Team Telekom (TEL) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sport-Fan

Das war nichts!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Nachdem ich gestern gar nicht online gehen konnte, muss ich heute unbedingt noch etwas zum Team Telekom bei der diesjährigen Tour de France los werden. Ich bin ja, wie viele bereits mitbekommen haben, ein großer Fan vom Radsport und insbesondere natürlich von den Mannen in Magenta. Was diese aber dieses Jahr abgeliefert haben, war in keinster Weise zufriedenstellend, außer Erik Zabel natürlich, der sich dieses Jahr an einem überlegenem Gegner einfach die Zähne ausbiss.

Die Tour de Frncce stand schon vor dem Start unter keinem guten Stern. Jan Ullrich erklärte schon sehr früh, dass er dieses Jahr nicht an den Start gehen könne und zudem fielen noch kurz vorher die ambitionierten Fahrer Andreas Klöden und Alexander Winokourow aus. Deshalb mussten kurzerhand Udo Bölts, der den nationelen Rekord mit nunmehr 11 Tour de France Starts hält und der Deutsche Meister Danilo Hondo nachnominiert werden. Da man dieses Jahr niemand so richtig für das Gesamtklassement hatte, war fast das ganze Team auf Erik Zabel ausgerichtet und es zählte nur das Grüne Trikot. Zabel hatte eigentlich noch nie (von den Namen her) so viel Unterstützung wie dieses Jahr. Im Gegensatz zum Vorjahr war sein Edelhelfer Fagnini und auch Danilo Hondo dabei, der bei den meisten Teams selbst um den Sieg mitsprinten würde. Zudem zählte das Team auch \"die Lokomotive\" Rolf Aldag und Steffen Wesemann, beide ganz stark im Flachen.


Die Fahrer und deren Platzierungen


  • Bobby Julich Platz 37 + 1:13:11 Stunden
  • Udo Bölts Platz 48 + 1:29:59 Stunden
  • Kevin Livingston Platz 56 + 1:44:51 Stunden
  • Rolf Aldag Platz 72 + 2:04:56 Stunden
  • Guiseppe Guerini Platz 80 + 2:09:26 Stunden
  • Erik Zabel Platz 82 + 2:10:33 Stunden
  • Steffen Wesemann Platz 99 + 2:30:21 Stunden
  • Gian-Matteo Fagnini Platz 101 + 2:32:00 Stunden
  • Danilo Hondo Platz 104 + 2:32:00 Stunden

  • Mannschaftswertung Platz 13 + 3:04:59 Stunden


Wirklich enttäuschend, dass kein Fahrer weniger als eine Stunde Rückstand auf den Sieger hat. Gut, man muss dazu sagen, dass eigentlich keiner so richtig auf Klassement gefahren ist, außer Bobby Julich, der sich im Vorfeld viel vornahm und letztendlich gänzlich scheiterte.


Erfolge bei der diesjährigen Tour


  • 1x Gelbes Trikot (Erik Zabel)
  • 12x Grünes Trikot (Erik Zabel)
  • 1 Etappensieg (Erik Zabel)
  • 2x zweiter (Erik Zabel)
  • 2x dritter (1x Erik Zabel, 1x Guiseppe Guerini


Wie man sieht, hat nur Zabel überzeugen können. Kein Mann in Magent hat einen vernünftigen Ausreiversuch zuwege gebracht, außer Guerini, der im Endspurt der Ausreißer bei einer Etappe auch nur chancenlos dritter wurde.


Die Fahrer in der Einzelkritik


Rolf Aldag: Er war einer der wenigen, der seine Aufagabe gut erledigt hat. Wenn es um das Einfangen von Spitzengruppen ging, dann stand Rolf Aldag an vorderster Front und führte so ab 10 Kilometer vor dem Ziel den Telekom Express (obwohl das diesmal nicht unbedingt zutrifft) an. Mit seiner großen Routine und mit seiner sympathischen Art hat er natürlich auch eine gute Stimmung in die Mannschaft einfließen lassen. In der ersten Woche hatte sich Aldag bei einem Sturz unglücklicherweise verletzt, starke Rippenprellungen waren die Folge, doch Rolf Aldag fuhr bei seiner wohl letzten Tour tapfer durch. Note 2

Udo Bölts: Sagen wir mal seine Leistung war in Ordnung. Udo wusste ja bis vor kurzem nicht, dass er doch noch seine 11. Tour bestreiten würde und so kam die Vorbereitung natürlich etwas kurz. Außerdem galt es dieses Jahr auch nicht einen Leader in den Bergen zu unterstützen. Sein 48. Gesamtrang ist ganz in Ordnung und damit war er auch zweitbester Deutscher bei der Tour, doch er zeigte sich weder im Gebirge, noch in den Flachetappen bei einer Ausreißergruppe ein einziges Mal ganz vorne. Im Flachen leistete er Helferdienste für Erik Zabel, aber einen Udo Bölts erwartet man zumindest bei einer Bergetappe mal vorne bei den Besten. Aber in Wirklichkeit verlor er, wie alle anderen auch vom Team Telekom, schon relativ weit unten am Anstieg den Anschluss. Note 3

