Telekom Sinus 45 AB Komfort Testbericht

Telekom-sinus-45-ab-komfort
ab 25,66
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Erfahrungsbericht von langevolker

Eine ISDN-Anlage für jedermann

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

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1. Geschichte meines Telefons
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Vor etwa eineinhalb Jahren hatte ich es satt, dass immer, wenn ich im Internet surfte (und das war ziemlich häufig), mein Telefonanschluss nicht erreichbar war. Die Beschwerden meiner Freunde, dass sie mich über meinen Festnetz-Anschluss nie erreichen könnten, häuften sich. Auch störte mich die langsame Surf-Geschwindigkeit und der damit verbundene geminderte Surf-Spaß. Die Entscheidung war gefallen - ich stieg auf ISDN um.
Schon wenige Stunden später stand ich im T-Punkt meiner Heimatstadt und ließ mich beraten. Da die Angestellten des T-Punkt immer zuerst die derzeitigen Sonderangebote erwähnen, zeigte die freundliche Dame auch mir als eines der ersten Telefone bzw. Telefonanlagen das T-Sinus 45. Die Ausführung in der Farbe eisgrau hatte es mir sofort angetan und schon wenige Minuten später war der Antrag auf die Umstellung auf ISDN und der Antrag auf Ratenzahlung (alles auf einmal kann ich mir selten etwas leisten) unterschrieben und ich konnte mein schickes Telefon, zusammen mit dem Handgerät T-Sinus 45K in eine schöne Telekom-Tüte eingepackt, mit nach Hause nehmen.

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2. Fakten,Fakten,Fakten
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Kommen wir zunächst zu einem der wichtigsten Dinge, die jemanden, der die Anschaffung eines Artikels plant, interessiert - den Preis. Vor etwa eineinhalb Jahren hat mich die ISDN-Anlage selbst DM 349,- (die Version mit Anrufbeantworter - ohne Anrufbeantworter wird das Telefon etwa DM 50,- billiger) gekostet. Dazu kam dann noch das schnurlose Handgerät zum Preis von DM 199,- und die Ladestation für das Handgerät (ohne gehts ja ziemlich schlecht) zum Preis von DM 39,-. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass ich die Hauptanlage selbst damals zu einem um DM 50,- reduzierten Preis erhalten habe, da ich gleichzeitig einen ISDN-Anschluss in Auftrag gegeben habe. Die Garantiezeit beträgt bei Kauf von der Telekom direkt zwölf Monate.
Die Reichweite der Handgeräte beträgt bis zu 300 Meter im Freien, innerhalb von Gebäuden bis zu 50 Metern. Wer also nicht gerade eine Riesen-Villa hat, sollte damit auskommen können.

Weitere technische Daten, die mir selbst zwar nicht besonders viel sagen, aber einen Telekommunikations-Begeisterten vielleicht bei der Kauf-Entscheidung helfen:
Kanalzahl: 120 Duplexkanäle
Frequenzen: 1880 MHz bis 1900 MHz
Kanalraster: 1728 kHz
Bitrate: 1152 kbit/s
Modulation: GFSK
Sprachkodierung: 32 kbit/s
Sendeleistung: 10 mW
Stromverbrauch: ca. 10,6 VA
Wählleitung: Protokoll DSS1
Abmessungen Breite/Höhe/Tiefe: 245x82x210 mm
Gewicht: 760 g
Länge der Anschlussschnur: 3m
Stecker der Anschlussschnur: IAE/TSV 8/4

Das Telefon gibt es in den Farben schwarz oder eisgrau sowie in der Version mit Anrufbeantworter oder ohne.

