Tanz der Vampire Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von ikaros
Das stellt alles in den Schatten!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ein unglaubliches Werk der modernen Musicalgeschichte ist den Machern von "Tanz der Vampire", das nicht umsonst auch zum Musical des Jahres ausgezeichnet worden ist, gelungen. Denn die Aufführung, die sich mit Draculas Verwandten beschäftigt, ist mehr als nur eine einfache Synthese aus Theater und Tanz, sondern vielmehr ein epochemachendes Zusammenspiel von Koreographie, Schauspielvermögen und natürlich auch gesanglichen Höchstleistungen. Und alleine die Vielfalt der Kostüme sowie die Atmosphäre des Musicals, das man weniger gesehen als viel mehr erlebt haben muß, ist Ausdruck dieses faszinierenden und nicht wieder zu vergessenden Werkes, das derzeit und hoffentlich noch auf lange Zeit im Stuttgarter SI-Centrum aufgeführt wird.
Zunächst aber ein wenig zum Inhalt:
Professor Ambronsius aus Königsberg und sein Assistent Alfred kommen im Winter nach Transsylvanien, um einen leibhaftigen Vampir zu töten. Während eines Schneesturms gelangen sie in das Gasthaus des Wirtes Chagal, der, ebenso wie die Dorfbewohner, von einem Schloß oder einem Grafen in ihrer Umgebung nichts wissen wollen. Und noch während der zerstreute Professor den scheinheiligen Ausreden des Wirtes mit Argwohn begegnet, verlieben sich Alfred und Sarah, die Tochter des Wirts, in einander. Doch Sarah ist bereits die Geliebte eines anderen: Graf von Krolock, der finstere Vampir, hat sich ebenfalls in die Sterbliche verliebt und trachtet nach ihrer Seele und ihrem Blut. Eines Nachts findet Sarah ein Geschenk des Grafen vor, worauf hin sie sich in das Schloß begibt. Chagal, der wenig später ebenfalls dorthin eilt, um seine Tochter zu befreien, wird als steifgefrorene Leiche in das Wirtshaus zurück gebracht.
Doch Ambronius und Alfred erkennen schnell, daß der Tote zu einem Untoten geworden ist, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Ziel, Graf von Krolock, gelangen können. Dieser lädt seine "Gäste" auch hinterlistig in sein Schloß ein, um sie auf dem großen Mitternachtsball, wo alle Vampire der Umgebung sich ein Stelldichein geben und Krolock Sarah in seine Gewalt bringen möchte, seinen Gästen "zu servieren". Und noch während Ambronsius selbstvergessen in der Bibliothek des Schlosses versinkt, muß Alfred hilflos erkennen, daß Sarah gar nicht gerettet werden will. So kommt es zu dem Ball, auf dem Krolock Sarah auch den tödlichen Biß zu Teil werden läßt - nur die Folgen treten scheinbar verspätet ein. Ambronsius, Alfred und Sarah gelingt die Flucht aus dem Schloß und die Wissenschaft scheint zu triumphieren ....
Soweit zum Inhalt, der, wie mir sicherlich die Besucher des Musicals vorwerfen können, stark verkürzt ist. Zugegeben, ich habe hier auf eine dreiseitige Zusammenfassung bewußt verzichtetet, da ich kürzlich in einem Beitrag zu einem Musical, den ein Mitglied hier eingestellt hat und sich dabei redlich um eine detaillierte Inhaltsangabe bemüht hat, Kommentare wie "Viel zu lang", "Nur Blabla zum Inhalt ... wer will das schon" und "Da brauch' ich ja nicht mehr reinzugehen" lesen mußte. Da ich auf der anderen Seite aber auch nur jedem raten kann, das Musical zu besuchen, wäre eine umfassendere Angabe des Inhalts ohnehin der Neugierde abträglich.
Aber gut, zurück zum Musical selbst.
