Teufel AM160 Ultima Testbericht

Teufel-am160-ultima
ab 529,28
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

AM160 polyprop - Der Teufel macht Musik

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ein 16er Kompo-System oder wahlweise Koax für schlappe 150 €...Teufel beweist seinen Anspruch auf guten Klang – welcher ursprünglich auf exzellenter Heim-Hifi und Surround-Lösungen beruht – auch schon länger im CarHifi Bereich, fristete jedoch lange Zeit ein Insider-Geheimtipp-Dasein, trotz sehr guter Testberichte in einschlägigen Fachzeitschriften. Direktversender Teufel aus Berlin zählt nunmehr seit 10 Jahren zu meinen bevorzugten CarHifi Firmen, ich besaß bereits das „ganz alte“ AM 160 + AM 300(I). Die Satelliten haben seither einige Weiterentwicklungen durchgemacht, damals bestanden die Tiefmitteltöner noch aus einer Pappmembran in einem Euro-DIN Korb, heutzutage ist das Standardmodell nur noch als Polypropylen-Ausführung zu erhalten, der sehr schmalbauende DIN-Korb ist dankenswerterweise geblieben. Wer’s noch Highendiger haben möchte muss zum neuen AM160 Ultima greifen, dass zu den Aluminium Tieftönern auch noch Frequenzweichen mit ausgesuchten Bauteilen aufweist. Da dieses aber - mit 100 € Mehrpreis behaftet - mein Budget gesprengt hätte, griff ich auf das bewährte AM160 polyprop in der Komponentenversion, sprich mit separaten 25mm Ferrofluid-gekühlten Titanhochtönern und ebenso separaten Weichen zurück, welches ich aus eigener langjähriger Erfahrung bereits wegen seiner Spielfreude schätzen gelernt habe. „Alt“ heisst grade in diesem Fall nicht schlecht, ganz im Gegenteil.

Bestellung
Da es die Lautsprecher nur im Direktversand gibt, heisst es Hotline anrufen oder auf der Website direkt online bestellen - nach ca. 2 Wochen klingelt der Postbote und nach Entrichtung der Nachnahme kann der Spass dann endlich sofort losgehen. Im Paket befindet sich nämlich löblicherweise das volle Programm: Lautsprecher (2 x Tiefmitteltöner im DIN-Blechkorb, 2 Hochtöner), sämtliche Kabel (fertig konfektioniert mit 1,5 mm² Querschnitt), 2 x Frequenzweichen (die auch einen Abgriff für einen Sub im TriMode-Betrieb zulassen), 2 x Einbauringe, Gitter und Befestigungsmaterial für die Tiefmitteltöner, 2 x Einbaumaterial für die Hochton-Kalotten (Ein- und Aufbau möglich, sogar mit Winkelfüssen) - das sucht man anderswo vergebens, und sagt sich: "Ich bin doch nicht blöd"

Die Features
Das überarbeitete 16er Satelliten-Duo besitzt pulverbeschichtete Euro-DIN Körbe mit einer leichten, schwarzen Polypropylen-Membran (frühere Versionen waren wie erwähnt noch aus Pappe, das neue „Ultima“ ist aus Aluminium) und dank der Einbauringe, in welche auch die mitgelieferten Gitter gesteckt werden können, bauen die Tiefmitteltöner in der Tat recht schmal. Die Lautsprecherkabel finden über Flachstecker (6,5 und 4,3 mm AMP) Anschluß an die separaten Frequenzweichen, welche (als Filter 2ter Ordnung) naturgegeben eine Flankensteilheit von 12dB/Oktave aufweisen und auch ansonsten aus guten Bauteilen bestehen, welche nur noch vom teureren „Ultima“ übertroffen werden. Abgerundet wird das Set durch 25 mm Hochton-Kalotten, selbstredend titanbeschichtet und Ferrofluid-gekühlt, damit sie auch immer einen kühlen Kopf behalten und nicht durchschmoren, sollte es etwas lauter zugehen. Mit dabei sind die oben erwähnten Einbauadapter, die beinahe jede Einbaulage abdecken können, das reicht vom versenkten Einbau, bis zum abgewinkelten Aufbau. Leistungsmässig verdauen die Teufelchen 120 Watt Impuls und 80 Watt Dauerbelastung, ab einer Endstufengrösse von 40 Watt (Sinus!) kommt Leben ins Vehikel, die „normalen“ Radioendstufen reichen für den Betrieb zwar auch aus, sollen die Lautsprecher aber zeigen, was sie klanglich wirklich drauf haben, kommt man um einen Zusatzverstärker mit der oben genannten Mindestleistung nicht herum – schon gar nicht, wenn auch noch einen Subwoofer betreiben möchte, da ist ohne kräftigen (und am besten 4-kanaligen) Amp nix zu machen.

