Tauchen lernen Testbericht

Tauchen-lernen
ab 25,33
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Erfahrungsbericht von Allgäuer

Lachen unter Wasser - Kindertauchen ist Freude pur

Pro:

macht Spass, erweitert den Horizont, gibt Selbstbewußtsein, fördert die Sozialkompetenz

Kontra:

Bei verantwortungvollen Tauchlehrern überhaupt nix

Empfehlung:

Ja

Da Leben ändert sich durch die Geburt eines Kindes ziemlich heftig. Trotzdem konnte ich meinem Hobby, dem Tauchen nach der Geburt unserer Tochter Carolin fast wie gewohnt nachgehen. Etwas mehr war ich schon eingeschränkt, als ein gutes Jahr später Regine unsere 2. Tochter das Licht der Welt erblickte. Nachdem dann auch noch Stefan - übrigens genau geplant - unsere Familie auf 5 Personen erweiterte war es mit dem Tauchen erst einmal vorbei.

Im Urlaubsgepäck war kein Platz mehr für Tauchsachen und statt am Wochenende ein paar Stunden ins Auto zu sitzen um ein oder zwei Tauchgänge zu machen fehlten uns sowhl die Ruhe, als auch die Oma in der Nähe. Dazu kam, dass wir einfach andere Prioritäten gesetzt haben. Es war schön mit den Kindern etwas zu unternehmen.

Das hat sich im verangenen Winter etwas geändert, als auf der Mitgliederversammlung unseres Tauchclubs ein Kindertauchkurs angeboten wurde. Unsere Regine ist mittlerweile 10 Jahre alt und hat sich schon als Baby zur Wasserratte entwickelt. Also, Regine wollte unbedingt das Tauchen lernen. Als tauchender Vater mit mehreren hundert Tauchgängen Erfahrung kennt man natürlich die Risiken, die gerade bei einem Kind Einfluß auf die gesundheitliche Entwicklung nehmen könnten. Also habe ich mir erst einemal Informationen besorgt.

Sowohl meine alten Tauchkanmeraden, die mittlerweile als Tauchlehrer aktiv sind, als auch eine Informationsbroschüre des VDST und einige interessante Internetseiten haben mich davon überzeugt, dass bei kindgerechter Ausbildung unter Beachtung einiger Grundsätze keine Gefahr für die Gesundheit unserer Tochter besteht.

Wichtig ist m.E. dass vor Beginn des Kurses die Eltern eingehend darüber informiert werden was auf die Kinder zukommt. Die Übungsleiter müssen sich ihrer hohen Verantwortung bewußt sein und ohne spezielle kindgerechte Ausrüstung, die in Gewicht und Größe der kindlichen Eergonomie angepasst sein sollte, kann Kindertauchen nicht verantwortungvoll geschult werden.

Das Mindestalter ist meiner Meinung nach, aus medizinischen Gründen und unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, auf ca. 10 Jahre festzulegen. Es gibt Meinungen die die Grenze schon früher ansetzen, andere glauben dass auch 10 noch zu früh ist. Als oberstes Gebot gilt, dass die Kinder alle Übungen freiwillig, ohne Zwang und mit Begeisterung absolvieren. Die Trainer sind dafür verantwortlich dass sich die Kinder in jeder Situation sicher fühlen können und Schockerlebnisse von vorne herein ausgeschlossen werden. Dann kommt auch schnell ein Vertrauensverhältnis zustande, dass für den weiteren Erfolg der Ausbildung unerlässlich ist.

Die Kinder bekommen, wie Erwachsene auch, einen umfangreichen Theorieausbildungsteil vermittelt und dürfen erst dann mit den praktischen Übungen beginnen. Dass jedes Kind sicher schwimmen können muß versteht sich ja wohl von selbst.

DAS WICHTIGSTE AN DER TAUCHAUSBILDUNG GESCHIEHT VOR BEGINN DER GANZEN AKTION.:===========DIE EINGEHENDE TAUCHSPORTÄRZTLICHE UNTERSUCHUNG!.

Nur wenn der (Fach-) Arzt grünes Licht gibt ist den Kindern dieser Sport zuzumuten. Mein Appell an alle Eltern: Nehmt Rücksicht auf die Wünsche aber auch auf die Gesundheit Eurer Kinder.

Es gibt die Kinder-Tauchausbildung beim VDST erst seit relativ kurzer Zeit. Die Ausbildung erfolgt in verschiedenen Stufen von KTA Bronce über KTA Silber bis zum KTA Gold. Wenn dann das Kind alle 3 Ausbildungsstufen erfolgreich abgelegt hat, dann soll angeblich, nach Vollendung des 14. Lebensjahres und nach 2-3 Freiwassertauchgängen automatisch das Bevet CMAS* erworben sein. Allerdings muß ich, auch aus eigener Erfahrung, sagen, dass die Sternchenschieberei beim VDST schon füher zu kuriosen und unverständlichen Konstellationen geführt hat. Also wollen wir hoffen, dass nicht wieder alles ganz anderst kommt als es versprochen ist. Manchmal ist ja auch der wunsch Geld zu verdienen Vater des Gedanken..

