The Day After Tomorrow (DVD) Testbericht

ab 5,36
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von trampastheo

Emmerichs neuestes Werk in der selben Kulisse

Pro:

Gigantische Spezialeffekte, actionreich, spannend, Regie von Emmerich, Dennis Quaid, Handlung gar nicht mal so realitätsfern, zwei hervorragende Audiokommentare auf der DVD, die Ironie des Films: die Amerikaner wandern illegal in Mexiko ein!

Kontra:

keine

Empfehlung:

Ja

In Independence Day ließ er New York von Außerirdischen fast dem Erdboden gleichmachen. In Godzilla war es ein riesiges Monster, das die ganze Stadt niedergetrampelt hat. In the Day after Tomorrow ist es eine gewaltige Flut und ein tödlicher Eissturm, der New York zerstört. Ronald Emmerich ist der Mann, der dies zu Stande gebracht hat und manche werden glauben, er habe etwas gegen die Stadt New York. So ist es sicherlich nicht, aber was bei den Amerikanern in Independence Day gut angekommen ist (riesiger Kassenschlager 1996), kann doch so weitergeführt werden, dachte sich wohl der Schwabe. The Day after Tomorrow ist der Katastrophenfilm des Jahres und ist seit wenigen Wochen auf DVD erhältlich. Ich habe mir die Einzel DVD beim Karstadt für 20 Euro geholt (es gibt auch die Special Edition für 25 Euro).

Handlung
Klimaforscher Jack Hall (gespielt von Dennis Quaid), warnt auf einem Kongress, bei der auch die amerikanische Regierung mit ihrem Vizepräsidenten präsent ist, dass schon in den kommenden 100 Jahren, aufgrund der Klimaerwärmung, gewaltige Naturphänomene die Erde gefährden werden. Was so weit weg erscheint und von den meisten ignoriert wird, tritt jedoch nur wenigen Tage danach in Kraft. Ein gewaltiges Unwetter scheint ausgelöst worden zu sein und es kommt sogar zu einem gewaltigen Eissturm, bei dem viele Menschen in Schottland ums Leben kommen. Die Erde befindet sich vor einer neuen Eiszeit! Zur gleichen Zeit befindet sich Jacks Sohn Sam (gespielt von Jake Gyllenhaal) in New York. Er wird gleich zu spüren bekommen, wie sich die Eiszeit in der Praxis anfühlt. Während die Regierung versucht den Norden des Landes zu evakuieren, startet Jack eine gefährliche Reise nach New York, um seinen Sohn zu retten. Wird es ihm gelingen? Und wie sieht es mit der Menschheit aus? Wird sie diese Eiszeit überstehen?

Filmkritik
Roland Emmerich ist ohne Zweifel der Regisseur Hollywoods, der immer das Gigantische – immer das Imposante auf die Leinwand bringt. Bereits bei Godzilla und Independence Day ist ihm das beeindruckend gelungen. In beiden Fällen wurde New York, entweder von Außerirdischen oder von einem japanischen Riesenmonster dem Erdboden gleich gemacht. Die Regisseure in Hollywood vertrauen dem Schwaben, wie ich vor wenigen Wochen auch in seiner Werksbiografie feststellen konnte, und erteilten ihm den Auftrag für ein weitere Spektakel: The Day after tomorrow! In diesem Science-Fiction Film ist der Focus der Kamera wieder auf New York gerichtet. Obwohl ist der Film wirklich als Science-Fiction zu betrachten oder doch eher als Drama? Denn Naturforscher sprechen auch davon, dass irgendwann die Eiszeit auf unserem Planeten erneut ausbrechen wird und riesige Wellen die halbe Welt überschwemmen werden. Genau das sind nämlich die Naturphänomene, die Emmerich in seinem neuesten Film behandelt. Und er behandelt sie wie immer mit enormer Action und Dramatik!

