Tetesept Moor Bad Badekonzentrat Testbericht

Seit etwa 16 Jahren leide ich unter starkem Rheuma. Wenn jetzt viele denken - so alt ist die doch noch gar nicht – kann ich nur sagen, dass Rheuma eine Krankheit ist, unter der auch viele Kinder leiden. Aber das nur mal so nebenbei erwähnt, denn ich ging früher immer davon aus, dass nur ältere Menschen Rheuma bekommen können.
Auf jeden Fall war 1998 deswegen auf Kur in Bad Aibling und bekam dort natürlich Mooranwendungen. Ich hatte schon einige Moorpackungen bei meinem Masseur bekommen, doch so richtig in einer Wanne mit Moor war ich noch nie. Ehrlich gesagt grauste mir davor, denn diese dunkelbraune Pampe rief in mir ein kleines Ekelgefühl hervor, zumal wenn man bedenkt, dass es sich dabei um ein reines Naturprodukt handelt und es in Aibling direkt vom Moorabbau in die Klinik transportiert wird. Ich meine, dass es doch da normal ist, wenn sich so allerlei Krabbelzeugs darin noch befindet. Auf jeden Fall waren diese Moorbäder dort ein Fall für sich, worauf ich am Schluss aber noch zu sprechen komme.

Auf Kur kann man ja nicht ewig bleiben (leider) und nach ein paar Wochen hat einen der Alltag wieder. Ich versuchte dennoch meinem Körper etwas Gutes zu tun und fand bei Schlecker ein Moorbad von Tetesept. Dem stand ich sehr skeptisch gegenüber und konnte mir ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen, dass es von Nutzen ist, denn so ein Moorbad wie ich es bisher kannte ist das natürlich nicht.


~~~ Verpackung ~~~

Die Flasche mit 125ml Inhalt befindet sich in einem rechteckigen Pappkarton, wie man es von Tetesept gewohnt ist. Bedruckt ist die Verpackung mit einer Moorlandschaft und ist ansonsten in einem bräunlichen Ton gehalten.


~~~ Das Badeerlebnis ~~~

Als ich die Flasche aus der Schachtel genommen hatte, war ich mehr als erstaunt, denn der Badezusatz war sehr dünnflüssig. Ich hatte eher eine zähflüssige Subtanz erwartet. Auch was den Geruch anbelangt, so war ich begeistert. Wie schon gesagt, ich kenne Moorbäder und die riechen eher so nach Morast, verdörrtem Holz und Schlamm. Echt lecker!!!
Dieser Zusatz roch allerdings sehr angenehm nach – tja – das ist jetzt sehr schwer zu beschreiben. Mir kam es vor wie eine Mischung aus Kiefernadeln, Rosmarin, Kastanie und Melisse. Das kommt in etwa hin.

Die Flüssigkeit selbst ist ziemlich dunkelbraun und verteilt sich schnell und ohne Rückstände ich der Badewanne. Es bildet sich auch ein ganz leichter Schaum, doch der hält nur ein paar Minuten an.
Es ist wichtig auf die Dosierung zu achten:
Auf eine Badewanne sollte man 2 Verschlusskappen geben. Auch sollte man nicht länger als 15 Minuten darin baden und eine Wassertemperatur von 35° - 38° Grad einhalten.

Liegt man nun in diesem braunen, gut duftenden Wässerchen, dann sollte man die Augen schließen und sich entspannen – entspannen – entspannen. Kein Telefon, keine Kinder, kein Buch. Vielleicht nur leise romantische Musik oder sogar Musik zum Meditieren – aber nicht einschlafen, denn wie schon geschrieben sollte man nicht länger als 15 Minuten darin liegen.

Man fühlt richtig, wie weich das Wasser den ganzen Körper umhüllt und ich empfinde, dass meine Gelenke leichter werden. Tetesept verspricht nicht zuviel.
Durch die Zusammensetzung von Bestandteilen des Naturmoores, wie Huminosäuren und Mineralien, merkt man schon, dass man ein Medizinisches Bad nimmt, denn es regt die Durchblutung an lockert wirklich Verspannungen.
Nach dem Bad sollte man sich ausruhen und noch etwas entspannen.

~~~ Kommt es zu Hautreaktionen? ~~~

Nein – definitiv nicht! Es sind keine chemischen Zusätze in diesem Bad. Ich konnte nach jedem Bad feststellen, dass sich meine Haut weich und geschmeidig anfühlt und brauchte keine Bodylotion danach. Es gab weder Rötungen, noch andere allergische Reaktionen.