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3. Die Inbetriebnahme
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Kaum war ich zu Hause angekommen, packte ich das Telefon aus und ....
... musste es erstmal beiseite stellen. Denn leider ist die Umstellung vom Analog-Anschluss auf ISDN bei der Telekom ja immer mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. In meinem Fall dauerte die Bereitstellung des Anschlusses immerhin vier Wochen. Diese Zeit mussten sich meine Freunde weiterhin damit abfinden, dass sie bei Anrufen bei mir ständig das Besetzt-Zeichen hörten.
Den Tag der Inbetriebnahme konnte ich jedoch kaum erwarten. Schon Tage vorher traf ich alle Vorkehrungen, damit das Gerät und die dazugehörigen technischen Voraussetzungen (Stichwort: NTBA) schnell angeschlossen werden konnten.
Das Telefon selbst war dann, nachdem das NTBA installiert worden war, schnell in Betrieb genommen. Nachdem die Hörerschnur in die vorgesehenen Buchsen (die beiliegende Bedienungsanleitung führt vorbildlich durch die Erstinstallation) eingesteckt worden war, und auch die Telefonanschlussschnur das Telefon mit dem NTBA verband, fehlte nur noch die Verbindung des Telefons mit dem Stromnetz. Kaum hatte ich den Netzstecker in die Steckdose gesteckt, blinkte das Telefon freudig auf und auf der Anzeige war der Hinweis "Installationsassistent? ja/nein" zu lesen.
Selbst der technisch unversierteste Nutzer kann nämlich nun mit dem Installationsassistenten die wichtigsten Voreinstellungen treffen. Als erstes muss die Sprache eingestellt werden. Danach stellt man Datum und Uhrzeit ein (diese werden im alltäglichen Gebrauch dann übrigens bei jedem Anruf automatisch aktualisiert). Anschließend muss man die Anschlussart auswählen, also ob das Telefon selbst als Anlage fungiert und direkt ans ISDN-NTBA angeschlossen ist oder ob noch eine weitere Telefonanlage dazwischengeschaltet ist. Als letzte Voreinstellung muss man dann noch die von der Telekom zugeordneten MSN (bei der Einrichtung eines ISDN-Anschluss erhält man ja standardmäßig drei Telefonnummern-MSN genannt) ohne Ortsvorwahl eingeben. Jeder MSN wird dabei automatisch eine eigene Melodie zugeordnet, welche man dann im Nachhinein noch ändern kann.
Abschließend sollte man dann noch seine zusätzlichen schnurlosen Handgeräte anmelden, denn auch mit denen möchte man ja telefonieren. Dazu geht man im Menü Einstellungen - System-Einstellungen auf Gerät anmelden und führt dann am Handgerät dieselbe Prozedur innerhalb von einer Minute ebenfalls durch.

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4. Die Menü-Funktionen
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Die Telefonanlage unterstützt selbstverständlich alle gängigen ISDN-Funktionen, wie Anklopfen, Dreierkonferenz, Makeln, Anonym-Anruf, Rückruf bei Besetzt oder die äußerst praktische Übertragung der Rufnummern des Anrufenden. Beachtet werden muss dabei nur, dass alle Funktionen zuvor bei der Telekom beantragt worden sein müssen. Man sollte also bei der Auftragstellung den Telekom-Angestellten auf seine Wünsche hinweisen.
In das in das Telefon integrierte Telefonbuch kann man bis zu 100 Rufnummern speichern.

Man kann bis zu 7 MSN in das Telefon eingeben. Jeder MSN kann man im Menü Einstellungen eine eigene Ruftonmelodie zuordnen. Praktisch ist die Funktion der Zeitverzögerung. Diese kann man zum Beispiel nutzen, wenn man sich hauptsächlich in seinem Zimmer aufhält, aber bei einem Anruf auf seinem MSN das Telefon auch im Wohnzimmer abheben will. Man stellt seine eigene MSN also auf das Telefon in seinem Zimmer um und aktiviert sie gleichzeitig auf dem Telefon im Wohnzimmer. Damit das Telefon dort aber nicht gleich klingelt, kann man einstellen, das dieses beispielsweise erst beim vierten Klingelton
aktiv wird.