In der dreistündigen Aufführung, die das Musical für sich in Anspruch nimmt, wird jeder, der nicht gänzlich gegenüber den Reizen von Tanz, Musik und Gesang abgestumpft ist, Zeit und Raum vergessen und sich über das plötzlich einsetzende Licht, das die Pause einläutet, sehr wundern, da er doch, wie auch ich damals meinte, eben erst hingesetzt hat. Tatsächlich ist es so, daß, da auch die Sitze ausgesprochen bequem sind, die Aufführung derart fesselnd und begeisternd ist, daß die Zeit im Fluge vergeht. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Lichteffekte, sondern auch die schauspielerische Höchstleistung der Darsteller, die in ihren eindrucksvollen Kostümen dabei auch aus voller Kehle singen. Aber auch vom Handlungsablauf, der in keiner Weise todernst gehalten ist, sondern mit vielen kleinen Spitzen und humoristischen Elementen das seine zur allgemeinen Unterhaltung beiträgt, kann keine Langeweile oder Ermüdung ausgehen.
Absolut faszinierend finde ich schließlich das Finale des zweiten Aktes, den "Tanz der Vampire", bei dem an die 40 als (moderne) Vampire verkleidete Darsteller über die Bühne tanzen, dabei koreographische Meisterstücke, wie man sie allenfalls vielleicht noch von Lords of the Dance kennt, darbieten und zudem, für mich immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, mit einer Inbrunst singen, daß es einem mehr als nur einen Schauer über den Rücken fahren läßt. Das Musical muß, wie schon eingangs beschrieben, nicht nur gesehen und gehört, sondern vielmehr erlebt werden. Und daß der Zuschauer nicht nur distanzierter Beobachter, sondern beinahe schon Bestandteil der Bühne ist, bewirken dabei nicht zuletzt auch die zwei oder drei Punkte innerhalb der beiden Akte, in denen die Schauspieler aus dem Zuschauerraum auf die Bühne treten bzw. der Zuschauerraum selbst zu einem Teil der Bühne wird - natürlich nicht, ohne daß dabei dem ein oder anderen Zuschauer plötzlich eine kalte Hand an den Hals gelegt wird oder ähnlicher Grusselschabernack getrieben wird. Also, erleben und begeistert sein, lautet meine Empfehlung an alle, die das hier lesen und das Musical selbst noch nicht kennen.
Zuletzt möchte ich noch einen Hinweis bezüglich den Eintrittskarten geben. Es gibt insgesamt vier Preiskategorien, die, abhängig vom Wochentag und der Vorstellungszeit, einen Eintrittspreis zwischen 80,- und 200,- DM mit sich bringen - so zumindest, als ich gebucht habe. Dabei muß eines ganz klar gesagt werden: ein Besuch über PK3 oder insbesondere PK4, die beiden letzten Preiskategorien, lohnt sich in meinen Augen nicht so richtig, da hier vieles von der Atmosphäre wie auch von den schauspielerischen Leistungen selbst verborgen bleibt, da die Entfernung zur Bühne einfach zu groß ist. Hier erscheint mir der Aufwand und der gezahlte Preis gegenüber dem, der für PK2 erforderlich ist, dann doch mehr oder weniger fehlinvestiert und das Ganze leidet unter dem "am falschen Fleck gespart"-Syndrom, denn wenn auch die zweite Preiskategorie - die übrigens für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende wie auch Senioren eine 30%-Vergünstigung bereit hält - einiges teurer ist, lohnt sich die Investition allemal. Deshalb, anknüpfend an meine letzte Empfehlung, das Musical überhaupt zu besuchen, hier noch eine allerletzte: nicht am falschen Fleck sparen, sondern sich das Ganze auch mal gönnen, denn eines ist sicher: es wird ein unvergeßliches und unbeschreiblich tolles Erlebnis!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-12 16:00:39 mit dem Titel Musical der Superklasse
Ein unglaubliches Werk der modernen Musicalgeschichte ist den Machern von \"Tanz der Vampire\", das nicht umsonst auch zum Musical des Jahres ausgezeichnet worden ist, gelungen. Denn die Aufführung, die sich mit Draculas Verwandten beschäftigt, ist mehr als nur eine einfache Synthese aus Theater und Tanz, sondern vielmehr ein epochemachendes Zusammenspiel von Koreographie, Schauspielvermögen und natürlich auch gesanglichen Höchstleistungen. Und alleine die Vielfalt der Kostüme sowie die Atmosphäre des Musicals, das man weniger gesehen als viel mehr erlebt haben muß, ist Ausdruck dieses faszinierenden und nicht wieder zu vergessenden Werkes, das derzeit und hoffentlich noch auf lange Zeit im Stuttgarter SI-Centrum aufgeführt wird.
