Tempodrom Testbericht

Das Tempodrom machte in Berlin eigentlich fast immer Schlagzeilen. Hier zwar mehr in politischer Richtung, denn es gab und gibt immer in Berlin Gezerre um die Errichtung und besonders die Finanzierung einer neuen Veranstaltungsstätte.

Damals als das Berliner Tempodrom im Berliner Tiergarten zumachte kämpften die Veranstalter des Tempodroms um eine neue Veranstaltungsstätte und fanden diese dann nach langer Suche am eher tristen Berliner Ostbahnhof.
Dass man auch hier ein gutes Programm bot zeigte sich bald, denn den Weg zum Tempodrom fanden sehr viele Besucher.
Später nun gab es Gezanke und Streit um die Finanzierung des neuen Tempodroms und schlussendlich öffnete das neue Tempodrom am Anhalter Bahnhof.

Gegenwärtig schwillt aber nun schon wieder ein neuer Streit, denn die Baukosten für das neue Tempodrom waren so gigantisch dass der Bauherr beinahe Pleite ging und nun das Tempodrom verkaufen möchte.

Wie Ihr sehr steht in Berlin das Tempodrom fast durchgängig nur für politische und finanzielle Diskussionen zu Verfügung. Wird denn hier auch Kunst und anderes angeboten.

Kurze Antwort : Ja.
Für mich ist das Tempodrom ein ganz besonders schöner Veranstaltungsort.
Zum einen ist das Tempodrom fast in der Mitte der Stadt zu finden und somit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln prima zu erreichen.
Über folgende Bahnhöfe gelangt man sehr schnell zum Tempodrom:

S- Bahnhof Anhalter Bahnhof
U- Bahnhof Möckernbrücke
U- Bahnhof Potsdamer Platz
U- Bahnhof Hallesches Tor
Buslinien 129 , 248 , 341 .
Wer dennoch mit dem Auto kommen möchte kann das Parkhaus Gleisdreieck benutzen, ab hier ist es dann aber ein etwas längerer Weg zum Veranstaltungsort.

Empfehlen möchte ich Euch eine Anreise mit der Berliner S-Bahn über den S-Bahnhof Anhalter Bahnhof.
Hier sehen die Berliner und Gäste Berlins zunächst einmal die Kulisse des ehemaligen Anhalter Bahnhofes und in einiger Entfernung das gigantische Theaterdach des Tempodroms.
Dieses Theaterdach erinnert an ein riesiges Zirkuszelt und wirkt irgendwie visionär.
Hat man dieses Tempodrom schon von außen gesehen möchte man unbedingt einmal dort eine Veranstaltung besuchen.
Apropos Veranstaltungen: Im Tempodrom werden vielfältige Show- und Konzertveranstaltungen angeboten, aber auch Holiday on Ice war schon Gast im Tempodrom.
Also auch hier ein Fingerzeig auf die Vielfältigkeit des Tempodroms.

Erst kürzlich hatte ich Gelegenheit das Tempodrom anlässlich eines Mercedes Sosa Konzertes zu besuchen.
Hier war ich neben dem musikalischen Konzert natürlich auch auf die innere Architektur gespannt.

Tritt man in das Tempodrom ein sieht man zuerst das Foyer, später gelangt man in die Lounge und dann zur Großen Arena.
Daneben gibt es aber im Berliner Tempodrom das Liquidrom (siehe meine Meinung dazu), die kleine Arena, das E-Drom (eine elektronische Plattform), die Dachterrasse mit Biergarten und das Möckernstübel.

Ich besuchte anlässlich des Mercedes Sosa Konzertes eben nur das Forum, die Lounge und den großen Veranstaltungssaal , also die Große Arena.

Das Foyer:
Hat man das Tempodrom nach der Einlasskontrolle betreten steht man in einem riesigen Foyer und hat von dort Zugang zu den drei Ebenen.
Hier findet der Gast etliche Sitzmöglichkeiten und kann in den Pausen hier etwas trinken und die anderen Besucher beobachten.
In den Pausen wird es für Nichtraucher , aber etwas stressig, denn wenn sehr viele Menschen an einem Ort sind wird eben sehr viel geraucht und wenn von 3700 Gästen nur 2000 rauchen wird’s ziemlich dicke.

Die Lounge:
Hier bekommt man Getränke. Die Preise sind für einen Veranstaltungsort etwas erhöht, gehen im Grunde aber noch.
Bier wird in einem Plastikbecher eingefüllt, denn man dann auch an seinen Platz in der großen Arena mitnehmen kann.

Bereits in den Bereichen Foyer, Lounge, Garderoben und Toiletten fällt auf, dass hier ein sehr moderner Architekt am Werke war.
Die Wände und das Mobiliar sind fast durchgängig dunkel gehalten und der Architekt dachte an eine Verwendung von sehr natürlichen Baumaterialien und so findet man sehr hochwertige Holzschränke, Sitze ,Türen oder dergleichen vor.

Die große Arena:
Für mich ein sehr schöner Veranstaltungsort. Alles wirkt wie in einem klassischen antiken Theater. Man hat den Eindruck dass man in einem echten Zirkuszelt sitzt und staunt dass hier tatsächlich 3700 Leute Platz haben sollen.
Schwierig wird es etwas den Weg zu seinem Platz zu finden. Hier ist man wegen der etwas zu spartanischen Platzbeschilderung auf die Hilfe der netten Platzanweiser angewiesen.
Nun hat man seine Sitzplatzreihe gefunden und kann sich setzen.
Die Sitzqualität, etwas hart, denn die Sitze sind aus Holz. Vorteil gegenüber einem richtigen Zirkus. Im Tempodrom kann man sich wenigstens angenehm anlehnen.
Meines Erachtens sieht man im Berliner Tempodrom von allen Plätzen sehr gut und kann somit auch visuell am Konzert oder der Veranstaltung teilnehmen. Es gibt auf keinem Fall Plätze die von irgendwelchen Balken oder dergleichen verdeckt sind.
Auch die Akustik stellte mich im Tempodrom sehr zufrieden. Mercedes Sosa mit ihrer gewaltigen Stimme konnte uns sehr überzeugen und ebenfalls keine Probleme gab es mit der Belüftung.
Also alles Bestens ?

Im Prinzip ja und es spricht nichts dagegen diesen Berliner Veranstaltungsort 5 Sterne auszusprechen, ganz im Gegenteil.
Es muss nicht immer eine luxuriöse, mit gepolsterten Sitzen ausgestattete Arena sein….nein ein antik wirkendes Amphitheater kann es auch einmal sein.

Die Preise für die sehr unterschiedlichen Veranstaltungen sind eben auch sehr unterschiedlich.
Bei kleineren unbekannten Künstlern zahlt man 12 Euro und bei großen Stars zahlt man schon pro Karte 50 Euro.
Für unser Mercedes Sosa Konzert zahlten wir jedenfalls pauschal 30 Euro. Ein Preis der uns angemessen schien.

Insgesamt ist das Neue Berliner Tempodrom eine sehr beachtliche und rundum schöne Veranstaltungsstätte und ich kann diesen Ort sehr empfehlen.

Internetinformationen gibt es unter:

www.tempodrom.de.

Und die genaue Adresse lautet:

Tempodrom am Anhalter Bahnhof
Möckernstraße 10
10963 Berlin