Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre (DVD) Testbericht

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ab 11,86
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Bonnal

Leatherface wirds dir besorgen...

4
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  kein Humor
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  andere Version

Pro:

Horror für den Kopf, Spannung, Darsteller, Umsetzung

Kontra:

zu wenig blutige Szenen, viel Horror nur für den Kopf

Empfehlung:

Ja

Ich schau mir zur Zeit liebend gerne Horrorfilme an, so viel gestern meine Wahl auf die Neuverfilmung von Michale Bay „Texas Chainsaw Massacre“. Darüber möchte ich auch heute meinen Bericht schreiben, für all die Horrorfans unter meinen Lesern.

Inhalt
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Auf dem Weg zu einem angesagten Konzert fahren Erin und ihre 4 Freunde Kemper, Pepper, Andy und Morgan im Sommer 1973 in einem veralteten Kleinbus durch die Pampa von Texas. Doch nicht nur wegen des Konzerts sind die 5 richtig gut drauf, nein in Texas gibt es auch Haschisch zum Schleuderpreis und so haben sie eine Menge davon eingekauft und mit an Bord. Mitten auf der Landstraße plötzlich ein Mädchen, welche sie fast überfahren. Also halten sie den Bus an und nehmen das völlig verstörte Mädchen mit, welche sich anfangs noch normal verhält aber schon bald total ausrastet. Im Endeffekt schreit sie nur noch wie wild herum, als die Gruppe zur nächstgelegenen Tankstelle einbiegen will und jagt sich eine Kugel durch den Kopf. Also beschließt die Gruppe, den Sheriff zu verständigen und betreten den Laden der Tankstelle. Die Tankstellenwirtin scheint aber auch nicht gerade normal zu sein, sie telefoniert zwar mit dem Sheriff, dieser will die Kids aber zu einer Mühle holen und nicht selbst kommen, um die Fakten aufzunehmen. Also bleibt den 5 jungen Leuten nichts anderes über, als die Leiche der jungen Frau in ihrem Bus zur Mühle zu fahren.

Doch bei der Mühle ist weit und breit kein Sheriff zu sehen, nur ein kleiner Junge mit einem vorstehenden Gebiss ist dort und scheint sehr verängstigt. Was die Jugendlichen aber nicht wissen, in dem Ort wo sie sich befinden ist nichts normal, und jeder Bewohner scheint ein düsteres Geheimnis zu verbergen. Erin und ihr Freund machen sich also von der Mühle weg auf den Weg zu einem Haus, um dort noch einmal den Sheriff anzurufen. Also schlagen sie sich durch einen Wald und kommen letztendlich bei einem Haus an, welches sehr düster alleine und verlassen da steht. Vor dem Haus begegnen sie einem alten Mann im Rollstuhl, welcher nur Erin erlaubt, das Telefon zu benutzen, während ihr Freund draußen warten muss. Der alte Mann fährt Erin ins Haus nach und fingiert einen Unfall, indem er vorgibt, mit dem Rollstuhl im Klo beim entleeren seines Seitenausgang-Sackes umgefallen zu sein. Erin versucht natürlich, ihm zu helfen und im gleichen Zeitraum verschwindet ihr Freund im Keller, aber nicht ganz freiwillig. Denn auf der Suche nach seiner Freundin wird er von einem nicht zu erkennenden Bewohner des Hauses in den Keller gezogen. So beginnt nun der Horrortrip für die Gruppe der Jugendlichen.

Die anderen 3 sind in der Zwischenzeit beim Bus geblieben und während Erin noch mit dem Sheriff telefoniert, erscheint dieser beim Bus. Welcher also ist wirklich der Sheriff? Dieser Sheriff nimmt die Leiche der jungen Frau mit, eingewickelt in Frischhaltefolie. Dann ist er auch schon wieder verschwunden. Erin ist inzwischen auf der Suche nach ihrem Freund Kemper und kehrt zum Auto zurück, doch auch dort ist er nicht zu finden. Also beschließen die restlichen 4, sich auf die Suche zu machen. Am Weg zum Haus kommen sie bei einigen Autowracks vorbei, in einem dieser Teile finden sie ein Bild, das Bild von dem Mädchen, das sie unterwegs aufgelesen hatten. Also beschließen 2, nicht weiter zu gehen und kehren zum Auto zurück während Erin und Andy wieder zum Haus gehen, wo der Mann mit dem Rollstuhl ist. Doch anstelle von Erins Freund zu finden, verschwindet auch der 2te und nun begreift Erin was hier vorgeht, denn plötzlich im Haus startet eine Kettensäge ihren Motor und die Hetzjagd auf die Gruppe Jugendlicher beginnt. Die Geschichte wird immer dubioser, die Menschen in dieser Stadt scheinen alle ein Geheimnis zu haben und für die Jugendlichen scheint es kaum ein Entrinnen zu geben. Der Kettensägen Mörder ist ihnen auf den Fersen, will sie zerstückeln. Auch die anderen Bewohner der Stadt scheinen hier nicht auf der Seite der Gruppe zu stehen und so beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um das eigene Leben....