Zunächst aber ein wenig zum Inhalt:
Professor Ambronsius aus Königsberg und sein Assistent Alfred kommen im Winter nach Transsylvanien, um einen leibhaftigen Vampir zu töten. Während eines Schneesturms gelangen sie in das Gasthaus des Wirtes Chagal, der, ebenso wie die Dorfbewohner, von einem Schloß oder einem Grafen in ihrer Umgebung nichts wissen wollen. Und noch während der zerstreute Professor den scheinheiligen Ausreden des Wirtes mit Argwohn begegnet, verlieben sich Alfred und Sarah, die Tochter des Wirts, in einander. Doch Sarah ist bereits die Geliebte eines anderen: Graf von Krolock, der finstere Vampir, hat sich ebenfalls in die Sterbliche verliebt und trachtet nach ihrer Seele und ihrem Blut. Eines Nachts findet Sarah ein Geschenk des Grafen vor, worauf hin sie sich in das Schloß begibt. Chagal, der wenig später ebenfalls dorthin eilt, um seine Tochter zu befreien, wird als steifgefrorene Leiche in das Wirtshaus zurück gebracht.
Doch Ambronius und Alfred erkennen schnell, daß der Tote zu einem Untoten geworden ist, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Ziel, Graf von Krolock, gelangen können. Dieser lädt seine \"Gäste\" auch hinterlistig in sein Schloß ein, um sie auf dem großen Mitternachtsball, wo alle Vampire der Umgebung sich ein Stelldichein geben und Krolock Sarah in seine Gewalt bringen möchte, seinen Gästen \"zu servieren\". Und noch während Ambronsius selbstvergessen in der Bibliothek des Schlosses versinkt, muß Alfred hilflos erkennen, daß Sarah gar nicht gerettet werden will. So kommt es zu dem Ball, auf dem Krolock Sarah auch den tödlichen Biß zu Teil werden läßt - nur die Folgen treten scheinbar verspätet ein. Ambronsius, Alfred und Sarah gelingt die Flucht aus dem Schloß und die Wissenschaft scheint zu triumphieren ....
Soweit zum Inhalt, der, wie mir sicherlich die Besucher des Musicals vorwerfen können, stark verkürzt ist. Zugegeben, ich habe hier auf eine dreiseitige Zusammenfassung bewußt verzichtetet, da ich kürzlich in einem Beitrag zu einem Musical, den ein Mitglied hier eingestellt hat und sich dabei redlich um eine detaillierte Inhaltsangabe bemüht hat, Kommentare wie \"Viel zu lang\", \"Nur Blabla zum Inhalt ... wer will das schon\" und \"Da brauch\' ich ja nicht mehr reinzugehen\" lesen mußte. Da ich auf der anderen Seite aber auch nur jedem raten kann, das Musical zu besuchen, wäre eine umfassendere Angabe des Inhalts ohnehin der Neugierde abträglich.
Aber gut, zurück zum Musical selbst.
In der dreistündigen Aufführung, die das Musical für sich in Anspruch nimmt, wird jeder, der nicht gänzlich gegenüber den Reizen von Tanz, Musik und Gesang abgestumpft ist, Zeit und Raum vergessen und sich über das plötzlich einsetzende Licht, das die Pause einläutet, sehr wundern, da er doch, wie auch ich damals meinte, eben erst hingesetzt hat. Tatsächlich ist es so, daß, da auch die Sitze ausgesprochen bequem sind, die Aufführung derart fesselnd und begeisternd ist, daß die Zeit im Fluge vergeht. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Lichteffekte, sondern auch die schauspielerische Höchstleistung der Darsteller, die in ihren eindrucksvollen Kostümen dabei auch aus voller Kehle singen. Aber auch vom Handlungsablauf, der in keiner Weise todernst gehalten ist, sondern mit vielen kleinen Spitzen und humoristischen Elementen das seine zur allgemeinen Unterhaltung beiträgt, kann keine Langeweile oder Ermüdung ausgehen.
