TechniSat Digit D Testbericht

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ab 58,76
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Summe aller Bewertungen
  • Bildqualität:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Support & Service:  gut

Erfahrungsbericht von Hagar66

Digitales TV wird zum Kinderspiel

5
  • Bildqualität:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Support & Service:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

Sehr leichte Bedienung, mehr (und bessere? ! ) Programme

Kontra:

SFI nicht immer aktuell und manchmal wenig Info

Empfehlung:

Ja

Anfang 2004 habe ich den Sieger aus dem Test \"Digitale Satellitenreceiver“ der Stiftung Warentest aus November 2003 erworben. Beim Umzug war eine neue Schüssel und ein neues LNB fällig und da ein Kollege so vom digitalen TV schwärmte und es insgesamt nicht wirklich teuer war als der Aufbau einer neuen analogen Anlage (es kommt ja ohnehin nur auf das LNB an), hatte ich mich für ein digital/ analoges LNB entschieden.

Zunächst betrieb ich diese Anlage dann aber mit meinem alten, herkömmlichen analogen Receiver, bis wieder Geld da war.

Nachdem das Gerät per Post geliefert wurde, machte ich mich freudig ans auspacken und war zunächst mal von der geringen Größe beeindruckt (Breite: 30,5 cm, Tiefe: 13,5 cm, Höhe: 6,5 cm). Damit passt das Gerät zwar nicht in mein HiFi- Rack (der Receiver ist zu klein!), aber ich habe mir damit beholfen, es ganz oben hinzustellen.

Flugs die Anschlüsse vom alten Receiver abgemacht, an den neuen wieder angeschlossen, mit Strom versorgt und angeschaltet. Und – oh Wunder – schon hatte ich ein Bild. Tolle Sache! Der Digit D ist für Astra und Eutelsat bereits vorkonfiguriert.

Und das Bild war eine Offenbarung! Ich bin zwar etwas sehbehindert, aber selbst mir fiel auf, dass zwischen dem analogen und dem digitalen Bild Welten liegen. Nebenbei: Die Fischchen, die man vom analogen Empfang her kennt, gehören nun der Vergangenheit an. Wir hatten bisher nur einmal eine (wirklich grausame) Witterung, die dazu führte, dass das Bild nicht mehr ganz in Ordnung ist. Das Bild hat mich dann ein wenig an den Film \"Die Matrix“ erinnert.

Beim Ton kann ich keine Unterschiede feststellen. Ich habe den Receiver mit meinem Dolby Surround- Verstärker über zwei Cinch- Kabel gekoppelt und werte das Signal nur analog aus. Vielleicht werde ich irgendwann auch hier auf Digital umstellen und dann erwarte ich eine Verbesserung, zumindest bei den Sendern, die Ihr Programm (oder Teile dessen) in Dolby Digital ausstrahlen (was der Receiver selbstverständlich verarbeiten kann; es gibt einen optischen und einen Koax- Ausgang für digitale Signale).

Nach der ersten Freude fing ich dann an, diverse Funktionen des Receivers auszuprobieren:

Videotext:
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Auch hier war ich nicht ganz Up- to- date, bei dem Videotext-Decoder meines Fernsehers musste ich immer warten, bis die angewählte Seite mal wieder ausgestrahlt wurde, bevor ich etwas sah. Auch das ist nun vorbei. Jede angewählte Seite ist sofort sichtbar. Toll!

Elektronische Programmzeitschrift:
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(bei Technisat SFI = Sieh Fern Info)
Technisat strahlt auf einem gesonderten Transponder (= Kanal; populärwissenschaftlich) für viele Kanäle Programminformationen für bis zu 7 Tage im Voraus aus. So könnte man sich fast eine Fernsehzeitschrift sparen. Leider ist diese Programminformation (noch?) nicht für alle Sender verfügbar und die weitergehenden Informationen pro Sendung sind nicht immer ausreichend. Hier könnte noch sehr verbessert werden. Die Datenbank für das SFI wird einmal täglich über Satellit aktualisiert und man kann einstellen, zu welchem Zeitpunkt dies geschehen soll (bei mir 4 Uhr nachts). Das heißt allerdings, dass das Gerät ständig im Standby stehen muss und nicht z.B. über eine Steckerleiste abgeschaltet werden kann, wenn man diese Funktion nutzen möchte. Der Stiftung Warentest zu Folge ist der Standby- Verbrauch des Digit D zwar von allen getesteten Geräten am Geringsten, aber trotzdem noch recht hoch. Technisat empfiehlt übrigens, genau auszuwählen, zu welchen Programmen man die SFI abrufen will, da die Speicherkapazität begrenzt ist. Ich habe SFI zurzeit für ca. 30 Programme eingestellt und noch keine Probleme entdeckt.

