Technik-Museum, Sinsheim Testbericht

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Erfahrungsbericht von DieEine

Lange nicht mehr so viel Verkehr gesehen

Pro:

große Fläche, viele Ausstellungsstücke

Kontra:

wenig Infos, man muss technikbegeistert sein, von außen etwas gammelig

Empfehlung:

Ja

Immer, wenn wir zu meiner Oma ins Allgäu fahren, kommen wir an Sinsheim vorbei. Dort ist das Verkehrsmuseum, das man schon von der Autobahn aus sehen kann.
Wenn man also mit knapp 130 km/h auf der Autobahn entlang braust, sieht man ein paar Flugzeuge, die auf Trägern stehen, aber so aussehen als würden sie in den Himmel aufsteigen. Diese Flugzeuge sind sehr bunt und das Museum sieht von der Straße aus, nicht wirklich einladend aus. Auf mich wirkte es immer ein wenig gammelig und immer, wenn mein Vater sagte \"hier müssen wir auch irgendwann mal Halt machen und reingehen\", habe ich gehofft, dass ich an diesem Tag nicht dabei sein würde.

Dieses Jahr kam ich leider nicht drumherum. Mein Vater und ich sind für einen Tag alleine zu meiner Oma gefahren und auf dem Rückweg ist er ganz spontan in Sinsheim von der Autobahn gefahren und den Schildern zum Verkehrsmuseum gefolgt. Da konnte und wollte ich halt auch keinen Jammerton mehr anschlagen und habe insgeheim gehofft, dass ihm der Eintritt zu teuer sein würde oder dass das Museum geschlossen ist.
Das Museum hat aber laut Anschlag 365 Tage im Jahr geöffnet. Täglich von 9 bis 18 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen sogar bis 19 Uhr.

Parkmöglichkeiten gibt es vor dem Museum genügend. Wir waren Freitags zur Mittagszeit in den Sommerferien (vor zwei Wochen) da und haben direkt einen Parkplatz gefunden. Parkgebühren muss man nicht bezahlen, zumindest haben wir das nicht. Es gibt einen Parkplatz unmittelbar vor dem Museum und auch an der Straße entlang des Museum sind Parkmöglichkeiten, da kann man wirklich nicht meckern.

Auf dem Museumsgelände sind verschiedene Flugzeuge zu bestaunen, die man wie oben beschrieben schon von der Straße aus sieht. Unter anderem ist dort die Tupolev 144, die man sogar von innen begehen kann.

Der Eingang des Museum sieht aus wie der eines Kinos und tatsächlich befindet sich dort auch ein Imax-3D-Kino. Das ist aber im normalen Eintrittspreis nicht inbegriffen, sondern muss extra bezahlt werden.
Eine Tageskarte für das Museum kostet für Erwachsene 10,50 Euro, das Kino dann nochmal 8,50 Euro. Ein Kombiticket gibt es für 15,50 Euro. Studentenermäßigung gibt es nicht.
Kinder unter 6 Jahren haben im Museum freien Eintritt. Kinder bis 14 Jahre bezahlen 8,50 Euro für das Tagesticket, 7,50 Euro für das Imax und 14 Euro für das Kombiticket.
Mir ist der Preis für das Gebotene zwar etwas zu hoch gewesen, aber mein Vater wollte sich halt unbedingt das Museum ansehen.
An der Kasse herrschte kein Gedränge und so hatten wir schnell unsere Karten, mit denen wir in den ersten Ausstellungsraum gelangten.

Dieser erste Raum ist riesengroß und führt auch noch über zwei bis drei Etagen.
Am Anfang kann man eine Reihe amerikanischer Oldtimer und Klassiker bewundern, was ich noch ganz interessant fand. An den Autos stehen immer kleine Informationstafeln, die etwas über die Entstehung und die Leistungsfähigkeit der Autos aussagen. Leider steht nie dabei, wie das Museum an das Fahrzeug gekommen ist. Sowas hätte ich noch interessant gefunden.

Aufgelockert wird die Ausstellung durch Accessoires aus verschiedenen Jahrzehnten. Kleider wie die Monroe sie trug, die Inneneinrichtung eines alten Beautysalon, alte Abendkleider etc.
Diese Sachen sind immer zwischendrin in Glasvitrinen ausgestellt und geben ein wenig den Zeitgeist der Jahre wieder und man kann sich schon ein wenig vorstellen, wie die Autos damals mit ihren Besitzern ausgesehen haben.

Im weiteren Teil dieser Halle, gibt es alte Kriegsfahrzeuge zu sehen: Panzer, Hubschrauber, Flugzeuge, Feldwagen etc. Auch hier wird mit alten Uniformen etwas aufgelockert.
Auch neuere Geschosse der Bundeswehr gibt es zu bestaunen und weil es sich um ein Verkehrsmuseum handelt gibt es noch alte Eisenbahnen, Tauchmobile und Solarfahrzeuge.