Das spielt aber aus meiner Sicht und in unserem Verein beim Kindertauchen keine Rolle. Die Ausbildung muß in erster Linie Spass und Freude bereiten. Von der Faszination der Unterwasserwelt ist ja im Hallenbad noch nichts zu sehen aber durch den tollen Einsatz der Trainer war der Tauchkurs für unsere Kinder ohne Ausnahme ein tolles Erlebnis.

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An dieser Stelle will ich dafür allen danken die diesen Kurs ermöglicht haben. Danke Stefan, Thomas, Erwin, Helmut, Andi und allen andern Beteiligten, die im Hintergrund mitgearbeitet haben. Danke TSCK!
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Über den Ablauf des Tauchkurses kann ich aus eigener Erfahrung nicht viel berichten, denn die Anwesenheit der eltern war nicht erwünscht. Als ich beim letzten Übungsabend trotzdem mit dabei war, bestätigten sich die Vorhersagen der Übungsleiter. Regine war unkonzentriert und wollte immer besonders zeigen was sie schon alles gelernt hatte. Dadurch war der Unterricht erheblich beeinträchtigt. Also Eeltern – habt Vertrauen! Allein aus den Erzählungen der Kinder konnte man ermessen wieviel Begeisterung in diesem Tauchkurs vermittelt worden ist.

Natürlich endete der Kurs mit einer Prüfung, die übrigens alle Teilnehmer bestanden haben und einer feierlichen Übergabe der Tauchpässe. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie stolz die Kinder dann auch noch waren als in dem wöchentlich erscheinenden Anzeigeblatt auf der titelseite mit fot über diesen Kurs berichtet wurde.

Regine jedenfalls will in unserem Osterurlaub in Kroatien unbedingt im Meer tauchen. Ob die Temperaturen dies zulassen werden wir sehen. Ich bin jedenfalls mit einer völlig neuen situation konfrontiert: Mir einem Kind tauchen heißt nämlich extrem hohe Verantwortung für den Tauchpartner, geringe Tauchtiefen und Tauchzeiten, besondere Achtung auf Erschwernisse und Risiken, enger Kontakt zum tauchenden Kind um Angstzustände rechtzeitig zu erkennen und beseitigen zu können.

Fazit:
Unsere Tochter hat durch diesen Tauchkurs eine ganz wesentliche Bereicherung erfahren. Sie hat als 10-Jährige gelernt eigenverantwortlich zu handeln und risikobewußt zu entscheiden. Der aus der Familie und aus anderen Sportarten schon bekannte Teamgeist bekommt, bei der hohen Verantwortung für einen Tauchpartner, nochmals eine andere Dimension. Auch das wurde Regine verständlich gemacht. Dieses Wissen und das Erlebnis etwas ganz besonderes geschafft zu haben, sich in einer an sich lebensfeindlichen Umgebung sicher bewegen zu können, hat ihr Selbstbewußtsein gestärkt und ihr gesamtes Verhalten positiv beeinflußt. Das Interesse für die Flora und Fauna wurde verstärkt und das Umweltbewußtsein deutlich erhöht. Auch die Ausflüge in die Physik, die in der Tauchtheorie unerlässlich sind, haben ihr gezeigt, dass Schule praktischen Bezug zum täglichen Leben hat und das dort erlernte nicht nur graue Theorie ist.

Im kommenden Winter macht unsere älteste Tochter Carolin (bis dahin 12), die zunächst keine Lust hatte, den Tauchkurs und Stefan (fast 8) muß wider Willen noch 2 Jährchen warten. Ich freue mich so lange auf das gemeinsame Taucherlebnis mit meinen Kindern.

Update 17.08.04
Im vergangenen Urlaub auf der Insel Rab haben wir einige gemeinsame Tauchgänge gemacht. Zwischenzeitlich habe ich 2 tauchende Kinder mit hervorragender Ausbildung und altersbezogen sehr guter Taucherfahrung. Das Problem das nun der Vater hat, ist dass immer gleich 3 Tauchgänge zu bezahlen sind. Da unser Sohn im kommenden Jahr 10 wird könnte die Zukunft bald noch kostspieliger werden, aber vielleicht machen wir mal Urlaub auf einer Berghütte.

3 Bewertungen, 2 Kommentare

  • kesseKirsche

    30.03.2006, 10:55 Uhr von kesseKirsche
    Bewertung: sehr hilfreich

    `````` SH ´´´´´´´´ Lg Nicole

  • morla

    10.10.2005, 00:08 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich