht der Wissenschaftler gleich: Ein Gasthaus, das mit Unmengen von Knoblauch dekoriert ist, kann nur ein Hinweis auf die Existenz von Vampiren in der unmittelbaren Umgebung sein. Weiteres auffälliges Indiz: Die anwesenden Bauern und Holzfäller singen ein Hohelied auf das intensiv duftende Gemüse. Wirt Chagal und die Dorfbewohner wollen vom Verdacht des Professors allerdings nichts wissen.
Auf dem Weg zum Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt die beiden erschöpften Reisenden führt, fällt Alfreds Blick auf eine schöne junge Frau in der Badewanne: Sarah heißt die Tochter von Rebecca und Chagal, in die sich der unbeholfene junge Wissenschaftler prompt verliebt. Auch Sarah ist nicht abgeneigt, ist der Fremde doch so ganz anders als die Bauernburschen des Dorfes. Vater Chagal jedoch sind die zarten Bande, die hier entstehen könnten, ein Dom im Auge. Vorsichtshalber nagelt er Bretter vor die Zimmertür der schönen Tochter.
Er selbst hingegen hat keinerlei moralische Bedenken: Während Alfred und Sarah noch voneinander träumen, schleicht Chagal durch den Gasthof zur Magd Magda. Seine Frau Rebecca folgt ihm mit einer Salami bewaffnet, schlägt jedoch anstelle des untreuen Gatten versehentlich Professor Abronsius nieder.
Auch diese turbulente Nacht ist irgendwann einmal zu Ende. Doch als endlich alle in ihren Betten liegen, fällt ein dunkler Schatten auf das schlichte Wirtshaus: Graf von Krolock ist gekommen, um unmißverständlich klarzustellen, daß er Anspruch auf Sarahs Gunst erhebt. Der Graf ist Herr über ein Schloß in der Nähe des Gasthauses. Und: Er ist ein Vampir.
Ein neuer Tag bricht an, Professor Abronsius ist wieder zu Kräften gekommen. Er ist entschlossener denn je, die Vampire zu finden. Die Wirtsleute hüllen sich in Schweigen, werden jedoch sichtlich nervös, als ein Buckliger auftaucht. Der Vampirforscher ist sich sicher, daß es sich bei der merkwürdigen Gestalt nur um den Diener des mysteriösen Vampirgrafen handeln kann.
Inzwischen flirten Alfred und Sarah. heftig miteinander. Letztere ist allerdings vor allem nett zu ihrem Verehrer, um das Bad benützen zu dürfen. Und so kommt es, daß der verliebte Alfred durchs Schlüsselloch muß, wie Graf von Krolock durch eine Dachluke ins Badezimmer schwebt. Der finstere Adelige beißt nicht zu. Noch nicht. Er hat andere Plänen mit der jungen Frau: In Kürze wird der jährliche Mitternachtsball in seinem Schloß stattfinden, und in diesem Jahr soll die schöne Wirtstochter die Hauptattraktion sein.
Alfred ist alarmiert, doch bis er Abronsius und Chagal mit seinem Geschrei verständigt hat, ist der Vampir längst verschwunden.
Dem Nachwuchswissenschaftler läßt der Vorfall keine Ruhe. Er singt ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster, um ihr seine Liebe zu beweisen.
Doch die Angebetete ist gar nicht in ihrem Zimmer. Sie hat im Garten ein Geschenk des Grafen gefunden, das der bucklige Diener dort hinterlassen hat: Ein paar rote Stiefel. Sarah zieht sie an und taucht ein in einen Tagtraum, in dem Vampire tanzen und Graf von Krolock sie auffordert, als umschwärmtes Objekt der Begierde am Mitternachtsball teilzunehmen.
In diesem Traum sieht Sarah auch ihre Familie zusammen mit Magda, Alfred und den Dorfbewohnern. Sie beten für Stärke, um die Mächte des Bösen zu überwinden. Als Alfred ihren Namen ruft, findet Sarah sich abrupt in der Wirklichkeit wieder und läuft in den Stiefeln Hals über Kopf davon. Ihr Ziel: Das Schloß des Vampirgrafen.
Als Chagal bemerkt, daß seine Tochter verschwunden ist, macht er sich auf die Suche. Erfolglos. Am nächsten Tag wird sein lebloser Körper in die Gaststube getragen. Der erfahrene Vampirforscher Professor Abronsius erkennt sofort, daß der Hals des scheinbar Erfrorenen Biß-Spuren aufweist. Um Schlimmeres zu verhindern, will er Chagal pfählen, doch Witwe Rebecca weiß das zu verhindern.
