Tauchgebiet Veligandu Insel Testbericht

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Erfahrungsbericht von catmother

Ich hab das Paradies gesehen - Allgemeines zu Veligandu

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Möglichkeit, auf den Malediven einen Platz für den Urlaub zu finden, ist ja bekanntlich riesig. Für unseren Urlaub vor zwei Jahren hatten wir uns eine vergleichsweise kleine, aber feine Insel in einem winzigen Atoll ausgesucht.


** Lage **
Veligandu liegt fast schnurgerade westlich vom Male-Atoll und der Hauptinsel Male im Rasdhoo-Atoll (manchmal auch Rasdhu oder Rasdhoo geschrieben). Die Flugzeit mit dem Wasserflieger von Male dorthin beträgt ca. 20 Minuten.
Das Rasdhoo-Atoll besteht aus nur drei bewohnten Inseln und einem Hügel, der aus dem Wasser ragt und für Müllverbrennung genutzt wird.
Auf zwei der Inseln (Kuramati und Veligandu) existieren Hotels, die dritte (Rasdhoo) wird von Einheimischen bewohnt.


** Die Insel **
Veligandu ist ziemlich klein, nur ca. 40 m breit und ca. 300 m lang. Manchmal werden die Ausmaße größer angegeben, aber dann hat man wahrscheinlich den Landungssteg, die Wasserbungalows und die Bootsanlegestelle mit gemessen. Jedenfalls kann man sie in ca. 15 Minuten einmal umrunden.
Die Insel ist schmal und langgezogen, hat am südlichen Ende eine schöne lange Sandbank und am Nordende sind die Wasserbungalows ins Meer gebaut. Sonst ist sie ab der Mitte mit Palmen bedeckt, d.h. die meisten Bungalows stehen geschützt im Schatten.
Das vom Ufer nur ca. 30 bis 100 m entfernte Hausriff bildet eine schöne Lagune um die Insel, in der man ausgezeichnet schnorcheln kann und wo sich schon mal neben den verschiedensten bunten Fischen auch Baby-Schwarzspitzenhaie tummeln. Die kommen gelegentlich sogar bis an die Plattform des Restaurants.

Es gibt ein Hotel (Veligandu Island Resort), das dazu gehörende Restaurant und Bar, einen angedeuteten Fußballplatz, einen Mini-Shop, eine Tauchschule – sonst nichts. Wir haben auch mal einen Katamaran gesehen, aber der Betrieb war wohl zu der Zeit eingestellt. Im Restaurant finden jeden Abend kleine Geselligkeiten statt, aber das wiederholt sich jede Woche. Ansehenswert fanden wir nur die Divers Night mit tollen Filmen über das Unterwasserleben der Malediven und das Krabben-Rennen.
Von den Reiseveranstaltern werden Tagestouren zu den beiden Nachbarinseln und die weiteren üblichen Ausflüge angeboten. Anders kommt man von der Insel nicht weg.

Veligandu wird hauptsächlich von deutschen, italienischen und Schweizer Touristen frequentiert. Ich habe gelesen, dass manchmal die Italiener überhand nehmen und ziemlichen Lärm verursachen, aber das war zu unserer Zeit nicht der Fall. Nur 20% der Leute auf Veligandu sind Taucher.

Fazit: eine gemütliche, kleine, absolut ruhige Insel, auf der man prächtig entspannen kann. Sie lohnt sich also nur für den Erholung Suchenden und Taucher bzw. passionierten Schnorchler (Allerdings kennt man nach einer Woche Schnorcheln jeden Fisch mit Namen.), oder Leute in den Flitterwochen. Da hilft nur, Bücher mitbringen und/oder die reichhaltige Bibliothek des Hotels plündern und abhängen.
Wir jedenfalls fühlten uns wie im Paradies.

Mehr Informationen zum Hotel werde ich in der Rubrik: Reisen » Reiseziele » Indischer Ozean » Malediven » Hotels auf den Malediven > Veligandu Island Resort einstellen.
Tauchinteressierte finden außerdem hier demnächst noch einen Bericht über Tauchen im Rasdhoo-Atoll.

So long, und immer gut Luft.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-06 17:37:34 mit dem Titel Tauchen auf Veligandu mit einem Herminator

Um meinen Bericht über unseren Urlaub auf Veligandu abzurunden, muß ich ja noch über unsere eigentliche Hauptbeschäftigung berichten – tauchen auf Veligandu.