Sich diese Gefährte anzusehen ist ganz interessant, aber auch hier fehlen mir ein paar Infos zur Herkunft, zum Nutzen und was eventuell die Vorteile und die Nachteile der Fahrzeuge waren.
Für mich war der Besuch im Museum insgesamt etwas langweilig, da ich mich halt nicht für den technischen Hintergrund interessiere und so nur schnell mal guckend durch die Ausstellung gegangen bin.

In der ersten Halle direkt neben dem Eingang ist auch der obligatorische Museumsshop. Hier bekommt man Postkarten, Bücher, Bausätze, Kappen und alles, was das Herz begehrt - sehr teuer.

Wenn man mit der ersten großen Halle fertig ist, geht man über den Hof in die zweite Halle. Auf dem Vorgelände gibt es zwei Buden bzw. Cafés, wo man etwas essen kann.
Es hat aber auch keiner etwas dagegen, wenn man sich selbst von zu Hause etwas mitnimmt. Überhaupt hab ich in den Ausstellungshallen keine Wärter oder Aufseher gesehen, die etwas hätten sagen können.
Auf dieser Außenanlage stehen auch noch ein paar Panzer und Flugzeuge rum. Seit neuestem ist dort auch die Concorde zu bestaunen, obwohl ich nicht weiß, was es da zu staunen gibt, denn das Teil sieht für mich aus wie ein ganz normales Flugzeug.

In der besagten zweiten Ausstellungshalle war es für mich schon interessanter, denn dort fing die Ausstellung mit Formel 1- und anderen Rennwagen an. Weltmeisterautos von Michael Schuhmacher waren dort ebenso zu sehen wie Überschallfahrzeuge.

In einer etwas eleganteren Abteilung gab es dann auch richtige Luxuskarossen zu sehen. Maybach, Rolls Royce, Porsche etc. Dort hab ich mich dann auch in einen Porsche 911 in perlmutt verliebt. Tolles Auto! Haben will!

Diese zweite Halle sieht insgesamt auch etwas edler aus als die erste. Alles ist sauber und hell und auch hier ist die Ausstellung mit Kleidungsstücken aus verschiedenen Jahrzehnten verschönt. So wird Frauen eben auch nicht langweilig, wenn sich die Männer an den Autos erfreuen.

Von dieser Halle aus führt eine Treppe nach oben. Dort ist man auf einer Art Dachterrasse, von wo aus man sich die Flugzeuge, die man von der Autobahn aus sieht genauer angucken kann.

In die Tupolev bin ich auch reingegangen. Es geht ganz steil hoch, da die Maschine so aufgebockt ist als würde sie gerade abheben. Im hinteren Teil, wo man reingehen kann, sind keine Sitze mehr, sondern ein paar Informationstafeln zum Flieger und wie er seinen Weg nach Sinsheim gemacht hat.
Mir dreht sich heute noch der Kopf, wenn ich daran denke. Im Flugzeug ging es ganz steil nach vorne und es war sehr anstrengend. Bis in den vorderen Bereich habe ich es nicht geschafft, aber dort sind wohl noch die Originalsitze drin.
Berg- bzw. Flugzeug ab ist es dann genauso wie rauf - sehr beschwerlich.

Auf dem Dach kann man noch in andere Flugzeuge schauen und ich frage mich wirklich, wie manche Maschinen sich in der Luft halten konnten oder wieviel Überwindung es Piloten und Passagiere gekostet haben muss dort einzusteigen.

In einem Flieger befindet sich eine Rutsche nach unten. In der Vorhallen, unten, konnte man sich Rutschsäcke holen, mit denen man dann vom Flugzeug aus runter zurück zum Eingang bzw. Ausgang rutschen konnte. Wir haben es versäumt die Säcke von unten mitzunehmen und sind die Treppe runtergegangen und damit endete auch unser zweistündiger Aufenthalt im Verkehrsmuseum Sinsheim.

In Speyer, das in der Nähe von Sinsheim liegt, gibt es ein weiteres Museum zum Thema Verkehr und Technik. Dort bekommt man dann als Besucher von Sinsheim Rabatt auf die Eintrittskarte, aber zum Glück hatte mein Vater auch keine Lust mehr und wollte wie ich nur noch nach Hause.

Meinem Vater als Technikfreak hat das Museum sehr gut gefallen. Hätte es die Accessoires- und Kleideraustellungsstücke nicht gegeben, hätte ich mich zu Tode gelangweilt.

Meine Mutter ist mir übrigens sehr dankbar, dass ich mit meinem Vater das Museum besucht habe, denn so muss sie sich das nicht antun.
Ich bin ja eigentlich vielseitig interessiert und mag schöne Autos und auch die Formel 1, aber generell denke ich, dass dieses Museum nichts für Frauen ist.
Ich jedenfalls muss dieses Museum nicht nochmal besuchen und kann auch nicht richtig begeistert davon erzählen. Es war einfach nur ein Pflichtbesuch und ein Gefallen für meinen Vater, schließlich hat er auch den Eintritt bezahlt und so darf ich gar nicht weiter darüber meckern.

Dieses Museum ist eben nur für Leute, die Interesse an Fahrzeugen und Technik haben und zu diesen Leuten gehöre ich eben einfach nicht.

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