Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre (DVD) Testbericht

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ab 11,86
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Realjackass

Gestörte Hinterwäldler

5
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  andere Version

Pro:

Unheimlich Spannend, Leatherface

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Gestern Abend hatte ich das Glück, von meinem Freund diesen Film ausgeliehen zu bekommen. Und was soll ich sagen? Er ist einer der besten Horrorfilme den ich bisher gesehen habe. Warum, das lesen sie jetzt:

Story
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Eine Gruppe von Jugendlichen (u.a. Jessica Biel, Jonathan Tucker) sind auf dem Weg zu einem Konzert, als sie am Strassenrand plötzlich eine verstörte Frau sehen stehen und diese dann mitnehmen. Im Wagen kündigt sie ein grosses Unheil an. Wenig später erschiesst sich die verrückte Anhalterin und die Kids wollen den Sheriff bei der nächsten Tankstelle rufen, doch die Tankstellenwärterin führt sie zu einer kranken Kannibalenfamilie, welche ihre Opfer schlachten und dann schliesslich fressen. So beginnt ein brutaler Kampf ums Überleben.

Ich möchte ihnen mit absicht nicht die gesamte Story sagen, da das die Spannung nehmen würde.


Schauspieler
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Hier weiß ich nicht so recht was ich davon halten
soll. Einerseits spielen die Jugendlichen sehr gut, die pure Angst ist ihnen in jeder Szene anzusehen. Das genaue Gegenteil ist die gestörte Familie. In diesem Punkt war ich wirklich etwas enttäuscht. Im gegensatz zum Original, kommen die Familienmitglieder einfach viel `normaler` rüber. Ein komisches Aussehen macht halt noch keine Unheimliche Atmosphäre. Die wird aber gleich von Leatherface wieder wettgemacht. Ich glaube ich habe noch nie einen so unheimlichen Filmkiller gesehen. Sogar Jason schlägt er um Längen.

Hier die wichtigsten Schauspieler:

Jessica Biel,
Jonathan Tucker,
Eric Balfour,
Erica Leerhsen,
Mike Vogel


Splatter & Atmosphäre
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Ich muss sagen, das ist seit langem wiedermal ein Horrorfilm, bei dem es mir nicht auf die Splattereffekte ankommt. Die Unheimliche Atmosphäre ist einfach so dicht und fesselnd, das man die fehlenden Goreszenen einfach vergisst. Klar ein paar einzelne Szenen sind auch enthalten, aber sooo Brutal sind die auch wieder nicht. Zb sägt Leatherface in einer Szene seinem Opfer das Bein ab, spießt ihn auf einen Haken, und lässt ihn ausbluten. Klar, das hört sich verdammt hart an, aber so Brutal ist es nicht. Aber wie schon erwähnt, das brutale ist eigentlich die Atmosphäre. Wenn das Mädchen denkt sie hat es geschafft, geht es erst richtig los. Ich kann mich nicht erinnern, bei einem Film zuvor jemals so mitgezittert zu haben. Also Ängstliche Leute sollten ihre Finger von dem Film lassen.


Fazit
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DER Terrorfilm schlechthin. Ich ging eigentlich mit ziemlich geringen erwartungen an den Film heran, denn ich dachte das er gegen das Original nur verlieren könne. Dem war nicht so. Ich fand ih neigentlich noch viel besser. Ich möchte nochmal auf den Punkt eingehen, dass Leatherface viel furchteinflößender als Jason ist. Es ist ganz einfach ein Unterschied, ob ein Killer nur stumm hinter mir herläuft ( ich kann mir nicht daran erinnern das Jason einmal gerannt ist), oder ob er mir gnadenlos hinterherrennt. Das heißt nicht das ich kein Freitag der 13 Fan bin, aber Texas Chainsaw Massacre ist viel unheimlicher.
Zu den Schauspielern: Die Familie sieht zwar allesamt ein bisschen ausgeflippt aus, aber im Vergleich zum Original verliert sie Eindeutig ( Außgenommen Leatherface ). Letztendlich kann ich den Film nur Leuten empfehlen, die wissen das sie sich nicht bei jeder Nervenaufreibenden Szene ins Hemd machen. Dieser Film ist verdammt hart. Nicht auf der Gewalt, sonder auf der psychischen Ebene.