Das Ende wird wie immer natürlich nicht verraten, auch wenn man sich dieses schon etwas denken kann. Aber dazu muß man auch den restlichen Film sehen, und daher werde ich das Ende nicht verraten!

Infos
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OT: The texas chainsaw massacre – gedreht in den USA 2003
Spiellänge: 98 Minuten
Genre: Horror
FSK: ab 18
Regie: Marcus Nispel
Produzenten: Michael Bay, Mike Fleiss

Schauspieler: Jessica Biel, Jonathan Tucker, Erica Leerhsen, Mike Vogel, Eric Balfour, Andrew Bryniarski, R. Lee Ermey, David Dorfman, Lauren German, Terrence Evans, Marietta Marich, Heather Kafka, Kathy Lamkin, Brad Leland, Scott Martin Gershin, Harry Jay Knowles

Die Neuverfilmung basiert auf dem Horrorklassiker „Blutgericht in Texas“ aus dem Jahre 1974, in dem die Geschichte ähnlich, wenn auch nicht ganz so modern ablief. Auf der Originalversion baut sich auch dieser Film auf, wenn auch hier die Effekte natürlich um einiges verbessert wurden, nicht immer ist die Story der ursprünglichen gleich, sie wurde etwas modernisiert und dem Zeitalter angepasst. Das Original wurde übrigens im Jahre 1974 von Tobe Hooper produziert und war maßgeblich richtungsweisend für dieses Remake.

Dieser Film basiert im Übrigen zum Teil auf einer wahren Begebenheit. Als Vorlage für das Original und somit auch für das Remake war der Massenmörder Ed Gein, welcher in den 50iger Jahren sein Unwesen getrieben hat, nachdem seine Mutter 1947 verstorben ist. Gein war ein Kannibale und ein nekrophiler Mensch, welcher sogar seine tote Mutter ausstopfte und sie 12 Jahre lang in ihrem eigenen Schafzimmer gelagert hatte. Gein war bekannt dafür, aus der Haut seiner Opfer Gegenstände zu fertigen, so z.B. Armbänder aber auch Stühle und Masken. Gein hatte auch Leichen von Friedhöfen gestohlen und diese dann „weiterverarbeitet. Seine Geschichte diente als teilweise Vorlage für die Erfindung eines „Leatherface“ und war somit eine Inspiration. Gein selbst starb übrigens 1984 im Alter von 77 Jahren in der Geriatrischen Abteilung von Mendota.

Ton & Bild
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Durch die Neuverfilmung wurde hier natürlich auch der Ton und das Bild bzw. die Bildschärfe und die Bildwiedergabe sehr gut angepasst, viele Szenen spielen sich im Dunkeln ab und man kann die Gestalten nur erahnen und trotzdem hört man immer wieder was vor sich geht, wenn sich z.B. ein Fleischerhaken in das Fleisch eines Menschen bohrt. So etwas sieht man nicht, aber man weiß ganz genau, dass es soeben geschehen ist. Ton und Bild sind meiner Meinung nach perfekt getroffen, ein gutes Zusammenspiel und auch die Kameraführung ist für mich perfekt. Man ist immer nah am Geschehnis und trotzdem ist man weit genug weg, um nicht Angst um sein eigenes Leben haben zu müssen. Es gibt in dieser neuen Version auch keine Tonstörungen, man hat ein einmaliges Klangerlebnis, jeder Schritt ist auch im Ton nachzuvollziehen, jedes Knacken eines Holzstückchens und natürlich unverkennbar das laute Geräusch der Kettensäge. Der Mörder selbst kommt nur selten richtig scharf ins Bild, was ihn für den Zuseher doch sehr interessant macht und die eigene Fantasie wird angeregt, wie er denn nun aussehen wird. Man bekommt aber auch eine Antwort auf diese Frage, im Film darf man auch einmal einen Blick auf ihn werfen. Trotzdem haben es die Macher geschafft, mit diesen Bildern neben den typischen Horrorszenen auch durch düstere Stimmung und dunkle Bilder die eigene Fantasie noch anzuregen und so den Horror auch im Kopf zu durchleben. Man sieht nicht alles aber man hat es bildlich vor Augen. Aber man kommt natürlich auch nicht zu kurz, wenn man auf typische Blutszenen wartet, hier wird man ebenso verwöhnt. Ab und zu begleitet leise Musik den Film, welche mir aber weniger aufgefallen ist, außerdem ist sie wirklich kaum zu bemerken, auch ohne Musik ist der Film spannend und man rechnet jederzeit mit einem Geschehnis. Ton & Bild sind einmalig und daher ein Pluspunkt für diesen Film bzw. deren Macher.

