Erfahrungsbericht von starfax
Arnie ist müde
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Als 1991 T2 in den Kinos lief, war das für mich der bislang brutalste und spektakulärste Film, den ich bis dato gesehen hatte (im Kino – wohlgemerkt). Ich weiß noch sehr genau, wie ich ganz gespannt dasaß und mitfieberte – vor allem die aufregende Verfolgungsjagd des bösen T-1000 auf das Auto mit Familie Connor war einfach atemberaubend, dazu die düstere Atmosphäre durch das über allem schwebende Szenario eines drohenden Atomkrieges machten „T2 – Judgement Day“ zu einem beeindruckenden Actionfilm mit Botschaft.
Daß es zwölf Jahre gedauert hat, bis ein weiteres Sequel gedreht wurde, hat unterschiedliche Gründe, unter anderem den Konkurs der damaligen Produktionsfirma Carolco, der dafür sorgte, dass sich diverse Studios um die Rechte balgten und Regisseur James Camerons Mega – Erfolg mit „Titanic“, unter dessen Erwartungsdruck er offenbar noch heute leidet, immerhin wagte er sich seitdem nur noch mit dem Dokumentarfilm „Ghosts of the Abyss“ über das Wrack der Titanic in die Kinos.
Und bei T3 wäre dieser Erfolgsdruck gleich doppelt vorhanden: Nach „Titanic“ einen noch besseren oder zumindest ebenbürtigen Erfolg zu drehen und gleichzeitig einen würdigen Nachfolger für T2.
Schlußendlich sind dann mit Intermedia Films deutsche Finanziers und mit Jonathan Mostow (\"U -571\")ein bislang eher mittelmäßig erfolgreicher Regisseur eingesprungen, um aus dem 170 Millionen Dollar teuren Budget herauszuholen, was geht. Und hier nun das Ergebnis:
DIE STORY:
Nach dem Leukämie – Tod seiner Mutter ist der zukünftige Menschheitsretter John Connor (Nick Stahl) untergetaucht und lebt ein einsames und resigniertes Leben außerhalb jeder Datenerfassung. Ein Motorradunfall zwingt ihn zur Selbstmedikation, wofür er in eine Tierklinik einbricht.
Hier trifft er auf Kate Brewster(Claire Danes) , ehemalige Klassenkameradin und Schulflirt.
Doch bevor er ihr erklären kann, was seit damals geschehen ist, werden sie auf brutale Art unterbrochen – denn wieder haben die Maschinen aus der Zukunft einen Killerroboter in die Gegenwart geschickt, diesmal in erster Linie nicht, um John zu töten, sondern um wichtige Personen aus dessen zukünftigem Führungszirkel der menschlichen Widerstandsbewegung aus dem Weg zu räumen – zu denen offenbar auch Kate gehören wird. Nur weil sich John und Kate zufällig am selben Ort befinden, nimmt der gefährliche T – X (Kristanna Loken) in Frauengestalt auch seine Fährte wieder auf.
Doch auch der T – 800 (Arnold Schwarzenegger) ist wieder da und verhilft den beiden zur Flucht. Es kommt zu einer Wahnsinnsverfolgungsjagd, bei der diverse Autos, ein mobiles Kranfahrzeug und einige Straßenzüge mit Wohnhäusern auf der Strecke bleiben.
Kate, die der Meinung ist, von den beiden Rowdies entführt worden zu sein, versucht immer wieder zu fliehen, was ihr schließlich bei einer Konfrontation mit der Polizei auch gelingt. Als sie aber ihrem Verlobten gegenübersteht, der sich plötzlich in die gewalttätige Dame verwandelt, vor der die drei geflohen sind, und sie erkennen muß, dass ihr echter Verlobter tot ist, wird ihr klar, dass es unglaubliche Dinge gibt, die sie nun akzeptieren muß.
Der T – 800 erklärt, von ihr selbst geschickt worden zu sein (weil John zu diesem Zeitpunkt bereits tot ist) und sie nach John das ranghöchste Führungsmitglied der Rebellenarmee ist – und Johns Frau!
