Teletubbies Testbericht

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ab 8,90
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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  schlecht
  • Informationsgehalt:  schlecht
  • Präsentation:  durchschnittlich
  • Spaß:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr wenig
  • Romantik:  sehr wenig

Erfahrungsbericht von Magistix

Ein WINKE-WINKE an Aschermittwoch

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Waren in den letzten, „tollen Tagen“ doch allerorts jene sturzfreudigen Menschen voll alkoholabstinentem Frohsinn geprägt, so wird ab heute getrauert. Am Aschermittwoch soll ja bekanntlich alles vorbei sein... Nun ja, Alles ist hier so eine Sache, zumindest der Karneval hat mich wieder überlebt. Ooops, ich bin noch ganz durcheinander – diese Bierleichen, besoffenen Narren und anderweitig zerstörten Menschen scheinen mich doch ein wenig angesteckt zu haben ;-)

Doch schauen wir zurück und gedenken den Prinzenpaaren und Dreigestirnen hoch oben auf den Prunkwagen, wie sie mit Kamelle nur so um sich warfen und WINKTEN! Ja, sie winkten ins Volk, in die Masse, in die Fernsehe zu uns in die Wohnzimmer nach Hause, wo wir doch bei den Platzregenschauern nicht gewillt waren, vor die Tür zu treten. Doch erinnert ihr Euch noch an die königlichen Majestäten, die da oben zu uns WINKTEN?
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.:| Teletubbies – Was ist das? |:.


Nun, so richtig in Mode waren die Teletubbies ja eigentlich schon im letzten Jahr zu Karneval. Damals liefen überall diese pelzigen roten, blauen, grünen und gelben Plüsch-Knäuels herum. Auf ihrem Bauch eine hellgraue oder silbern-glitzrige Folie, die einen Fernseher darstellen soll und auf dem Kopf „Antennen“. Einige meiner Bekannten und auch kleine Kinder wissen nicht wirklich, wozu diese Dinger auf dem Kopf gut sind, aber, es setzt sich mehr und mehr die Feststellung durch, dass ja auch Teletubbies irgendwoher kommen und irgendwie sich vermehren können sollten...

Nun diese Teletubbies haben natürlich auch Namen – die kuscheligen und irgendwie rundlichen Geschöpfe heißen Tinky Winky, Dipsy, Lala und Poe (nicht lachen: wird gesprochen wie das deutsche Hinterteil!). Sie sind eigentlich sehr lustige, wenngleich auch ein wenig zurückgebliebene (oder halt sehr kindliche) Geschöpfe, die aber alleine leben. Sie bewohnen das Teletubbie-Land. Dieses ist hügelig und grün so weit das Auge reicht. Außer ein paar Büschen und Blumen gibt es dort nicht viel. Grüne Wiesen und ein ewig blauer Himmel an dem die Sonne (wird in Form eines Babylächelns mit gelben Sonnsenstrahlen gezeigt) immer scheint. Zwar wird es auch einmal Nacht, doch im Grunde ist es im Teletubbie-Land wie im Himmel.

Alles ist friedlich und niemand tut sich etwas zu Leide. Die niedlichen Knubbelchen tummeln sich im grünen Hügelland (wer sich hierunter nichts vorstellen kann, denke genau an die Landschaft von Hobbingen bei „Herr der Ringe“) und erleben so allerlei Dinge, wobei man nun nicht davon sprechen kann, dass dort VIEL passiert. Nun denn, die Geschichten ranken sich um zufällig aufgetauchte Dinge und Sachgegenstände und, wie kann es anders sein, um das Spielen mit ihnen.

Das beginnt schon bei den „Dingen“, die die Tubbies ihr eigenen nennen. Jeder der vier Charaktere hat da sein eigenes Utensil. Während Tinky Winky mit einer riesengroßen und knallroten Handtasche durch die Gegend läuft, spielt Dipsy gerne mit seinem Kuhfell überspanntem Hut rum. Bitte denkt Euch nichts dabei, wenn Tinky Winky und Dipsy schmusend beieinander stehen – Klagen, dass die Kinder auf „schwul“ getrimmt würden, sind schon in den USA abgewiesen worden.

Lala darf sich glücklich schätzen einen bunten (sieht aus wie ein Wasser-)Ball zu besitzen und Poe freut sich wie Nichts anderes auf der Welt, wenn er mit seinem Roller durchs Tubbieland fährt. Natürlich spielen auch die anderen mit den Spielgeräten und nie gibt es Streit. Die Tubbies haben sich gern und so heißt es denn dann auch alle 5 Minuten „Tubbie schmusen“, worauf sich die Fellviecher aneinander pressen und versuchen sich mit den dicken Ärmchen zu streicheln.

Außerdem gibt es im Tubbieland sprechende Blumen (auch die Umgebung lebt sozusagen), den „bösen“ Staubsauger Nono, der das Tubbiehaus rein hält, und eine Tubbie-Pudding-Maschine, die einen pink farbenen Pudding produziert. Dabeben gibt es dann noch ein Windrad auf dem besonders großen Hügel und noch ein, einem Duschkopf ähnliches, Fernrohr das zu Beginn und zum Ende der Sendung aus dem Boden fährt und Anweisungen („Zeit für Tubbie Winke Winke“) gibt.