Schauspieler
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◊ Jessica Biel: Sie verkörpert im Film „Erin“, die eigentliche Hauptperson in dem Massaker. Bekannt ist Jessica Biel vor allem durch ihre Rolle als „Mary“ bei „eine himmlische Familie“ – einer Serie die auch bei uns immer wieder mal im Fernsehen läuft. Ihre Rolle als halbwegs intelligente junge Frau in dem Film verkörpert sie gut, und sieht dabei auch blutverschmiert immer noch gut aus. Sie überzeugt mit ihrer Leistung, auch mit der Darstellung von Angst und Panik, sie hat mich persönlich überzeugt, sie war eine gute Wahl für die Besetzung und hat ihre Rolle gut gespielt.

◊ Jonathan Tucker: er ist in dem Film „Morgan“, der einzige Single unter den 5 Jugendlichen. Das erste mal ist mir Tucker aufgefallen im Film „Sleepers“ als er damals den jungen Tommy Marcano darstellte. Im Film selbst ist Morgan ein etwas in sich gekehrter, schüchterner Jugendlicher mit Kotletten, auch hier nimmt man ihm die Rolle gerne ab. Zwar wurde Tucker für diesen Part meiner Meinung nach doch ziemlich verunstaltet, aber dennoch ist er glaubwürdig und man leidet förmlich mit Morgan mit. Die Sensibilität ist glaubwürdig und man kann nur sagen, auch hier wurde der richtige Schauspieler auserwählt.

◊ Erica Leershen: Sie ist die kreischende Freundin von Erin, ein meiner Meinung nach etwas dümmliches Mädchen das einfach nur im Film ist damit sie da ist. Leershen war zuvor auch schon zu sehen in „Blair witch project 2“. Sie verkörpert die Rolle der hysterischen Pepper ganz gut, viel Text hat sie zwar nicht zu sagen, aber dafür darf sie lauthals kreischen was das Zeug hält. Sie bringt in dem Film eine solide, darstellerische Leistung, wenn auch nicht so exzellent wie andere Kollegen. Aber durchaus akzeptabel und auch glaubwürdig, mit einem Auge zudrücken.

◊ Mike Vogel: er ist in dem Film der schöne, blonde Andy. Ein cooler Typ der mit Pepper anfangs wild rummacht. Andy kann nichts aus der Ruhe bringen, aber dennoch ist er nicht stark genug, um mit bloßer Faust eine Kettensäge zu stoppen. Vogel überzeugt in diesem Film nicht wirklich, für mich ist Andy eine Figur die einfach zu cool und zu gleichgültig gespielt wird. Vielleicht war es ja Absicht der Filmmacher, aber ich habe hier den Eindruck, Vogel hätte ruhig etwas mehr Emotionen zeigen können, auch wenn er einen Coolen Part hatte. Bekannt ist Mike Vogel übrigens durch seine Rolle z.B. bei „Grind“ aus dem Jahre 2003.

◊ Eric Balfour: Kamper wird von ihm verkörpert, der langjährige Freund von unserer Hauptfigur Erin. Balfour kann auf ein langes Register von Filmen zurückgreifen (was Frauen wünschen, veritas – the quest..) und überzeugt auch in dieser Rolle als Jugendlicher im Zwiespalt zwischen Freundin und Freunden. Immer wieder muss er sich entscheiden, da Erin immer anderer Meinung ist. Er verkörpert seine Rolle wiederum perfekt, man glaubt ihm die Angst, die Wut und auch die Verzweiflung, Balfour wurde hier richtig eingesetzt und rundet das Quartett perfekt ab.