Weiterhin kommt heraus dass Kates Vater der Schöpfer des Skynet ist, jenes Supercomputers mit eigenem Bewusstsein, der die Rebellion der Maschinen starten wird und just zu diesem Zeitpunkt im Begriff ist, dieses Superhirn zu aktivieren um einem weltweit grassierenden Computervirus Einhalt zu gebieten.
Sie machen sich also auf, um ihn daran zu hindern. Leider zu spät, denn der T – X kommt ihnen zuvor und sofort übernehmen die Killermaschinen das Regiment im Labor und töten alle anwesenden Menschen.
Bevor er stirbt, schickt Kates Vater sie aber in die Wüste von (…Nevada???), wo der Skynet stationiert sein soll, um ihn zu vernichten.
Okay, wer den Film noch sehen möchte, sollte hier vielleicht nicht mehr weiterlesen....!!!
_________________________________________________
Sie verlieren den T – 800, der vom T –X auf die Tötung John Connors umprogrammiert wird, sich aber später durch Programmneustart selbst wieder auf den richtigen Kurs bringt.
Am Ziel angekommen, wo es dann doch zum Showdown zwischen den beiden T – Modellen kommt, entdecken John und Kate, dass sich die Geschichte nicht ändern lässt: Der Skynet ist gar nicht hier – es handelt sich hier vielmehr um einen dreißig Jahre alten Atombunker für die Regierung, den außer ihnen niemand mehr erreicht hat:
Kates Vater hat sie dorthin geschickt, im Wissen, dass Skynet als dezentrales, weltweites Netzwerk nicht zerstörbar ist und um sie den Atomkrieg überleben zu lassen.
Per Funk melden sich schließlich die ersten verzweifelten Menschen von draußen, während die ersten Atomraketen starten – die Zukunft hat begonnen…
_________________________________________________
DER FILM:
T3 ist ganz klar als Actionfilm der alten schule konzipiert – was man auch sieht und entsprechend honoriert. Die sichtbaren Computereffekte beschränken sich auf den T – X, der ähnlich wie der T – 1000 aus dem zweiten Teil ein Gestaltwandler ist und eine Sequenz, in der man Arnie von hinten mit halb abgerissenem Kopf wiedererwachen sieht. Die Actionszenen wurden auf die gute alte Art real gefilmt und mit bombastischem Materialaufwand inszeniert.
Der Unterschied ist deutlich erkennbar – und zeigt eben auch die Vorzüge des Echten – nämlich die größere Glaubwürdigkeit, den ehrlicheren Spaß an der Destruktion und die Austauschbarkeit der Computereffekte, mit denen man inzwischen einfach alles machen kann, bloß nicht wirklich echt wirken.
Die Geschichte baut einigermaßen logisch auf der von T2 auf und ist eine Fortsetzung eben zehn Jahre später.
Technisch ist der Film routiniert gedreht und durchaus spektakulär, aber Jonathan Mostow fehlt ganz offensichtlich ein gewisses Gespür für eine gewisse Bildsprache und Atmosphäre. Er beschränkt sich auf das, was er offensichtlich gut kann: Actionszenen – und davon hat T3 sehr viele und auch sehr gute.
Was dem Film im Vergleich zu T2 deutlich abgeht ist eine wirklich durchdachte Geschichte – die angedeutete Vater – Sohn – Beziehung zwischen Connor und dem T – 800 wird hier nur einmal kurz verbal aufgegriffen. Auch die zukünftige Beziehung zwischen John und Kate wird nicht genügend aufgebaut sondern lediglich für die Zukunft behauptet. Das enge Beziehungsgeflecht zwischen den Charakteren, das den zweiten Teil so spannend und weniger oberflächlich machte, fehlt hier völlig, zumal es weder Regisseur noch Darstellern gelingt, untereinander Verbindungen aufzubauen. Arnold Schwarzenegger wirkt eher müde und die spartanischen Sprüche aus seinem Munde („Raus“, „Runter“ , „Rauf“ ) wirken ein wenig lächerlich. Nur unzureichend können da die wenigen trockenen Sätze aushelfen („Sprich mit der Hand“ , „Dem kann ich nicht Folge leisten“ auf Kates Aufforderung, sich selbst zu ficken), die er noch vom Stapel lässt.