Absolut faszinierend finde ich schließlich das Finale des zweiten Aktes, den \"Tanz der Vampire\", bei dem an die 40 als (moderne) Vampire verkleidete Darsteller über die Bühne tanzen, dabei koreographische Meisterstücke, wie man sie allenfalls vielleicht noch von Lords of the Dance kennt, darbieten und zudem, für mich immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, mit einer Inbrunst singen, daß es einem mehr als nur einen Schauer über den Rücken fahren läßt. Das Musical muß, wie schon eingangs beschrieben, nicht nur gesehen und gehört, sondern vielmehr erlebt werden. Und daß der Zuschauer nicht nur distanzierter Beobachter, sondern beinahe schon Bestandteil der Bühne ist, bewirken dabei nicht zuletzt auch die zwei oder drei Punkte innerhalb der beiden Akte, in denen die Schauspieler aus dem Zuschauerraum auf die Bühne treten bzw. der Zuschauerraum selbst zu einem Teil der Bühne wird - natürlich nicht, ohne daß dabei dem ein oder anderen Zuschauer plötzlich eine kalte Hand an den Hals gelegt wird oder ähnlicher Grusselschabernack getrieben wird. Also, erleben und begeistert sein, lautet meine Empfehlung an alle, die das hier lesen und das Musical selbst noch nicht kennen.
Zuletzt möchte ich noch einen Hinweis bezüglich den Eintrittskarten geben. Es gibt insgesamt vier Preiskategorien, die, abhängig vom Wochentag und der Vorstellungszeit, einen Eintrittspreis zwischen 80,- und 200,- DM mit sich bringen - so zumindest, als ich gebucht habe. Dabei muß eines ganz klar gesagt werden: ein Besuch über PK3 oder insbesondere PK4, die beiden letzten Preiskategorien, lohnt sich in meinen Augen nicht so richtig, da hier vieles von der Atmosphäre wie auch von den schauspielerischen Leistungen selbst verborgen bleibt, da die Entfernung zur Bühne einfach zu groß ist. Hier erscheint mir der Aufwand und der gezahlte Preis gegenüber dem, der für PK2 erforderlich ist, dann doch mehr oder weniger fehlinvestiert und das Ganze leidet unter dem \"am falschen Fleck gespart\"-Syndrom, denn wenn auch die zweite Preiskategorie - die übrigens für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende wie auch Senioren eine 30%-Vergünstigung bereit hält - einiges teurer ist, lohnt sich die Investition allemal. Deshalb, anknüpfend an meine letzte Empfehlung, das Musical überhaupt zu besuchen, hier noch eine allerletzte: nicht am falschen Fleck sparen, sondern sich das Ganze auch mal gönnen, denn eines ist sicher: es wird ein unvergeßliches und unbeschreiblich tolles Erlebnis!
Zunächst aber ein wenig zum Inhalt:
Professor Ambronsius aus Königsberg und sein Assistent Alfred kommen im Winter nach Transsylvanien, um einen leibhaftigen Vampir zu töten. Während eines Schneesturms gelangen sie in das Gasthaus des Wirtes Chagal, der, ebenso wie die Dorfbewohner, von einem Schloß oder einem Grafen in ihrer Umgebung nichts wissen wollen. Und noch während der zerstreute Professor den scheinheiligen Ausreden des Wirtes mit Argwohn begegnet, verlieben sich Alfred und Sarah, die Tochter des Wirts, in einander. Doch Sarah ist bereits die Geliebte eines anderen: Graf von Krolock, der finstere Vampir, hat sich ebenfalls in die Sterbliche verliebt und trachtet nach ihrer Seele und ihrem Blut. Eines Nachts findet Sarah ein Geschenk des Grafen vor, worauf hin sie sich in das Schloß begibt. Chagal, der wenig später ebenfalls dorthin eilt, um seine Tochter zu befreien, wird als steifgefrorene Leiche in das Wirtshaus zurück gebracht.
Doch Ambronius und Alfred erkennen schnell, daß der Tote zu einem Untoten geworden ist, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Ziel, Graf von Krolock, gelangen können. Dieser lädt seine "Gäste" auch hinterlistig in sein Schloß ein, um sie auf dem großen Mitternachtsball, wo alle Vampire der Umgebung sich ein Stelldichein geben und Krolock Sarah in seine Gewalt bringen möchte, seinen Gästen "zu servieren". Und noch während Ambronsius selbstvergessen in der Bibliothek des Schlosses versinkt, muß Alfred hilflos erkennen, daß Sarah gar nicht gerettet werden will. So kommt es zu dem Ball, auf dem Krolock Sarah auch den tödlichen Biß zu Teil werden läßt - nur die Folgen treten scheinbar verspätet ein. Ambronsius, Alfred und Sarah gelingt die Flucht aus dem Schloß und die Wissenschaft scheint zu triumphieren ....