Einbau
Nun dazu gibts nicht viel zu sagen, ausser vielleicht, dass die leidige Kabelquetscherei - dank der vorkonfektionierten Kabel seitens des kompletten Sets - natürlich entfallen KANN, Penible Naturen basteln sich gewohnterweise ihre Kabel aus OFC-Kupfer und mit Steckern und unter Verwendung der Crimpzange sowieso mal wieder selbst. Das sei jedem selbst überlassen, ob er das den mitgelieferten Kabelbaum verwendet, schlecht ist er sicherlich nicht und grade Anfänger haben sicher ihre Freude daran. Sollen die Tiefmitteltöner nicht in DIN-Einbauschächten, sondern beispielsweise in der Heckablage Verwendung finden, so ist ein Ausschnitt von mindestens 142 mm und eine Einbautiefe von 60 mm erforderlich. Ist ein versenkter Einbau der Hochtöner geplant/möglich, so brauchen diese ein Loch von 50mm Durchmesser und eine Tiefe von 20mm. Für einen eventuell im TriMode betriebenen SubWoofer (etwa Teufels AM250 oder AM300) empfehle ich übrigens auf jeden Fall einen Kabelquerschnitt von mindestens 2,5 mm², wenn auch der Arbeitsaufwand höher ist, der Einsatz wird durch ein stabileres elektrisches System und besseren Klang belohnt, zu beachten ist, dass die Impedanz in diesem Falle auf fast 2 Ohm sinkt, was eine laststabile Endstufe zwingend voraussetzt. Durch die ausgesprochen einbaufreundlichen DIN-Körbe der 16er und die kleinen Abmaße der Hochtöner lassen sich die Satelliten beinahe überall im Auto platzieren, je nach Platzangebot entweder in den Türen (gutes Frontstaging) oder als Hecksystem in der Ablage (weniger Strippenzieherei, dafür aber kein Frontstaging) - je nach Geschmack und Möglichkeit bzw. handwerklichem Geschick, hierbei müssen die Montageringe nicht unbedingt verwendet werden, das gilt vor allem beim Einbau in eventuell vorhandene Werkseinbauplätze, die 16cm Lautsprecher aufnehmen können. Ein beliebter Platz für die Hochtöner – wenn sich die Tiefmitteltöner ebenfalls vorne befinden - ist übrigens das Spiegeldreieck, Hochtöner gehören auf Ohrhöhe, damit sich keine Klangverfärbungen einstellen, wenn immer die Montage dort sinnvoll erscheint, sollte man sie auch nutzen.
Die Zeiten von überladenen Heckablagen sind eigentlich vorbei, da immer mehr audiophile Menschen lieber die Musik von vorne geniessen möchten, was sicher auch Sinn macht, bei einem Konzert sitzt man schliesslich auch nicht mit dem Rücken zur Bühne. Letztendlich entscheidet – man kanns nicht oft genug erwähnen – der persönliche Geschmack und die Möglichkeiten, die das Auto bietet: kann man im Armaturenbrett oder in den Türen ohne grossen Aufwand keine 16er unterbringen, muss in diesem Fall halt meist doch die Hut- / Heckablage herhalten.