In der Nacht macht Magda sich auf, um ihren verstorbenen Geliebten genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch Chagal erwacht überraschend aus seiner Starre und beißt zu. Die leblose Magd legt der neu geschaffene Vampir unter das Tuch, das eben noch ihn bedeckt hatte.
Derweil starten Abronsius und Alfred einen erneuten Versuch, Chagal per Pfahl zu Leibe zu rücken. Sie bemerken ihren Irrtum im letzten Moment, finden und überwältigen den untoten Wirt, der ihnen immerhin noch in dieser Nacht den Weg zum Schloß des Grafen von Krolock weist.
Der Vampir empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste. Ebenfalls recht erfreut über den unerwarteten Besuch ist Herbert, der Sohn des Grafen, der an Alfred Gefallen findet. Die beiden werden ohne weitere Umschweife als Übernachtungsgäste im Schloß aufge-nommen.
Später nimmt Graf von Krolock Alfred beiseite und bietet ihm an, sein väterlicher Freund zu sein. Der Professor, so der Vampir, sei ein alter Narr, der keine Ahnung habe von den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred. Außerdem stellt er Alfred in Aussicht, ihn zu Sarah zu führen.
Sarah, die sich tatsächlich bereits im Schloß des Grafen von Krolock befindet, wandert unruhig durch die düstere Halle. Prompt begegnet sie dem Hausherrn. Erneut läßt der Graf von ihr ab, ohne zugebissen zu haben.
Der Professor schläft tief und fest, während seinen Assistenten schwere Alpträume plagen - ein Vorgeschmack auf die choreographische und musikalische Meisterleistung, die im Finale des Zweiten Aktes den Zuschauer erwartet.
Zu recht befürchtet Alfred, Sarah an die Kreaturen der Nacht zu verlieren. Als er am nächsten Morgen erwacht, will er seinen Vorsatz, die Verehrte zu retten, sofort in die Tat umsetzen. Doch er hat die Rechnung ohne den Professor gemacht. Der nämlich ist voller Tatendrang, der Gruft des Schlosses einen Besuch abzustatten, in der er von Krolock nebst Sohn Herbert vermutet.
Tatsächlich erblicken die Wissenschaftler die Särge, die den Vampiren als Schlafstätte dienen. Doch alles geht schief: Der Professor bleibt beim Abstieg in die Krypta am Treppengeländer hängen, Alfred bringt es nicht übers Herz, die friedlich Schlafenden zu pfählen. So müssen die beiden unverrichteter Dinge ins Schloß zurückkehren. Auf der Suche nach einem leichteren Zugang zur Gruft gelangen sie in die gut sortierte Schloßbibliothek. Ge-bannt vertieft sich der Professor in die umfangreiche Sammlung - die Vampirjagd ist fürs Erste vergessen.
Da dringen die vertrauten Klänge von Sarahs Gesang in Alfreds Ohren. Seine Stunde ist gekommen. Er sucht Sarah und findet sie auch - in der Badewanne. In dem prachtvollen Badezimmer versucht er, sie zur Flucht zu bewegen, aber sie will davon nichts wissen. Sie ist fasziniert von der Großzügigkeit des Grafen, vor allem aber freut sie sich viel zu sehr auf den Mitternachtsball, der an diesem Abend im Schloß stattfinden soll. Schließlich weist sie ihren hartnäckigen Verehrer aus dem Badezimmer. Alfreds Liebe wird durch diese Abweisung nur noch stärker. Er beschwört, für diese Frau alles zu tun und zu geben.
Verzweifelt geht Alfred zurück in die Bibliothek, um den Professor um Rat zu bitten. Der jedoch ist so vertieft in seine Lektüre, daß er dem unglücklich Verliebten lediglich vorschlägt, es ihm gleich zu tun. Alfred zieht wahllos ein Buch aus dem Regal und hält ein Werk in der Hand, das den ver-heißungsvollen Titel \"Ratgeber für Verliebte\" trägt.
Was er darin liest, ermutigt ihn so sehr, daß er sich umgehend wieder auf den Weg ins Badezimmer macht. Dort erwartet ihn allerdings nicht Sarah, sondern Herbert. Und der ist um so aufgeschlossener. Alfred kann sich der Annäherungsversuche des Grafensohns kaum erwehren. Der Nachwuchswissenschaftler gerät vollends in Panik, als sein Blick auf den Spiegel fällt, in dem er seinen ihn umtanzenden Verehrer nicht sehen kann. In letzter Sekunde rettet ihn Professor Abronsius mit Hilfe eines Regenschirms.
Alfred und Abronsius flüchten auf den Schloßturm. Kaum wähnen sie sich in Sicherheit, taucht Graf von Krolock vor ihnen auf. Erneut fordert er den jungen Mann auf, sich vom Professor zu trennen und statt dessen ihm zu folgen. Dann verschwindet er wieder lautlos in der Nacht.