Mfg
Realjackass

================= Bei Verschmelzung identischer Produkte angehängt: ==========================

Wenn ich heute so auf die alten Berichte aus meiner Anfangszeit bei ciao zurückblicke, dann kommt es nicht selten vor, dass ich die eine oder andere Meinung von damals nicht mehr teile, oder aber, im Extremfall, den Bericht einfach schlecht finde. Genau so ist es bei meinem Review zu dem Streifen "The Texas Chainsaw Massacre" aus dem Jahr 2003, den ich mir vor ein paar Tagen gekauft und zum zweiten Mal angesehen habe. Aus diesem Grund habe ich den alten Bericht komplett gelöscht und von Grund auf neu geschrieben. Viel Spaß.




Story
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1973:
Die Teenager Erin (Jessica Biel), Morgan (Jonathan Tucker), Pepper (Erica Leerhsen), Andy (Mike Vogel) und Kemper (Mike Vogel) sind in einem Kleinbus unterwegs nach Mexiko, um dort ein Lynard Skynard Konzert zu besuchen. Die Taschen voller Drogen und die Alltagsprobleme hinter sich lassend, haben die fünf Spaß und ahnen noch nichts von dem Unheil, welches sich anbahnt. Gerade als sie die staubigen Straßen von Texas durchfahren, taucht plötzlich ein verstört wirkendes Mädchen vor ihrem Auto auf, das aus Unachtsamkeit fast überfahren worden wäre. Trotz eines unguten Gefühls wird das seltsame Mädchen mitgenommen, was sich schon kurz darauf als Fehler erweisen soll. Als die junge Frau nämlich bemerkt, dass die Jugendlichen in die Richtung fahren, aus der sie anscheinend geflüchtet ist, gerät sie in Panik und verteilt mit einem "Ihr werdet alle sterben" auf den Lippen ihr Gehirn auf dem Rücksitz des Autos.

Mit einer stinkenden Leiche, Blut und reichlich Hirnmasse ist schnell jede angeheizte Party zu Ende, so dass die Teenager das Konzert fürs Erste verwerfen und in der scheinbar menschenleeren Gegend nach Hilfe suchen. Während drei von ihnen bei einer alten Mühle auf den Sheriff warten, sehen sich die anderen beiden in der näheren Umgebung nach Hilfe um und stoßen dabei auf eine alte, heruntergekommene Farm. Dort lebt die degenerierte Familie Hewitt, die ihre Lampenschirme und Sitzbezüge am liebsten aus Menschenhaut anfertigt und auch sonst ordentlich einen an der Klatsche hat. Während zwei der Teens Bekanntschaft mit Leatherface, (Andrew Bryniarski), einem kettensägenschwingenden Mörder, machen, lernen die anderen den Sheriff Hoyt (R. Lee Ermey) kennen, der allem Anschein nach mit der perversen Familie unter einer Decke steckt. Einer nach dem anderen fällt der geisteskranken Sippe zum Opfer..




Schauspieler
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Im Gegensatz zum Original von Tobe Hooper wurde hier einiges grundlegend verändert, doch der Reihe nach. Wir haben es hier mit einem Film der oftmals sogenannten Sparte "Hollywood Horror" zu tun, was eine klare Regel in punkto Schauspieler vorschreibt: Das Talent der Hauptakteure ist nicht von Belang, was zählt ist das Aussehen und die Oberweite. An diese Vorgaben hält sich auch die Besetzungsliste der Teenager. Jessica Biel, die die am längsten Überlebende Erin spielen darf, hätte genau so gut auch im Pornobusiness Karriere machen können, es ist wirklich sehr erstaunlich, wie oft ihre Brüste durchs Bild wackeln und wie oft die Kamera ihren, durch die sehr enge Jeans angenehm betonten, Hintern einfängt. Nun denn, ein Grund zur Beschwerde soll das nicht sein, auch wenn mich diese Pseudo-erotische Ästethik hin und wieder etwas aus dem Konzept gebracht hat.
Selbiges gilt auch für die männlichen Darsteller, Jonathan Tucker mal ausgenommen. Marcus Nispel ließ es sich nicht nehmen, sie als typische Schönlinge zu präsentieren, so dass man es als Zuschauer kaum erwarten kann, bis endlich mal einer von ihnen Bekanntschaft mit Leatherface macht.