Nick Stahl als John Connor geht noch durch, aber dem Darstellungstalent Edward Furlongs ist er eindeutig unterlegen, so dass seine Resignation und Verzweiflung mehr nervt als anrührt.
Claire Danes konnte auch nicht wirklich überzeugen, sie nimmt nach angemessener Filmzeit relativ schnell und ungerührt Kenntnis vom Untergang der Welt. Der Tod ihres Verlobten fällt da ohnehin nicht mehr groß ins Gewicht, kann ihr aber immerhin ein paar einsame Tränen entlocken. Beim Tod des Vaters ist sie ohnehin zu Amazone mutiert, auf den Spuren der inzwischen durchaus legendären Linda Hamilton.
Allesamt rutschen die Figuren in eine müde und nervtötende Opferhaltung statt wie im ersten Teil wirklich aktiv zu bleiben.
Kristanna Loken als T – X ist vielleicht schauspielerisch unterfordert (wer weiß?), macht aber eine ausgesprochen gute Figur als böse Terminatrix, wenngleich ihr Ende eher unspektakulär ist.
Ansonsten hat T3 eine Reihe von Wiedererkennungswerten, wie zum Beispiel die Auftritte der Terminatoren zu Beginn, Arnies Eintritt zur Ladies Night im Nachtclub ist ja auch bloß eine Variation zur Rocker Bar aus T2. Und auch die Terminatrix, die das Fluchtauto zu Fuß einholt, haben wir schon gesehen – allerdings besser inszeniert.
Mit neuen Ideen kann T3 also in diesem Fall nicht aufwarten, der Film ist mehr ein Remake von T2 mit weiblicher Variante.
Grundsätzlich nimmt er sich aber auch etwas weniger ernst als T2, etwa wenn Arnie sich die Sternchenbrille aufsetzt (cool wäre gewesen, wenn er sie aufbehalten hätte) oder im Süßigkeitenregal einer Tankstelle in der Wüste ein prominent platziertes Päckchen Manner – Schnitten auftaucht.
Gleichzeitig wird aber auch der Film insgesamt entschärft und ist weniger brutal in Hinsicht auf die gezeigten Morde. Ethisch gut, bleibt die Bedrohung aber dennoch auf Popcornkinoniveau stecken. Den Atem wird’s einem nicht mehr verschlagen.
Lediglich bei einer Szene wird einem das Ausmaß der Bedrohung und die visuellen (leider nicht genutzten) Möglichkeiten der Geschichte angedeutet: Nachdem im
Labor von Kates Vater die Maschinen die Herrschaft übernommen haben, hat man in einer Szene ein bisschen Panorama auf die Vorgänge außerhalb des Gebäudes, das in Brand geraten ist und vor dem die Maschinen unter dem Schreien der Getöteten wild Menschen niedermetzeln. Hier hat man zum einzigen Mal wirklich das Gefühl einer nahenden Apokalypse – das die Bilder der aufsteigenden Atomraketen nicht mehr wirklich auslösen können…
Auch die Musik ist eher konventionell - Brad Fiedels Stahlwerk - Sound des zweiten Teil paßte ausgezeichnet zu Camerons düsteren Bildern. Wo Mostow hier bunter bleibt, ist natürlich auch die Musik etwas melodiöser, aber auch weniger suggestiv.
FAZIT:
Wer einen guten Actionfilm mit viel Krachbumm undsoweiter erwartet, wird hier nicht schlecht bedient. Wer sich einen würdigen Nachfolger für einen höchst gelungenen Science Fiction – Knaller erhofft hat, wird enttäuscht sein. Zu handzahm und einschmeichlerisch gibt sich der Film, der technisch auf hohem Niveau ist, aber künstlerisch unter seinen Möglichkeiten bleibt, weil der Mut fehlt, mit den Publikumserwartungen und den Storyvorgaben wirklich zu spielen.
Entsprechend blieb T3 ja auch beim US - Einspiel unter den Erwartungen zurück.
Der philosophische Überbau James Camerons wird im dritten Teil lediglich als Staffage für einen Ausblick in die Zukunft und für reißerische Actionszenen benutzt. Schade, denn T2 hat ja gezeigt, dass düstere Action und Science Fiction durchaus nicht flach oder unintelligent sein muß. So bleibt T3 ein Film ohne Visionen...