** Allgemeines **
Das Atoll ist zwar nicht sehr groß, aber dafür gibt es eine ausreichende Menge an Tauchplätzen, die man in einem normal langen Urlaub ansteuern kann. An die 30 Spots sind auf einer Karte in der Tauchbasis verzeichnet, also genug, dass man in zwei Wochen nichts doppelt besuchen muß.

Das gute an den Tauchplätzen ist, dass kaum einer mehr als 20 Minuten mit dem Boot von der Insel entfernt liegt, also die Fahrzeiten erholsam kurz sind. Nur die wenigen Spots im Ari Atoll, die lediglich bei gutem Wetter angefahren werden, benötigen etwas mehr Anreisezeit, weshalb meist gleich ein Tagesausflug angeboten wird.


** Die Tauchbasis **
Auf Veligandu ist Ocean Pro zu Hause, ein Schweizer Unternehmen, das auch auf anderen Inseln der Malediven und in Ägypten Tauchbasen unterhält. Leiterin der Basis ist Ulrike (Uli), eine resolute, manchmal sehr mütterliche junge Frau. Absolut Spitze sind ihre Augen. Bei den Tauchgängen mit ihr macht sie einen auf Tiere aufmerksam, die man unter Garantie sonst übersehen hätte, z.B. Schaukelfische, die wahnsinnig schwer auszumachen sind oder Fangschreckenkrebse, bei denen man nur die Augen aus der Höhle ragen sieht.

Während unseres Aufenthaltes war da noch Herbie (genannt Herminator), dessen richtigen Namen wir nie erfahren haben. Obwohl ziemlich jung, war sein Umgang mit uns stets professionell und umsichtig, und er hat uns unter Wasser einige Male zum Lachen gebracht (was ja fast Körperverletzung ist).
Die Basis befindet sich direkt im Hotel am Strand. Es gibt neben einigen für uns unzugänglichen Räumen einen Kompressorraum, einen Schulungs- und einen Trocknungsraum für das Equipment. Die Ausrüstung, die man sich leihen kann, ist in ausreichender Anzahl vorhanden und in tadellosem Zustand.

Das Boot bietet bequem Platz für 14 Taucher plus Guides. Die Crew ist sehr um die Gäste bemüht und leistet teilweise erstaunliches, dieses Kähnchen bei schlechtem Wetter zu steuern und heil nach Hause zu bringen. Toll fand ich, dass man die Ausrüstung nicht durch die Gegend schleppen musste - die fertigen Körbe wurden immer von der Crew aufs Boot und danach wieder in die Basis gebracht.
Überhaupt, auf den Malediven wird ”Tauchen für Faule” betrieben. Im Gegensatz zu Ägypten, wo man die letzten Kräfte dafür braucht, wieder zum Schiff zu schwimmen, holt einen das Boot dort ab, wo man auftaucht. Das ist sicher zum Teil der oft und manchmal stark vorhandenen Strömung geschuldet, aber natürlich auch ein Ausdruck echter Dienstleistung.

Einmal in der Woche wird von der Basis eine Divers Night in der Bar veranstaltet, bei der es Informationen zur Unterwasserwelt der Malediven gibt und ein Film gezeigt wird. Erst da wird man als möglicher Kunde (falls man nicht sowieso mit der Absicht nach Veligandu gekommen ist) wahrgenommen und angesprochen. Die Basis selbst betreibt wenig Eigenwerbung. Man muß selbst auf sie zugehen, wenn man in der Richtung Ambitionen hat.


** Tauchplätze **
Das Hausriff ist bequem über einen langen Steg an der Westseite und einen an der Südspitze zu erreichen. Weitere Einstiegsmöglichkeiten gibt es an festen, gekennzeichneten Punkten der West – und Ostseite. Dazu muß man allerdings die Lagune durchqueren. Die Riffkante zieht sich unterschiedlich weit vom Land um die Insel herum. Teilweise dauert deshalb der Weg vom Ein- zum Ausstieg (z.B. Einstieg Westseite bis Ausstieg Ostseite) bis zu 2 Stunden und ist deshalb für Schnorchelanfänger nicht zu empfehlen. Unbedingt sollte man sich die im Hotel und in der Basis aushängende Karte des Hausriffs gut ansehen oder in der Basis um Rat fragen. Auf jeden Fall bietet die Lagune und die Riffkante ins Freiwasser eine Menge an Fischen. Sogar Baby-Schwarzspitzenhaie und kleine Rochen sind hier nicht mal so selten, ganz abgesehen von den bunten Papageifischen, sogar Fledermausfische und Schwärme von Füsilieren habe ich schon gesehen.