Softwareupdate:
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Der Update ist mit dem PC über RS 232- Schnittstelle möglich. Einfacher ist aber der Update über Satellit, denn ebenfalls über einen eigenen Transponder strahlt Technisat die jeweils neueste Software für den Receiver aus. Diese kann über die Menüführung abgerufen werden. Und somit kommen wir zur

Menüführung:
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Die ist wirklich kinderleicht! Alle Funktionen sind mit geringem Sachverstand am Bildschirm steuer- und abrufbar. Schön ist insbesondere, dass für die verschiedenen Satelliten die Signalstärke angezeigt wird. Das ersetzt den SAT- Finder (oder auch den Fachbetrieb), weil es auch dem Laien die Optimierung der Schüsselpositionierung ermöglicht. Die Menüfunktionen sind so vielfältig, dass ich hier gar nicht anfangen möchte, Sie zu aufzulisten. Ein großes Lob!

Programmeinstellungen:
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Auch diese sind kinderleicht. Die vorkonfigurierte Programmfolge lässt sich über die Fernbedienung problemlos umsortieren. Über einen automatischen Suchlauf kann man den Receiver veranlassen, nach neuen Programmen zu suchen und auch diese lassen sich dann problemlos einsortieren.

Durchschleiftuner:
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Anscheinend ist es bei digitalem Empfang nicht mehr nötig zwischen horizontaler und vertikaler Polarisation zu unterscheiden. Diese Unterscheidung führt ja bei analogem Empfang immer zu der Einschränkung, dass man nicht mehrere Receiver an das gleiche Kabel hängen kann, es sei denn alle schauen Programme der gleichen Polarisation. Der Digit D verfügt über einen Durchschleiftuner, der es erlaubt, hinter den digitalen Receiver noch einen analogen zu hängen. Und damit hat man dann die Möglichkeit ein Programm zu sehen, während man das andere aufnimmt (allerdings mit geringerer Programmauswahl, weil analog). Habe ich noch nicht ausprobiert, aber der o.g. Kollege macht das so.

Auf eine Einschränkung muß ich hinweisen: Einen Fernseher kann man an das Gerät immer nur über Scart-Kabel anschließen, einen Koax- Ausgang gibt es nicht.

Preis:
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Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers ist €169,99, tatsächlich habe es dann ein einem bekannten Auktionshaus für 40,-€ weniger bekommen. Evtl. ist mit mehr Recherche auch noch mehr rauszuholen.

Weitere Informationen:
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Auf www.technisat.de ist (nach ein wenig durchklicken) die komplette Bedienungsanleitung sowie die neueste Software runterladbar.

Fazit:
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Ich kann den Receiver jedem uneingeschränkt empfehlen. Er hat neben seiner eigentlichen Funktion, Fernsehbilder zu zeigen auch einen hohen Spielwert. Noch heute probiere ich lieber die Funktionen aus, als einfach nur fernzusehen.


Ein Schmankerl:
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Einige wissen es vielleicht, ARD und ZDF hatten während der Olympischen Spiele im letzten Jahr Ihre Digitalkanäle umgewidmet und sendeten nur Sport. Zu diesem Zweck hatten sie die Kanäle auch in Athen 1 bis Athen 4 umbenannt. Während man normalerweise je nach Wissbegierde oder Langeweile alle paar Monate bis Jahre selbst manuell eine Sendersuche anwirft und hinterher die neuen Sender einsortiert, passierte hier etwas, vor dem ich in Punkto Benutzerfreundlichkeit wirklich den Hut ziehe. Eines schönen Abends kurz vor den Spielen meldete sich der Receiver beim Anschalten mit einer Bildschirmmeldung, die mir einen Programmupdate anbot. Spasseshalber habe ich den mal gemacht und bekam mehr oder weniger vollautomatisch Athen 1 bis 4 in meine Senderliste eingetragen. Dabei wurden die Kanäle einfach verdoppelt, ZDF doku, Theaterkanal usw. gingen also nicht einfach verloren. Und kurz nach Ende der Spiele wurde mir automatisch angeboten, das auch wieder zurückzunehmen.