Aber wir können uns auf Teil vier freuen, der jetzt ja mitten im Krieg der Maschinen spielen müsste und bis zur ersten Reise des Terminators führen könnte…auf ein Neues!
Daß es zwölf Jahre gedauert hat, bis ein weiteres Sequel gedreht wurde, hat unterschiedliche Gründe, unter anderem den Konkurs der damaligen Produktionsfirma Carolco, der dafür sorgte, dass sich diverse Studios um die Rechte balgten und Regisseur James Camerons Mega – Erfolg mit „Titanic“, unter dessen Erwartungsdruck er offenbar noch heute leidet, immerhin wagte er sich seitdem nur noch mit dem Dokumentarfilm „Ghosts of the Abyss“ über das Wrack der Titanic in die Kinos.
Und bei T3 wäre dieser Erfolgsdruck gleich doppelt vorhanden: Nach „Titanic“ einen noch besseren oder zumindest ebenbürtigen Erfolg zu drehen und gleichzeitig einen würdigen Nachfolger für T2.
Schlußendlich sind dann mit Intermedia Films deutsche Finanziers und mit Jonathan Mostow (\"U -571\")ein bislang eher mittelmäßig erfolgreicher Regisseur eingesprungen, um aus dem 170 Millionen Dollar teuren Budget herauszuholen, was geht. Und hier nun das Ergebnis:
DIE STORY:
Nach dem Leukämie – Tod seiner Mutter ist der zukünftige Menschheitsretter John Connor (Nick Stahl) untergetaucht und lebt ein einsames und resigniertes Leben außerhalb jeder Datenerfassung. Ein Motorradunfall zwingt ihn zur Selbstmedikation, wofür er in eine Tierklinik einbricht.
Hier trifft er auf Kate Brewster(Claire Danes) , ehemalige Klassenkameradin und Schulflirt.
Doch bevor er ihr erklären kann, was seit damals geschehen ist, werden sie auf brutale Art unterbrochen – denn wieder haben die Maschinen aus der Zukunft einen Killerroboter in die Gegenwart geschickt, diesmal in erster Linie nicht, um John zu töten, sondern um wichtige Personen aus dessen zukünftigem Führungszirkel der menschlichen Widerstandsbewegung aus dem Weg zu räumen – zu denen offenbar auch Kate gehören wird. Nur weil sich John und Kate zufällig am selben Ort befinden, nimmt der gefährliche T – X (Kristanna Loken) in Frauengestalt auch seine Fährte wieder auf.
Doch auch der T – 800 (Arnold Schwarzenegger) ist wieder da und verhilft den beiden zur Flucht. Es kommt zu einer Wahnsinnsverfolgungsjagd, bei der diverse Autos, ein mobiles Kranfahrzeug und einige Straßenzüge mit Wohnhäusern auf der Strecke bleiben.
Kate, die der Meinung ist, von den beiden Rowdies entführt worden zu sein, versucht immer wieder zu fliehen, was ihr schließlich bei einer Konfrontation mit der Polizei auch gelingt. Als sie aber ihrem Verlobten gegenübersteht, der sich plötzlich in die gewalttätige Dame verwandelt, vor der die drei geflohen sind, und sie erkennen muß, dass ihr echter Verlobter tot ist, wird ihr klar, dass es unglaubliche Dinge gibt, die sie nun akzeptieren muß.
Der T – 800 erklärt, von ihr selbst geschickt worden zu sein (weil John zu diesem Zeitpunkt bereits tot ist) und sie nach John das ranghöchste Führungsmitglied der Rebellenarmee ist – und Johns Frau!
Weiterhin kommt heraus dass Kates Vater der Schöpfer des Skynet ist, jenes Supercomputers mit eigenem Bewusstsein, der die Rebellion der Maschinen starten wird und just zu diesem Zeitpunkt im Begriff ist, dieses Superhirn zu aktivieren um einem weltweit grassierenden Computervirus Einhalt zu gebieten.