Das Tubbieland ist irgendwie also rundum verspielt und erinnert an eine Mischung aus Playmobilland und einem Szenario aus bizarren, bunten Plüschtieren. Die Harmonie und das ständige Schmusen muten zwar sehr unrealistisch an, aber ist da denn die Sesamstrasse besser???
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.:| Teletubbies – zu Recht erfolgreich?! |:.


Eigentlich denken sich die Meisten, Teletubbies sei der größte Schwachsinn, den das Fernsehen je geboren hat. Doch so schlimm ist es nicht. Hält man sich vor Augen, dass die Sendung für Säuglinge bis Kleinstkinder ist (0-4 Jahre), so kann man doch nicht den Anspruch daran anlegen, realistisch oder klar formuliert zu sein. Eine klare Sprache kommt einfach nicht an und so denke ich, hat bei den Tubbies alles seine Berechtigung und Ordnung.

Darüber zu schimpfen, dass Filme gleich zweimal hintereinander gezeigt werden macht ebenso wenig Sinn, wie die „unausgewogene Ernährung von Tubbie-Toast und Tubbie-Pudding“ zu bemängeln. Es ist eben eine Traumwelt – zudem eine, in der man sich lieb hat und viel kuschelt. Es gibt keinen Zank und keinen Streit – ein Vorbild also: Auch für uns?!

Die Macher haben bewusst auf jegliche Gewalt verzichtet. Andauernd wir hingegen gezeigt, dass sich die Plüsch-Monster gern haben, sich in den Arm nehmen und einander freundlich begegnen. Kein Teletubbie lacht über Missgeschicke der Anderen, sondern sie erfreuen und bedauern gemeinsam Geschehnisse und Ereignisse. Es ist ihnen schnurz egal, wie der Andere aussieht und das obwohl sie rot, grün, gelb und blau sind. Unterschiedlicher geht es nicht. Sie tolerieren und akzeptieren sich nicht nur, sondern es ist für sie das Selbstverständlichste auf der Welt einander auch zu mögen! Das lehrt auch schon bei kleinen Kindern unbewusst eine ganze Menge. Toleranz, Freundlichkeit, Offenheit.

Auch positiv zu vermerken ist, das alle Sendeinhalte wiederholt werden. Worte werden immer wieder benutzt und in einer Ausgabe mehrmals erlernt. Das ist wichtig, damit auch die kleinen Kinder die mitgeteilten Inhalte aufnehmen und verstehen können. Sicherlich macht das dann auf uns „Großen“ einen merkwürdigen Eindruck, aber ich hätte als Säugling nicht 20 Minuten Wörter der deutschen Sprache lernen können. Wiederholungen sind da das einzige Mittel zur Einprägung.

Auch das Umfeld um die Teletubbies herum ist sinnvoller Weise immer gleich. Durch die bekannten Bilder, erinnern sich auch die Kleinen an die Sendung und werden nicht mit zu vielen, neuen Bilder und Einflüssen überladen. Daher ist es positiv, wenn bestimmte Szenen (Begrüßung, Abschied, Sonne, ...) immer wieder auftauchen und sich auch nie ändern.

Und nun zum Streitpunkt Nummer 1: Die Teletubbies sprechen in Babyform und kein Deutsch. Na, nicht ganz, denn solange Worte einfach zu erlernen sind, so werden sie auch benutzt - wenn zum Beispiel eine Trommel gezeigt wird. Nennt man sie treffenderweise „Trommel“ – natürlich auch immer wieder, damit es sich einprägt. Doch „Hallo“ wird ins Kindische übersetzt. Das „H“ fällt Kleinen schwer und auch „L“ gehört zu den schwierigeren Lauten. Aus „Hallo“, wird so dann bei den Tubbies „A-O“. Die Tubbies sprechen also eigentlich nur Babysprache – so dass die Zuschauer sie auch verstehen ;-).
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.:| FAZIT: Für Kinder im Babyalter sinnvoll |:.


Die Sendung läuft mittlerweile wieder jeden Tag im Kinderkanal (kika) gegen 9.00 Uhr und 11.20 Uhr morgens. Am Samstag folgt dann eine englische Folge. Jede Folge ist genau 20 Minuten „lang“ und behandelt neue „Themen“. Auch wenn sich vielen nun, beim Lesen meines Urteils, die Haare sträuben, so empfehle ich die Tubbies doch unbedingt. Sicherlich sollte man nicht Vorschulkinder oder Ältere vor die Sendung lassen, doch im Kleinstalter ist es wohl die einzige, kindgerechte Unterhaltung. Wer mir das nicht glaubt, kann die Säuglinge ja mal als Gegentest vor den Tatort oder den Frauenknast setzen!

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Tickeromi

    18.02.2002, 23:58 Uhr von Tickeromi
    Bewertung: sehr hilfreich

    stimme Dir voll und ganz zu. Gruß Tickeromi