Soweit zum Inhalt, der, wie mir sicherlich die Besucher des Musicals vorwerfen können, stark verkürzt ist. Zugegeben, ich habe hier auf eine dreiseitige Zusammenfassung bewußt verzichtetet, da ich kürzlich in einem Beitrag zu einem Musical, den ein Mitglied hier eingestellt hat und sich dabei redlich um eine detaillierte Inhaltsangabe bemüht hat, Kommentare wie "Viel zu lang", "Nur Blabla zum Inhalt ... wer will das schon" und "Da brauch' ich ja nicht mehr reinzugehen" lesen mußte. Da ich auf der anderen Seite aber auch nur jedem raten kann, das Musical zu besuchen, wäre eine umfassendere Angabe des Inhalts ohnehin der Neugierde abträglich.
Aber gut, zurück zum Musical selbst.
In der dreistündigen Aufführung, die das Musical für sich in Anspruch nimmt, wird jeder, der nicht gänzlich gegenüber den Reizen von Tanz, Musik und Gesang abgestumpft ist, Zeit und Raum vergessen und sich über das plötzlich einsetzende Licht, das die Pause einläutet, sehr wundern, da er doch, wie auch ich damals meinte, eben erst hingesetzt hat. Tatsächlich ist es so, daß, da auch die Sitze ausgesprochen bequem sind, die Aufführung derart fesselnd und begeisternd ist, daß die Zeit im Fluge vergeht. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Lichteffekte, sondern auch die schauspielerische Höchstleistung der Darsteller, die in ihren eindrucksvollen Kostümen dabei auch aus voller Kehle singen. Aber auch vom Handlungsablauf, der in keiner Weise todernst gehalten ist, sondern mit vielen kleinen Spitzen und humoristischen Elementen das seine zur allgemeinen Unterhaltung beiträgt, kann keine Langeweile oder Ermüdung ausgehen.
Absolut faszinierend finde ich schließlich das Finale des zweiten Aktes, den "Tanz der Vampire", bei dem an die 40 als (moderne) Vampire verkleidete Darsteller über die Bühne tanzen, dabei koreographische Meisterstücke, wie man sie allenfalls vielleicht noch von Lords of the Dance kennt, darbieten und zudem, für mich immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, mit einer Inbrunst singen, daß es einem mehr als nur einen Schauer über den Rücken fahren läßt. Das Musical muß, wie schon eingangs beschrieben, nicht nur gesehen und gehört, sondern vielmehr erlebt werden. Und daß der Zuschauer nicht nur distanzierter Beobachter, sondern beinahe schon Bestandteil der Bühne ist, bewirken dabei nicht zuletzt auch die zwei oder drei Punkte innerhalb der beiden Akte, in denen die Schauspieler aus dem Zuschauerraum auf die Bühne treten bzw. der Zuschauerraum selbst zu einem Teil der Bühne wird - natürlich nicht, ohne daß dabei dem ein oder anderen Zuschauer plötzlich eine kalte Hand an den Hals gelegt wird oder ähnlicher Grusselschabernack getrieben wird. Also, erleben und begeistert sein, lautet meine Empfehlung an alle, die das hier lesen und das Musical selbst noch nicht kennen.