Sie machen sich also auf, um ihn daran zu hindern. Leider zu spät, denn der T – X kommt ihnen zuvor und sofort übernehmen die Killermaschinen das Regiment im Labor und töten alle anwesenden Menschen.
Bevor er stirbt, schickt Kates Vater sie aber in die Wüste von (…Nevada???), wo der Skynet stationiert sein soll, um ihn zu vernichten.
Okay, wer den Film noch sehen möchte, sollte hier vielleicht nicht mehr weiterlesen....!!!
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Sie verlieren den T – 800, der vom T –X auf die Tötung John Connors umprogrammiert wird, sich aber später durch Programmneustart selbst wieder auf den richtigen Kurs bringt.
Am Ziel angekommen, wo es dann doch zum Showdown zwischen den beiden T – Modellen kommt, entdecken John und Kate, dass sich die Geschichte nicht ändern lässt: Der Skynet ist gar nicht hier – es handelt sich hier vielmehr um einen dreißig Jahre alten Atombunker für die Regierung, den außer ihnen niemand mehr erreicht hat:
Kates Vater hat sie dorthin geschickt, im Wissen, dass Skynet als dezentrales, weltweites Netzwerk nicht zerstörbar ist und um sie den Atomkrieg überleben zu lassen.
Per Funk melden sich schließlich die ersten verzweifelten Menschen von draußen, während die ersten Atomraketen starten – die Zukunft hat begonnen…
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DER FILM:
T3 ist ganz klar als Actionfilm der alten schule konzipiert – was man auch sieht und entsprechend honoriert. Die sichtbaren Computereffekte beschränken sich auf den T – X, der ähnlich wie der T – 1000 aus dem zweiten Teil ein Gestaltwandler ist und eine Sequenz, in der man Arnie von hinten mit halb abgerissenem Kopf wiedererwachen sieht. Die Actionszenen wurden auf die gute alte Art real gefilmt und mit bombastischem Materialaufwand inszeniert.
Der Unterschied ist deutlich erkennbar – und zeigt eben auch die Vorzüge des Echten – nämlich die größere Glaubwürdigkeit, den ehrlicheren Spaß an der Destruktion und die Austauschbarkeit der Computereffekte, mit denen man inzwischen einfach alles machen kann, bloß nicht wirklich echt wirken.
Die Geschichte baut einigermaßen logisch auf der von T2 auf und ist eine Fortsetzung eben zehn Jahre später.
Technisch ist der Film routiniert gedreht und durchaus spektakulär, aber Jonathan Mostow fehlt ganz offensichtlich ein gewisses Gespür für eine gewisse Bildsprache und Atmosphäre. Er beschränkt sich auf das, was er offensichtlich gut kann: Actionszenen – und davon hat T3 sehr viele und auch sehr gute.
Was dem Film im Vergleich zu T2 deutlich abgeht ist eine wirklich durchdachte Geschichte – die angedeutete Vater – Sohn – Beziehung zwischen Connor und dem T – 800 wird hier nur einmal kurz verbal aufgegriffen. Auch die zukünftige Beziehung zwischen John und Kate wird nicht genügend aufgebaut sondern lediglich für die Zukunft behauptet. Das enge Beziehungsgeflecht zwischen den Charakteren, das den zweiten Teil so spannend und weniger oberflächlich machte, fehlt hier völlig, zumal es weder Regisseur noch Darstellern gelingt, untereinander Verbindungen aufzubauen. Arnold Schwarzenegger wirkt eher müde und die spartanischen Sprüche aus seinem Munde („Raus“, „Runter“ , „Rauf“ ) wirken ein wenig lächerlich. Nur unzureichend können da die wenigen trockenen Sätze aushelfen („Sprich mit der Hand“ , „Dem kann ich nicht Folge leisten“ auf Kates Aufforderung, sich selbst zu ficken), die er noch vom Stapel lässt.
Nick Stahl als John Connor geht noch durch, aber dem Darstellungstalent Edward Furlongs ist er eindeutig unterlegen, so dass seine Resignation und Verzweiflung mehr nervt als anrührt.