Wo wir schon bei Leatherface sind: Dieser wird von Andrew Bryniarski gespielt, der es, was die Statur angeht, ohne Probleme mit dem "Original Leatherface" Gunnar Hansen aufnehmen kann. Es wurde hier versucht, den Charakter zu entmystifizieren, ihn etwas menschlicher darzustellen. Dies gelingt ganz gut, man darf Leatherface, der im bürgerlichen Leben Thomas Hewitt heißt, mal kurz ohne Maske sehen und erfährt zudem etwas über seine Vergangenheit. Auch der restliche Hewitt Clan wurde sehr viel menschlicher gestaltet. War es im Original von Tobe Hooper noch eine völlig geisteskranke Metzgerfamilie, wird hier die Tatsache, dass sie ihre Opfer verwursten, nur angedeutet. Viel eher wird ihre menschliche Seite gezeigt, so haben die Hewitt´s plötzlich auch Gefühle und sind nicht mehr nur die reinen Buhmänner. Zudem sehen sie alle sehr viel glaubhafter aus, auch wenn sie nichts von ihren, vermutlich durch Inzest hervorgerufenen, Degenerationen und Behinderungen verloren haben. Manch einem dürfte dies sicherlich sauer aufstoßen, doch ich konnte mich recht gut damit abfinden, dass die Hewitt-Familie gegenüber dem Original grundsätzlich verändert wurde. Einfach nur genial ist übrigens der durch "Full Metal Jacket" berühmt gewordene Schauspieler R. Lee Ermey, hier in einer Paraderolle, wie sie wohl nur er spielen könnte.




Daten zum Film
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Originaltitel: The Texas Chainsaw Massacre
Alternativtitel: -
Land: USA (2003)
Regie: Marcus Nispel
Buch: Kim Henkel, Tobe Hooper, Scott Kosar
Länge: ca. 94:26 Min.
Freigabe: Keine Jugendfreigabe
Indiziert: Nein
@ Realjackass




Die beste Version
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In Deutschland sind zwei offizielle DVDs des Films erschienen, die von Highlight / Constantin vertrieben werden und mittlerweile schon recht günstig zu haben sind. Empfehlen möchte ich euch die "Premium Edition", die mit allerlei interessanten Extras daherkommt, etwa einer Dokumentation über den Massenmörder Ed Gein, auf dessen Taten die TCM Filme beruhen oder einem unfangreichen Special zu den Streifen. Jeder Fan muss hier einfach zugreifen, wer es hingegen nur auf den Film abgesehen hat, der kann sich die Single Disc Edition aneignen.




Kritik
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Was Tobe Hooper im Jahre 1973 mit seinem Regiedebut geschaffen hat, darf heutzutage mit Fug und Recht als ein Stück Filmgeschichte bezeichnet werden. Mit einem geringen Budget, dafür aber einem eisernen Willen drehte Hooper einen Streifen, von dem heute sicherlich schon jeder Mal gehört hat und der zudem als der Mitbegründer des Terrorkinos bezeichnet werden darf. Als der Streifen 1973 erschien, haftete ihm durch zahlreiche Verbote und Menschenmassen, die aus den Kinos flüchteten, schnell der Ruf eines unglaublich brutalen und grausamen Filmes an. Diese Gerüchte konnten bis heute noch nicht abgeschüttelt werden. Dies dürfte Tobe Hooper selbst vermutlich in keinster Weise stören, denn gerade durch den berüchtigten Titel und die zahlreichen Gerüchte erlangte der Film einen Großteil seines Bekanntheitsgrades. Wenn sich aber diejenigen, die derartige Gerüchte in die Welt setzen, einen Film zuerst einmal ansehen würden, dann hätten sie gemerkt, dass im gesamten Film fast kein einziger Tropfen Blut zu sehen ist. Wie dem auch sei. Es folgten, wie zu erwarten war, einige Fortsetzungen. Während der zweite Teil dabei noch sehr unterhaltsam und blutig ausfiel, waren die Teile drei und vier eine reine Beleidung des Mythos "Texas Chainsaw Massacre" und ihr Geld in keinster Weise wert.