Abronsius und sein Assistent bleiben auf dem Schloßturm: Von dort können sie mitverfolgen, wie sich Graf von Krolocks zwielichtige Gäste pünktlich zum Beginn des Balls aus ihren Gräbern erheben. Beeindruckt müssen sie mit ansehen, wie die Untoten aus längst vergangenen Jahrhunderten Grabsteine beiseite schieben und steife Glieder lockern, um in einer langen Prozession gen Schloß zu streben.
Auf dem leeren Friedhof erscheint Graf von Krolock. Gedankenverloren geht er von Grabstein zu Grabstein, gedenkt noch einmal all jener, die er geliebt und doch mit einem einzigen Biß für immer verloren hat. Die Tatsache, daß er sein Glück zerstört, indem er danach greift das Elend seiner unseligen Existenz - drückt ihn nieder. Es gibt keinen Ausweg: Je mehr er versucht, seine Gier zu stillen, desto größer wird sie.
Im Festsaal des Schlosses hat längst der Mitternachtsball begonnen. Abronsius und Alfred ist es gelungen, sich als Vampire verkleidet unter die Gäste zu mischen. Graf von Krolock eröffnet die Feierlichkeiten mit der Ankündigung, es werde in diesem Jahr ein reiches Mahl geben.
Endlich präsentiert er Sarah. Während sie in seinen Armen über die Tanz-fläche gleitet, beißt er in ihren freimütig dargebotenen Hals.
Beim Menuett stellt der Professor zwar fest, daß die schöne Wirtstochter noch am Leben ist, aber die Zeit ist zu knapp, um sie zu entführen. Denn vor der großen Spiegelwand wird die Festgesellschaft des Schwindels gewahr. Während der Graf seine Gäste noch auffordert, sich auf die maskierten Sterblichen zu stürzen, gelingt es diesen, mit Hilfe zweier Kerzenleuchter ein Kreuz zu bilden:
Eine Barriere, die die Vampire nicht überwinden können.
Sarah, Alfred und Abronsius sind entkommen. Erschöpft machen sie Rast auf ihrer Wanderung durch die nächtliche Winterlandschaft Transsylvaniens. Während der Professor noch die hinter ihm liegenden Erlebnisse in seinem Notizbuch festhält, sinken sich Alfred und Sarah erleichtert in die Arme... doch am Ende steht der Weltherrschaft der Vampire nichts mehr im Wege.
Zugegeben, ich habe bis dato noch nicht allzu viele Musicals gesehen - dennoch hat mich die Dichte der künstlerischen Atmosphäre und die brillante Kombination von Melodie, Text und Choreographie, insbesondere in den beiden Finalstücken des ersten und zweiten Aktes, schlichtweg umgehauen - und mit mir auch meine Freunde, unter denen einige schon wesentlich mehr Musical-Erfahrungen hatten, als ich.
Zu keinem Augenblick war auch nur der Gedanke an Langeweile oder Eintönigkeit im Keim begriffen, und mit großer Verwunderung und beinahe schon Bedauern mußte ich erkennen, daß in einer subjektiv sehr kurz empfundenen Zeitspanne bereits der erste Akt mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit vorüber war - die Fesselung der Aufmerksamkeit durch das Bühnengeschehen war einfach absolut.
Höhepunkt des gesamten Stückes ist der facettenreiche \"Tanz der Vampire\", das Finale des Zweiten Aktes, in dem Rhythmus, Melodie, Text und Choreographie zu einer perfekten und mir, ebenso wie wohl auch vielen anderen Zuschauern, bis dahin unbekannten Einheit verschmolzen sind - mit der Folge eines minutenlangen Applauses und standing-ovations im gesamten Zuschauerbereich. Dabei ist gerade auch der Text sehr aktuell - \"(...) die Welt, die ist uns scheißegal (...)\" oder \"(...) die Welt gehört den Rücksichtslosen (...)\" - und zum Nachdenken geeignet, so man den von den höheren Sphären, in die man durch das Erlebnis dieses Musicals entrückt wird, zurückgekehrt ist.
Das Musical sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - und auch nicht am falschen Fleck in Sachen Kartenpreis sparen. Aus meiner Sicht war die alles andere als billige Abendkarte, die beinahe 200,- DM gekostet hat - nur gut, daß man als Student, Schüler, Wehr- oder Zivildienstleistender nur 50% bezahlen muß - zu jeder Sekunde ihr Geld ein Vielfaches wert - ich würde mir die Aufführung jederzeit wieder ansehen!
Deshalb mein letztes Wort: Ansehen, erleben und eintauchen in die bizarre Welt des Musicals - und der Alltag wird über Wochen hinweg eine Bereicherung erfahren!!!
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