The Time Machine Testbericht

No-product-image
ab 10,75
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Tine014

zurück in die vergangenheit

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Wunsch, quer durch die Zeit zu reisen, ist wirklich ein uralter Menschheitstraum. Einer, der nach wie vor leider -- oder sollte man sagen Gott sei Dank? -- unrealisierbar ist. Naja, nicht ganz. Denn dank der Fantasie gelang es den Menschen schon sehr früh, Zeit und Raum zunächst per Buch und später auch per Kino zu überwinden. Filme wie Zurück in die Zukunft, Austin Powers, Time Cop, Kate & Leopold und nun Simon Wells\' The Time Machine geben davon ein sehr lebendiges Zeugnis.
Moment, Wells? Bei dem Namen müsste es jetzt bei jedem Zeitreisenden laut klingeln. Und richtig gedacht. Dieser Mann hat einiges mit dem Verfasser eines der Klassiker der Science Fiction-Literatur, Die Zeitmaschine, zu tun. Schließlich ist Simon ja der Urenkel des großen H.G. Wells. Dessen Roman um einen jungen Akademiker, der eine Zeitmaschine erfindet, war bereits 1960 von George Pal äußerst würdig auf die Leinwand gebracht worden; nun versuchte sich nun der Urenkel Simon an einer Neuinterpretation. Natürlich hat Wells einige kleine, aber feine Veränderungen gegenüber dem Roman und der früheren Verfilmung vorgenommen. Hauptdarsteller Guy Pearce bastelt nun nicht mehr im viktorianischen London an seinem technischen Wunderding, sondern in New York. Etwas, das man zu Recht bedauern mag. Die einschneidenste Neuerung, die der Regisseur und sein Drehbuchautor John Logan an der Geschichte vorgenommen haben, betrifft jedoch die Motivation Alexander Hartdegens, seine Zeitmaschine einem umfassenden Test zu unterziehen. Zieht Rod Taylor 1960 noch aus rein wissenschaftlicher Neugier durch die Zeiten, versucht Guy Pearce zunächst einmal vergeblich, mit der Maschine das tragische Schicksal seiner Verlobten abzuwenden. Erst danach geht es immer weiter in die Zukunft, bis er schließlich mehr als 800.000 Jahre später bei den nun deutlich selbstständigeren Eloi und den aktiveren, interessanteren Morlock -- Wells hat sie in Jäger, Späher und Übermorlock Jeremy Irons aufgeteilt -- anlangt.

Da sich die Möglichkeiten der Tricktechnik innerhalb von 40 Jahren doch beträchtlich verbessert haben, klotzt Wells deutlich mehr als er kleckert. So engagierte er neben Komponist und Hans-Zimmer-Mitarbeiter Klaus Badelt für die Spezialeffekte fast alles, was in der SFX-Gemeinschaft Hollywoods Rang und Namen hat: Digital Domain -- die Trickschmiede von James Cameron -- Cinesite, Industrial Light & Magic -- die Gurus von George Lucas --, K.N.B-EFX Group, C.O.R.E Digital Pictures und die Stan Winston Studios, um The Time Machine optisch und emotional gegenüber dem Vorgänger in Szene zu setzen. Der getragene, bisweilen recht wuchtige Score unterstützt die opulente Optik perfekt und verleiht dem Film genau die faszinierende Note, die je nach Verlauf der Handlung zwischen Melancholie und Abenteuer hin und her wechselt. Ein Fazit: Den Puristen unter den Literaturfans und Anhängern der charmanten Erstverfilmung wird es vermutlich nicht gefallen, was Simon Wells da auf die Leinwand gebracht hat. Im Gegensatz zu George Pal setzt Simon Wells nämlich weniger auf philosphische nachdenkliche Aspekte, sondern bringt einiges mehr an Action ins Spiel. Fans optischer Leckerbissen kommen bei The Time Machine aber ganz sicher auf ihre Kosten.

6 Bewertungen