The Mothman Prophecies (DVD) Testbericht

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ab 7,36
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von andrea-hh

Nummer 37 lebt...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Film:

John Klein – Starreporter bei der Washington Post – hat sich gerade mit seiner Frau Mary einen Traum erfüllt. Die beiden haben sich ein großes Haus gekauft. Aufgedreht vor Freude wollen sie so schnell wie möglich nach Hause. Deshalb tritt Mary kräftig aufs Gaspedal. Man rechnet beim Aufbau dieser Szene schon damit, dass die beiden in einen Unfall verwickelt werden. Allerdings treffen Sie nicht auf ein „übliches“ Problem wie ein entgegenkommendes Fahrzeug, Hindernis oder den Kontrollverlust über das Auto. Vielmehr führt eine seltsame plötzliche Erscheinung zu dem Unfall. Ein geflügeltes Lichtwesen taucht plötzlich direkt vor der Frontscheibe auf, das aber nur von Mary wahrgenommen wird.

John Klein ist nichts passiert, Mary erwacht erst im Krankenhaus wieder aus dem Koma. Sie ist erschreckt und verwirrt, weil sie merkt, dass John „es“ nicht gesehen hat. Kurze Zeit später stirbt sie, allerdings nicht an den Folgen des Unfalls, sondern an einem seltenen Gehirntumor, der nur bei einer von 600.000 Personen gefunden wird – so auch bei Mary im Zuge der Untersuchungen im Krankenhaus. Als John die persönlichen Gegenstände seiner verstorbenen Frau zusammenpackt, taucht plötzlich ein Krankenpfleger auf. Er weist John darauf hin, dass Mary von Ihrem nahenden Tod gewusst habe – sie habe Engel gezeichnet. Gleich darauf ist er verschwunden. Tatsächlich findet John Zeichnungen von düsteren und geflügelten Wesen mit hässlichen Fratzen. In den Zeichnungen dominieren die Farben rot und schwarz. John wird klar, dass Mary etwas gesehen haben muss, was außerhalb der normalen Wahrnehmung liegt. Er fährt auch noch einmal zum Unfallort zurück, kann aber nichts ungewöhnliches finden.

John wendet sich so gut er kann wieder seinem Leben als Reporter zu. Nur Geselligkeit meidet er, auch noch zwei Jahre nach Marys Tod. Dann wird er zu einem Interview geschickt. Auf seinem Weg stirbt sein Wagen ab, auch sein Handy ist außer Funktion. Er sucht nach einer Möglichkeit zu telefonieren und findet bald auch ein Haus. Von dem verrückt wirkenden Besitzer – Gordon – wird er schon mit einer Schrotflinte erwartet und bedroht. Gordons Frau alarmiert die Polizei. Gordon gibt an, dass John Klein bereits zum dritten Mal zur selben Zeit mitten in der Nacht klingelt und ihn und seine Frau grundlos belästigt. John hat die beiden aber noch nie zuvor gesehen. Auch kann er sich nicht erklären, wie er überhaupt in diesen Ort – Point Pleasant – gekommen ist. Er liegt weder auf seiner Wegstrecke noch hätte er ihn von Washington aus so schnell mit dem Auto erreichen können. Die Polizistin Conny glaubt ihm, aber auch Gordon, denn in letzter Zeit häufen sich seltsame Ereignisse in Point Pleasant.

Am nächsten Tag nimmt John seine Fahrt wieder auf, nachdem an seinem Wagen keinerlei Defekt festgestellt werden kann. Er fährt in die nächste Nacht hinein und wird vor Gordons Haus schon von Conny erwartet. Er weiß nicht, wie er schon wieder dort gelandet ist. Nun erwacht seine Reporterneugier. Er recherchiert über die seltsamen Vorfälle in Point Pleasant, in die er in immer stärkerem Maße verstrickt wird. Die Menschen, besonders Gordon, sehen geflügelte Wesen wie seine Frau Mary, haben seltsame Träume oder bekommen seltsame Telefonanrufe mit Prophezeiungen von bevorstehenden Unglücken. John findet heraus, das solche geflügelten und unheilverkündenden „Mottenwesen“ überall auf der Welt bekannt sind, aber nur von bestimmten, traumatisierten Menschen wahrgenommen werden können und stößt immer wieder auf Zeichnungen, die denen seiner Frau Mary sehr ähnlich sind.

