The Kick Inside - Kate Bush Testbericht

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ab 7,33
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von plumtree

Kätes Debüt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Obwohl dies Kate Bushs Debütalbum war, ist es nicht meine erste Begegnung mit ihrer Musik gewesen.
Als es 1978 erschien waren mir Fußball und Volleyball näher, als die versponnene Fantasiewelt einer verschrobenen Engländerin. Das änderte sich mit \"Never For Ever\" zwei Jahre später.
Daraufhin führte natürlich kein Weg an den anderen Kate Bush Alben vorbei

Entdeckt wurde Kate Bush, der Legende nach, von David Gilmour (Pink Floyd), dem sie im Booklet auch explizit dankt und der zwei Lieder „executive produced“ hat – was immer das heißt.
Ansonsten gilt:
Produziert und musiziert wird außer von Kate Bush (Piano, Vocals) von altgedienten Studiorecken z.b: Ian Bairnson –Gitarren, Stuart Elliott – Drums, David Paton – Baß usw.
Viele haben zuvor und danach im Alan Parson\'s Project gearbeitet. Der Hauptproduzent Andrew Powell hat ungefähr die Hälfte meiner Plattensammlung verbrochen :-)

Auf dieser CD ist der Experimetierdrang noch nicht so groß, dafür gibt es aber unglaubliche Songs, die ganz einfach klingen.

1. Moving - So muss der Anfang eines Debüts sein. Phänomenales Klavier, wunderschön gesungen mit ihrer eigenartigen, aber vollen Stimme, eine klasse Melodie - man wird förmlich in das Album reingesaugt!

2. The Saxophone Song - Alles was für den 1. Song galt stimmt auch hier plus sagenhaft gespieltes Saxophon am Ende. Übrigens werden auch die Alan Parsons Jünger ihren Spaß haben. Hier klingt es wie vom Meister persönlich produziert.

3. Strange Phenomena - Noch ein wenig fremder und operettenhafter beginnt dieses Stück. Neben wirklich ausgezeichneten Passagen, klingt dieser Song für mich immer irgendwie unfertig. Die Brückenteile klingen etwas zusammengestoppelt.

4. Kite - Nach drei Mid-Tempo Songs wird es hier schneller. Und sogar der Versuch Zirkusatmosphäre zu kreieren, gelingt durch den wippenden Rhythmus ganz gut.

5. The Man With The Child In His Eyes - Nach wie vor ist dieser Song meine Lieblingsballade von ihr. Einen so gleichzeitig kargen, spannenden und wunderbaren Song gibt es nur sehr selten. Instrumentiert nur von Streichern, ein paar Bläsern (Waldhörner z.b.) und ihrem Piano.
Eine der ewigen Perlen der Popmusik.

6. Wuthering Heights - Falls irgendjemand das Buch der Brontes (Sturmhöhe) gelesen hat wird zustimmen das diese musikalische Umsetzung des Textes zwar lückenhaft aber dennoch meisterlich ist.
Natürlich ist wieder das Piano und ihre Stimme bestimmend, aber diesmal ist der Song eher episch angelegt. Ein Klassiker!

Auf der Original-LP ist hier Zeit zur Besinnung und zum Umdrehen der Platte

7. James and the Cold Gun - Klassischer Rocksong, mit Schweineorgel und fetzigen Gitarren. Kates Gesang reißt es raus. Entbehrlich.

8. Feel It - Begleitet von fetten Klavierakkorden ohne weitere Instrumente gibt es die nächste Großballade. Sehr gut gesungen und prima gespielt. Toller Song.

9. Oh To Be In Love - Das war lange Zeit mein persönlicher Geheimtipp der CD. Kate Bush singt mit Kinderstimme los, wird von einem Bass weitergeführt und landet bei einem Männerchor, der von Mandolinen aufgefangen wird. Sehr ungewöhnliches Arrangement.
Ich glaube, ich bin immer noch etwas in ihre Stimme verknallt *rot werd*

10.L\'amour Looks Something Like You - Verträumte Fantasie über das größte Thema der Welt. Klassisches Poparrangement. Beinahe etwas gewöhnlich für Kates sonst eher ausgefallenen Kompositionen

11. Them Heavy People - Hey, ABBA kann sie auch! Nein, es ist kein Cover des gleichnamigen ABBA Songs, aber die Songidee kommt aus der gleichen Schublade. Leichter Anflug von Reggae. Lustige Abwechslung

12. Room For The Life - Kate Bush goes Harry Belafonte. Nachdem im vorigen Lied leichte Reggae Einflüsse zu vernehmen waren kommt uns Kate hier leicht karibisch. Klingt sehr exotisch.

13. The Kick Inside - Zum Schluss noch eine Ballade zum zart gespielten Piano. An den Stellen, wo es bei Tori Amos immer mal gerne etwas anstrengend wird, kriegt Kate Bush immer die Kurve und man leidet oder freut sich mit ihr.

Die ganze CD ist einfach nur wunderbar, auch nach dem zigsten durchhören. Ein Klassiker eben!
Man kann kaum glauben, dass es eine Debüt-CD ist. Aus heutiger Sicht kann man noch weniger glauben, dass sie sich noch steigern konnte und auch im Anschluss kaum an Niveau verloren hat.


Schon auf diesem Album ist ihr Hang zu kunstvollen Arrangements zu spüren, die, getragen von ihren Musikern, auch glänzend umgesetzt werden.
Die Klangqualität ist trotz des Alters und des Einsatzes elektronischer Instrumente überraschend gut.
Und auch sonst ist die CD wirklich gut gelungen. Ein hübsches Cover und die Informationen im Booklet sind auch ausreichend.

Also: Tolles Album!!!

erscheint auch bei Ciao, Dooyoo

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