Gian-Matteo Fagnini: Der Italiener war in meinen Augen ganz schwach. Eigentlich ist er der Edelhelfer von Zabel und bereit ihm den Sprint vor, doch was Fagnini machte war einfach nur lächerlich. Meistens sah man ihn gar nicht mehr im Finle oder fuhr den Sprint für die Konkurrenz an und nicht für Erik Zabel. Note 5

Guiseppe Guerini: Da wäre auch der zweite Italiener. Guiseppe sollte eigentlich der Mann für die Berge sein, doch weit gefehlt. Was er im Gebirge zeigte, war enttäuschend, meist schon früh am Anstieg abgehängt und dann nicht mehr zu sehen. Zu seiner Verteidigung muss man jedoch sagen, dass er arge Margenprobleme hatte, was seine Leistung vielleicht ein klein wenig relativiert. In der Schlusswoche dann fand er bei einer mittleren Bergetappe endlich mal den Anschluss an eine Spitzengruppe. Auch als diese sich splitterte war er noch dabei, doch als es zu dritt in Richtung Ziel ging und ein Sprint anstand, war Guerini natürlich chancenlos und wurde dritter. Note 4

Danilo Hondo: Der diesjährige Deutsche Meister bestritt seine erste Tour de France seiner Karriere und auch er stieß erst kurzfristig zum Team dazu. Neben Gian-Matteo Fagnini sollte er die Rolle eines ganz wichtigen Helfers für Zabel ausfüllen. In der ersten Woche fuhr er auch ganz ambitioniert, aber Akzente konnte er auch nicht groß setzen. Positiv ist, dass er die Alpen und die Pyrinäen heil überstanden hat. Als Sprintvorbereiter war er aber letztendlich ebenfalls schwach. Zabel war immer zu früh im Wind und das ein oder andere Mal zog Hondo das Tempo an, obwohl Zabel einige Meter hinter ihm war und so bereitete er bei der Schlussetappe den Sieg von Mc Ewen sozusagen vor. Note 4

Bobby Julich: Auch wenn er der bestplatzierte von den Mannen in Magenta ist, so ist er eine der größten Enttäuschungen. Julich, der 1998 dritter im Gesamtklassement wurde, hatte bei keiner Bergetappe den Hauch einer Chance vorne mitzumischen und auch im Zeitfahren war seine Leistung ziemlich bescheiden. Dafür, dass er auf Gesamtklassement fahren wollte, war seine Leistung mehr als schwach und der Einkauf von dem Amerikaner hat sich bis jetzt noch nicht gelohnt. Note 5

Kevin Livingston: Auch er schwach im Gebirge, konnte keinerlei Akzente setzen, obwohl ihm freie Fahrt gewährt wurde vom sportlichen Leiter. Er war eigentlich nie richtig im Bilde und hat es nicht mal versucht, sich einer Ausreißergruppe anzuschließen. Note 5

Steffen Wesemann: Er leistete im Flachen ganz solide Arbeit für Erik Zabel, doch auch er machte bei den Vorbereitung zum Sprint hin und wieder taktische Fehler. Steffen Wesemann war ebenfalls nie in einer laufenden Spitzengruppe vertreten und so gibt es auch nicht all zu viel über ihn zu verlieren. Trotz Fehler ist er grad noch so an der 4 vorbei. Note 3

Erik Zabel: Ohne ihn wäre die Tour für Telekom peinlich geworden. Einzig er konnte mit seinen Erfolgen Glanzlichter setzen, doch das angepeilte Grüne Trikot blieb aus. Er hatte Mc Ewen ab der zweiten Woche nichts mehr entgegen zu setzen, dieser gewann fast jeden Sprint gegen ihn. So half das größte Bemühen nichts und Erik Zabel muss sich mit seinem Etappensieg trösten. Allerdings sieht Erik Zabel das, im Gegenstz zu den meisten, nicht all zu dramatisch. Note 2


Alles in allem war die Tour wirklich enttäuschend. Klar, wäre das siebte Grüne Trikot für Zabel rausgesprungen, so würde mein Fazit ein wenig anders lauten. Doch dieses Jahr war ausnahmsweise mal alles auf Erik Zabel abgestimmt, auch sein Edelhelfer Fagnini war an Bord und das, was am Ende dann raussprang, war nicht das Gelbe vom Ei. Wenn man bedenkt, dass Erik Zabel im letzten Jahr drei Etappen und Grün gewann, obwohl alles auf Jan Ullrich (der dieses Jahr merklich fehlte) ausgerichtet war, so ist das höchst verwunderlich. Man könnte fast meinen, dass seine eigenen Helfer ihn einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, doch so weit möchte ich nicht gehen und prinzipiell muss man sagen, dass jeder sein Bestes gegeben hat, doch wenn das Beste nicht gut genug ist, dann muss man sich Gedanken machen und das muss und wird Telekom tun ...

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