◊ Andrew Bryniarski: der Massenmörder selbst. Zwar kann man ihn im Film durch seine Maske nicht sehen und Text hat er in dem Film eigentlich auch keinen, aber seine Darstellung als Kettensägen schwingenden Mörder verkörpert er doch ganz gut und lässt so die Kultfigur Leatherface wieder auferstehen. Bryniarski kann auch auf einige sehr berühmte Filme zurück greifen so z.B. wirkte er mit bei Pearl Harbor (Joe the Boxer) oder auch bei Scooby Doo (da spielte er Cavern Henchman). Mit ihm wurde die Rolle des Mörders für mich gut besetzt, die Körpersprache wurde von ihm gut umgesetzt und man glaubt ihm seinen Blutdurst.

Filmmusik
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Musikalisch ist dieser Film wohl etwas für die Hardecore Fans, so befinden sich am Soundtrack Gruppen wie Pantera, Soil oder Hatebreed. Also durchgehend Heavy Metal als Hintergrundbelegung. Am Sountrack selbst findet man 18 Tracks mit einer gesamten Spiellänge von 63 Minuten. Die Tracks tragen unverkennbare Titel wie „Leatherface“, „hook me up“, „driving with a corpse“ oder “you’re so dead”. Zusammengestellt wurde der Sountrack bzw. die Filmmusik von Steve Jablonsky.

Meinung
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Ich bin eigentlich positiv überrascht worden von der Neuauflage des Klassikers rund um „Leatherface“. Zwar fehlt in dem Remake etwas das Gefühl, dass man sich wieder zurückversetzt ins Jahr 1973 fühlt und eigentlich spielt sich hier nicht mehr so viel visuell ab sondern mehr im Kopf. Die Filmmacher haben gezielt darauf gesetzt, dem Zuseher neben einiger Schockeffekte auch viel vom Horror im Kopf abspielen zu lassen, natürlich bekommt man als Fan auch einige wirklich blutige Szenen zu Gesicht und diese Effekte sind auch nicht zu verachten, aber dennoch wird hier an Splatter gespart. Der Zuseher bekommt nur kleine Happen an grausamen Bildern, den Rest macht dann die Psyche und schon fiebert man mit. Ich für meinen Teil habe diesen Film wirklich gut gefunden, ich war fasziniert von der Umsetzung und von den Schauspielern (von den meisten zumindest). Zwar haben sie nur hübsche Darsteller ausgewählt, was natürlich wieder mal typisch für Hollywood ist, aber dennoch bringen auch diese die Gefühle und Ängste glaubwürdig auf die Leinwand. Die Kultfigur „Leatherface“ wird dennoch wirklich eindrucksvoll wieder zum Leben erweckt und ich finde auch die Kombination der dunklen Bilder und der Musik gut gemacht. Von mir bekommt daher dieser Film 4 Sterne, einen Stern möchte ich trotzdem abziehen, da meiner Meinung nach etwas mehr Optik eingebaut werden hätte können. So spielt sich der größte Horror leider im Kopf ab, was zwar sicherlich auch gut gemacht wurde, aber dennoch hätte ich mir etwas mehr Blut und auch grausige Szenen erwartet.

Auch die Tatsache, dass diese Geschichte doch zum Teil schon stark von dem Original abweicht, finde ich nicht wirklich okay, aber andererseits mussten sich die Filmemacher ja dem Zeitalter anpassen und so wurde die Geschichte einfach kurzerhand modernisiert. Dieser Film ist mit Sicherheit ein netter Streifen für Horrorfans aber für Angsthasen bestimmt nichts. Ich empfehle „michael bay’s texas chainsaw massacre“ nur eingeschränkt weiter, für Ängstliche ist dieser Film absolut nicht geeignet, er beinhaltet dennoch eine hohe Anzahl von Gewaltszenen und Schockern daher bitte wirklich erst ab 18 Jahren ansehen!

Bonnal für Ciao am 25. April 2004, für Yopi am 1. Mai 2004 unter gleichem Nicknamen

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