Irgendwann wird auch John angerufen. Die verzerrt klingende Stimme, die sich „Indrid Cold“ nennt weiß scheinbar alles, was geschieht. Die Stimme ist nicht menschlichen Ursprungs, wie eine Analyse der auf Tonband aufgezeichneten Stimme ergibt. John konzentriert sich mehr und mehr – beinahe fanatisch - auf die Suche nach dem Sinn dieser Botschaften, vor allem, als ihm der Anrufer den Kontakt zu seiner verstorbenen Frau in Aussicht stellt....

Der Trailer:
Der Trailer wirkt actiongeladener als der Film und eher verwirrend. Man weiß nicht so recht, was einen im Kino erwartet und kann vom Trailer auch nur bedingt auf den Film schließen – wie so oft. Man erfährt hier in erster Linie von dem Unfall und dass John von Anrufen terrorisiert ist, in denen der Tod von Menschen vorausgesagt wird. John kann sich diesen Anrufen – und seinem Schicksal? – nicht entziehen, selbst als er die Leitungen aus der Wand reißt...

Mein Eindruck:
Dies ist kein Actionfilm. Der Spannungsbogen wird eher im „Akte X“ Stil gekonnt gespannt. Wer mit Paranormalem, offenbar Nicht-Menschlichen Erscheinungen, seltsamen Prophezeiungen usw. nichts anfangen kann, für den ist dieser Film aber nichts. Auch wenn der Film spannend gemacht ist, bleiben doch ein paar Widersprüche und Ungereimtheiten, die nicht aufgelöst werden. Vielleicht liegt dies auch in der Absicht der Macher, das Unerklärliche nicht erklären zu wollen. Man weiß nicht so recht, wer oder was „Indrid Cold“ ist und was er mit seinen Prophezeiungen bezwecken will. In der Regel prophezeit er „größere“ Unglücke mit vielen Toten und erscheint nur Menschen an den zukünftigen Unglücksorten kurz bevor etwas passiert. Warum aber beschäftigt er sich mit dem „Einzelopfer“ Mary und zieht John Klein ganz bewusst nach Point Pleasant? Er bleibt eine Schattengestalt, eine Stimme – das ist aber auch gut so. Wenn er aber nicht-menschlich ist, wieso gibt er sich einen halbwegs menschlichen Namen? Wieso offenbart er sich und sein Wissen um kommende Ereignisse überhaupt? Sein Wissen über die bevorstehenden Ereignisse lässt ihn als „höhere“ Intelligenz erscheinen, wobei unklar bleibt, ob er die Katastrophen selbst auslöst. Aber warum beschäftigt er sich mit den „niederen“ Menschenwesen? Das bleibt unklar. Die Warnungen sind einerseits so angelegt, dass sie die bevorstehenden Katastrophen nicht verhindern können, was natürlich auch am Unverständnis der Menschen liegen kann, die diese Prophezeiungen nicht richtig oder schnell genug deuten können. Andererseits lockt „Indrid Cold“ John zum Ende hin auf eine falsche Fährte. Wenn er dieser bis zum Ende gefolgt wäre, hätte er nicht positiv der Katastrophe in Point Pleasant entgegenwirken können. Wenn das Mottenwesen gar nicht wollte, dass John irgend etwas verhindert, wozu wurde er dann überhaupt nach Point Pleasant gezogen? Ob die Mottenwesen den „Guten“ oder den „Bösen“ zugeordnet werden müssen, bleibt ebenfalls offen. Was ich aber nicht schlimm finde, denn „Gut“ und „Böse“ lässt sich meiner Meinung nach sowieso nicht eindeutig festlegen, was vielleicht auch in diesem Film zum Ausdruck gebracht werden soll.

Schade ist, dass die Macher im Showdown scheinbar wenig Vertrauen in die Kombinationsgabe der Zuschauer hatten – auch ohne den langen „Erklärungsdialog“ in der letzten Szene wusste doch wohl jeder, was es mit „Nummer 37“ aus Connys Traum auf sich hatte...

Der Film basiert in Teilen auf wahren Begebenheiten.

Alles in Allem ist "The Mothman Prophecies" spannende Unterhaltung – aber kein besonderes Highlight – weder von der Story noch von der Umsetzung her.

© A-HH 2002

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