Das Gigantische ist Emmerich allein schon mit der Idee zum Film gekommen (er war auch Co-Autor von The day after Tomorrow). Die Idee die nördliche Hälfte der Erde überschwemmen und danach erfrieren zu lassen, ist eine sehr gut bedachte Idee. Nach Deep Impact hatten wir schon lange keinen Katastrophenfilm dieser Art mehr gesehen. Anfangs will Jack keiner so recht Glauben schenken, dass schon bald auf der Erde eine große Naturkatastrophe, mit einer riesigen Kältewelle, auf der Erde einkehren wird. Im Film bekommt man nur langsam mit, was sich anbahnen wird. Spätestens nachdem die drei Jugendlichen in einem New Yorker ein sibirisches Mammut, das mit vollem Magen gefunden wurde, bekommt der Zuschauer das Gefühl, dass gleich der tödliche Eissturm, der innerhalb weiniger Sekunden einen Menschen erstarren lässt, bevorsteht. Es ist einfach unglaublich, wie die Spezialeffekte in diesem Film zum Ausdruck kommen. Emmerich ist der beste Kunde der Special Effekts-Studios in Hollywood, doch diesmal hat er noch eins draufgesetzt. Autos und Busse fliegen durch die New Yorker Innenstadt, Helikopter frieren in der Luft ein, bestialische Wölfe wollen menschliches Fleisch kosten und eine riesige Welle überschwemmt New York. Es sind so viele Spezial-Effekte benutzt worden, dass eigentlich der halbe Film auf diesen beruht. Das setzt dem Film aber nicht negativ zu. Im Gegenteil – die beeindruckenden Effekte sorgen für ein gigantisches Spektakel, welches unvergessen bleiben wird. Was mir als einziger Makel im Film aufgefallen ist, sind die dramatischen und überzogenen Selbstaufopferungen von Menschen. In mindestens vier Fällen opfern sich Menschen für ihren Mitmenschen auf dramatische Art und Weise. Glaube nicht, dass bei einer Eskalation dieser Art das so ausgehen würde. Lustigste Szene im Film: die Amerikaner wandern illegal in Mexiko ein, das seine Grenze zuvor geschlossen hat! Welch Ironie!

Dennis Quaid, ein Darsteller, der nicht zu den teuersten gehört, was seine Gage angeht, wurde von Roland Emmerich, zusammen mit dem weniger bekannten Jake Gyllenhaal, für die Hauptrolle im Film engagiert. Bei einem Film, in dem hunderte Komparsenrollen vergeben wurden und die Dreharbeiten, aufgrund des Objekts des Films in Kombination mit den vielen digitalen Effekten, kann man verstehen, warum nicht ein bekannterer Darsteller die Hauptrolle bekam. Quaid ist jedoch überzeugend in seiner Rolle als Klimaforscher und sogar als Actionheld, als er die Reise antritt, um seinen Sohn aus der New Yorker Bibliothek rauszuholen. Für die Musik im Film, die von Dramatik gekennzeichnet ist, sorgt der Landsmann von Emmerich Harald Kloser, mit dem er schon einmal zusammengearbeitet hat. Was die Werbung im Film angeht sind mir die Chipsmarke Lays und die Erdnussdrops von M & Ms aufgefallen.

Die DVD und ihre Extras
Anbieter: 20th Century Fox Home Entertainment
Produktionsjahr: 2003
Laufzeit: ca. 119 Minuten
Freigegeben: ab 12 Jahren
Audioformat: Deutsch auf Dolby Digital 5.1 und dts., Englisch auf Dolby Digital 5.1
Bildformat: 2,35:1

Bei einem so gigantischen Film, was vor allem die Spezialeffekte angeht, ist der dynamische Ton Pflicht und das trifft bei dieser DVD auch zu. Starker Sound, der vor allem bei den Überschwemmungsszenen, aber auch beim Eissturm unter die Haut geht. Die Bildqualität ist ebenfalls sehr gut. Farblich gesehen kommen besonders die weißlichen Töne zum Ausdruck.