Klang
Ich muss gestehen, ich war zwar nicht wirklich überrascht, schliesslich glaubte ich das System seit 10 Jahren doch zu kennen, dennoch ist es erstaunlich, wie sehr die 16er weiterentwickelt wurden - waren sie früher schon satt im Klang und detailreich-lebendig, können die Neuen noch einen drauflegen. Je nach verwendeter Endstufe ergibt sich ein wärmerer oder kälterer Klang, bei mir ist es eine GTA4100, die tendenziell eher analytisch/kühl aufspielt, dementsprechend präsent klingen auch die AM160. Aufdringlich werden sie indes nie, sondern versuchen sich spritzig durchs komplette Musikprogramm zu spielen, beim Mittelton ist hie und da ein leicht nasaler Klang zu vernehmen, das ist besonders bei Frauenstimmen festzustellen. Je nach Einbauplatz und dem daraus resultierenden Volumen reicht die Spanne des Basses von recht tief und voll bis knackig, geht es dynamisch zu (Pop, Rock) überwiegt aber eher der Kickbereich (-150 Hz) – das ist aber normal, es sind halt 16er und keine SubWoofer. Der Hochton ist stets sauber und präzise, manchmal etwas zu präzise, aber das hängt stark vom Einbauort ab und in welchem Winkel die Hochtöner auf das Ohr ausgerichtet sind, zur Not lässt sich ein vorlauter Hochtöner entweder durch simples wegkippen oder (technisch anspruchsvoller) durch einen (in „Reihe“ eingelöteten) Vorwiderstand seiner Vorwitzigkeit berauben. Ersteres ist sicher die einfachste Lösung und dank der mitgelieferten Kippfüsse in Null-Komma-Nix erledigt.

Fazit
Die Verarbeitung der Teufel ist klasse, man merkt ihnen an, dass sie von „erwachsenen“ Soundtüftlern aus dem Heimkinobereich ersonnen und konstruiert wurden – 12 Jahre Herstellergarantie sprechen hier Bände. Die einzige Verpflichtung, die Teufel hat, ist der Klang, auf reine Showeffekte und Image verzichtet man weitestgehend, ganz im Gegensatz zu den manchmal prahlerischen Packungen und Features anderer Hersteller, die man für ein paar Cent weniger im Discount hinterhergepfeffert bekommt. Genauso erwachsen klingen sie dann auch: ausgewogen in allen Bereichen und mit dem Hang jedwede Musikrichtung präzise darzustellen, dabei ist es fast egal, wo man sie einbaut (Heck oder Front), sie machen universell eine gute Figur. Bei mir spielen sie recht warm und sind (noch) in der Heckablage beheimatet, bis ich die Zeit finde, Türpaneele für meinen Mitsubishi zu basteln (der hat nämlich vorne eigentlich keinen Platz für ein 16er System), trotzdem klingt das AM160 gewohnt gut und ich bereue nur, dass ich solange halt kein Frontstaging haben werde, dem Klang an sich ist das wurscht, nur die Richtung aus der der Schall kommt ist für meinen Geschmack „verkehrt herum“. Das werde ich beizeiten aber auch noch ändern. Solls tiefer zugehen, kommt man natürlich nicht um den Einsatz eines Subs herum, wobei das AM160 TriMode zwar von Haus aus ermöglicht, wovon ich aber abrate, das ist out...bei den heutigen Preisen empfiehlt sich eine günstige Mehrkanal-Endstufe mit aktiven Weichen, das kommt auch nicht nur dem Sub, sondern auch den 16ern klanglich sehr zugute, TriMode macht weder preislich noch technisch heute noch einen Sinn. Alles in Allem lässt sich feststellen, das ich wieder die richtige Wahl mit Bewährtem getroffen habe – auch wenn (durch Euro-Umstellung oder was-weiss-ich) die Preise ein wenig angezogen haben, ist das AM160 immer noch günstig für den gebotenen Klang und allemal eine Empfehlung wert.

Viel Bass und Spass

Jürgen

Anmerkung:
Dieser Bericht ist eine geringfügig überarbeitete 1:1 Version meiner Ciao- und Dooyoo-Berichte, bei der lediglich minimale Veränderungen vorgenommen wurden (grösstenteils Rechtschreibfehler).

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • tobi.birkner

    12.05.2002, 14:01 Uhr von tobi.birkner
    Bewertung: sehr hilfreich

    gleiches Problem wie vorher