Lange Zeit war es still um die geisteskranke Familie aus Texas, bis sich dann Hollywood dazu entschloß, den Stoff komplett neu zu verfilmen. Ernsthaft wundern sollte dies im Nachhinein niemanden, wo doch in letzter Zeit schon dutzende Streifen neu verfilmt und mit Sequels versehen wurden. Anscheinend gehen den Filmemachern langsam die Ideen aus, weshalb eben auf bereits bestehende Ideen zurückgegriffen wird. Dazu wurde ein Erfolgsgarant ins Rennen geschickt, mit dem man eigentlich nicht viel falsch machen kann: Michael Bay, dem wir schon die Filme "Armageddon", "The Rock" oder "Bad Boys" verdanken und der dafür bekannt ist, eher zur Gigantomie, als zum Minimalismus zu neigen. Bay fungierte in diesem Projekt allerdings nicht als Regisseur, diesen Part übernahm der Deutsche Marcus Nispel, der hier ein erstaunlich gutes Debut ablieferte.

Trotzdem, und das war eigentlich zu erwarten, trägt dieses Remake ganz klar die Handschrift Bay´s, beziehungsweise Hollywood´s. Aus dem bedrückenden Terrorfilm von damals wurde ein typischer Horrorfilm für die MTV Generation, der sich durch einige brutale Momente, Spannungs - und Actionszenen allerdings noch bedeutend von den üblichen Massenproduktionen hervorheben kann. Die Optik des Ganzen ist, und das war onehin vorauszusehen, imposant. Das Bild ist derart auf Hochglanz poliert, dass es schon heldenhaft und gigantisch wirkt, wenn sich einer der Hauptdarsteller nur am Hintern kratzt. Von der dreckig - brutalen Schmuddel-Optik des Originals ist also nichts mehr übrig geblieben.

Die Darsteller machen ihre Sache gut, auch wenn sie ganz klar nach Aussehen und nicht nach Talent ausgewählt wurden. Die Familie selbst wurde dabei um einiges menschlicher dargestellt. Hier kann durchaus auch mal einer der bösen getötet oder verletzt werden, ganz im Gegensatz zum Original, wo Leatherface durchaus noch "Jason/Freddy" Tendenzen aufwies, sprich, als eine Art neue Kulfigur vermarktet wurde.

Die Tatsache, dass das "Texas Chainsaw Massacre" auf eine neue Generation zurechtgestutzt wurde, bringt sowohl sehr viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile mit sich. Zu letzterem zählt wohl, dass man sich hier fest an vorgeschriebene Regeln hielt, konsequent sein Ding durchzog und keinerlei Überraschungen einbaute. Wer dem Horrorgenre die letzten paar Jahre über treu blieb, darf hier mit nichts rechnen, was er nicht schon irgendwo anders gesehen hätte, "Texas Chainsaw Massacre" bedient die üblichen Klischees und Elemente eines Horrorfilms der heutigen Zeit. Wenigstens in einem wurde ich aber dennoch überrascht: Die Effekte sind, wenngleich sie nicht sehr blutig ausfallen, recht brutal und unmenschlich dargestellt. Während sich im Original die Grausamkeit im Kopf des Zuschauers abspielt, findet sie hier ungeschönt vor dessen Auge statt. Desweiteren spielt der Film ab einem gewissen Zeitpunkt überwiegend in dunklen Räumen und bietet allerlei Verfolgungsjagden, was den Streifen sowohl spannend und unterhaltsam, aber zugleich auch atmosphärisch äußerst beklemmend macht. Hätte man sich hier gegenüber neuen Ideen etwas aufgeschlossener gezeigt, hätte Michael Bays "Texas Chainsaw Massacre" sogar ein echter Hit werden können.




Fazit
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Zugegeben: "The Texas Chainsaw Massacre" zeigt im Grunde genommen nichts, was man nicht schon gesehen hätte, trotzdem bleibt am Ende ein durchaus positiver Gesamteindruck zurück. Es wird eine düstere Atmosphäre aufgebaut, die Morde sind brutal und Leatherface bedrohlich wie nie. Horrorfans können hier absolut nichts falsch machen und Leute mit Schwachen Nerven werden diesen Film wohl so schnell nicht mehr vergessen, so viel steht fest. Klischees und ein paar schlechte Darsteller hin oder her, "Texas Chainsaw Massacre" gehört auf jeden Fall zu den 10 besten Horrorfilmen der letzten Jahre, jeder, der sich für das Thema interessiert, kann bedendenlos zugreifen.

Ich vergebe 8 von 10 Punkten und eine Empfehlung!

Mfg
Realjackass

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