~~~ Worauf besonders Rheumatiker achten sollten ~~~

Wie schon erwähnt muss ich die Wassertemperatur und die Badedauer beachten.
Natürlich sollte man auch nicht mit offenen Wunden in das bad steigen.
Mir ist allerdings wichtig, dass Rheumatiker und Menschen mit sonstigen Entzündungen folgendes wissen:

Bei Rheuma handelt es sich um Entzündungen der Knocheninnenhaut. Dadurch schwellen die Gelenke an und wie man weiss, fördert Wärme diese Prozedur. Nun ist der rheumatische Verlauf nicht immer gleich. Mal geht es einem gut, die Entzündungen ruhen und man hat keine besonders großen Schmerzen, oder sie ist in vollem Gange und hat sogar einen Schub.
Durch Wärme werden die Entzündungen gefördert. Das bedeutet, dass man es sich überlegen sollte als Rheumatiker in eine Warme Wanne zu steigen, noch dazu mit einer Substanz die durchblutend wirkt, da die Entzündungen schwerer werden können.

Auf Kur durfte ich nach ein paar Tagen aus diesem Grund nicht mehr ins Moorbad.
Auf Moor musste ich dennoch nicht verzichten, denn ich bekam kalte Teilbäder und das kann man auch mit diesem Badezusatz herrlich machen. Egal ob an den Händen, Armen oder Beinen. Deshalb sollten Rheumapatienten genau ihren momentanen Zustand kennen und gut überlegen ob ein Vollbad vielleicht mehr schadet als nützt.
Mir war das jetzt ein Bedürfnis dies Mitzuteilen, da es mit Sicherheit Menschen gibt die darunter leiden, aber es vielleicht nicht wissen und hinterher fragt man sich dann, warum es nach einem solchen Bad schlechter geht.


Bei Schlecker bezahlte ich für 125ml 5.29 Euro. Das ist ein teurer Spaß, denn ich kann nur etwa 10 Vollbäder davon nehmen. Aber was macht man nicht alles für die Gesundheit und bedenkt, was eine Schachtel Zigaretten kostet, die ich mir zum Glück sparen kann. Also ist das schon mal drin.

Ach ja – Zu Verfärbungen in meiner Badewanne kam es nicht.


~~~ Noch eine kleine Story von den Moorbädern in Bad Aibling ~~~

Ich weiß, dass hat hier eigentlich nichts mit dem Bad selber zu tun, doch ich möchte das gern erzählen. Wen es nicht interessiert, der kann ja drüberfliegen!

Aibling ist ja bekannt für seine Moortherapien. Dreimal in der Woche war ein Moorbad angesagt und zwar immer um 8:00 Uhr Morgens. Nichtsahnend ging ich zu meinem ersten Moorbad in dem Glauben, dass es sich dabei um ein Einzelbad handelt. Dem war nicht so!
Ich stand im Bäderhaus vor einem riesigen, runden Becken aus Edelstahl, das gefüllt war mit Moor. Mit mir noch 6 Frauen im Evaskostüm. Das war nicht das Problem! Ich saß dann am Rand des Beckens und betrachtete das Moor mit einem unwohlen Gefühl, denn man hatte schon mal Stecken, kleine Äste und sonstiges Zeugs zwischen den Zehen. Die Pampe stand mir wirklich bis zum Hals.
Nach einer Woche erfuhr ich dann durch Zufall von einem Kurgast, dass die Männer immer von 7:15 bis etwa 7:45 Uhr in dieser Wanne saßen.
Da schluckte ich erst einmal, denn in 15 Minuten ist es unmöglich diese große Wanne zu leeren, säubern und wieder zu füllen. Sie war etwa so groß wie ein Brauereikessel. Also musste es so sein, dass wir Frauen nach den Männern in die gleiche Pampe saßen und da kräuselte sich mir alles.
Wer weiß was die Männer alles in die Hand bekamen, wenn sie nach Stöckchen und Ästchen in dem Moor fischten. Mein Gedanke war, wenn ich jetzt schwanger nach Hause komme, wie erkläre ich meinem Mann, dass ich keinen Kurschatten hatte? Meine Phantasie ging mit mir durch und trieb meine Rheumawerte scheinbar so in die Höhe, dass ich nur noch kalte Teilbäder bekam. Mann war ich froh!!


*Eure Hanni64*