Texas Instruments TI-30X IIS Testbericht

== Einleitung ==
Der größte Vorteil dieses Rechners ist das zweizeilige Display.
Ich brauchte einen Taschenrechner für die Schule. Erst verwendete ich einen einzeiligen Rechner von Casio, und war damit auch zufrieden. Es wurde eine Sammelbestellung dieser Rechner gemacht, und ich habe mir keinen bestellt, wollre mich nicht ümgewöhnen. Als die Taschenrechner dann eintrafen, fing ich an, es zu bereuen. Am Ende bekam ich noch ein übrig gebliebenes Exemplar - der Umstieg begann

== Umgewöhnung ==
Erst einmal sind natürlich bei Casio und TI die Tasten nicht gleich angeordnet und belegt, darauf werde ich aber hier nicht besonders eingehen. Die größte Veränderung in der Bedienung im Vergleich zu einzeiligen Rechnern ist die Eingabe von Funktionen. Während man bei einem Einzeiligen erst die 9, dann die Wurzeltaste drückt, ist es bei zweizeiligen Rechnern genau umgekehrt. Es ist extrem gewöhnungsbedürftig. Vor allem wenn man z. B. 3+6 rechnet und daraus dann die Wurzel ziehen will, muss man, wenn 9 im Display steht, die Wurzeltaste drücken, DANN entweder die 9 oder mit zwei Tastendrücken "Ans" (die Variable, in der das letzte Ergebnis drinsteht) eingeben.

== Vorteile ==
Man kann eine längere Formel am Stück eingeben, sieht, was man eingibt, und kann vor allem problemlos korrigieren (auch wenn man schon am Ende der Formel ist, ist der anfang schnell korrigiert, bei einzeiligen Rechnern müssste man hier die ganze Eingabe löschen). Das ganze ist extrem Zeitsparend. Die letzten ca 100 Rechenoperationen werden gespeichert, können wiederaufgerufen, geändert und nochmal ausgeführt werden. Die Änderungen erfolgen bequem über die Cursortasten. Eine sehr beschränkte Programmierbarkeit, die in der Schule nicht als solche gilt, ist gegeben, siehe "Fähigkeiten".

-- Formeln --
Wenn man eine längere Formel, in der x oft enthalten ist, für mehrere x-Werte berechnen soll, speichert man einfach einen der Werte in eine Variable, gibt die Formel mit dieser Variable statt x ein, rechnet, schreibt das erste Ergebnis ab, speichert die zweite Zahl in die Variable, ruft die Formel auf, berechnet neu, und schon hat man das zweite Ergebnis.

-- Konstanten --
Konstanten können hier nicht nur aus einer, sondern aus naahezu beliebig vielen Rechenoperationen bestehen, die dann einfach an die Eingabe drangehängt werden. Die Konstante kann auch deaktiviert werden, wenn man sie wieder aktiviert, ist der ursprünglich eingetragene Wert dafür noch vorhanden.

-- Fehlermeldungen --
Wenn man mal wieder etwas falsch eingegeben hat, kommen Fehlermeldungen, die recht häufig einen ziemlich genauen Hinweis geben, was passiert ist. Auf ein zweizeiliges Display passt halt mehr.

-- Tastenbelegung --
Die Tasten sind oft mehrfach belegt, wenn man sie drückt, öffnet sich ein Menü, in dem man die Funktion, die man haben möchte, wählen kann.

== Die Fähigkeiten ==
Der Rechner hat ein zweizeiliges Display, wobei die erste Zeile "graphisch" ist. (5*7 Pixel pro Zeichen, 11 Stellen) und gescroolt werden kann, den hier werden die Formeln angezeigt und eingegeben. Die zweite Zeile ist - wie üblich bei Taschenrechnern - ein ganz normales typisches Display für 10 Stellen und ein Minuszeichen, natürlcih mit dahinterstehendem Feld für wissenschaftliche Schreibweise großer Zahlen.
An Funktionen bietet das Gerät, alles, was man als Schüler so braucht, solange man keine programmierbaren oder graphischen Rechner verwenden darf. Der Rechner wird als nicht programmierbar bezeichnet, obwohl es im Spiecher der verwendeten Berechnungen einige Speichermöglichkeiten bietet. Die wichtigsten Formeln müssten sich darin speichern lassen... Weiterhin kann man sich wiederholende Aufgaben recht leicht mit minimalem Aufwand durchführen, nach einer kurzen Eingabe der Formeln und der Werte und einem ersten Durchlauf, bei dem man die Formeln noch im Speicher suchen musste, konnte ich zum Beispiel ein Verfahren zur näherungsweisen Berechnung der Quadratwurzel ausführen, indem ich hoch, hoch IstGleich drückte, das Zwischenergebnis abschrieb und dies so lange wiederholte, bis das Ergebnis weit genug war. So konnte ich extrem viel Zeit sparen. (Der Lehrer hatte diese Taschenrechner noch selbst empfohlen, als ich ihn fragte, ob die Möglichkeiten nicht schon als programmierbar gelten, verneinte er dies)

== Stromversorgung ==
Der Taschenrechner hat eine Solarzelle und eine CR2025-Knopfzelle (3 Volt, 2-4 EUR). Er ist auch ohne Licht deswegen voll funktionsfähig. Ob er auch ohne Batterie funktioniert, weiß ich nicht. Um die Batterie zu wechseln, muss man den Rechner aufschrauben.

== Verarbeitung ==
Der Deckel kann abgezogen werden, beim Aufsetzen muss man ihn auf den Rechner drücken. Der Deckel kann auch auf die Rückseite des Taschenrechners aufgesteckt werden, damit man ihn nicht nach der Arbeit suchen muss. Der Rechner liegt gut in der Hand, die Tasten sind recht groß und bequem.
Die Bedienungsanleitung ist auch sehr gut, die wichtigsten Funktionen und die Funktionsweise werden sehr schön beschrieben.

== Fazit ==
Der Taschenrechner ist vermutlich der günstigste Taschenrechner, den man als Schulrechner bekommen kann. Er bietet alle nötigen Funktionen, ist robust, und das zweizeilige Display ist ein extrem großer Vorteil. Wenn Sie ein Elternteil sind und für ihr Kind einen Taschenrechner für die Schule suchen, nehmen Sie, falls möglich, diesen. Ihr Kind wird es Ihnen danken.
Tipp: Durch Sammelbestellung über die Schule können die Teile deutlich günstiger werden.
Als normaler Taschenrechner ist das Gerät natürlich auch gut geeignet, Fehler, z. B. bei der Eingabe von Listen, können leicht entdeckt und korrigiert werden.

PS: Diesen Bericht habe ich unter gleichem Benutzernamen (janspambox) auch bei Ciao veröffentlicht.