Zu den Tauchplätzen ist generell zu sagen, dass alle Korallen durch die Bleiche (für alle Nicht-Eingeweihten, damit ist die Korallenbleiche aufgrund der Meereserwärmung durch El Ninjo gemeint) stark geschädigt, teilweise sogar völlig zerstört sind. An einigen Stellen gleicht es einem Trümmerfeld. Ich war jedenfalls entsetzt und zunächst enttäuscht. Verwöhnt durch die Farbenpracht der Unterwasserwelt Thailands hatte ich völlig andere Vorstellungen von den Malediven. Aber daran ist leider nichts zu ändern. Man sollte sich nur von vornherein darauf einstellen.

Dafür entschädigt einen der Reichtum an Fischen doppelt, die trotz Bleiche wie durch ein Wunder in Unmengen vorhanden sind. Bei keiner meiner bisherigen Tauchreisen habe ich so viele Schildkröten, Rochen und Haie gesehen.
Es gab eigentlich keinen Tauchgang, wo wir nichts besonderes gesehen haben, sei es Geistermuränen, Unmengen an Lobstern, Sepia, Schaukelfisch oder ein riesiger, im Sand schlafender Napoleon. Vor allem Klein- und Krustentiere sind reichlich vorhanden, man muß sie nur entdecken.
Und man merkt, dass sich die Riffe wieder erholen. Teilweise sind schon bunte Korallen zu sehen, die auch manchmal schon eine schöne Größe erreicht haben.
Als die schönsten Plätze könnte ich Madivaru Corner, den Kanal mit seinen vielen Haien und natürlich das Ari Atoll nennen.

Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist ein Early Morning Blue-Tauchgang. Eigentlich ist man da auf der Suche nach Hammerhaien im Blauwasser, hat also keine Orientierung zu einem Riff. Das ist einfach phantastisch, schwerelos sowieso, aber dazu noch im völlig blauen Wasser zu schweben, und wenn man nach unten sieht, blitzen einem förmlich die Sterne entgegen (leuchtendes Plankton). So stelle ich mir das Schweben im All vor. Hammerhaie haben wir beide Male keine gesehen, aber es war trotzdem das absolute Erlebnis.


** Tauchpreise **
Die Preise sind richtig happig. Kein Vergleich zu Ägypten oder sogar Thailand. Hier kostet ein einzelner Tauchgang soviel wie woanders ein ganzer Tauchtag mit zwei Tauchgängen. Nur drei Beispiele:
Tauchgang: 30 Dollar, 42 Dollar mit kompletter Leihausrüstung
6 Tage Non Limit : 300 Dollar, 410 Dollar mit kompletter Leihausrüstung (nur bei aufeinanderfolgenden Tagen)
Padi – Open Water Tauchkurs : 480 Dollar

Zum Betrag für den Tauchgang und Ausrüstung kommt dann noch pro Tag mit zwei Tauchgängen 16 Dollar für die Nutzung des Bootes dazu. Durch den Dollarkurs gehen die an sich schon hohen Preise zusätzlich an die Schmerzgrenze der Urlaubsfinanzen.

Die genaue Preisliste kann man auf der Homepage der Basis www.oceanpro-diveteam.com erfahren. Gut fand ich, dass die Abrechnung am Ende ziemlich fair ist. Die Guides sitzen dann eine ganze Weile und rechnen die für dich günstigste Preis-Variante aus(durch Tauchpakete oder andere Rabatte kann es günstiger werden). Und man kann den Betrag zusammen mit der Getränkerechnung des Hotels am Ende, sogar mit Kreditkarte, zahlen.

Was ich übrigens noch unbedingt empfehlen kann, ist ein privates Tauchvideo. Die Basisleiterin Uli geht dann bei den Tauchgängen mit der Kamera mit und schneidet am Ende in schon vorhandene Sequenzen von der Insel und den schönsten Unterwasseraufnahmen Szenen mit einem selbst hinein. Das kostet zwar um die 40 Dollar, aber es ist die absolut tollste Erinnerung an den Urlaub, die ich mir vorstellen kann. Besser als jedes Foto. Wir haben den Film dann zu Hause kopiert, damit die Kosten geteilt und immer, wenn der Winter zu schmuddelig und trist ist, ziehen wir uns in der Dünung schaukelnde bunte Fische oder einen Purzelbaum schlagenden Manta rein und träumen vom nächsten Urlaub und von Tauchen auf Veligandu.

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