Claire Danes konnte auch nicht wirklich überzeugen, sie nimmt nach angemessener Filmzeit relativ schnell und ungerührt Kenntnis vom Untergang der Welt. Der Tod ihres Verlobten fällt da ohnehin nicht mehr groß ins Gewicht, kann ihr aber immerhin ein paar einsame Tränen entlocken. Beim Tod des Vaters ist sie ohnehin zu Amazone mutiert, auf den Spuren der inzwischen durchaus legendären Linda Hamilton.
Allesamt rutschen die Figuren in eine müde und nervtötende Opferhaltung statt wie im ersten Teil wirklich aktiv zu bleiben.
Kristanna Loken als T – X ist vielleicht schauspielerisch unterfordert (wer weiß?), macht aber eine ausgesprochen gute Figur als böse Terminatrix, wenngleich ihr Ende eher unspektakulär ist.
Ansonsten hat T3 eine Reihe von Wiedererkennungswerten, wie zum Beispiel die Auftritte der Terminatoren zu Beginn, Arnies Eintritt zur Ladies Night im Nachtclub ist ja auch bloß eine Variation zur Rocker Bar aus T2. Und auch die Terminatrix, die das Fluchtauto zu Fuß einholt, haben wir schon gesehen – allerdings besser inszeniert.
Mit neuen Ideen kann T3 also in diesem Fall nicht aufwarten, der Film ist mehr ein Remake von T2 mit weiblicher Variante.
Grundsätzlich nimmt er sich aber auch etwas weniger ernst als T2, etwa wenn Arnie sich die Sternchenbrille aufsetzt (cool wäre gewesen, wenn er sie aufbehalten hätte) oder im Süßigkeitenregal einer Tankstelle in der Wüste ein prominent platziertes Päckchen Manner – Schnitten auftaucht.
Gleichzeitig wird aber auch der Film insgesamt entschärft und ist weniger brutal in Hinsicht auf die gezeigten Morde. Ethisch gut, bleibt die Bedrohung aber dennoch auf Popcornkinoniveau stecken. Den Atem wird’s einem nicht mehr verschlagen.
Lediglich bei einer Szene wird einem das Ausmaß der Bedrohung und die visuellen (leider nicht genutzten) Möglichkeiten der Geschichte angedeutet: Nachdem im
Labor von Kates Vater die Maschinen die Herrschaft übernommen haben, hat man in einer Szene ein bisschen Panorama auf die Vorgänge außerhalb des Gebäudes, das in Brand geraten ist und vor dem die Maschinen unter dem Schreien der Getöteten wild Menschen niedermetzeln. Hier hat man zum einzigen Mal wirklich das Gefühl einer nahenden Apokalypse – das die Bilder der aufsteigenden Atomraketen nicht mehr wirklich auslösen können…
Auch die Musik ist eher konventionell - Brad Fiedels Stahlwerk - Sound des zweiten Teil paßte ausgezeichnet zu Camerons düsteren Bildern. Wo Mostow hier bunter bleibt, ist natürlich auch die Musik etwas melodiöser, aber auch weniger suggestiv.
FAZIT:
Wer einen guten Actionfilm mit viel Krachbumm undsoweiter erwartet, wird hier nicht schlecht bedient. Wer sich einen würdigen Nachfolger für einen höchst gelungenen Science Fiction – Knaller erhofft hat, wird enttäuscht sein. Zu handzahm und einschmeichlerisch gibt sich der Film, der technisch auf hohem Niveau ist, aber künstlerisch unter seinen Möglichkeiten bleibt, weil der Mut fehlt, mit den Publikumserwartungen und den Storyvorgaben wirklich zu spielen.
Entsprechend blieb T3 ja auch beim US - Einspiel unter den Erwartungen zurück.
Der philosophische Überbau James Camerons wird im dritten Teil lediglich als Staffage für einen Ausblick in die Zukunft und für reißerische Actionszenen benutzt. Schade, denn T2 hat ja gezeigt, dass düstere Action und Science Fiction durchaus nicht flach oder unintelligent sein muß. So bleibt T3 ein Film ohne Visionen...
Aber wir können uns auf Teil vier freuen, der jetzt ja mitten im Krieg der Maschinen spielen müsste und bis zur ersten Reise des Terminators führen könnte…auf ein Neues!
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