Zuletzt möchte ich noch einen Hinweis bezüglich den Eintrittskarten geben. Es gibt insgesamt vier Preiskategorien, die, abhängig vom Wochentag und der Vorstellungszeit, einen Eintrittspreis zwischen 80,- und 200,- DM mit sich bringen - so zumindest, als ich gebucht habe. Dabei muß eines ganz klar gesagt werden: ein Besuch über PK3 oder insbesondere PK4, die beiden letzten Preiskategorien, lohnt sich in meinen Augen nicht so richtig, da hier vieles von der Atmosphäre wie auch von den schauspielerischen Leistungen selbst verborgen bleibt, da die Entfernung zur Bühne einfach zu groß ist. Hier erscheint mir der Aufwand und der gezahlte Preis gegenüber dem, der für PK2 erforderlich ist, dann doch mehr oder weniger fehlinvestiert und das Ganze leidet unter dem "am falschen Fleck gespart"-Syndrom, denn wenn auch die zweite Preiskategorie - die übrigens für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende wie auch Senioren eine 30%-Vergünstigung bereit hält - einiges teurer ist, lohnt sich die Investition allemal. Deshalb, anknüpfend an meine letzte Empfehlung, das Musical überhaupt zu besuchen, hier noch eine allerletzte: nicht am falschen Fleck sparen, sondern sich das Ganze auch mal gönnen, denn eines ist sicher: es wird ein unvergeßliches und unbeschreiblich tolles Erlebnis!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-12 16:00:39 mit dem Titel Musical der Superklasse
Ein unglaubliches Werk der modernen Musicalgeschichte ist den Machern von \"Tanz der Vampire\", das nicht umsonst auch zum Musical des Jahres ausgezeichnet worden ist, gelungen. Denn die Aufführung, die sich mit Draculas Verwandten beschäftigt, ist mehr als nur eine einfache Synthese aus Theater und Tanz, sondern vielmehr ein epochemachendes Zusammenspiel von Koreographie, Schauspielvermögen und natürlich auch gesanglichen Höchstleistungen. Und alleine die Vielfalt der Kostüme sowie die Atmosphäre des Musicals, das man weniger gesehen als viel mehr erlebt haben muß, ist Ausdruck dieses faszinierenden und nicht wieder zu vergessenden Werkes, das derzeit und hoffentlich noch auf lange Zeit im Stuttgarter SI-Centrum aufgeführt wird.
Zunächst aber ein wenig zum Inhalt:
Professor Ambronsius aus Königsberg und sein Assistent Alfred kommen im Winter nach Transsylvanien, um einen leibhaftigen Vampir zu töten. Während eines Schneesturms gelangen sie in das Gasthaus des Wirtes Chagal, der, ebenso wie die Dorfbewohner, von einem Schloß oder einem Grafen in ihrer Umgebung nichts wissen wollen. Und noch während der zerstreute Professor den scheinheiligen Ausreden des Wirtes mit Argwohn begegnet, verlieben sich Alfred und Sarah, die Tochter des Wirts, in einander. Doch Sarah ist bereits die Geliebte eines anderen: Graf von Krolock, der finstere Vampir, hat sich ebenfalls in die Sterbliche verliebt und trachtet nach ihrer Seele und ihrem Blut. Eines Nachts findet Sarah ein Geschenk des Grafen vor, worauf hin sie sich in das Schloß begibt. Chagal, der wenig später ebenfalls dorthin eilt, um seine Tochter zu befreien, wird als steifgefrorene Leiche in das Wirtshaus zurück gebracht.
Doch Ambronius und Alfred erkennen schnell, daß der Tote zu einem Untoten geworden ist, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Ziel, Graf von Krolock, gelangen können. Dieser lädt seine \"Gäste\" auch hinterlistig in sein Schloß ein, um sie auf dem großen Mitternachtsball, wo alle Vampire der Umgebung sich ein Stelldichein geben und Krolock Sarah in seine Gewalt bringen möchte, seinen Gästen \"zu servieren\". Und noch während Ambronsius selbstvergessen in der Bibliothek des Schlosses versinkt, muß Alfred hilflos erkennen, daß Sarah gar nicht gerettet werden will. So kommt es zu dem Ball, auf dem Krolock Sarah auch den tödlichen Biß zu Teil werden läßt - nur die Folgen treten scheinbar verspätet ein. Ambronsius, Alfred und Sarah gelingt die Flucht aus dem Schloß und die Wissenschaft scheint zu triumphieren ....
Soweit zum Inhalt, der, wie mir sicherlich die Besucher des Musicals vorwerfen können, stark verkürzt ist. Zugegeben, ich habe hier auf eine dreiseitige Zusammenfassung bewußt verzichtetet, da ich kürzlich in einem Beitrag zu einem Musical, den ein Mitglied hier eingestellt hat und sich dabei redlich um eine detaillierte Inhaltsangabe bemüht hat, Kommentare wie \"Viel zu lang\", \"Nur Blabla zum Inhalt ... wer will das schon\" und \"Da brauch\' ich ja nicht mehr reinzugehen\" lesen mußte. Da ich auf der anderen Seite aber auch nur jedem raten kann, das Musical zu besuchen, wäre eine umfassendere Angabe des Inhalts ohnehin der Neugierde abträglich.