Ein kleiner Tipp: Hat man sich die Version mit Anrufbeantworter gekauft, sollte man den Anrufbeantworter auf jeden Fall allen MSN-Rufnummern zuordnen, da dieser, wenn man dies nicht tut, sonst nur die Anrufe der zugeordneten MSN annimmt und bei den anderen nicht aktiv wird.

Für den Austausch von Telefonnummern zwischen der Anlage sowie den Handgeräten können die Funktionen "Eintrag senden" bzw. "Liste senden" benutzt werden. Man braucht seine Nummern also nicht in alle Telefonbücher der Handgeräte und der Anlage eingeben, sondern nur in eines, von welchem aus die Nummern dann nach Eingabe der System-PIN (diese ist frei einstellbar im Menü "Sicherheit") an die anderen Geräte übertragen werden können.

Eine praktische Funktion ist auch die Einstellung der Sende-MSN. Insbesondere, wenn die Telefonrechnung nicht von einer, sondern von mehreren Personen im Haushalt getragen wird, und jeder nur das bezahlen soll, was er auch wirklich telefoniert hat, kann mit dieser Funktion gearbeitet werden. Am praktischsten ist es, wenn man die verschiedenen MSN gleich auf die vier farbigen auf dem Telefon vorhandenen Funktionstasten legt. So muss nicht erst umständlich mit dem Menü gearbeitet werden, sondern Person B kann vom Haupttelefon, von welchem normalerweise und standardmäßig im Telefon eingestellt Person A telefoniert sofort telefonieren, nachdem er beispielsweise die blaue Taste gedrückt hat. Das Telefon weist darauf mit dem Hinweis "Anruf über Person B" hin. Auf die Funktionstasten kann man im übrigen alle möglichen Funktionen des Telefons legen, z.B. auch eine bestimmte Rufnummer oder eine beliebige Call-by-Call-Vorwahl, aber auch die Nummer eines Handgerätes, um zum Beispiel kostenlos intern im Haus zu telefonieren.

Eine weitere auf dem Telefon zu findene Taste ist die T-Taste. Drückt man diese, kommt man auf eine Liste mit Servicenummern der Deutschen Telekom. Benötigt man diese jedoch weniger, kann man diese Liste auch als Speicherplatz für 10 weitere Telefonnummern benutzen (falls die 100 im gewöhnlichen Telefonbuch wirklich nicht ausreichen sollten).

Weitere in das Telefon integrierte Funktionen sind zudem der Terminmanager (an den Termin wird man durch ein Klingeln des Telefons erinnert oder die Möglichkeit, auf dem Anrufbeantworter nicht nur Nachrichten entgegenzunehmen, sondern auch selbst welche aufzusprechen, z.B. um dem Mitbewohner, der gerade nicht zu Hause ist, eine Nachricht zu hinterlassen.

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5. Fazit
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Die Telefonanlage T-Sinus 45 PA isdn ist eine Telefonanlage mit besonders vielen Funktionen, welche man selbst erst nach längerer eigener Nutzung des Telefons vollends ausnutzen kann. Sie ist somit nicht nur für den ISDN-Einsteiger, sondern auch für den ISDN-Profi, der auf ein anderes Telefon umsteigen will, weil sein eigenes nicht solche Funktionen bietet, besonders geeignet. In den eineinhalb Jahren meiner Nutzung sind desweiteren noch keine Fehler oder Schäden am Telefon aufgetreten. Ich kann es deshalb jedem nur besonders empfehlen.

Auch wenn meine Meinung über die Deutsche Telekom sonst nicht besonders gut ist, da sie auf so viele Anfragen meinerseits schon nicht reagiert hat, ist ihr mit diesem Telefon (der T-Versand ist ja auch ein eigener Geschäftszweig) ein hervorragendes ISDN-Produkt gelungen.

16 Bewertungen, 1 Kommentar

  • xenophobe

    19.04.2002, 14:59 Uhr von xenophobe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr ausführlich, schön.