Auf der DVD sind als Extras enthalten:
- 2 Audiokommentare
- Interview mit Roland Emmerich
- Dokumentation zu Alien vs Predator

Was mich immer auf einer DVD am meisten reizt (wenn der Film mir gefallen hat), ist der Audiokommentar der Protagonisten. Auf dieser DVD hatte ich die Freude gleich zwei Audiokommentare genießen zu können. Im ersten hört man Ronald Emmerich und den Produzenten Mark Gordon über den Film sprechen. Hochinteressant, wie die beiden Männer auf die Szenen des Films eingehen und uns auch erklären, welche echt gedreht wurden und welche Produkt der digitalen Technologie sind. Die Anfangszene des Films wo man die Eisbrocken im Meer sieht sind z.B. echt und man hat 6-7 Monate, laut der Angaben der beiden Männer, gebraucht, um diese in der Arktis zu drehen. Es ist tatsächlich eine Filmcrew in der Arktis gewesen, für einige der Szenen des Films, manch anderes Kamera-Team in Kanada. Am meisten war ich an dieser Szene mit der riesigen Welle interessiert, die New York erfasst und alles überschwemmt. Der Audiokommentar ist amüsant, vor allem jedoch dank des sehr lebendigen Mark Gordon, der keine Probleme hat auch mit Lachen zuzugeben, dass für viele Szenen das doppelte an Produktionskosten anfielen, als geplant war. Mit Emmerich als Regisseur und seinem „Wahnsinn“ alles gigantisch zu präsentieren, war das sicherlich keine Überraschung. Einziges Makel vom Audiokommentar: das Schwabenenglisch Englisch, was der Sindelfinger Regisseur, auch nach 20 Jahren in Amerika, immer noch drauf hat!

Der zweite Audiokommentar besteht aus eine größeren Gruppe von Menschen, die am Film beteiligt war: Editor David Brenner, Co- Autor Jeffrey Nachmanoff, Kameraexperte Ueli Steiger und Produktionsdesigner Barry Chusid. Fünf Leute in einem Audiokommentar sichern immer nette Dialoge und vor allem genügend Hintergrundinfos zum Film. Interessant hierbei sind die Infos zu einigen Szenen, wie z.B. diese mit der Telefonzelle, die unter Wasser sein wird, als Sam seinen Vater aus der Bibliothek anrufen will. Hier wurde auf Plattformen gearbeitet und man erfährt, dass diese Szene in einem Tank gedreht wurde. Das Wasser war übrigens nicht kalt, wie man hier humorvoll mitgeteilt bekommt. Wer sich für viele Details zu den Dreharbeiten, vor allem aus der Sicht der Bühnenkonstruktion und Kameraexperten interessiert, ist mit diesem Audiokommentar hervorragend bedient. Auf der DVD sind dazu ein Interview mit Roland Emmerich zu sehen, wo der deutsche Regisseur genügend Promotion für den Film macht und eine Dokumentation von Alien vs Predator, dem aktuellen Kinofilm, bei dem vor allem auf die mechanischen Details der Konstruktion des Alien hingewiesen wird.

Fazit
The Day after Tomorrow ist der beste Katastrophenfilm seit Indpendence Day – wieder einem Werk des Regisseurs aus Sindelfingen. Emmerich ist ein hervorragender Regisseur, der uns immer wieder mit seinen Filmen überrascht und durch gigantische Produktionen den Zuschauer beeindruckt. The day after Tomorrow zeigt ein Szenario, welches irgendwann auch in Wirklichkeit eintreten wird, wenn das Klima unseres Planeten weiterhin durch enorme Umweltverschmutzung belastet wird. Es wäre nicht die erste Eiszeit auf der Erde. Der Film ist vollgepackt mit Action, zieht den Zuschauer durch die gigantischen Naturphänomene (Wellen, Eissturm etc.) in seinen Bann, voller Spannung und Dramatik. Die Einzel-DVD des Films ist mit zwei hervorragenden Audiokommentaren ausgestattet, die sehr aufschlussreich sind, was die Dreharbeiten des Films angeht. Ich hoffe Emmerich gelingen in Zukunft noch weitere Knaller dieser Art, in einem Genre (Science-Fiction – Katastrophenfilm), in dem sich wenige Regisseure so gut wie der Schwabe auskennen.

47 Bewertungen, 1 Kommentar

  • rayman123

    28.12.2004, 23:24 Uhr von rayman123
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sorry, aber die Handlung und die Daten kommen mir was kopiert vor. Und tja, der Rest ist ok. Grafik u.s.w. ist ja drinne. Auf welche Weise ist sie denn dargestellt?