Aber gut, zurück zum Musical selbst.
In der dreistündigen Aufführung, die das Musical für sich in Anspruch nimmt, wird jeder, der nicht gänzlich gegenüber den Reizen von Tanz, Musik und Gesang abgestumpft ist, Zeit und Raum vergessen und sich über das plötzlich einsetzende Licht, das die Pause einläutet, sehr wundern, da er doch, wie auch ich damals meinte, eben erst hingesetzt hat. Tatsächlich ist es so, daß, da auch die Sitze ausgesprochen bequem sind, die Aufführung derart fesselnd und begeisternd ist, daß die Zeit im Fluge vergeht. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Lichteffekte, sondern auch die schauspielerische Höchstleistung der Darsteller, die in ihren eindrucksvollen Kostümen dabei auch aus voller Kehle singen. Aber auch vom Handlungsablauf, der in keiner Weise todernst gehalten ist, sondern mit vielen kleinen Spitzen und humoristischen Elementen das seine zur allgemeinen Unterhaltung beiträgt, kann keine Langeweile oder Ermüdung ausgehen.
Absolut faszinierend finde ich schließlich das Finale des zweiten Aktes, den \"Tanz der Vampire\", bei dem an die 40 als (moderne) Vampire verkleidete Darsteller über die Bühne tanzen, dabei koreographische Meisterstücke, wie man sie allenfalls vielleicht noch von Lords of the Dance kennt, darbieten und zudem, für mich immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, mit einer Inbrunst singen, daß es einem mehr als nur einen Schauer über den Rücken fahren läßt. Das Musical muß, wie schon eingangs beschrieben, nicht nur gesehen und gehört, sondern vielmehr erlebt werden. Und daß der Zuschauer nicht nur distanzierter Beobachter, sondern beinahe schon Bestandteil der Bühne ist, bewirken dabei nicht zuletzt auch die zwei oder drei Punkte innerhalb der beiden Akte, in denen die Schauspieler aus dem Zuschauerraum auf die Bühne treten bzw. der Zuschauerraum selbst zu einem Teil der Bühne wird - natürlich nicht, ohne daß dabei dem ein oder anderen Zuschauer plötzlich eine kalte Hand an den Hals gelegt wird oder ähnlicher Grusselschabernack getrieben wird. Also, erleben und begeistert sein, lautet meine Empfehlung an alle, die das hier lesen und das Musical selbst noch nicht kennen.
Zuletzt möchte ich noch einen Hinweis bezüglich den Eintrittskarten geben. Es gibt insgesamt vier Preiskategorien, die, abhängig vom Wochentag und der Vorstellungszeit, einen Eintrittspreis zwischen 80,- und 200,- DM mit sich bringen - so zumindest, als ich gebucht habe. Dabei muß eines ganz klar gesagt werden: ein Besuch über PK3 oder insbesondere PK4, die beiden letzten Preiskategorien, lohnt sich in meinen Augen nicht so richtig, da hier vieles von der Atmosphäre wie auch von den schauspielerischen Leistungen selbst verborgen bleibt, da die Entfernung zur Bühne einfach zu groß ist. Hier erscheint mir der Aufwand und der gezahlte Preis gegenüber dem, der für PK2 erforderlich ist, dann doch mehr oder weniger fehlinvestiert und das Ganze leidet unter dem \"am falschen Fleck gespart\"-Syndrom, denn wenn auch die zweite Preiskategorie - die übrigens für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende wie auch Senioren eine 30%-Vergünstigung bereit hält - einiges teurer ist, lohnt sich die Investition allemal. Deshalb, anknüpfend an meine letzte Empfehlung, das Musical überhaupt zu besuchen, hier noch eine allerletzte: nicht am falschen Fleck sparen, sondern sich das Ganze auch mal gönnen, denn eines ist sicher: es wird ein unvergeßliches und unbeschreiblich tolles Erlebnis!
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